Neue Trend-Monitore für Gamer: Zehn 240 Hz Bildschirme im Vergleich

Über einen 240 Hz Monitor flimmern Games deutlich geschmeidiger als bei einem Modell mit 60 Hertz. Gerade Wettkampfspieler schwören deshalb in hitzigen Gefechten auf die hohen Bildwiederholraten. Aber worauf sollten Zocker noch achten? Zehn Modelle mit 240 Hz im Vergleich. 

Gerade in schnellen Spielen setzen viele Zocker auf Bildschirme mit hoher Bildwiederholrate. Das ergibt Sinn, weil Displays mit 144 Hertz oder höherer Frequenz das Geschehen weit weniger verschwommen darstellen, als es Bildschirme mit beispielsweise 60 Hertz schaffen. “Motion Blur” heißt dieser Effekt in der Fachsprache, und er meint nichts weiter als Bewegungsunschärfe. Sportfans kennen den Effekt vom Fernseher – weshalb auch sie auf Geräte mit hoher Bildwiederholfrequenz setzen. Ein Gaming-Monitor mit 240 Hertz ist deshalb vor allem für Wettkampfspieler interessant, die keine Kompromisse bei ihrer Hardware eingehen wollen, um ihr bestmögliches Potenzial abzurufen.

Neben der Bildwiederholfrequenz, auch “Refresh-Rate” genannt, ist bei solchen Monitoren immer auch die Reaktionszeit wichtig. Die Reaktionszeit beschreibt nichts weiter als die Zeit, wie lange ein Pixel braucht, um seine Farbe zu wechseln. Ist Sie zu lang, entstehen sogenannte “Ghosting-Bilder”. Das sind Bildfragmente eines Objekts, die noch leicht zu sehen nicht, obwohl sie nicht mehr zu sehen sein sollten. Das kann beim Zielen in Ego-Shootern nerven und stören. Davon getrennt zu betrachten ist der Input-Lag. Er beschreibt die Eingabeverzögerung von Maus- oder Tastaturdruck und der visuellen Darstellung auf dem Bildschirm. Einen merklichen Input-Lag sollte es aber bei keinem Gaming-Monitor geben.

1. Dell S2522HG

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  • Bildschirmdiagonale: 25 Zoll (63,5 cm)
  • Auflösung: 1920 x 1080
  • Paneltyp: IPS 
  • Reaktionszeit: 1 ms (GtG)
  • Synchronisation: AMD FreeSync Premium, G-Sync kompatibel
  • Anschlüsse: 2x HDMI 2.0, 1x DisplayPort 1.2, USB-Hub mit 4 USB-A-Buchsen, Kopfhörerausgang 

Der Dell S2522HG kam im Mai 2021 auf den Markt. Der Hersteller setzt auf ein IPS-Panel, dessen sRGB-Farbraum laut Dell 99 Prozent abdeckt. Neben zwei HDMI-Buchsen befindet sich an der Unterseite ein DisplayPort-Steckplatz. Darüber sollten Zocker den Bildschirm auch mit dem Monitor verbinden, weil nur so die hohe Bildwiederholfrequenz von 240 Hertz erreicht wird. Bei der Synchronisationstechnologie setzt Dell auf FreeSync Premium. Allerdings ist der Monitor dank Adaptive Sync auch mit Nvidia-Grafikkarten kompatibel. Schön: Dank USB-Hub bietet der Bildschirm genug Verbindungsmöglichkeiten für Maus, Tastatur und Headset.

2. Samsung C27RG54FQR

  • Bildschirmdiagonale: 27 Zoll (68,6 cm)
  • Auflösung: 1920 x 1080
  • Paneltyp: VA
  • Reaktionszeit: 4 ms (GtG)  
  • Synchronisation: GSync-kompatibel
  • Anschlüsse: 2x HDMI-Eingang 2.0, 1x DisplayPort-Eingang 1.2, 1x Kopfhörer-Ausgang

Mit 27-Zoll Bildschirmdiagonale ist der Samsung C27RG54FQR eine Nummer größer als das Modell von Dell. Außerdem ist seine Bildfläche geschwungen. Zwar einen sich beide Monitore in ihrer Full-HD-Auflösung, allerdings setzt Samsung auf ein VA-Panel. Das ist laut Hersteller beim Pixelwechsel Grau zu Grau (GtG) drei Millisekunden langsamer als der Dell-Monitor. Bei den HDMI- und DisplayPort-Schnittstellen nehmen sich beide Monitore nichts – allerdings hat das Samsung-Modell keinen USB-Hub an Bord. Peripherie-Geräte wie Maus und Headset müssen also direkt an den Computer gestöpselt werden. 

3. OMEN X 25

  • Bildschirmdiagonale: 24,5 Zoll (62,23 cm)
  • Auflösung: 1920 x 1080
  • Paneltyp: TN 
  • Reaktionszeit: 1ms
  • Synchronisation: FreeSync, G-Sync kompatibel
  • Anschlüsse: 2x HDMI 2.0, 1x DisplayPort 1.2, USB-Hub mit 2 x USB-A

Der Omen X 25 von HP ist der erste Bildschirm mit TN-Panel im Vergleich. Wie der IPS-Monitor von Dell bietet auch der Omen X 25 ein USB-Hub – allerdings nur mit zwei USB-A-Buchsen und nicht mit vier wie beim Dell-Modell. Ansonsten bietet der Omen X25 ebenfalls die obligatorischen zwei HDMI-2.0-Buchsen und den DisplayPort-1.2-Steckplatz. Mit 24,5 Zoll ist der HP-Monitor das bislang kleinste Modell. Unter diese Marke sollten Gaming-Monitore nicht fallen. Für den Bildschirm spricht eindeutig sein TN-Panel, das vor allem für Wettkampfspieler ein Kaufargument ist. Bei der Synchronisierungstechnologie setzt HP auf FreeSync, allerdings ist der Omen X25 auch mit G-Sync kompatibel.

4. HANNspree HG 270 PCH

  • Bildschirmdiagonale: 27 Zoll (68,6 cm)
  • Auflösung: 1920 x 1080
  • Paneltyp: VA
  • Reaktionszeit: 5 ms (GtG)
  • Synchronisation: Keine
  • Anschlüsse: 1x HDMI 2.0, 1x DisplayPort 1.2, 1x Kopfhörer-Ausgang, 1x USB-A-2.0

Der HANNspree HG 270 PCH ist der günstigste Monitor im Vergleich und das obwohl er mit 27 Zoll für einen 240-Hertz-Monitor recht groß ist. Was den Preis drückt, ist sehr wahrscheinlich die Tatsache, dass der Hersteller keine Synchronisationstechnologie im Bildschirm unterbringt. Weder FreeSync noch G-Sync listet er als Eigenschaft seines Modells auf. Und auch die Reaktionszeit von fünf Millisekunden für Grau zu Grau liegt deutlich über denen der anderen Hersteller – zumal diese beim HANNspre-Monitor nur per Overdrive-Funktion erreicht wird. Und auch bei den Anschlüssen knausert der taiwanische Hersteller: Anstatt zwei HDMI-Buchsen hat der Monitor nur eine. Immerhin ist auch ein USB-A-2.0-Anschluss mit von der Partie. Einen weiteren Pluspunkt sackt der Bildschirm mit seiner Bildfläche ein: Die ist geschwungen. 

5. ASUS ROG Strix XG258Q

  • Bildschirmdiagonale: 24,5 Zoll (62,23 cm)
  • Auflösung: 1920 x 1080
  • Paneltyp: TN
  • Reaktionszeit: 1 ms
  • Synchronisation: G-Sync kompatibel, FreeSync
  • Anschlüsse: 2x HDMI 2.0, 1x Displayport 1.2, 1x DVI,  1x VGA, 2x USB–A, 1x Kopfhörer-Ausgang

Zu den etwas höherpreisigen 240-Hertz-Monitoren zählt der Asus ROG Strix XG258Q. Allerdings zahlen Gamer hier vor allem für zwei Dinge: den Namen und einen RGB-Leuchtring auf der Rückseite. Keine Frage, das TN-Panel des Monitors ist mit einer Millisekunde Reaktionszeit sehr flott unterwegs und bei den Anschlussmöglichkeiten steht der Monitor seiner Konkurrenz in nichts nach. Aber so ganz einleuchtend erscheint es nicht, dass der Monitor im Vergleich zur Konkurrenz etwa 100 Euro teurer ist. Immerhin eignet er sich für Besitzer von AMD- und Nvidia-Grafikkarten gleichermaßen, weil er kompatibel mit G-Sync und FreeSync ist. 

6. LG 27GN750-B

  • Bildschirmdiagonale: 27 Zoll (68,6 cm)
  • Auflösung: 1920 x 1080
  • Paneltyp: IPS 
  • Reaktionszeit: 1 ms
  • Synchronisation: G-Sync kompatibel, Freesync
  • Anschlüsse: 2x HDMI 1.4, 1x DisplayPort 1.2, 1x Kopfhörer-Ausgang

Wer nicht unbedingt ein TN-Panel zum Zocken braucht, sollte deshalb besser zum LG 27GN750-B greifen. Der Monitor ist mit 27 Zoll Bildschirmdiagonale eine ganze Ecke größer als das Premium-Display von Asus. Im Inneren verrichtet ein IPS-Panel seinen Dienst. Besonders macht den Monitor sein Standfuß, der es sogar ermöglicht, den LG-Bildschirm horizontal auszurichten. Perfekt für Zocker, die nebenher lange Texte schreiben und deshalb in die Horizontale wechseln. Leider bietet der LG 27GN750-B nur HDMI 1.4, weshalb er sich nur bedingt dafür eignet, eine Konsole an anzuschließen. Über die Schnittstelle kommt leider nicht die hohe Bildwiederholfrequenz durch. Computerzocker stört das aber nicht. Ihr DisplayPort-1.2-Anschluss kennt solche Sorgen nicht. 

7. Acer XF250QC

  • Bildschirmdiagonale: 24,5 Zoll (62,23 cm)
  • Auflösung: 1920 x 1080
  • Paneltyp: TN
  • Reaktionszeit: 1 ms (GtG)
  • Synchronisation: G-Sync kompatibel, FreeSync
  • Anschlüsse: 1x HDMI 2.0, 1x HDMI 1.4, 1x DisplayPort 1.4, 4x USB-A

Der Acer XF250QC bringt alles mit, was E-Sportler wollen: Das ist natürlich die hohe Bildwiederholfrequenz von 240 Hertz in Verbindung mit dem flotten TN-Panel, das eine Reaktionszeit von nur einer Millisekunde hat. Klar, der Blickwinkel und die Farben der TN-Bauweise sind nicht so gut wie bei VA und IPS, aber wer an dem Monitor nur zockt und keine Bilder oder Videos bearbeitet, sollte auf die flottere TN-Bauweise setzen. Schön ist der integrierte USB-Hub, an dem bis zu vier USB-Geräte einen Steckplatz finden. Praktisch für Konsolenspieler ist die HDMI-2.0-Buchse. Warum Acer beim zweiten HDMI-Steckplatz allerdings auf das alte HDMI-1.4-Protokoll setzt, bleibt das Geheimnis des Herstellers.

8. AOC 24G2ZU/BK

  • Bildschirmdiagonale: 23,8 Zoll (60,45 cm)
  • Auflösung: 1920 x 1080
  • Paneltyp: IPS
  • Reaktionszeit: 0,5 ms (MPRT)
  • Synchronisation: G-Sync kompatibel, FreeSync Premium
  • Anschlüsse: 2x HDMI 2.0, 1x DisplayPort 1.2, 1x Kopfhörer-Ausgang, 4x USB-A

Dem Acer XF250QC in fast nichts nach, steht der AOC 24G2ZU/BK. Warum fast? In der Diagonalen misst das Modell von AOC knapp zwei Zentimeter weniger. Dafür bietet der Monitor zwei HDMI-2.0-Buchsen – mit DisplayPort 1.2 aber den etwas älteren Standard für die Verbindung zum Computer. Der Unterschied zwischen DisplayPort 1.2 und 1.4 ist lediglich der mögliche Datendurchsatz, der bei 1.4 etwas höher ist. Wichtig ist das aber nicht, weil der Monitor in Full HD auflöst. Und bei dieser Auflösung wird der Datendurchsatz von DisplayPort 1.2 bei einer Frequenz von 240 Hertz nicht voll ausgereizt. Sei es drum, wie seine Konkurrenten ist auch der AOC 24G2ZU/BK kompatibel mit G-Sync und bietet für AMD-Grafikkarten sogar FreeSync Premium.

9. MSI Optix MAG251RX

  • Bildschirmdiagonale: 24,5 Zoll (62,2 cm)
  • Auflösung: 1920 x 1080
  • Paneltyp: IPS 
  • Reaktionszeit: 1 ms (MPRT)
  • Synchronisation: G-Sync kompatibel
  • Anschlüsse: 2x HDMI 2.0, 1x DisplayPort 1.2, 3x USB-A

Bei seinem Optix MAG251RX setzt MSI auf ein IPS-Panel. Entsprechend besser ist der Blickwinkel und sind die Farben als bei den vorangegangenen TN-Panels. Bei einer Reaktionszeit von nur einer Millisekunde ist der Bildschirm trotzdem flott unterwegs. Natürlich ist der Optix kompatibel mit G-Sync. Die Synchronisationstechnologie verhindert unschönes Screen-Tearing, also “geschnitten” verzerrte Bilder. Dank zwei HDMI-2.0-Steckplätzen und der DisplayPort-1.2-Buchse verfügt der Monitor über genug Verbindungsmöglichkeiten. Maus und Tastatur finden nach Bedarf Platz an drei USB-A-Steckplätzen. 

10. BenQ Zowie XL2540K

  • Bildschirmdiagonale: 24,5 Zoll (62,2 cm)
  • Paneltyp: TN
  • Auflösung: 1920 x 1080
  • Reaktionszeit: 1 ms (GtG)
  • Synchronisation:  Keine
  • Anschlüsse: 3x HDMI 2.0, 1x DisplayPort 1.2, 1x Kopfhörer-Anschluss

Die “Königsfamilie” zum Schluss: Modelle der “Zowie”-Reihe von BenQ sind die Gaming-Bildschirme für ambitionierte E-Sportler schlechthin. An den Top-Geräten der Produktfamilie daddeln die meisten Profi-Zocker und die Bildschirme sind häufig auf Profi-Turnieren zu sehen. In der Riege der 240 Hertz Monitore spielt der BenQ Zowie XL2540K. Natürlich setzt der Hersteller auf ein flottes TN-Panel. Auf Schnickschnack wie eine Synchronisationstechnologie verzichtet BenQ allerdings. Schön: In den Systemeinstellungen des Monitors können Gamer den “eQaulizer” einstellen. Das ist eine Funktion, die schwarze Bereiche im Bild aufhellt. Ideal, wenn Sie einen Shooter spielen und die Schatten aufhellen möchten – darin verstecken sich nur allzu gern Gegner, die Sie dann besser sehen. Andere Hersteller bieten solche Bildmodi übrigens auch – aber unter anderen Namen wie etwa “Black Boost” bei Asus. 

Das hat die Reaktionszeit mit dem Panel zu tun

Aktuell gibt es drei verschiedene Paneltypen, also Bauweisen für Flüssigkristall-Bildschirme, kurz LCD-Displays. Sie nennen sich Twisted Nemantic (TN), In-Plane-Switching (IPS) und Vertical Alignment (VA). Jede Bauweise hat ihre Vor- und Nachteile:

  • Twisted Nemantic bietet die beste Reaktionszeit aber schwache Farben und einen schlechten Blickwinkel, wird aber wegen der Reaktionszeit von den meisten E-Sportlern bevorzugt.
  • In-Plane-Switching bietet in der Regel die schwächste Reaktionszeit dafür aber die besten Farben und einen weiten Blickwinkel. Die Bauart wird von Gelegenheitszockern bevorzugt, die zudem gern Bilder oder Videos bearbeiten. 
  • Vertical Alignment bietet die besten Kontraste, also ein tiefes Schwarz und helles Weiß, aber eine schwächere Reaktionszeit als TN-Panele. Gegenüber die IPS-Panelen ist die Reaktionszeit hingegen gleich oder besser. Farben und Blickwinkel sind normalerweise besser als bei TN, reichen aber nicht an IPS heran. 

240 Hz Monitor: Welches Panel ist das “richtige”?

So weit die Theorie. Inzwischen haben Hersteller auch sehr flotte VA- und IPS-Panel auf den Markt gebracht. Die meisten E-Sportler setzen trotzdem noch immer lieber auf TN-Panel. Das hängt damit zusammen, dass die Herstellerangaben der Reaktionszeit gern geschönt werden. So bieten die meisten Monitore sogenannte “Overdrive-Modi” an, die zwar die Reaktionszeit deutlich verbessern aber das zum Preis unschöner Ghosting-Effekte auf dem Monitor. Trotzdem geben die Hersteller immer wieder die Reaktionszeit des “Overdrive-Modus” an, weshalb die Faustregel “TN-Panel für E-Sportler” noch bestand hat.

Normale Zocker spielen an einem VA- oder IPS-Panel in der Regel aber keinen Deut schlechter und dürften diese Bauweise für den alltäglichen Gebrauch bevorzugen. Dann stellt sich aber die Frage, ob es wirklich 240 Hertz sein müssenDie meisten 240 Hz Monitore eignen sich eher für Wettkampfshooter wie “Fortnite”, “Counter Strike – Global Offensive” oder “Quake”. Und die 240 Hertz haben einen hohen Preis: Die meisten Bildschirme mit solch hohen Bildwiederholfrequenzen sind – bis auf wenige Ausnahmen – nur um die 24,5 Zoll groß und lösen nur mit Full HD auf. Wenn Sie lieber in Rollenspiele eintauchen oder langsamere Games zocken, ist für Sie ein Ultra-Wide-Monitor mit “nur” 144 Hertz Bildwiederholfrequenz aber dafür WQHD-Auflösung wahrscheinlich die bessere Wahl.

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