Nahost-Ticker: Israel meldet Einschließung von Hamas-Hochburg

15.35 Uhr: Israelische Gremien beraten über Befreiung von Hamas-Geiseln

Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hat zeitnahe Sitzungen dreier wichtiger Entscheidungsgremien angekündigt, in denen “die Frage der Freilassung der Geiseln” erörtert werden solle. Das Sonderkriegskabinett werde am heutigen Dienstagabend zusammentreten, hieß es in einer Erklärung. Danach sollten Sitzungen des Sicherheitskabinetts und schließlich des gesamten Kabinetts folgen. Einzelheiten nannte Netanjahus Büro nicht.

15.20 Uhr: Russland und muslimische Staaten beraten über Gaza-Krieg

Russland und eine Reihe muslimischer Staaten haben bei einem Außenministertreffen in Moskau ein Ende der Kampfhandlungen im Gazastreifen gefordert. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte, sein Land verurteile Terrorismus. Doch der Kampf gegen Terrorismus dürfe nicht die Form einer kollektiven Bestrafung annehmen und das humanitäre Völkerrecht grob verletzen, wurde Lawrow von der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zitiert. Moskau teile dabei die Einschätzungen der Arabischen Liga und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC). An dem Treffen nahmen nach russischen Angaben auch die Außenminister aus Jordanien, Ägypten, Saudi-Arabien und Indonesien sowie der palästinensischen Autonomiegebiete teil.

15.10 Uhr: Bundesregierung plant Rückkehr der Evakuierungstruppe aus Nahost

Die Bundesregierung wird die für eine mögliche Evakuierung deutscher Staatsbürger in den Mittelmeerraum verlegten Soldaten größtenteils wieder nach Deutschland zurückbeordern. Etwa 1.000 deutsche Soldaten sollten die Insel Zypern von Mittwoch an wieder verlassen, wurde der Deutschen Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen in Berlin erklärt. Zurück bleibe eine kleinere Rumpfmannschaft von weniger als 200 Männern und Frauen der Bundeswehr sowie Material und Ausrüstung. Die Entscheidung sei auf Grundlage einer neuen Lageeinschätzung erfolgt.

Die Bundeswehr hatte auch Spezialkräfte der Deutschen Marine sowie Teile des Kommandos Spezialkräfte (KSK) des Heeres nach Zypern und nach Jordanien verlegt und damit auf die Lage nach dem Großangriff der islamistischen Hamas gegen Israel reagiert.

15.02 Uhr: Kreise – Vier Hamas-Mitglieder im Libanon getötet

Bei einem israelischen Drohnenangriff sind im Südlibanon nach Angaben aus palästinensischen Kreisen vier Mitglieder der Terrorgruppe Hamas getötet worden. Der Angriff ereignete sich am Dienstag im Dorf Chaatijeh in der Nähe der Mittelmeerküste, wie ein palästinensischer Vertreter sagte und ein libanesischer Sicherheitsbeamter bestätigte. Beide wollten anonym bleiben, weil sie nicht befugt waren, militärische Informationen preiszugeben.

Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, vier Menschen seien in einem Fahrzeug getötet worden, nannte aber keine Einzelheiten. Der palästinensische Vertreter sagte, die vier seien Mitglieder der Kassam-Brigaden gewesen, des militärischen Flügels der Hamas. Der libanesische Sicherheitsbeamte bezeichnete die vier lediglich als Mitglieder der Hamas. Das israelische Militär äußerte sich nicht zu einem Drohnenangriff im Libanon.

15.00 Uhr: Netanjahu spricht von “Fortschritten” bei Verhandlungen um Hamas-Geiseln

Bei den Verhandlungen um die Freilassung der von der radikalislamischen Hamas verschleppten Geiseln macht die israelische Regierung nach eigenen Angaben “Fortschritte”. “Wir machen Fortschritte. Ich denke, es ist nicht sinnvoll, zu viel zu sagen”, sagte Regierungsschef Benjamin Netanjahu beim Besuch eines Militärstützpunkts im Norden des Landes. Er hoffe, dass es bald “gute Nachrichten geben wird”, fügte Netanjahu hinzu.

14.51 Uhr: Sánchez und De Croo besuchen Israel und Palästinensischen Gebiete

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez und sein belgischer Amtskollege Alexander De Croo besuchen am Donnerstag Israel und die Palästinensischen Gebiete. Auf dem Programm stehen Treffen mit dem israelischen Präsidenten Izchak Herzog, mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sowie mit dem Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas, wie die spanische Regierung mitteilte. Am Freitag wollten Sánchez und De Croo Ägypten besuchen. Dort seien Gespräche mit dem Chef der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit, und mit dem Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi vorgesehen, hieß es.

Im Mittelpunkt der Gespräche würden “der Schutz aller Zivilisten, die bedingungslose und sofortige Freilassung der Geiseln, der humanitäre Zugang zum Gazastreifen und die Achtung des humanitären Völkerrechts” stehen, teilte Madrid mit.

14.45 Uhr: Israel erlaubt Rückkehr in evakuierte Orte nahe Gazastreifen

Rund sechs Wochen nach Beginn des Gaza-Krieges erlaubt Israel laut Medienberichten Einwohnern die Rückkehr in ihre Heimatorte in der näheren Umgebung des Gazastreifens. Israelis, die bis zu vier Kilometer vom Gazastreifen entfernt gewohnt hätten, dürften wieder in ihre Häuser zurückkehren, berichtete der Rundfunksender Kan und veröffentlichte ein entsprechendes Schreiben der Armee auf der Plattform X, vormals Twitter. Hintergrund sei der Fortschritt der Kämpfe im Gaza-Krieg. Das Militär äußerte sich zunächst nicht dazu. Laut der Nachrichtenseite ynet waren nach dem Massaker der islamistischen Hamas im Süden des Landes am 7. Oktober Orte bis zu sieben Kilometer von der Grenze entfernt evakuiert worden.

14.20 Uhr: Insider – Verhandlungen über Feuerpause und Geiseln in Schlussphase

Eine Einigung zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas auf eine Feuerpause und ein Austausch von Geiseln und Häftlingen scheint kurz bevorzustehen. Eine über die Verhandlungen informierte Person sagte der Nachrichtenagentur Reuters, vorgesehen sei, die Kämpfe mehrere Tage zu unterbrechen. Es sollten rund 50 von der Hamas verschleppte israelische Geiseln freigelassen werden. Im Gegenzug sollten palästinensische Frauen und Kinder aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Die von Katar vermittelten Verhandlungen seien in den letzten Zügen, man sei einer Einigung noch nie so nahe gewesen, sagte die Person. Auch ein Hamas-Vertreter sagte Reuters, man sei nahe an einer Einigung über eine Waffenruhe.

13.24 Uhr: Zwei Beteiligte an Hamas-Massakern vom 7. Oktober festgenommen

Die israelische Polizei hat Berichte über die Festnahme von zwei beim Hamas-Angriff am 7. Oktober nach Israel eingedrungenen Bewohnern des Gazastreifens bestätigt. Einer der beiden sei ein Kämpfer der radikalislamischen Hamas, sagte ein Sprecher der israelischen Grenzpolizei der Nachrichtenagentur AFP.

Die zwei Männer wurden demnach im südisraelischen Rahat festgenommen, einem vornehmlich von arabischen Beduinen bewohnten Ort in etwa 30 Kilometern Entfernung zur Grenze zum Gazastreifen. Die Festgenommenen seien unbewaffnet in einem leeren Haus gefunden worden.

13.07 Uhr: UN – Könnten bei Waffenruhe umfangreiche Hilfe für Gaza leisten

Die UN sehen sich für den Fall einer humanitären Waffenruhe in der Lage, umfangreiche Hilfen für die 2,3 Millionen Menschen im Gaza-Streifen zu liefern. Humanitäre Güter stünden ausreichend zur Verfügung und könnten auf den Weg gebracht werden, sagte der Sprecher der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Christian Lindmeier, in Genf. Angesichts einer möglichen mehrtägigen Waffenruhe sagte Lindmeier, es brauche den politischen Willen zu einer Entscheidung.

Medien berichten von einer möglichen humanitären Feuerpause, die Hilfsorganisationen den Transport von Gütern in den abgeriegelten und umkämpfte Gaza-Streifen erlauben würde. Der Deal könnte eine Aussetzung der israelischen Militäroperation und im Gegenzug die Freilassung von Geiseln durch die Hamas beinhalten.

12.51 Uhr: Israelischer Minister kritisiert möglichen Geisel-Deal

Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hat eine mögliche Abmachung mit der islamistischen Hamas zur Freilassung von Geiseln im Gazastreifen scharf kritisiert. Er sei sehr ibeunruhigt, dass über ein solches Abkommen gesprochen werde, sagte Ben-Gvir im israelischen Fernsehen. Er habe Sorge, dass der Staat Israel mit einem solchen Deal einen “sehr, sehr, sehr großen Fehler” begehen könnte.

Ben-Gvir erinnerte an den sogenannten Schalit-Deal im Jahr 2011. Damals kamen mehr als 1.000 palästinensische Häftlinge – unter ihnen auch der Hamas-Chef im Gazastreifen Jihia al-Sinwar – im Gegenzug für den fünf Jahre von der Hamas als Geisel gehaltenen israelischen Soldaten Gilad Schalit frei. “Erinnert ihr euch, wir haben Gilad Schalit befreit und haben Sinwar und seine Freunde herausgelassen – und haben dieses Leid über uns gebracht”, sagte Ben-Gvir.

12.47 Uhr: Seit 7. Oktober starke Zunahme antisemitischer Vorfälle in Bayern

Seit dem terroristischen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Bayern bis zum 9. November 148 antisemitische Vorfälle im Freistaat dokumentiert. Dies sei ein Zuwachs von 285 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, teilte RIAS Bayern in München mit. 91 Prozent der dokumentierten Vorfälle stünden im Bezug zum Massaker der Hamas und der daraus folgenden israelischen Militäroperation in Gaza, hieß es weiter. 79 Prozent seien dem israelbezogenen Antisemitismus zuzuordnen.

RIAS Bayern dokumentierte zwei Angriffe, elf Bedrohungen und neun gezielte Sachbeschädigungen. 39 Vorfälle ereigneten sich den Angaben zufolge im Internet, 109 offline. Auf 24 Versammlungen seien antisemitischer Terror gebilligt, Israel dämonisiert und delegitimiert oder anderweitig antisemitische Inhalte verbreitet worden. 20 Prozent der zuordenbaren Vorfälle hatten einen islamischen oder islamistischen politischen Hintergrund. “148 antisemitische Vorfälle in einem Monat seit dem Hamas-Massaker sind eine ungekannte Explosion von Antisemitismus seit dem Bestehen von RIAS Bayern”, sagte RIAS-Bayern-Leiterin Annette Seidel-Arpacı.

12.26 Uhr: Palästinenser – Rund 220 Deutsche können am Dienstag aus Gaza ausreisen

Rund 220 Deutsche sollen nach palästinensischen Angaben am Dienstag aus dem umkämpften Gazastreifen ausreisen können. Dies bestätigte der palästinensische Sprecher am Grenzübergang Rafah nach Ägypten. Auf einer entsprechenden Liste waren unter der Rubrik Deutschland insgesamt 224 Namen gelistet, zahlreiche mit dem Vermerk Doppelstaatsbürger. Insgesamt sollten demnach rund 370 Menschen ausreisen können, darunter Schweden, Australier, Portugiesen und Franzosen.

Laut den Angaben des ägyptischen Pressezentrums in Kairo vom Montag müssten bald alle ausländischen Staatsangehörigen den Gazastreifen verlassen haben, die ausreisen wollen. Das seien etwa 7.000 Menschen aus 60 Ländern, so ägyptische Außenministerium Anfang des Monats. Dabei blieb unklar, ob es sich nur um Ausländer handelt oder auch um Palästinenser mit zweitem Pass. Unklar ist auch, wie viele von ihnen sich im Gazastreifen aufhalten, ohne ausreisen zu wollen. Vor etwa drei Wochen hatten erstmals seit Kriegsbeginn Hunderte Ausländer und Palästinenser mit Zweitpass das abgeriegelte Küstengebiet verlassen.

12.14 Uhr: Katar – Einigung über Geisel-Freilassung “so nah wie nie zuvor”

Die Verhandlungen um die von der Hamas aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Geiseln sind nach Angaben des Vermittlers Katar im Endstadium. “Wir sind so nah wie nie zuvor an einer Einigung”, sagte ein Sprecher des katarischen Außenministeriums in Doha. Die Gespräche hätten eine “kritische und letzte Phase” erreicht.

Die Regierung Katars hatte am Sonntag erklärt, bei den Verhandlungen seien nur noch “geringfügige” Hindernisse zu überwinden. Am Montag sagte dann auch US-Präsident Biden, er glaube, dass eine Einigung in greifbare Nähe gerückt sei. Am Dienstag hatte zudem Hamas-Chef Ismail Hanijeh erklärt, dass ein Abkommen für eine Waffenruhe mit Israel in Sicht sei.

11.57 Uhr: WHO – Weitere Krankenhäuser im Gazastreifen bitten um Evakuierung

Im Gazastreifen haben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO nach dem Schifa-Krankenhaus zwei weitere Kliniken um Evakuierung gebeten. Es handele sich um das indonesische Krankenhaus und das Al-Ahli-Krankenhaus, sagte ein WHO-Sprecher in Genf.

Nach der Rettung von 31 Frühgeborenen aus dem Schifa-Krankenhaus arbeitet die WHO weiter daran, die dort verbliebenen Patienten zu retten. Für mehr als 50 mit Rückenmarksverletzungen und rund 20 Dialysepatienten seien spezielle Krankenwagen nötig, sagte der WHO-Sprecher. Ebenso brauche man Sicherheitsgarantien der Kriegsparteien für die Konvois. Die WHO versuche, Kliniken offen zu halten, weil sie für viele die letzte Zuflucht seien. Im nördlichen Gazastreifen sie die Lage aber so dramatisch, dass dies kaum noch möglich sei.

11.48 Uhr: Berichte – Hamas nennt Einzelheiten zu möglichem Geisel-Deal

Die islamistische Hamas hat Medienberichten zufolge Einzelheiten zu einem möglichen Geisel-Deal mit Israel bekannt gegeben. Das Abkommen sehe die Freilassung von 50 Geiseln, darunter auch Ausländer, sowie eine fünftägige Kampfpause im Gazastreifen vor, meldeten die israelische Nachrichtenseite “Ynet” sowie Medien im Gazastreifen unter Berufung auf die Hamas. Israel soll demnach im Gegenzug 300 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entlassen.

Die im Gazastreifen festgehaltenen Zivilisten sollen den Angaben zufolge schrittweise freigelassen werden – jeden Tag zehn. Gleiches gilt den Berichten zufolge für die palästinensischen Häftlinge. Demzufolge werde Israel jeden Tag 30 von ihnen freilassen. Der Deal sieht offenbar weiterhin vor, dass 300 Lastwagen mit Lebensmitteln, medizinischen Gütern und Treibstoff in den Gazastreifen fahren dürfen. Die Hamas sagte demnach, sie habe der Vereinbarung zugestimmt. Israels Regierung wollte die Berichte zunächst nicht kommentieren.

11.41 Uhr: Unicef – Wassermangel im Gazastreifen wird lebensgefährlich

Der Wassermangel im Gazastreifen nimmt nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef dramatische Ausmaße an. Die Gefahr der Ausbreitung von Krankheiten wachse täglich dramatisch, sagte Unicef-Sprecher James Elder. Es gebe bereits tausende Fälle von Windpocken, Durchfall-, Atemwegs- und Hauterkrankungen, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Cholera-Fälle gebe es nicht, das entsprechende Bakterium zirkuliere im Gazastreifen nicht.

Im Norden des Gazastreifens, den Israel räumen will, halten sich nach aktualisierten Schätzungen von Unicef noch rund 700.000 Menschen auf. Viele hätten nur drei Liter Wasser am Tag zur Verfügung, als Minimum seien aber 15 Liter nötig. Unicef und WHO fordern mehr Treibstoff zum Betreiben von Entsalzungsanlagen, Wasserpumpen und für die Abwasserklärung. Ob die Wasseraufbereitung wieder hergestellt werde, entscheide darüber, “ob tausende oder zehntausende Kinder überleben oder sterben”, sagte Elder.

11.35 Uhr: Medien – Zwei Journalisten im israelisch-libanesischen Grenzgebiet getötet

Im Süden des Libanon sind am Dienstag offenbar zwei Journalisten und ein weiterer Zivilist durch Beschuss getötet worden. Die offizielle libanesische Agentur Ani meldete, die drei Zivilisten seien bei einem israelischen Angriff in der südlichen Region von Tair Harfa gestorben. Das “Bombardement des Feindes” habe sie getroffen, meldete Ani.

Kurz darauf meldete der libanesische TV-Sender Al-Majadeen, zwei seiner Journalisten seien unter den Todesopfern. Die Reporterin Farah Omar und der Kameramann Rabih Maamari seien getötet worden. Zuvor hatte Ani gemeldet, bei einem weiteren israelischen Angriff auf das im Süden gelegene Dorf Kfar Kila sei eine 80-jährige Frau getötet worden. Ihre Enkelin sei dabei verletzt und in ein Krankenhaus gebracht worden.

11.10 Uhr: Israel ruft Botschafter aus Südafrika zurück

Israel hat seinen Botschafter in Südafrika für Konsulationen nach Jerusalem zurückgerufen. Das teilte das israelische Außenministerium bei X mit. Das südafrikanische Parlament wollte am Dienstag über einen Antrag abstimmen, die israelische Botschaft zu schließen und alle Beziehungen zu Israel abzubrechen, bis ein Waffenstillstand im Gaza-Krieg vereinbart wird.

Die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern haben sich in letzter Zeit wegen des Krieges im Gazastreifen verschlechtert. Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa hatte zuvor erklärt, sein Land sei der Ansicht, dass Israel im Gazastreifen Kriegsverbrechen und Völkermord begehe. Der von der linken Oppositionspartei EFF eingebrachte Antrag wird vom regierenden Afrikanischen Nationalkongress und anderen kleineren Parteien unterstützt.

10.51 Uhr: Bundesregierung will nach Prüfung Hilfe für Palästinenser schnell fortsetzen

Der erste Teil der Überprüfung der deutschen Entwicklungshilfe für die palästinensischen Gebiete ist abgeschlossen. Das erklärte Entwicklungsstaatssekretär Jochen Flasbarth in Brüssel. “Wir waren überzeugt, dass auch in der Vergangenheit schon so sorgfältig geprüft worden ist, dass Zweckentfremdungen durch Terrororganisationen ausgeschlossen waren”, sagte er vor einem Treffen der EU-Entwicklungsminister in Brüssel. Nun wolle man “das komplette Portfolio so schnell wie möglich weiterführen”.

Die Bundesregierung hatte ihre Finanzierung für Entwicklungsprojekte nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober vorübergehend gestoppt und eine Prüfung angekündigt. Die Zusammenarbeit mit dem UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) im Gaza-Streifen und in Jordanien läuft bereits wieder. Für die übrigen Gebiete dauere die Prüfung noch an, sagte Flasbarth.

10.30 Uhr: Insider – Muslimische Staaten wollen bei UN auf Feuerpause drängen

Eine Gruppe aus hochrangigen Vertretern mehrerer muslimischer Länder will einem Insider zufolge beim UN-Sicherheitsrat auf eine Feuerpause im Gazastreifen drängen. “Das Hauptziel der Gruppe besteht darin, so bald wie möglich einen Waffenstillstand zu erreichen und humanitäre Hilfe nach Gaza zu schicken”, hieß es im türkischen Außenministerium. Auf lange Sicht werde eine Zweistaatenlösung angestrebt, damit die Palästinenser in ihrem eigenen Land sicher und in Wohlstand leben könnten.

Die Vereinigung sei Anfang des Monats auf dem Gipfel der Arabischen Liga und der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad gebildet worden. Ihr gehörten Vertreter der Türkei, Katars, Ägyptens, Jordaniens, Nigerias, Saudi-Arabiens, Indonesiens und der Palästinensischen Autonomiebehörde an.

10.11 Uhr: Israels Militär meldet Einschließung von Dschabalia

Israels Armee hat nach eigener Darstellung die Stadt Dschabalia im nördlichen Gazastreifen vollständig umstellt. In Dschabalia nördlich der Stadt Gaza liegt auch das gleichnamige Flüchtlingsviertel. Das Gebiet ist nach UN-Angaben 1,4 Quadratkilometer groß und zählt 116.000 als Flüchtlinge registrierte Einwohner.

Dschabalia gilt als Hochburg der Hamas, um so mehr als sich die Palästinenserorganisation inzwischen aus Gaza-Stadt zurückziehen musste. Das Militär sprach von einem “großangelegten Angriff” auf eine “militärische Hochburg der Hamas” und berichtete von 50 getöteten Terroristen.

09.36 Uhr: UN – Vertriebene im Gazastreifen bei starkem Regen unter freiem Himmel

Im Gazastreifen sind am Montag nach Schätzungen weitere 25.000 Menschen aus dem Norden in den Süden geflohen. Tausende müssten trotz starker Regenfälle im Freien kampieren, weil die Notunterkünfte im Süden überfüllt seien, berichtete dazu nun das UN-Nothilfebüro OCHA. Viele hätten sich mit ihrem wenigen Hab und Gut vor und neben den Zufluchtsorten niedergelassen, in der Hoffnung, dort wenigstens einigermaßen sicher zu sein und Nahrungsmittel und Trinkwasser zu bekommen.

09.19 Uhr: Baerbock – Israel muss gegen Siedlergewalt im Westjordanland vorgehen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu aufgefordert, Gewalt durch jüdische Siedler im Westjordanland zu verurteilen und dagegen vorzugehen. “Der israelische Premierminister muss diese Siedlergewalt verurteilen, sie muss strafrechtlich verfolgt werden, das ist auch im Interesse der Sicherheit Israels”, sagte Baerbock in einem Interview mit der Deutschen Welle.

“Mit Blick auf die Sicherheit im Westjordanland ist Israel mit dafür verantwortlich, dass die Lage dort nicht weiter eskaliert”, sagte Baerbock weiter. In dem von Israel besetzten Palästinensergebiet hatte es seit dem Überfall der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober wiederholt gewaltsame Übergriffe von extremistischen jüdischen Siedlern auf Palästinenser gegeben.

09.15 Uhr: Material und Personal für Feldlazarett im Gazastreifen eingetroffen

Im Gazastreifen sind Personal und Material für ein geplantes Feldlazarett eingetroffen. Insgesamt seien am Montag 180 Ärztinnen, Ärzte und Pflegepersonal sowie rund 40 Lastwagen mit der nötigen Ausrüstung über den Grenzübergang Rafah aus Ägypten in den Gazastreifen gefahren, berichtete jetzt das UN-Nothilfebüro OCHA . Das Lazarett soll in der Stadt Chan Junis im Süden des Gebiets aufgebaut werden, es wird 40 Betten haben sowie eine Intensivstation und Operationsmöglichkeiten. Es ist das zweite jordanische Feldlazarett im Gazastreifen.

In dem Küstenstreifen sind die Kliniken nach gut sechs Wochen Krieg überlastet. Nach einem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ist die israelische Armee mit Tausenden Soldaten in den Gazastreifen eingerückt, um die Islamisten-Organisation zu zerschlagen.

09.06 Uhr: Israelisches Militär setzt Einsatz gegen Hamas im Lager Dschabalia fort

Das israelische Militär setzt seinen Einsatz in einem dicht besiedelten Flüchtlingslager südlich der Stadt Gaza fort. Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari sagte, die Streitkräfte hätten das Lager Dschabalia unter ihrer Kontrolle und begännen damit, eine Hamas-Brigade dort aufzulösen. Es war nicht möglich, Einzelheiten der Kämpfe unabhängig zu bestätigen.

Ein medizinischer Mitarbeiter des indonesischen Krankenhauses in der Nähe von Dschabalia, Marwan Abdallah, sagte, schwere Gefechte vor der Klinik verhinderten, dass Krankenwagen Verwundete zur Behandlung bringen könnten. “Die Situation verschlechtert sich von Stunde zu Stunde”, sagte er. In dem Lager leben Flüchtlinge aus dem Krieg von 1948. Extremisten der Hamas sollen sich nach israelischen Angaben dort neu formiert haben, nachdem sie aus der Stadt Gaza größtenteils vertrieben worden waren.

08.40 Uhr: Israel greift 250 Hamas-Ziele an – Weiter Raketenbeschuss aus Gaza

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge innerhalb eines Tages 250 Stellungen der islamistischen Hamas im Gazastreifen aus der Luft angegriffen. Unter den am Montag beschossenen Stellungen seien unter anderem Raketenwerfer und Dutzende Mitglieder der Hamas, teilte das Militär am Vormittag mit. Zudem sei in der Nacht auf Dienstag eine Stellung beschossen worden, von der aus Raketen auf das Zentrum Israels abgefeuert wurden. Der “Raketenabschusspunkt” befand sich den Angaben nach in der Nähe eines Wohngebiets.

Extremistische Palästinenser im Gazastreifen feuerten auch in der Nacht auf Dienstag wieder Raketen Richtung Israel ab. In einem israelischen Ort in der Grenzregion des Gazastreifens wurde laut Militär Raketenalarm ausgelöst. Seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober sind israelischen Armeeangaben zufolge Tausende Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgeschossen worden. Seit der Bodenoffensive sei die Zahl der Abschüsse aber deutlich zurückgegangen.

08.35 Uhr: Faeser fordert von Islam-Verbänden Verurteilung von Hamas-Terror

Unmittelbar vor der Islam-Konferenz hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ein Bekenntnis der muslimischen Verbände gegen Antisemitismus gefordert. “Ich erwarte von den muslimischen Verbänden, dass sie sich ganz klar äußern”, sagte Faeser in der ARD. Sie müssten den Überfall der radikal-islamischen Hamas auf Israel verurteilen und auch kein “Ja, aber” setzen.

Zugleich betonte sie, dass niemand unter Generalverdacht gestellt werden solle. Es gehe nicht darum, dass Muslime nicht auf der Straße für die Opfer im Gazastreifen demonstrieren könnten. “Wir bekämpfen Islamisten, keine Muslime”, betonte die Bundesinnenministerin. Aber die muslimischen Verbände müssten sich klar distanzieren.

07.47 Uhr: USA stützen israelische Angaben zu Hamas-Zentrale in Klinik

Neue Erkenntnisse von US-Geheimdiensten bestätigen israelische Hinweise auf eine Kommandozentrale der Hamas auf dem Gelände der Schifa-Klinik im Gazastreifen. Dies teilte der Sprecher des nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby, mit. Der US-Regierung lägen Informationen vor, wonach die militante Gruppe das Krankenhaus als ‘Kommando- und Kontrollknotenpunkt’ nutze. Israels Militär veröffentlichte ein Video, das einen 55 Meter langen Tunnel in zehn Metern Tiefe zeigen soll. Die Aufnahmen konnten nicht unabhängig überprüft werden. Die Hamas und Krankenhauspersonal haben die israelischen Angaben bestritten.

06.47 Uhr: Hoffnung auf Freilassung von Geiseln wächst

Die Hoffnung auf eine Freilassung israelischer Geiseln in Händen der Hamas wächst. Die US-Regierung arbeitet eigenen Angaben intensiv an einer Lösung. “Ich möchte nicht in der Öffentlichkeit verhandeln, aber wir glauben, dass wir einer Lösung näher kommen”, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, im Weißen Haus. Man arbeite “Stunde für Stunde” an einer Vereinbarung. Er machte keine Angaben dazu, um wie viele Geiseln es genau geht. “Aber natürlich wollen wir vor allem die Freilassung der Kinder und Frauen erreichen, und natürlich auch die der Amerikaner.”

Der Hamas-Funktionär Issat al-Rischk sagte dem arabischen Fernsehsender Al-Dschasira, bei den Gesprächen mit Israel über eine Waffenruhe gehe es auch um “die Freilassung israelischer Frauen und Kinder als Geiseln im Austausch für die Freilassung palästinensischer Kinder und Frauen in den Gefängnissen der Besatzer”. Der Chef der Palästinensergruppe, Ismail Haniyeh, erklärte, man komme einer Einigung näher. Am Montagabend war ein Treffen von Angehörigen der Geiseln mit dem israelischen Kriegskabinett nach Medienangeben ohne konkretes Ergebnis verlaufen.

Im Video: Details zu möglichem Geisel-Deal noch offen

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