Militärputsch in Niger: Auswärtiges Amt spricht Reisewarnung aus – Politik

Nach dem Militärputsch in Niger hat das Auswärtige Amt eine Reisewarnung für das westafrikanische Land ausgesprochen und rät allen Deutschen zur Ausreise. Alle deutschen Staatsangehörigen in Niger sollten prüfen, ob ihr Aufenthalt weiter zwingend notwendig sei und gegebenenfalls die nächste Ausreisemöglichkeit nutzen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Ministerium erfuhr, nachdem der Krisenstab der Bundesregierung getagt hatte.

Vergangene Woche hatten mehrere Offiziere um General Omar Tchiani den demokratisch gewählten Bazoum für entmachtet erklärt. Tchiani ernannte sich daraufhin selbst zum neuen Machthaber.

Am Dienstag hat eine von der französischen Regierung organisierte Evakuierungsmission begonnen. Die etwa 500 bis 600 französischen Staatsbürger, die sich in Niger aufhalten, sollen ausgeflogen werden, hieß es aus dem französischen Außenministerium. Auch andere Europäer, die das Land verlassen wollten, könnten die Flüge nutzen.

Am Wochenende hatte es in der nigrischen Hauptstadt Niamey Pro-Putsch-Proteste gegeben. Berichten zufolge versammelten sich Demonstranten auch vor der französischen Botschaft. Einige sollen die Botschaftsplakette abgerissen, mit Füßen getreten und durch nigrische und russische Flaggen ersetzt haben.

Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich hat seit einem Jahrzehnt Truppen in Niger stationiert, um den Kampf gegen Islamisten in der Region zu unterstützen. Ende 2022 hatte die EU eine Militärmission in Niger beschlossen, um den Terrorismus in der Region zu bekämpfen. Die Bundeswehr stellt für diese EU-Mission bisher nur einige wenige Soldaten, die in Niamey stationiert sind.

source site