München: Sommerfest im Promi-Lokal H’ugo’s – München

Es läuft nicht wirklich rund für den FC Bayern. Erst viel heiße Luft um diesen Hurrikan aus London, dann kann der Torwart auch ein halbes Jahr nach seinem Beinbruch noch immer keine Unhaltbaren halten, und jetzt auch noch diese selten dämlich terminierte Dienstreise nach Japan! Ausgerechnet wenn Ugo Crocamo, seit Menschengedenken der Pizzaverkäufer ihres Vertrauens, Vierfaches feiert: Geburtstag, Hochzeitstag, H’ugo’s-Geburtstag und Sommerfest. Wenn das mal kein Pflichttermin ist als Bayern-Star!

In den seligen Tagen des Säbener-Straße-Rat-Packs Luca Toni/Franck Ribéry/David Alaba hätte es eine solche Terminkollision nie gegeben – da hätte Japan halt warten müssen. So aber schlürfen die Roten nun Ramen in Tokio, verteilen Trikots an die Gouverneurin und müssen sich von ihr sagen lassen: “Der FC Bayern muss unbesiegbar sein.” Madonna, würde Luca Toni seufzen und dabei an einen herrlich kühlen Chardonnay im H’ugo’s denken und an all die anderen schönen Dinge, die einen dort verlässlich erwarten.

Feiern und fotografieren: Die ehemalige Faschingsprinzessin Desiree Soleil Kaufmann mit Szene-Wirt Hugo Bachmaier und “Guggi” Ketzer.

(Foto: Robert Haas)

Verlässlichkeit: Das ist es, was Frank Wörndl an Münchens – neben Charles Schumann – prominentestem Promi-Wirt mag. “Er ist ein Ehrlicher, ein Zuverlässiger”, sagt der Ski-Weltmeister von 1987, während der Trubel des traditionellen Sommerfests allmählich Fahrt aufnimmt. Ugos Geburtstag habe er sich gut merken können: “Am selben Tag wie meine Ex-Frau.” Der Jubilar selbst hat das mit den wichtigen Gedenktagen natürlich geschickt arrangiert: Den Laden 2007 an seinem Geburtstag eröffnet und die Heirat mit seiner Melanie vor zwei Jahren justament auf denselben Tag terminiert. Profi halt. An dieser Stelle ein letzter Gruß in die Säbener Straße.

Zurück ins wilde Leben: Auf der im Frühjahr neu gestylten Terrasse – frische Stoffe, Schirme und Stühle – tummelt sich neben Simone Ballack, Giulia Siegel und Riccardo Basile ein ganz spezieller Mix aus hübsch zurechtgemachten jungen Frauen und nicht mehr ganz so jungen Männern, die ihre Begleiterinnen gern mal mit dem Smartphone fotografieren. Ein Champagner-Hersteller hat dafür eine gar gülden glitzernde Fotobox aufgestellt, die an diesem Abend fast nonstop genutzt wird – irgendwas muss ja immer gepostet werden. Bei so manch aufgedrehter Mädels-Runde wäre auch ein Audio-File erhellend: “Krass ey, wir im H’ugo’s!”

Der Laden ist natürlich immer noch eine Schau. Wer mal beobachtet, mit welcher Akribie das Personal ein auf dem Boden gelandetes Abendessen entsorgt, so lange wischt und schrubbt und poliert, bis alles wieder wie neu ist: beeindruckend! Dass die TV-Screens an den Wänden nur Traumstrände an urlaubsblauen Ozeanen zeigen: kein Zufall. Perfektion zeigt sich halt in den kleinen Dingen: in den genau richtig bauchigen Weingläsern, die eben gerade nicht protzig sind; oder in dem maximal breiten Kleiderschrank von Security-Mann, bei dem man gar nicht erst auf die Idee kommt zu diskutieren.

Effekte kommen auch nicht zu kurz: Da rennen ein Saxofonist, ein Trommler und mehrere leuchtende Glitzerwesen mit langen Flügelarmen performant durch die Reihen und halten den treibenden Sound am Laufen, der nur eine Richtung kennt: nach vorn. Stillstand? Bloß nicht! Und wenn mal gerade nicht so viel passiert, marschiert halt jemand mit der Nebelmaschine durch. Hauptsache, es rührt sich was.

Einer, der solche Dinge genau registriert, ist der Beinahe-Namensvetter Hugo Bachmaier, der sich gerade von der Gastronomie verabschiedet. “Ich fand den Ugo immer schon cool”, ruft er in den Partylärm. “Was der aus sich gemacht hat. Vom Pizzaverkäufer im P1 in die oberste Gastronomie. Das liegt aber auch an seinem Lebenswillen. Da können sich manche Münchner Gastronomen eine Scheibe abschneiden.”

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