Ministerpräsident Kretschmann warnt vor Spaltung der Gesellschaft bei Gasnotlage

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat vor einem Auseinanderreißen der Gesellschaft im Fall einer Gasmangel-Lage im Winter gewarnt. „Wenn wir in eine Gasnotlage reinlaufen, werden die Fliehkräfte groß sein. Größer als bei Corona, und dieses Problem haben wir ja noch zusätzlich an der Backe“, sagte der Grünen-Politiker am Montagmorgen anlässlich des Krisengipfels Gas in Stuttgart bei der Begrüßung der Teilnehmer.

Deshalb werde es in den nächsten Monaten vor allem darum gehen, „dass wir uns in den wesentlichen Punkten nicht auseinanderdividieren lassen“. Kretschmann mahnte: „Dabei ist auch unser Patriotismus gefragt.“ Für Deutschland, die freiheitlich-demokratische Ordnung und Europa.

Kretschmann bat den Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, zu erklären, nach welchen Kriterien das Gas in einer Notlage verteilt werde. Vor allem die Industrie im Südwesten wolle wissen, „ob gewährleistet ist, dass der Süden dabei nicht benachteiligt wird“. Es seien hier „große Ängste“ im Spiel. „Eine solche Benachteiligung muss natürlich auf jeden Fall vermieden werden“, verlangte der Regierungschef. Müller war bei dem Gipfel per Video zugeschaltet.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

14:59 Uhr – Kreml fordert von UN Hilfe bei Lockerung der Sanktionen

Im Zuge der Vereinbarung zum Ende der Blockade ukrainischer Getreideausfuhren über das Schwarze Meer fordert Russland von den Vereinten Nationen Unterstützung im Kampf gegen westliche Sanktionen. „Im vorliegenden Fall müssen die UN ihren Teil erfüllen, der die indirekten Beschränkungen betrifft, die sich gegen die russischen Lieferungen von Getreide und Düngemittel richten“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.

14:16 Uhr – Ukraine rechnet diese Woche mit Beginn der Getreideexporte

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Trotz der jüngsten russischen Angriffe auf die ukrainische Hafenstadt Odessa rechnet die Ukraine schon für die nächsten Tage mit den ersten Getreideexporten auf dem Seeweg. „Wir gehen davon aus, dass das Abkommen noch in dieser Woche umgesetzt wird“, sagte der ukrainische Infrastrukturminister Alexander Kubrakow. Er bezog sich auf die am Freitag in der Türkei unterzeichneten Vereinbarungen zur Wiederaufnahme der durch den Krieg blockierten Lieferungen ukrainischem Getreides.

13:34 Uhr – Bundeskriminalamt verstärkt Zusammenarbeit mit Ukraine

Deutschland will die Zusammenarbeit mit der Ukraine bei der Aufarbeitung russischer Kriegsverbrechen verstärken. Die schon bestehende Kooperation mit dem Bundeskriminalamt solle ausgeweitet werden, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser in Hostomel bei Kiew. Die SPD-Politikerin hielt sich zusammen mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (ebenfalls SPD) in der Ukraine auf.

13:27 Uhr – 50 russische Munitionsdepots mit US-Raketen zerstört

Ukrainische Truppen haben nach Angaben von Verteidigungsminister Olexij Resnikow mit US-Präzisionsraketen 50 russische Munitionsdepots zerstört. „Das unterbricht deren Nachschub-Ketten und nimmt ihnen die Fähigkeit, Kämpfe aktiv zu führen und unsere Kräfte unter schweres Artillerie-Feuer zu nehmen“, sagt Resnikow im Fernsehen. Das belege den wachsenden Einfluss der aus den USA gelieferten mobilen Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars auf die Kämpfe.

13:17 Uhr – Großbritannien richtet für Ukraine Eurovision Song Contest 2023 aus

Großbritannien wird im kommenden Jahr anstelle des diesjährigen Siegerlandes Ukraine den Eurovision Song Contest ausrichten. Das teilten die European Broadcasting Union und die BBC mit.

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Die ukrainischen ESC-Sieger Kalush Orchestra – im nächsten Jahr findet der Song Contest in Großbritannien statt

12:35 Uhr – Kiew erhält drei Gepard-Luftabwehrpanzer

Die Ukraine hat die ersten Luftabwehrpanzer des Typs Gepard aus Deutschland erhalten. „Heute sind offiziell die ersten drei Geparde eingetroffen“, sagte Verteidigungsminister Olexij Resnikow im ukrainischen Fernsehen. Dazu seien auch mehrere Zehntausend Schuss übergeben worden.

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Archivbild eines Gepard 1A2 während einer Übung in Munster

12:35 Uhr – Slowjansk in Ostukraine bereitet sich auf Eroberungsversuche vor

In der umkämpften Ostukraine hat der Bürgermeister der Stadt Slowjansk vor einem Ausfall der Wärme- und Wasserversorgung im kommenden Winter gewarnt. „Sie werden Ihre Wohnung heizen können, wenn es denn Strom gibt, doch die Kanalisation wird einfrieren“, sagte der 49-jährige Wadym Ljach der Nachrichtenseite Nowyny Donbassu. Seinen Angaben nach ist mit 22.000 Menschen noch etwa ein Fünftel der ursprünglichen Einwohnerschaft in der Stadt verblieben. Er forderte die Verbliebenen zur Flucht auf.

12:04 Uhr – Unionspolitiker Hardt erwägt direkte Panzerlieferungen

Deutschland sollte nach Ansicht des außenpolitischen Sprechers der Unionsfraktion, Jürgen Hardt, auch über direkte Lieferungen von Kampfpanzern an die Ukraine nachdenken. Auf eine entsprechende Frage sagte der CDU-Politiker bei SWR Aktuell, „dass wir diese Optionen alle erwägen sollten und dass Deutschland jetzt rasch handeln sollte“.

11:55 Uhr – Russland hat nach eigenen Angaben Munitionslager in Bogdanowzy zerstört

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ein Munitionsdepot in Bogdanowzy in der Region Chmelnyzkji im westlichen Zentrum des Landes zerstört. Dort seien in den USA hergestellte HIMARS-Raketensysteme gelagert gewesen. Unabhängig bestätigen lassen sich die Angaben nicht.

11:35 Uhr – Russland will Turbine bald in Nord Stream 1 einbauen

Nach russischen Angaben wird die gewartete Gas-Turbine bald in die Pipeline Nord Stream 1 eingebaut. Dies werde geschehen, sobald sie aus Kanada zurücktransportiert worden sei, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, vor der Presse. Dann werde durch Nord Stream 1 Erdgas in „entsprechenden Mengen“ nach Europa geliefert.

„Die Turbine wird installiert, nachdem alle Formalitäten abgeschlossen sind. (…) Und das Gas wird in den entsprechenden Mengen gepumpt, den Mengen, die technologisch möglich sind.“ Peskow zufolge müssten weitere Anlagen an der Pipeline gewartet werden, und das damit beauftragte Unternehmen Siemens Energy sei sich dessen bewusst. Die Regierung in Moskau sei nicht an einem vollständigen Stopp der Gaslieferungen nach Europa interessiert.

Für den russischen Gasriesen Gazprom bleiben Fragen bei der gewarteten Siemens-Turbine für die Pipeline Nord Stream 1 offen. Immer noch nicht seien alle Risiken und Probleme geklärt, teilt der Konzern mit Blick auf die von Siemens übergebenen Unterlagen mit. Dabei gehe es auch um die von der EU und Großbritannien verhängten Sanktionen. Zudem würden sich auch Fragen bei der Wartung anderer Turninen für die Kompressorstation von Nord Stream 1 stellen.

11:04 Uhr – Russlands Luftfahrtbranche verliert durch Krieg Millionen Passagiere

Die russische Luftfahrtbranche verliert allein durch die im Zuge des Ukraine-Kriegs von Moskau erlassenen Flugverbote in Südrussland im laufenden Jahr 19 Millionen Passagiere. Das sei etwa ein Fünftel der geplanten Gesamtbeförderungszahlen, berichtete die Wirtschaftszeitung „Wedomosti“ unter Berufung auf das Verkehrsministerium.

10:44 Uhr – Goethe-Institut pflegt Kontakt zu kritischen Künstlern in Russland

Die Präsidentin des Goethe-Instituts, Carola Lentz, unterstützt Sanktionen gegen Russland und warnt gleichzeitig vor einer völligen Isolation des Landes. Sanktionen gegenüber Russland seien angesichts des völkerrechtswidrigen Angriffs auf die Ukraine unerlässlich, sagte sie der „Berliner Zeitung“. Auch in der Kultur- und Bildungsarbeit könne es kein einfaches „weiter so“ geben. Das Goethe-Institut stehe allerdings weiterhin an der Seite von Vertretern eines offenen, kritischen Diskurses und unabhängiger Bildungs- und Kulturarbeit in Russland.

09:16 Uhr – London sieht Engpässe Russlands durch beschädigte Fahrzeuge

Russland wird in der Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste auch durch die notwendige Reparatur einer großen Zahl beschädigter Kampffahrzeuge ausgebremst. „Russische Kommandeure stehen weiter vor dem Dilemma, ob sie die Offensive im Osten mit Ressourcen versorgen oder die Verteidigung im Westen stärken“, hieß es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums. Neben den bereits bekannten personellen Engpässen stelle es Moskau auch vor Herausforderungen, Tausende Kampffahrzeuge, die im Krieg in der Ukraine beschädigt worden seien, zu reparieren und instand zu halten.

08:42 Uhr – Kiew meldet anhaltende Gefechte im Donbass

Die russischen Truppen haben nach Angaben aus Kiew in der Nacht weitere Sturmversuche östlich und südöstlich des Ballungsraums Slowjansk – Kramatorsk im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine unternommen. „Der Gegner führt einen Angriff unweit von Spirne, die Kampfhandlungen halten an“, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht mit. Gekämpft werde ebenso um Vororte des Verkehrsknotenpunkts Bachmut.

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08:39 Uhr – Nun auch Strack-Zimmermann offen für direkte Panzerlieferung an Ukraine

Wegen der stockenden Waffenlieferungen in die Ukraine per Ringtausch zeigt sich nun auch die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann offen für die direkte Lieferung deutscher Panzer in das von Russland angegriffene Land. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestags räumt ein, dass die osteuropäischen Bündnispartner für ihre Waffenlieferungen in die Ukraine bisher nicht so schnell wie erwartet mit Ersatz ausgestattet werden konnten.

„Wenn das für die Partner problematisch ist, sollten wir den Ringtausch einstellen und direkt an die Ukraine liefern – gegebenenfalls auch den (Kampfpanzer) Leopard 2. Die Zeit drängt“, sagte Strack-Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur.

Die Idee des Ringtauschs entstand kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs. Ziel war es eigentlich, die Ukraine möglichst schnell mit schweren Waffen zu versorgen. Dazu sollten östliche Nato-Partner Waffen sowjetischer Bauart, mit denen die ukrainischen Soldaten ohne Zusatzausbildung umgehen können, zur Verfügung stellen. Als Ersatz sollten sie von Bündnispartnern wie Deutschland westliche Fabrikate erhalten.

„Die Realität trifft beim Ringtausch, der grundsätzlich eine gute Idee ist, auf die Wünsche beziehungsweise Erwartungen der osteuropäischen Partner – und das passt irgendwie nicht zusammen, vor allem was die Zeitspanne der Lieferungen betrifft“, sagte Strack-Zimmermann. Natürlich könne Deutschland nicht so schnell liefern wie erwartet, sonst bräuchte die Bundeswehr ja nicht das 100 Milliarden Euro schwere Ausrüstungsprogramm. „So können wir nur Stück für Stück Material weitergeben“, sagte Strack-Zimmermann.

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Ukrainian rescuers use a crane to move the debris out of a school building heavily damaged following shelling in the town of Kramatorsk on July 21, 2022, amid the Russian invasion of Ukraine. (Photo by Anatolii Stepanov / AFP)

Verheerende Zerstörungen

Sie verwies aber darauf, dass die Bundeswehr ausreichend Schützenpanzer Marder zur Weitergabe habe und diese auch innerhalb eines Jahres von der Industrie ersetzt bekäme. „Darüber hinaus könnten wir auch das Transportfahrzeug Fuchs direkt liefern“, sagte sie.

Am Wochenende hatte sich bereits Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt von den Grünen offen für direkte Panzerlieferungen in die Ukraine gezeigt. Auch die Jungen Liberalen kritisierten das Ringtausch-Verfahren. „Die Bundesregierung sollte ihrer klar geäußerten Haltung, dass Russland diesen Krieg nicht gewinnen darf, deutliche Taten folgen lassen. Dazu zählt aus unserer Sicht auch die direkte Lieferung deutlich mehr schwerer Waffen an die Ukraine“, sagte die Vorsitzende der FDP-Jugendorganisation, Franziska Brandmann.

07:56 Uhr – Mehr als 915.000 ukrainische Kriegsflüchtlinge in Deutschland

Seit dem Start der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar wurden in Deutschland schon mehr als 915.000 Kriegsflüchtlinge im Ausländerzentralregister erfasst. Das teilte das Bundesinnenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Davon seien 890.605 ukrainische Staatsangehörige (Stichtag 19. Juli). Wie viele der Personen sich derzeit noch in Deutschland aufhalten, ist aber unklar. Eine erhebliche Zahl könne bereits in andere Staaten weitergereist oder in die Ukraine zurückgekehrt sein.

07:44 Uhr – Faeser und Heil besuchen zerstörte Stadt Irpin

Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Sozialminister Hubertus Heil (beide SPD) haben die vom russischen Angriffskrieg zerstörte Stadt Irpin in der Ukraine besucht. In der rund 30 Kilometer nordwestlich von Kiew gelegenen Stadt lebten vor dem Krieg rund 50.000 Menschen, inzwischen ist sie weitgehend zerstört und gleicht einer Geisterstadt.

02:51 Uhr – Russland fordert neues Tribunal für Ukraine

Russland will über 200 ukrainische Soldaten wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor einem neuen internationalen Tribunal anklagen. Mehr als 220 Personen, darunter Vertreter des Oberkommandos der ukrainischen Streitkräfte sowie Kommandeure, hätten die Zivilbevölkerung angegriffen, zitiert die russische Tageszeitung „Rossijskaja Gaseta“ Alexander Bastrykin, den Leiter des russischen Untersuchungsausschusses. Die Ukrainer seien in „Verbrechen gegen den Frieden und die Sicherheit der Menschheit verwickelt, die nicht verjähren“. Russland habe 92 Kommandeure und ihre Untergebenen angeklagt und 96 weitere Personen zur Fahndung ausgeschrieben. Das Tribunal werde nach Angaben Russlands von Ländern wie Bolivien, Iran und Syrien unterstützt. Die Vereinigten Staaten und mehr als 40 weitere Länder hatten sich Anfang des Monats darauf verständigt, Ermittlungen zu mutmaßlichen Kriegsverbrechen in der Ukraine zu koordinieren.

01:41 Uhr – Russlands Außenminister Lawrow zu Besuch im Kongo

Russlands Außenminister Sergej Lawrow ist für die zweite Etappe seiner Afrika-Reise im Kongo angekommen. Sein Flugzeug landete am Sonntagabend am Flughafen von Ollombo, wie ein AFP-Reporter vor Ort berichtete. Am Montag soll Lawrow laut offiziellem Programm Staatschef Denis Sassou Nguesso treffen. Nguessos Regierung in Brazzaville bezeichnet sich mit Blick auf Russlands Krieg in der Ukraine als „neutral“.

23:46 Uhr – Lawrow spricht über Pläne für Sturz der Regierung in Kiew

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat im Gegensatz zu früheren Äußerungen erklärt, dass Russland den Sturz der ukrainischen Regierung anstrebt. „Wir helfen dem ukrainischen Volk auf jeden Fall, sich von dem absolut volks- und geschichtsfeindlichen Regime zu befreien“, sagte Lawrow am Sonntag bei einem Besuch in Kairo. Das russische und ukrainische Volk würden künftig zusammenleben.

Die russische Führung hat in den vergangenen Tagen öffentlich ihre Position im Ukraine-Krieg verschärft. So drohte Lawrow am Mittwoch mit der Besetzung weiterer Gebiete auch außerhalb des Donbass. Angesichts der westlichen Waffenlieferungen und deren höherer Reichweite sei es nötig, die Kiewer Truppen weiter abzudrängen von den Gebieten Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine, die Moskau als unabhängig anerkannt hat.

Mit seiner Ankündigung, die politische Führung in Kiew auswechseln zu wollen, widerspricht Lawrow auch eigenen Aussagen vom April. „Wir haben nicht vor, das Regime in der Ukraine zu wechseln“, sagte der russische Chefdiplomat damals in einem Interview mit dem Fernsehsender India Today. Es sei Aufgabe der Ukrainer zu entscheiden, unter welcher Führung sie leben wollten, versicherte Lawrow damals.

23:37 Uhr – Österreich will für Bayern wichtigen Gasspeicher nutzen

Österreichs Regierung will einen an das deutsche Netz angeschlossenen Gasspeicher schnell anzapfen. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, geht es um den Gasspeicher in Haidach bei Salzburg, der bisher vor allem Bayerns Haushalte und Industrieunternehmen mit Gas versorgte. „Wir haben beschlossen, dass alle Gasspeicher auf österreichischem Staatsgebiet an unser Netz angeschlossen werden müssen“, zitierte die Zeitung die österreichische Klimaschutz- und Energieministerin Leonore Gewessler. „Dieser Beschluss ist rechtskräftig“. Bisher war der Gasspeicher in Haidach nur an das deutsche Gasnetz angeschlossen. Das könnte Bayern neue Probleme bringen, das Bundesland ist besonders von Gas abhängig.

22:23 Uhr – Selenskyj sieht nationale Einheit als vorrangige Aufgabe

Die Bewahrung der nationalen Einheit ist nach Ansicht von Präsident Wolodymyr Selenskyj wichtigste Aufgabe der Ukrainer, um den Krieg zu gewinnen und Mitglied der EU zu werden. „Jetzt die Einheit zu bewahren, gemeinsam für den Sieg zu arbeiten, ist die wichtigste nationale Aufgabe, die wir zusammen bewältigen müssen“, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache.

Wenn die Ukrainer dies schafften, werde ihnen gelingen, was Generationen vorher misslungen sei. Die Unabhängigkeit von Russland zu wahren, sich zu einem der modernsten Staaten der Welt zu wandeln und gleichzeitig den eigenen Weg Richtung Europa zu gehen, der nach Angaben Selenskyjs mit einer Vollmitgliedschaft in der EU enden wird. Selenskyjs Ansprache war in gewisser Hinsicht eine Antwort auf die Ankündigung von Russlands Außenminister Sergej Lawrow, die Führung in Kiew stürzen zu wollen.

20:42 Uhr – Polen sammeln Spenden für Kampfdrohne

In Polen haben mehr als 200.000 Menschen 4,7 Millionen Euro gespendet, um den Kauf einer türkischen Kampfdrohne vom Typ Bayraktar TB2 für die Ukraine zu ermöglichen. „22,5 Millionen Zloty! Made in Poland“, freute sich der Initiator der Spendenaktion, der Journalist Slawomir Sierakowski, auf der Internetseite der von ihm gegründeten Zeitschrift „Krytyka Polityczna“. Die Aktion geht auf ein ähnliches Projekt zurück, das im Mai vergangenen Jahres in Litauen erfolgreich umgesetzt wurde.

20:00 Uhr – Steinmeier: Sind wir bereit für „empfindliche Nachteile“?

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat für Solidarität mit der Ukraine geworben – selbst wenn das Nachteile im eigenen Land bedeuten würde. „Der Krieg, den Putin gegen die Ukraine führt, ist auch ein Krieg gegen die Einheit Europas. Wir dürfen uns nicht spalten lassen“, sagte Steinmeier beim 500. Libori-Mahl in Paderborn. Man könne nur dann eine eindeutige Haltung an den Tag legen und sich über die eigene Verantwortung klar werden, „wenn wir bereit sind, diese Werte zu verteidigen, wenn wir bereit sind, für ihre Geltung einzustehen und für sie auch, ja, empfindliche Nachteile in Kauf zu nehmen.“

„Sind wir dazu bereit?“, fragte er. „Vor dieser Frage stehen wir alle – heute und in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten.“ Er befürchte eine Rückkehr in eine Zeit der gegenseitigen Abschottung zwischen Ost und West, sagte Steinmeier weiter. „Die Älteren wissen noch um die Fragilität und Gefährlichkeit dieses Zustands.“

Das Libori-Fest geht auf die Überführung der Gebeine des Heiligen Liborius, Schutzpatron des Erzbistums Paderborn, im neunten Jahrhundert aus Le Mans in Frankreich nach Paderborn zurück.

17:19 Uhr – Lawrow bekennt sich zu Getreide-Exportabkommen

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat trotz russischer Raketenangriffen auf Odessa bekräftig, dass die Einigung über die Ausfuhr von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer gültig ist. Die Passage über einen Seekorridor solle von einem Kontrollzentrum in Istanbul überwacht werden, sagte Lawrow bei einem Besuch in Kairo. Dort sei durch Vertreter der Ukraine, Russlands, der Türkei und der Vereinten Nationen eine Kontrolle der Schiffe gewährleistet.

Er erinnerte auch daran, dass am vergangenen Freitag in Istanbul zwei Dokumente unterzeichnet wurden – zum einen für den Getreide-Export aus der Ukraine; zum anderen darüber, dass sich die Vereinten Nationen für leichtere Exporte von russischen Lebensmitteln und Dünger einsetzen

16:55 Uhr – Russland sichert Ägypten Getreide-Lieferung zu

Russland verspricht Ägypten weitere Getreide-Lieferungen. „Wir haben die Zusage russischer Exporteure bekräftigt, alle Vereinbarungen einzuhalten“, sagt Außenminister Sergej Lawrow bei einem Besuch in dem afrikanischen Land. Dieses ist einer der größten Importeure der Welt. 80 Prozent der Einfuhren kamen in der Vergangenheit aus Russland und der Ukraine. Der Krieg hat Ägypten daher allein wegen der rasant gestiegenen Getreide-Preise hart getroffen.

15:02 Uhr – Ukrainische Häfen bereiten Ausfuhr von Getreide vor

Nach der Einigung über die Ausfuhr von ukrainischem Getreide haben die unter internationaler Vermittlung festgelegten drei Häfen am Schwarzen Meer mit der Vorbereitung der Transporte begonnen. Die Arbeiten für die Wiederinbetriebnahme der Häfen in Odessa, Tschornomorsk und Juschnyj seien im Gange, teilte die für die Seehäfen zuständige Behörde bei Facebook mit.

Gemäß der am Freitag in Istanbul getroffenen Vereinbarung würden die Schiffsverbände für den Getreideexport über den Seeweg vorbereitet, hieß es. Gebildet werde eine Karawane, die von einem Leitschiff angeführt werden solle. Die Behörde forderte Reedereien auf, ihre Schiffe dafür anzumelden.

14:20 Uhr – Charkiw empfiehlt Bürgern U-Bahn statt Straßenverkehr

Angesichts wiederholter russischer Raketeneinschläge fordert die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw ihre Einwohner zur Nutzung der U-Bahn anstelle des Straßenverkehrs auf. „Nutzen Sie öfter das Metro-Netz, denn es die sicherste Möglichkeit, von A nach B zu kommen“, schreibt Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram. „Die vergangene Woche hat gezeigt, dass der Aggressor nicht einmal mehr vorgibt, auf militärische Ziele zu schießen.“

13:42 Uhr – Russland macht laut britischen Militärs „geringfügige Fortschritte“ im Donbass

Russland macht bei seiner Offensive in der ukrainischen Gegend Donbass nach Angaben des britischen Militärs „geringfügige Fortschritte“. Die Offensive habe nach wie vor einen kleinen Umfang und konzentriere sich auf die Stadt Bachmut in der Region Donezk, teilte das Militär mit. Der ukrainische Generalstab bestätigte den Fokus auf Bachmut. Russland versuche, die Bedingungen für einen Angriff auf die Stadt zu schaffen.

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11:29 Uhr – Odessa-Angriff könnte Probleme für Getreide-Export bringen

Der Wirtschaftsberater von Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet nach dem russischen Angriff auf Odessa mit Problemen beim geplanten Getreideexport. Das werde schwierig, erklärt Oleh Ustenko im Fernsehen. Die Ukraine könnte 60 Millionen Tonnen Getreide im Lauf von acht bis neun Monaten ausführen, sollte die Blockade der Schwarzmeerhäfen tatsächlich aufgehoben werden. Sollte Russland das Abkommen über die Freigabe der Exporte aber nicht einhalten, werde Transport des Getreides 20 bis 24 Monate in Anspruch nehmen.

Feuerwehrleute im Hafen von Odessa nach dem Raketenangriff

Feuerwehrleute im Hafen von Odessa nach dem Raketenangriff

Quelle: AFP/STR

10:52 Uhr – Russlands Außenminister Lawrow besucht Ägypten

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat Ägypten besucht, das im russischen Krieg in der Ukraine bislang eine neutrale Position eingenommen hat. Lawrow hatte ein Treffen mit dem ägyptischen Außenminister Sameh Schukri vorgesehen, wie das ägyptische Außenministerium mitteilte. Mit Gesprächen in Kairo will Lawrow der diplomatischen Isolation Russlands und Sanktionen durch den Westen entgegenwirken.

Während einer Afrika-Reise wird Lawrow einem Bericht des staatlichen russischen Senders RT zufolge auch Äthiopien, Uganda und die Demokratische Republik Kongo besuchen. Noch am Sonntag werde Lawrow den Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit, treffen. Er werde auch zu den ständigen Vertretern der Organisation sprechen.

10:32 Uhr – Fünf Monate Krieg: Selenskyj zeigt sich siegessicher

Genau fünf Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat sich Präsident Wladimir Selenskyj in Kiew siegessicher gezeigt. „Dieser Krieg hat die Ukraine nicht gebrochen und wird sie nicht brechen“, teilte der Staatschef auf Telegram mit. Selenskyj betonte: „Wir werden nicht aufgeben. Wir werden schützen, was uns gehört. Wir werden gewinnen!“

Das Leben in der Ukraine gehe trotz des Krieges weiter, sagte Selenskyj und veröffentlichte dazu Fotos des Kampfes der Menschen gegen die russische Invasion. „Er (der Krieg) wird uns ganz bestimmt nicht zu Geiseln machen dieses Horrors, den die Invasoren in unser Land gebracht haben.“

10:15 Uhr – Selenskyj hält Angriff für „offensichtliche russische Barbarei“

Nach den Raketenangriffen auf den Hafen in Odessa hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland als Verhandlungspartei grundsätzlich infrage gestellt. „Wenn irgendjemand auf der Welt früher gesagt hat, dass es notwendig ist, mit Russland in Dialog zu treten, Vereinbarungen zu treffen über eine Waffenruhe, ohne unser Gebiet von den Besatzern zu befreien, dann haben die heutigen Raketen die Möglichkeit solcher Aussagen zerstört“, sagte er in seiner täglichen Videobotschaft.

Der Angriff mit Raketen auf die Hafenstadt sei international verurteilt worden. Selenskyj sprach von einem Akt „offensichtlicher russischer Barbarei“. Zu Beginn des 151. Kriegstags sieht er aber auch Positives.

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Container-Terminal am Hafen von Odessa drei Jahre vor Kriegsausbruch

Neben den Raketenangriffen habe es zwar erneut schwere Gefechte im Donbass und im Gebiet Charkiw gegeben. Dennoch sei auch sichtbar, dass sich die Ukraine in Richtung Sieg bewege. Vor allem zeige sich das in der Region Cherson im Süden. „Die Streitkräfte der Ukraine bewegen sich Schritt für Schritt in dem Gebiet vorwärts“, sagte Selenskyj.

Russland hatte die südukrainische Region am Schwarzen Meer unmittelbar nach Kriegsbeginn Ende Februar eingenommen. Moskautreue Separatisten dort kündigten zuletzt an, sie wollten eine Volksabstimmung für einen Beitritt zu Russland ansetzen. Die Ukraine will das verhindern und das Gebiet auch mithilfe der von den USA und anderen Nato-Staaten gelieferten schweren Waffen zurückerobern.

10:06 Uhr – London wirft Russland irreführende Ankündigung zu Kriegszielen vor

Großbritannien wirft der russischen Führung irreführende Aussagen zu angeblichen neuen Kriegszielen in der Ukraine vor. Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte angesichts der Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine in dieser Woche mit der Einnahme weiterer Gebiete in dem Land gedroht. „Das ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht wahr“, hieß es am Sonntag in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen.

09:48 Uhr – Russland zielte am Hafen von Odessa laut Kreml auf „militärische Infrastruktur“

Russland hat den Raketenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa eingeräumt. Mit hochpräzisen Raketen sei ein Kriegsschiff der Ukraine getroffen worden, erklärte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa. Nach Darstellung der Ukraine wurden Hafenanlagen getroffen. Die Regierung in Kiew sieht damit den Vertrag über die Wiederaufnahme von Getreidelieferungen in Gefahr. Zunächst hatte Russland den Angriff gegenüber der Regierung in Ankara dementiert.

09:03 Uhr – Göring-Eckardt fordert Bundesregierung auf, Panzerlieferungen zu klären

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) hat die Bundesregierung aufgerufen, rasch Alternativen zu dem mit Polen geplanten und jetzt stockenden Waffen-Ringtausch für die Ukraine zu klären. „Der Ringtausch funktioniert nicht wie geplant“, sagte sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. „Alternativen gehören auf den Tisch. Etwa, direkt Waffen zu liefern, wenn wir das können.“ Dies zu klären, sei die Aufgabe der Bundesregierung in den nächsten Tagen. Auf die Frage, ob sie auch direkte Panzerlieferungen befürworte, sagte sie: „Wenn das schneller geht und wir oder andere Partner es können.“

08:50 Uhr – Russisches Militär bereitet Angriff auf Bachmut im Donbass vor

Das ukrainische Militär teilt mit, dass der Beschuss vieler Orte an den Fronten im Norden, Süden und Osten am Sonntag fortgesetzt wurde. Im Donbass bereiten demnach die russischen Kräfte einen Angriff auf die Stadt Bachmut vor.

06:46 Uhr – Energiekrise: Krematorien planen geänderte Abläufe wegen steigender Gaspreise

Wegen sprunghaft steigender Gaspreise erwägen einige Krematorien in Deutschland eine Umstellung ihrer Abläufe. Laut der Gütegemeinschaft Feuerbestattungsanlagen könnten sich Einäscherungen für Angehörige von Verstorbenen insgesamt dennoch verteuern. Demnach planten einige Krematorien den Umstieg auf Elektroanlagen, andere auf Flüssiggas. In Augsburg wird erwogen, mit städtischer Sondergenehmigung die gesetzlich vorgeschriebene Mindesttemperatur für Feuerbestattungen um 100 auf 750 Grad zu drosseln.

Den Verbandsangaben zufolge gibt es rund 160 Krematorien, von denen etwa zwei Drittel kommunal und ein Drittel privatwirtschaftlich betrieben werden. Bundesweit werde bereits für etwa drei Viertel aller Verstorbenen eine Einäscherung gewählt.

Das nach eigenen Angaben bundesweit größte Krematorium in Dachsenhausen bei Koblenz

Das nach eigenen Angaben bundesweit größte Krematorium in Dachsenhausen bei Koblenz

Quelle: dpa/Thomas Frey

Das nach eigenen Angaben bundesweit größte Unternehmen dieser Art bei Dachsenhausen nahe Koblenz wolle künftig zwei Einäscherungsanlagen rund um die Uhr ohne Erdgas betreiben. Der Einsatz von Erdgas sei ausschließlich noch zu Beginn und nach Wartungen und Reparaturen nötig. Der Anteil steige weiter.

05:15 Uhr – Ramelow verlangt Nothilfe für kommunale Energieversorger

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat den Bund aufgefordert, einen Schutzschirm über kommunale Energieversorger zu spannen. Die finanzielle Lage vieler Stadtwerke und anderer Energieversorger im kommunalen Besitz sei angesichts der hohen Einkaufspreise für Energie extrem angespannt, sagte Ramelow der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Sie seien schließlich gesetzlich verpflichtet, jeden Haushalt in die Grundversorgung mit Strom und Gas aufzunehmen. „Es reicht nicht, wenn der Bund mit einem milliardenschweren Rettungspakets beim angeschlagenen Energiekonzern Uniper einsteigt.“

Nach Ramelows Ansicht könnten die Probleme der regionalen Versorger nicht allein den Kommunen und Bundesländern überlassen werden. „Es muss einen Schutzschirm geben.“ Das Instrument mit staatlichen Bürgschaften, möglicherweise Krediten und einer Lockerung des Insolvenzrechts habe sich bereits während der Pandemie bewährt, um Unternehmen durch wirtschaftliche schwierige Zeiten zu bringen. „Leider sind die Gespräche dazu zwischen den Ministerpräsidenten der Länder und der Bundesregierung noch nicht ausreichend“, sagte Ramelow. „Das muss sich ändern.“

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Bundeskanzler Olaf Scholz

04:55 Uhr – Massiver Fahrgastverlust bei Fernbussen wegen Neun-Euro-Ticket

Das deutschlandweite Neun-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr hat zu einem massiven Fahrgastverlust bei Anbietern von Fernbussen geführt. Bei einer Mitgliederbefragung hätten alle im Fernverkehr tätigen Busunternehmen für den Monat Juni gesunkene Fahrgastzahlen angegeben, erklärte der Branchenverband der privaten Busunternehmen (BDO). „Bei über 70 Prozent der Unternehmen lagen die Verluste sogar bei über 60 Prozent.“

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen begrüße grundsätzlich die gestiegenen Fahrgastzahlen im öffentlichen Verkehr. Die Verluste für die Busunternehmen seien aber „von der Politik weder beabsichtigt noch gewünscht“, erklärte der Verband. Deshalb brauche es „eine politische Nachjustierung und Einbeziehung der mittelständischen Reisebusbranche bei möglichen Nachfolgeregelungen des 9-Euro-Tickets“.

04:44 Uhr – Netzagentur: LNG aus Vorpommern auch für Süddeutschland wichtig

Die Bundesnetzagentur hat auf die Bedeutung der geplanten LNG-Terminals in Vorpommern für die Versorgung Süddeutschlands hingewiesen. Es würde viel helfen, die zugesagten Mengen nach Lubmin geliefert zu bekommen, sagte Behördenchef Klaus Müller der Deutschen Presse-Agentur. Der Standort sei als Endpunkt der Ostseepipeline Nord Stream 1 bereits gut an das Hinterland angebunden. „Das ist nicht in jedem anderen Standort in Norddeutschland gleichermaßen der Fall. Über einen kleinen Schlenker in Tschechien kommt das Gas in Bayern an.“

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In Lubmin bei Greifswald soll eines von vier schwimmenden Terminals entstehen, mit dem nach dem Willen der Bundesregierung Flüssigerdgas (LNG) von Tankern aufgenommen, gasförmig gemacht und ins Netz eingespeist werden soll. In Ländern wie Bayern und Baden-Württemberg gibt es große Sorgen, bei einem Gasmangel besonders betroffen zu sein, weil beide Länder fernab der geplanten Terminals und der großen Speicher im Nordwesten liegen. „Je mehr aus Lubmin kommt, je mehr wir die österreichischen und weiteren Speicher befüllen, desto besser werden wir darin sein, regionale Problem im Süden zu vermeiden“, sagte Müller.

03:42 Uhr – Lindner will trotz Entlastungen an Schuldenbremse festhalten

Finanzministerminister Christian Lindner will trotz der für Anfang kommenden Jahres geplanten Entlastungen der Verbraucher an der Schuldenbremse festhalten. „Wir werden innerhalb des von der Verfassung vorgegebenen Rahmens wirtschaften und wirtschaften müssen“, sagte der FDP-Chef der Deutschen Presse-Agentur. „Manche spekulieren geradezu darauf, dass es wieder eine Ausnahme von der Schuldenbremse gibt. Dahinter liegt das Missverständnis, man könne dann allgemeine politische Vorhaben und Wünsche finanzieren. Das ist aber rechtlich ausgeschlossen.“

03:33 Uhr – Vize-Ministerin: 5000 Soldatinnen kämpfen für Ukraine an der Front

In der ukrainischen Armee dienen laut Vizeverteidigungsministerin Hanna Maliar mehr als 50.000 Frauen, mehr als 5000 von ihnen seien derzeit an der Front. Das sagte die Politikerin nach Angaben der Nachrichtenagentur Ukrinform bei einem internationalen Gipfel der First Ladies und Gentlemen in Kiew am Samstag. Von den 50.000 Frauen im ukrainischen Militär dienten insgesamt 38.000 als Soldatinnen, die übrigen gingen zivilen Aufgaben nach. Gastgeberin des Gipfels, der am 150. Tag des russischen Angriffskriegs gegen ihr Land stattfand, war die First Lady der Ukraine, Olena Selenska.

Mehr als 50.000 Frauen dienen in ukrainischer Armee

Laut der Vize-Verteidigungsministerin dienen mehr als 50.000 Frauen in der ukrainischen Armee. Das sagte die Politikerin bei einem internationalen Gipfel der First Ladies und Gentlemen in Kiew.

03:45 Uhr – Hochrangige US-Delegation sagt weitere Unterstützung in Kiew zu

Eine hochrangige Delegation des US-Kongresses verspricht bei einem Treffen mit Präsident Wolodymyr Zelenskyj am Samstag, sich um eine weitere Unterstützung im Krieg gegen Russland zu bemühen. „Wir werden weiterhin nach Möglichkeiten suchen, Präsident Zelenskiy und das ukrainische Volk bei ihrem mutigen Widerstand so wirksam wie möglich zu unterstützen“, heißt es in einer Erklärung. Die Delegation, zu der auch der Vorsitzende des Ausschusses für Streitkräfte des Repräsentantenhauses, Adam Smith, gehört, ist die jüngste in einer Reihe von hochrangigen amerikanischen Besuchern in der Ukraine.

01:13 Uhr – Esken: Wissing soll Folgeangebot für 9-Euro-Ticket vorschlagen

SPD-Chefin Saskia Esken hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) in der Frage der Weiterentwicklung des 9-Euro-Tickets in die Pflicht genommen. „Verkehrsminister Volker Wissing und sein Ministerium müssen nun zügig mit den Ampel-Fraktionen und den Bundesländern ins Gespräch gehen und einen geeigneten Vorschlag für die Weiterentwicklung des 9-Euro-Tickets vorlegen“, sagte Esken den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Online/Print Montag). Das 9-Euro-Ticket sei ein voller Erfolg und habe gezeigt, wie groß der Bedarf an „einfachen und kostengünstigen Angeboten“ im öffentlichen Personennahverkehr sei.

Bund und Länder rangeln derzeit um ein mögliches Folgeangebot für die beliebten 9-Euro-Tickets, die noch im Juli und August gelten und bundesweit jeweils für einen Monat beliebig viele Fahrten in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs ermöglichen. Wissing machte zuletzt deutlich, dass er die Länder dabei am Zug sieht, weil der ÖPNV Ländersache sei.

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