Live-Ticker Corona am 05. Februar: Pandemie in Bayern – Aktuelles aus Rosenheim, Traunstein, Mühldorf, Altötting und Berchtesgadener Land

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und seine Ehefrau Emine sind positiv auf das Coronavirus getestet worden.

© Efrem Lukatsky / dpa

München/Oberbayern – Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt noch immer für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Samstag (5. Februar) im News-Ticker:

Die Fallzahlen im Überblick:

  • Covid-19-Fälle auf Intensivstationen in Bayern: 335 (Quelle/Stand: DIVI, 5. Februar, 8.05 Uhr)
  • Intensivbetten-Auslastung ILS Rosenheim: 81,6% (Quelle/Stand: DIVI, 5. Februar, 8.15 Uhr)
  • Intensivbetten-Auslastung ILS Traunstein: 78,7% (Quelle/Stand: DIVI, 45 Februar, 8.15 Uhr)
  • 7-Tage-Inzidenz: Stadt Rosenheim 2.209,4, Landkreis Rosenheim 1.938,3, Landkreis Traunstein 1.066, Landkreis Berchtesgadener Land 1.809,5, Landkreis Mühldorf 1.842,3, Landkreis Altötting 1.881,7 (Quelle/Stand: RKI, 5. Februar, 3.53 Uhr)
  • Bislang infizierte Personen: Stadt Rosenheim 12.680, Landkreis Rosenheim 50.312, Traunstein 33.686, Berchtesgadener Land 21.179, Mühldorf 23.347, Altötting 18.908 (Quelle/Stand: RKI, 5. Februar, 3.53. Uhr)
  • Todesfälle: Stadt Rosenheim 108, Landkreis Rosenheim 666, Traunstein 319, Berchtesgadener Land 162, Mühldorf 263, Altötting 292 ((Quelle/Stand: RKI, 5. Februar, 3.53 Uhr)
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Update, 16.32 Uhr – Heidelberger Virologe: Noch weit von Normalität entfernt

Bis zu einem entspannten Umgang mit Corona wird es nach Einschätzung des Chefvirologen von der Universität Heidelberg, Hans-Georg Kräusslich, noch eine Weile dauern. “Ich glaube, wir werden Normalität nur dann erreichen, wenn wir anerkennen können, dass wir mit dem Virus umgehen können, auch wenn es weiter bleiben wird“, sagte Kräusslich der „Rhein-Neckar-Zeitung“.

„Wir müssen in Zukunft in unsere Köpfe bringen, dass Corona auch eine gesellschaftliche und politische Normalität wird – und nicht nur eine medizinische Normalität, auch wenn es krank machen kann“, sagte der Mediziner. „Da sind wir im Moment weder medizinisch noch gesellschaftlich und politisch, aber das muss das Ziel sein.“

Wenn das Impfen vorankommt, Schutzmaßnahmen insbesondere in gefährdeten Bereichen eingehalten werden, keine Varianten mit ganz anderen Eigenschaften kommen und die Menschen Corona als eine Krankheit unter anderen auch im Kopf verankern, „erreichen wir die ersehnte Normalität“, sagte Kräusslich der Zeitung weiter. „Aber ich glaube, daran müssen wir noch arbeiten.“

Es werde dann immer noch Infektionen, schwere Verläufe und Todesfälle geben, räumte der Virologe ein. „Aber die gibt es auch bei anderen Erkrankungen.“ Die Gesellschaft müsse dann den Fokus nicht mehr so sehr auf dieses Virus richten. „Erst wenn wir sagen können, dass dies eine Infektionskrankheit unter anderen ist und dies auch anerkennen, werden wir Normalität erreichen. Und dann nicht mehr wie das Kaninchen vor der Schlange auf die Sieben-Tage-Inzidenz starren.

Update, 15.43 Uhr – Erdogan positiv auf Corona getestet

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und seine Ehefrau Emine sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 67-Jährige berichtete am Samstag auf Twitter von „milden Symptomen“ einer Erkrankung, die bei beiden festgestellt wurden. Die Covid-19-Tests seien dann positiv ausgefallen. Erdogan zufolge handelt es sich um die Omikron-Variante des Virus.

Der Präsident und seine Frau bleiben nun zu Hause – einem Berater zufolge zunächst einmal für eine Woche. Dann soll es neue Tests geben. In dieser Zeit werde Erdogan bei Bedarf per Videoschalte an Veranstaltungen teilnehmen, hieß es.

Update, 14.58 Uhr – Kretschmann kritisiert Corona-Kurs der Ampel-Koalition

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat das Agieren der Bundesregierung um Kanzler Olaf Scholz (SPD) in der Corona-Politik kritisiert. „In einer Pandemie muss der Regierungschef stark führen, anders geht es nicht“, sagte Kretschmann am Samstag dem Deutschlandfunk.

„In einer Krise ist die Richtlinienkompetenz des Regierungschefs einfach gefragt.“ Wenn die Koalitionspartner dem nicht relativ frei folgen, sei das ein Problem. Er erinnerte an Scholz‘ Aussage, wer bei ihm Führung bestelle, kriege sie auch. Vor allem die FDP im Bund spricht sich für Öffnungsschritte und Lockerungen der Corona-Regeln aus.

In einer Pandemie dürften nicht beliebige Kompromisse gemacht werden, sagte Kretschmann – auch wenn das bei drei Partnern kompliziert sei. Diese müssten aber wirken. „Das Virus kümmert sich ja nicht um eine Koalition, es steckt einfach nur an“, sagte der Grünen-Politiker.

Update, 13.47 Uhr – Fußball-Welttrainer Thomas Tuchel positiv auf Corona getestet

Fußball-Welttrainer Thomas Tuchel ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 48-Jährige verpasst damit das FA-Cup-Spiel des FC Chelsea an diesem Samstag gegen den Drittligisten Plymouth Argyle, wie die Londoner kurz vor dem Anpfiff mitteilten. Ob Tuchel wie geplant mit der Mannschaft zur Club-WM des Weltverbands FIFA reisen kann, ist offen. Das Turnier in den Vereinigten Arabischen Emiraten läuft bereits, Chelsea steigt als europäischer Champions-League-Sieger am kommenden Mittwoch im Halbfinale ein.

Tuchel werde das nötige Isolationsprotokoll befolgen und „hofft, später in der kommenden Woche in Abu Dhabi zur Mannschaft zurückzukehren“, hieß es in der Chelsea-Mitteilung.

Update 13.02 Uhr – Mehr als sechs Prozent der Schüler wegen Corona zu Hause

Die Zahl der Schulkinder, die wegen Corona nicht am Unterricht teilnehmen können, steigt weiter. Stand Freitag waren es 6,38 Prozent, wie das Kultusministerium mitteilte. Das sind 1,1 Prozentpunkte mehr als vor einer Woche. 3,56 Prozent der Schüler blieben dabei wegen eines positiven Corona-Tests dem Unterricht fern, 2,82 Prozent waren in Quarantäne.

Wie das Geschehen sich bei Betreuungseinrichtungen für Kinder – von der Krippe bis zum Hort – entwickelte, ist unklar. Stand Freitagabend lagen dem Sozialministerium Meldungen über 1212 betroffene Einrichtungen vor. Das wären 11,88 Prozent der bayernweit rund 10 200 und ein leichter Rückgang im Vergleich zum Wert vor einer Woche. Allerdings weist das Ministerium darauf hin, dass mehrere Bezirksregierungen nach eigenen Angaben unvollständige Zahlen gemeldet hatten. Daher ist hier mit Nachmeldungen zu rechnen, so dass die Zahlen noch steigen dürften. Den unvollständigen Zahlen zufolge waren mindestens 49 Einrichtungen komplett und mindestens 757 teilweise geschlossen. In 406 waren demnach nur Einzelpersonen betroffen.

Update, 12 Uhr – Minister Holetschek: Pandemie hat gelehrt, nicht zu voreilig zu sein

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) unterstützt zwar einen Stufenplan für Öffnungsschritte in der Corona-Pandemie, warnt jedoch zugleich vor übertriebenen Erwartungen. Die Pandemie habe gelehrt, „dass wir nicht zu voreilig sein dürfen und wir unsere Situation nicht immer mit anderen Ländern vergleichen können“, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstag).

Die Situation in den Krankenhäusern müsse genau beobachtet werden: „Momentan blicken wir im Rahmen der stationären Belastungssituation auf ein stabiles Bild – und das trotz explodierender Infektionszahlen.“ Momentan entkoppelten sich die Corona-Infektionszahlen und die Belastung des Gesundheitssystems. „Wenn wir die gegenwärtige Situation über das Maximum der Infektionszahlen hinweg halten können, ist uns der Weg für weitere Erleichterungen eröffnet.“ Er unterstütze deshalb den von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vorgeschlagenen Stufenplan für Lockerungen.

Update, 11 Uhr – Impfpflicht in Österreich nun in Kraft

In Österreich gilt seit Samstag eine allgemeine Corona-Impfpflicht gegen das Coronavirus. Mit der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt trat die Regelung – eine der strengsten in Europa – nun in Kraft. Zuvor hatte Bundespräsident Alexander Van der Bellen nach der Billigung durchs Parlament das „Bundesgesetz über die Pflicht zur Impfung gegen COVID-19“ unterschrieben. Auch in Deutschland wird seit Wochen über eine Impfpflicht diskutiert.

Die Impfpflicht im Nachbarland gilt für alle mit Wohnsitz in Österreich über 18 Jahren. Ausnahmen gibt es für Schwangere und für Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können, sowie teils auch für Genesene. Bei Verstößen drohen Strafen in einem verkürzten Verfahren bis zu 600 Euro, am Ende dann bis zu 3600 Euro. Bis Mitte März soll es aber noch keine Strafen geben. Erst dann wird auch mit Stichproben kontrolliert.

Update, 10.26 Uhr – Inzidenz in Bayern steigt weiter – Höchstwert bundesweit in Fürstenfeldbruck

Die Corona-Inzidenz in Bayern steigt weiter. Das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin meldete am Samstag für das Bundesland einen neuen Höchststand von 1741,2 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Das sind 45,6 mehr als am Freitag.

Die höchste Inzidenz bundesweit registrierte das RKI für den Landkreis Fürstenfeldbruck. Dort schnellte der Wert bedingt durch erneute Nachmeldungen von 3019,1 auf 3720,4 nach oben. Neu beim RKI gemeldet wurden in dem Landkreis rund 2000 Fälle, 939 datierten auf den 3. Februar und 1060 datierten auf den 4. Februar.

Erst am Vortag hatte sich die Inzidenz in Fürstenfeldbruck durch Tausende Nachmeldungen über Nacht fast verdreifacht. Nach Darstellung des Landratsamtes vom Freitag waren in den vorangegangenen Tagen Tausende Fälle in der Meldesoftware „hängengeblieben“.

Seit Beginn der Pandemie haben sich nach Angaben des RKI im Freistaat fast zwei Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Fast 229.000 der Fälle wurden in den vergangenen sieben Tagen gemeldet. Die Zahl der registrierten Todesfälle im Zusammenhang mit Corona seit Beginn der Pandemie stieg um 46 auf 20 627 (Stand Samstag: 03.53 Uhr).

Auf den bayerischen Intensivstationen wurden am Samstag laut bundesweitem Intensivregister (Stand: 8.05 Uhr) 335 Corona-Patienten behandelt – 3 weniger als am Vortag.

Update, 9.29 Uhr – Das sind die aktuellen RKI-Zahlen für die Region

Corona-Lage in der Region am 5. Februar. 

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Die Corona-Inzidenzen in der Region haben sich laut RKI in den vergangenen 24 Stunden unterschiedlich entwickelt. Während die Landkreise Altötting, Rosenheim und die kreisfreie Stadt Rosenheim eine steigende Inzidenz aufweisen, fiel sie in den restlichen Kreisen/Städten der Region.

Die Inzidenzen im Detail: Landkreis Altötting (von 1821 auf 1882), Landkreis Mühldorf (von 2087 auf 1842), Kreis Berchtesgadener Land (von 1855 auf 1810), Landkreis Traunstein (von 1082 auf 1066), Stadt Rosenheim (von 2147 auf 2209) und Landkreis Rosenheim (von 1869 auf 1938). 

Das RKI meldet für die Region zudem wie auch schon am Samstag (5. Februar) sechs weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Demnach sind zwei Personen aus der Stadt Rosenheim und vier Personen aus dem Kreis Altötting verstorben. Nähere Angaben zu Alter/Wohnort liegen nicht vor.

RKI registriert 217.815 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 1388,0

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat einen weiteren Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet und damit erneut einen Höchstwert. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 1388,0 an.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1349,5 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1127,7 (Vormonat: 258,6). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 217.815 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.57 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 189 166 Ansteckungen.

Experten gehen von einer hohen und weiter steigenden Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind, unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter vielerorts am Limit sind. Zudem melden einige Städte und Kreise seit Tagen Probleme bei der Übermittlung der Corona-Fallzahlen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 172 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 182 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 10 889 417 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 5,45 an (Donnerstag: 5,00). Darunter können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Samstag mit 8.016.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 118.676.

fgr/bcs/dpa

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