Landtagswahl-Liveticker: ++ Klingbeil: „Das sind zwei Niederlagen für die SPD“ ++

SPD-Chef Lars Klingbeil hat das schlechte Abschneiden seiner Partei bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen unumwunden eingeräumt. „Das sind zwei Niederlagen für die SPD“, sagte er am Sonntagabend in der ARD. „Wir hatten für was anderes gekämpft, ich hatte mir was anderes erhofft.“ Er gratulierte CDU und CSU jeweils zu Platz eins.

„Wir werden das Ergebnis jetzt aufarbeiten“, kündigte Klingbeil an. Das solle sowohl in den Ländern, aber auch in Berlin geschehen. Im Vordergrund stünden landespolitische Entscheidungen, die Ergebnisse seien aber auch „ein Signal an die drei Ampel-Parteien, dass es ein anderes Tempo braucht, wenn es darum geht, die Probleme der Bürgerinnen und Bürger in diesem Land zu lösen“. Er nannte bezahlbare Mieten und Energiepreise, gute Löhne und stabile Renten. Deutschland müsse wieder zu einer starken Wirtschaftsnation gemacht werden.

„Es gibt viele Krisen der letzten Jahre, die dazu beigetragen haben, dass die Situation gerade (ist), wie sie ist“, sagte Klingbeil. „Daran ist nicht die Ampel schuld. Aber wir müssen das lösen. Wir haben die Verantwortung dafür. Und da erwarte ich von der Ampel-Regierung ein anderes Tempo und auch einen anderen Stil als in den letzten Monaten.“

Er verteidigte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), die als Spitzenkandidatin in Hessen angetreten war. Sie habe als Bundesinnenministerin trotz ihrer Kandidatur in Hessen „große Erfolge“ im Bereich der Migrationspolitik verbuchen können, sagte er mit Blick auf die Einigung auf die EU-Asylreform. Dort müsse jetzt auf europäischer Ebene weiterverhandelt werden, und dafür sei sie auf dem Ministerposten „die Richtige“.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

19:57 Uhr – CSU-Vize Weber: Freie Wähler sind „unmittelbare Konkurrenz“

Nach Ansicht von CSU-Vize Manfred Weber sind die Freien Wähler für seine Partei „eine unmittelbare Konkurrenz im bürgerlichen Lager“. Man dürfe die Freien Wähler „auch in den Koalitionsverhandlungen nicht mehr ausschließlich mit Samthandschuhen anfassen“, sagte Weber.

Zudem brauche die CSU neue Konzepte im Wettbewerb mit der AfD. „Die AfD hat ein viel zu gutes Ergebnis in Bayern und Hessen erreicht und ist definitiv überall unser Hauptgegner“, sagte Weber. „Das ist kein Warnsignal mehr, sondern wir sind in einer schwierigen Phase für unser Land. Wir müssen endlich mit aller Kraft an einer funktionierenden Strategie und Politik gegen die AfD arbeiten.“

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19:44 Uhr – CSU dämpft Hoffnungen der Freien Wähler

Die CSU dämpft schon vor den anstehenden Koalitionsverhandlungen mit den Freien Wählern deren Hoffnungen auf Zugeständnisse und ein viertes Ministerium. Nach CSU-Chef Markus Söder betonte auch die oberbayerische CSU-Bezirksvorsitzende Ilse Aigner, dass die Christsozialen die Richtung vorgeben wollen.

Söder werde „kraftvoll“ in die Koalitionsverhandlungen eintreten, sagte die bisherige Landtagspräsidentin in der ARD. „Bei den Freien Wählern sind die Bäume auch nicht in den Himmel gewachsen. Und so werden wir auch verhandeln.“ Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger hat bereits Anspruch auf ein viertes Ministerium für seine Partei angemeldet. In der vergangenen Wahlperiode stellten die Freien Wähler Wirtschafts-, Umwelt- und Kultusminister.

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19:29 Uhr – Günther: Wahlen in Bayern und Hessen schwerer Schlag für Ampel

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat die Ergebnisse der Landtagswahlen in Bayern und Hessen als schweren Schlag für die Bundesregierung in Berlin gewertet. „Alle Ampelparteien haben bei den Wahlen Verluste erlitten“, kommentierte der Landesvorsitzende der Nord-CDU am Sonntagabend. Die SPD sei in beiden Ländern auf ihr historisch schlechtestes Ergebnis zurückgefallen. „Der immense Vertrauensverlust in die Regierung Scholz schlägt hier durch und führt zum weiteren Erstarken der AfD.“

19:26 Uhr – Wissler: Wahlergebnisse für Linke bitter

Die Linke-Parteivorsitzende Janine Wissler ist schwer enttäuscht vom Abschneiden ihrer Partei bei den Landtagswahlen in Hessen und Bayern. Wissler sprach in der ARD von einem „bitteren Abend“. „Es ist so bitter, dass wir unsere Arbeit nicht weiter fortsetzen können“, sagte sie mit Blick auf ihr Heimatland Hessen, wo die Linke voraussichtlich nicht mehr im Landtag vertreten sein wird. Immens geschadet hätten auch die Spekulationen über eine Parteineugründung durch die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht. „Natürlich ist das ein Problem.“

19:24 Uhr – Ebner-Steiner sieht AfD als „kleinen Wahlsieger“

Die bayerische AfD-Spitzenkandidatin Katrin Ebner-Steiner hat sich über die erste Prognose nach Schließung der Wahllokale hocherfreut gezeigt. „Ich muss sagen, wir sind schon so etwas wie der kleine Wahlsieger des Abends“, sagte Ebner-Steiner auf der Wahlparty der AfD. Die Partei habe einen Wahlkampf in einer nie da gewesene Einheit geführt. „Dieser Wahlkampf hat uns aber auch an unsere Grenze gebracht, zum Beispiel in Ingolstadt, als unser Bundessprecher dort hinterlistig angegriffen wurde. Man muss sagen, die Saat von Söder, Steinmeier und den linken Medien ist aufgegangen“, sagte Ebner-Steiner. „Und in Bayern haben wir deshalb eine Krise der Demokratie und des politischen Diskurses.“

AfD-Chef Tino Chrupalla war am Mittwoch in ein Ingolstädter Krankenhaus gebracht worden, nachdem mehrere Menschen mit ihm Selfies gemacht hatten und es zu leichtem Körperkontakt gekommen war. Während Ebner-Steiner schnell von einem „Angriff“ sprach und Theorien von einer Attacke mit einer Spritze die Runde machten, gab es laut Staatsanwaltschaft nach ersten Zeugenvernehmungen auch von Chrupalla selbst „keinerlei Erkenntnisse“ dazu. Staatsanwaltschaft und Arztbrief zufolge waren auch die Untersuchungen des Bluts von Chrupalla unauffällig.

Katrin Ebner-Steiner neben ihrem Co-Spitzenkandidaten Martin Böhm

Katrin Ebner-Steiner neben ihrem Co-Spitzenkandidaten Martin Böhm

Quelle: dpa/Uwe Lein

19:17 Uhr – Aigner will Landtagspräsidentin bleiben

Bayerns bisherige Landtagspräsidentin Ilse Aigner strebt auch in der nächsten Sitzungsperiode das Amt wieder an. Sie wolle gerne Landtagspräsidentin bleiben, sagte die CSU-Politikerin im Bayerischen Rundfunk. Aigner machte auch klar, dass ihre Partei mit dem Wahlergebnis auch selbstkritisch umgehen müsse. „Ich glaube nach wie vor, dass wir mehr Potenzial haben. Mit Sicherheit muss man darüber nachdenken, wieso wir die Leute nicht für uns gewinnen konnten“, erklärte Aigner im Fernsehsender phoenix. Dennoch sah sie ein klares Signal, das von der Wahl ausgehe. „Wir haben mit den Freien Wählern die letzten Jahre stabil und gut regiert und ich gehe davon aus, dass das auch in Zukunft gut funktionieren wird. Aber trotzdem muss man fragen, wieso die konservativen Wählerinnen und Wähler nicht zu uns zurückgekommen sind“, so die CSU-Politikerin.

19:08 Uhr – CDU-Vize Prien ruft Ampel zu Gesprächen über große Probleme auf

Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Karin Prien hat die Ampel-Regierung zu Gesprächen mit der Union über wichtige Themen des Landes aufgerufen. Das Angebot der Union stehe, es sei nun hohe Zeit, über Themen wie Migration zu reden, sagte Prien in der ARD. Das starke Abschneiden der AfD bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen sei ein Ausdruck dafür, dass Probleme im Land nicht gelöst werden. Angesprochen auf die Frage nach der Kanzlerkandidatur der Union für 2025 sagte Schleswig-Holsteins Bildungsministerin, die Frage stelle sich derzeit nicht.

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WELT-Chefredakteur Ulf Poschardt

Wahlen in Bayern und Hessen

19:02 Uhr – Al-Wazir: „Mussten bergauf kämpfen“

Der Grünen-Spitzenkandidat in Hessen, Tarek Al-Wazir, führt das schwächere Ergebnis seiner Partei bei der Landtagswahl auch auf einen negativen Einfluss aus Berlin zurück. „Alle Parteien, die an der Bundesregierung beteiligt sind, hatten keinen Rückenwind“, sagte Al-Wazir in Wiesbaden. „Wir mussten bergauf kämpfen.“ Seinen Parteifreunden in Hessen bescheinigte Al-Wazir, einen „Superwahlkampf“ gemacht zu haben. „Natürlich“ hätten sich die Grünen im Land ein besseres Ergebnis gewünscht, sagte er.

19:00 Uhr – Katharina Schulze: Wahlergebnis „großer Erfolg“

Die bayerische Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Schulze wertet das Ergebnis ihrer Partei bei der Landtagswahl als großen Erfolg. Es sei das zweitbeste Ergebnis, das die Grünen bei einer Landtagswahl eingefahren hätten, sagte Schulze. „Das ist ein großer Erfolg.“ Der Abend werde aber noch spannend bleiben. Die Grünen kämpften für ein Bayern mit konsequentem Klimaschutz und mehr erneuerbaren Energien, sagte Schulze im Bayerischen Fernsehen. Das Ergebnis zeige, dass grüne Themen im Freistaat verankert seien.

18:58 Uhr – Aiwanger: Freie Wähler wollen in Bayern weiteres Ministerium haben

Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger hofft nach der bayerischen Landtagswahl auf ein weiteres Ministerium für seine Partei. „Natürlich hätten wir das gern, jetzt schauen wir mal, ob die Zahlen das hergeben“, sagte er im ZDF. Bislang hatte Aiwangers Partei in der Regierungskoalition mit der CSU drei Ministerien. „Wir sind hochauf zufrieden“, sagte Aiwanger. „Das ist ein Traumergebnis für uns.“ Auf die Frage, ob Aiwanger, der bislang bayerischer Wirtschaftsminister ist, sich nach einem möglichen Erfolg der Freien Wähler bei der nächsten Bundestagswahl auch einen Wechsel nach Berlin vorstellen könne, sagte er, das Thema stehe erst in einigen Wochen oder Monaten zur Diskussion.

18:57 Uhr – Rhein will in Hessen Regierung der „sanften Erneuerung“

Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein sieht einen klaren Regierungsauftrag der Wähler. „Sie haben die Hessen-CDU gewählt, aber sie haben auch Stil und Stabilität sowie sanfte Erneuerung gewählt.“ Es sei ein „unfassbar großartiger Tag“ für die CDU. Man werde eine Regierung aus der Mitte des demokratischen Spektrums bilden. Die hessische CDU hat laut Hochrechnungen deutlich um über acht Prozentpunkte dazugewonnen. Eine Fortsetzung der Koalition mit den Grünen ist daher möglich. Rhein könnte aber auch mit der SPD regieren.

Boris Rhein in Wiesbaden nach der Veröffentlichung der ersten Prognosen

Boris Rhein in Wiesbaden nach der Veröffentlichung der ersten Prognosen

Quelle: dpa/Arne Dedert

18:54 Uhr – Söder: Wollen bürgerliche Koalition fortsetzen

Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) hat in einer ersten Reaktion auf die Wahl gesagt, man wolle die bürgerliche Koalition fortsetzen. „Bayern hat gewählt. Bayern hat Stabilität gewählt. Und die CSU hat diese Wahl gewonnen.“ Die CSU hat bislang mit den Freien Wählern regiert. Er werde noch in dieser Woche versuchen, erste Gespräche zur Regierungsfortsetzung zu führen, sagte Söder. Er habe den Auftrag, „eine starke und stabile Regierung“ für Bayern zu bilden. Es sei noch nie so wichtig gewesen, Stärke und Stabilität zu erhalten. „Wir werden dafür sorgen, dass ein demokratisches und gutes Bayern auch in diesen Zeiten erhalten bleibt.“

18:45 Uhr – FDP-Generalsekretär will Wahlergebnisse auch in Koalition analysieren

FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hat kurz angebunden auf das schlechte Abschneiden seiner Partei bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen reagiert. „Aus Sicht der FDP sind die derzeit vorliegenden Zahlen aus Bayern enttäuschend. In Hessen bleibt es spannend“, sagte er in Berlin. Nach den 18-Uhr-Prognosen von ARD und ZDF hat die FDP in Bayern den Einzug in den Landtag verpasst, in Hessen muss sie mit 5,0 Prozent fürchten, aus dem Parlament zu fliegen.

Die FDP-Gremien würden an diesem Montag die Ergebnisse beider Landtagswahlen auswerten, sagte Djir-Sarai. „Wir werden aber auch innerhalb der Koalition diese Ergebnisse analysieren und besprechen.“ Das ganze Statement zu den Wahlen dauerte nur rund eine Minute.

18:42 Uhr – Faeser nennt Wahlergebnis „sehr enttäuschend“

Die Bundesinnenministerin und SPD-Spitzenkandidatin in Hessen, Nancy Faeser, hat das Wahlergebnis für ihre Partei als „sehr enttäuschend“ bezeichnet. Die SPD sei mit ihren Themen im hessischen Wahlkampf überhaupt nicht durchgedrungen, sagte sie in einer Ansprache an ihre Partei. „Wir stehen diesen Abend hier gemeinsam durch.“ Der ARD-Hochrechnung zufolge verliert die SPD in Hessen 3,9 Prozentpunkte auf 15,9 Prozent und wird damit drittstärkste Kraft hinter der AfD mit 16,3 Prozent. Stärkste Kraft ist die CDU mit 35,4 Prozent.

Nancy Faeser gibt nach den ersten Prognosen eine Stellungnahme ab

Nancy Faeser gibt nach den ersten Prognosen eine Stellungnahme ab

Quelle: REUTERS

18:40 Uhr – Hessische CDU will allen demokratischen Fraktionen Gespräche anbieten

Nach ihren Zugewinnen bei der hessischen Landtagswahl will die CDU „allen demokratischen Fraktionen“ Sondierungsgespräche anbieten. Das sagte die CDU-Fraktionsvorsitzende im hessischen Landtag, Ines Claus. Es zeichne sich „ein herausragendes Ergebnis für die CDU in Hessen ab“, betonte Claus. „Das ist ein toller Abend für uns, das ist etwas ganz Besonderes.“ Ihre Partei habe einen Wahlkampf geführt, „der nach Sound und Stil immer anständig war“. Das sei ein tolles Ergebnis für Ministerpräsident Boris Rhein.

18:31 Uhr – AfD-Chefin Weidel „extrem stolz“ über Wahlergebnisse

AfD-Chefin Alice Weidel hat sich „extrem stolz“ über das Abschneiden ihrer Partei bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen gezeigt. „Wir können wirklich alle extrem stolz sein auf dieses Ergebnis heute Abend“, sagte Weidel. Diese Prognose sei so gut, „die toppt alles aus der Vergangenheit“, betonte die AfD-Chefin. „Wir sind auf dem richtigen Weg.“ Ihre Partei punkte mit ihren Themen, ergänzte Weidel. Als Beispiel nannte sie die „Bildungspolitik, die wir anprangern“.

18:29 Uhr – CDU-Generalsekretär: „Frau Faeser wurde abgestraft“

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat mit Blick auf Bundesinnenministerin Nancy Faeser Konsequenzen von Bundeskanzler Olaf Scholz gefordert. „Frau Faeser wurde abgestraft“, sagte Linnemann im ZDF. „Sie hat Glaubwürdigkeit verspielt.“ Das Land erlebe eine Migrationskrise, in der endlich gehandelt werden müsse und Faeser als Innenministerin zuständig sei. Stattdessen habe sie in Hessen als SPD-Spitzenkandidatin Wahlkampf gemacht. Mit Blick auf die Nominierung eines Kanzlerkandidaten der Union betonte Linnemann, dass es bei der bisherigen Haltung bleibe: „Nach dem Sommer, im frühen Herbst, werden wir diese Entscheidung fällen.“

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Nancy Faeser

18:27 Uhr – Grünen-Chefin Lang: Haben zwei stabile Ergebnisse

Trotz der Verluste der Grünen bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen hat die Bundesvorsitzende Ricarda Lang von „stabilen Ergebnissen“ gesprochen – „auch wenn es nicht das ist, was wir uns vielleicht gewünscht hätten“, sagte Lang im ZDF. Das sei eine gute Basis für die Zukunft, in Bayern hätten die Grünen außerdem noch die Chance, auf den zweiten Platz hinter der CSU zu kommen. Mit Sorgen beobachte man, dass alle drei Ampel-Parteien, also SPD, Grüne und FDP, nicht dazugewinnen konnten. Die Grünen stünden bereit, auch in Bayern Regierungsverantwortung zu übernehmen, betonte Lang. „Und es wäre auch anständig von Markus Söder, mit allen demokratischen Parteien hier zu sprechen.“

18:25 Uhr – Hessens AfD-Spitzenkandidat kündigt starke Opposition an

Der Spitzenkandidat der hessischen AfD, Robert Lambrou, hat eine starke Oppositionsarbeit seiner Partei im Landtag angekündigt. Sehr viele Bürger in Hessen hätten zum ersten Mal AfD gewählt, sagte er. „Es ist ein enormer Vertrauensvorschuss, dem wir uns als würdig erweisen werden.“ Er freue sich auf die nächsten fünf Jahre im Landtag „mit einer ganz starken Stimme bürgerlich, konservativ, freiheitlich“.

18:24 Uhr – Nouripour bezeichnet Abschneiden der AfD als „erschreckend“

Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour hat die Wahlergebnisse seiner Partei bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen als stabil bezeichnet. Die Grünen hofften, bei beiden Wahlen zweitstärkste Kraft zu werden, sagte Nouripour in der ARD. In Hessen, wo CDU und Grüne bisher regierten, gebe es keine Wechselstimmung. Der „Ball liegt bei Boris Rhein“, sagte Nouripour mit Blick auf den Ministerpräsidenten von der CDU. Die Grünen stünden für Verantwortung. Seine Partei hat den Prognosen zufolge in Bayern leicht und in Hessen deutlich verloren. Als „erschreckend“ bezeichnete er das Abschneiden der AfD, die in beiden Ländern hinzugewonnen hat. Das sei auch ein Auftrag für die Ampel-Koalition, wieder Vertrauen zurückzugewinnen.

18:18 Uhr – Aiwanger will größeren Rechtsruck verhindert haben

Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger hat sich nach der ersten Prognose zur bayerischen Landtagswahl zufrieden gezeigt. „14 Prozent wären schon ganz ordentlich“, sagte Bayerns stellvertretender Ministerpräsident im Bayerischen Rundfunk kurz nach Schließung der Wahllokale. Er gehe davon aus, dass der Wert für die Freien Wähler noch nach oben gehe, doch es sei schon jetzt ein hervorragendes Ergebnis. „Wir sind zufrieden“, sagte er. Bei der vergangenen Landtagswahl hatten die Freien Wähler 11,6 Prozent erreicht.

„Wir haben zu einem gewissen Teil auch verhindert, dass noch mehr Wähler nach rechts gehen“, ergänzte Aiwanger mit Blick auf die AfD. Stattdessen hätten sie in den Freien Wählern „eine vernünftige Kraft“ gesehen, „die man wählen kann“. Aiwanger betonte: „Hätten wir einen linksliberalen Kurs gefahren – siehe FDP –, dann können Sie sich ja ausrechnen, wo wir gelandet wären.“ Seine Partei denke weiter über einen bundesweiten Auftritt nach, sagte der Parteichef.

Hubert Aiwanger am Wahlabend im TV-Studio

Hubert Aiwanger am Wahlabend im TV-Studio

Quelle: dpa/Sven Hoppe

18:13 Uhr – Kühnert: Faeser hat Rückhalt als Bundesinnenministerin

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert sieht trotz der Wahlniederlage von Spitzenkandidatin Nancy Faeser in Hessen keinen Grund für deren Rücktritt als Bundesinnenministerin. „Sie hat unseren klaren Rückhalt als Bundesinnenministern“, sagte Kühnert im ZDF. Die Menschen in Hessen hätten ein landespolitisches Votum abgegeben. „Mit diesem Ergebnis ist nichts über die Bilanz der Bundesinnenministerin Faeser gesagt.“ Diese habe zuletzt erfolgreich Ergebnisse im Bereich der europäischen Asylpolitik verhandelt.

18:00 Uhr – CSU in Bayern stärkste Kraft, SPD in Hessen abgeschlagen

Die CSU von Ministerpräsident Markus Söder ist bei der Landtagswahl in Bayern klar stärkste Kraft geworden – allerdings mit einem historisch schwachen Ergebnis. Die Freien Wähler mit Spitzenkandidat Hubert Aiwanger gewinnen dagegen laut den Prognosen von ARD und ZDF deutlich hinzu. Beide Parteien können ihr Regierungsbündnis wie angestrebt fortsetzen. Ein dickes Plus verbucht auch die rechte AfD, während die Grünen leicht verlieren. Die FDP sackt ab und dürfte an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern und aus dem Landtag fliegen.

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Bei der Landtagswahl in Hessen wurde die CDU stärkste Kraft. Laut Prognosen von ARD und ZDF vom Sonntag liegen die Christdemokraten von Ministerpräsident Boris Rhein deutlich vor dem Koalitionspartner Grüne und der SPD. Die AfD liegt je nach Prognose ungefähr gleichauf oder vor den anderen beiden.

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16:32 Uhr – Wahlleitung in Bayern meldet Beteiligung von rund 60 Prozent

Der Wahlleiter in Bayern hat am Nachmittag einen Zwischenstand zur Wahlbeteiligung vermeldet. Aus der Beteiligung von 35,4 Prozent bis 14 Uhr und dem erwarteten Anteil der Briefwähler lasse sich „eine erste Schätzung der Gesamtwahlbeteiligung ableiten“, sagte Landeswahlleiter Thomas Gößl. „Diese beträgt aktuell rund 60 Prozent.“ Nachrichtenagenturen hatten die Zahl von 60 Prozent zunächst als Prognose gemeldet; tatsächlich handele es sich jedoch um einen Zwischenstand, wie inzwischen berichtet wurde. Bei der Landtagswahl 2018 lag die Wahlbeteiligung bei 72,3 Prozent.

15:46 Uhr – Hessen meldet mehr Briefwähler als 2018

Die hessische Landtagswahl ist nach den Worten von Landeswahlleiter Wilhelm Kanther bislang ohne Probleme verlaufen. An den Urnen zeichnete sich zunächst eine niedrigere Wahlbeteiligung als bei der vorherigen Landtagswahl im Jahr 2018 ab. Im Vergleich zu 2018 dürfte aber die Zahl der Briefwähler deutlich zugelegt haben, sagte Kanther – wie viele genau es waren, war zunächst nicht bekannt. Kanther rief zugleich alle Wahlberechtigten, die ihre Stimmen bis zum Nachmittag noch nicht abgegeben hatten, dazu auf, noch von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.

14:35 Uhr – Hessische Spitzenkandidaten halten Koalitionsoptionen offen

Am Tag der hessischen Landtagswahl haben die Spitzenkandidaten von CDU, Grünen und SPD mögliche Koalitionsoptionen offengehalten. Ministerpräsident Boris Rhein sagte zur Frage nach einem möglichen Koalitionspartner, auch da werde es einen Fingerzeig des Wählers geben, und „dann schauen wir mal, wie sich die Dinge gestalten. Ich glaube, Demokraten müssen untereinander anschlussfähig sein.“ Die Union werde als stärkste Kraft Gespräche anbieten, und zwar „unserem Koalitionspartner, aber natürlich auch der SPD und der FDP.“ Derzeit regiert eine schwarz-grüne Koalition in Hessen.

Der Grünen-Spitzenkandidat und hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir erklärte: „Ich bin der felsenfesten Auffassung, dass alle Demokratinnen und Demokraten miteinander gesprächs- und im Zweifel auch koalitionsfähig sein müssen.“ SPD-Spitzenkandidatin Nancy Faeser antwortete auf die Frage, ob sie sich ein Bündnis mit der CDU vorstellen könne: „Also ich finde, dass man als demokratische Parteien immer alle miteinander arbeiten können muss.“ Mit allen Parteien außer der AfD müsse man in einer Demokratie arbeiten können, „jetzt kämpfe ich aber erst mal für eine starke SPD“, so Faeser.

14:00 Uhr – Wahlbeteiligung in Bayern bis 14 Uhr bei gut 35 Prozent

In Bayern zeichnet sich am frühen Nachmittag eine etwas höhere Wahlbeteiligung ab als in Hessen. Etwas mehr als ein Drittel der Wahlberechtigten gab bis 14 Uhr ihre Stimme ab. Die Wahlbeteiligung lag bei 35,4 Prozent, wie der Landeswahlleiter in Fürth unter Verweis auf Stichproben in Wahllokalen mitteilte. Die Stimmen der Briefwähler wurden dabei nicht mitgezählt.

„Neben den Wählern im Wahllokal wird die Zahl der Briefwähler für die Höhe der Wahlbeteiligung insgesamt entscheidend sein“, betonte der Wahlleiter. Die Behörde geht demnach davon aus, dass der Anteil der Briefwähler in diesem Jahr deutlich höher ausfallen wird – der Zahl der beantragten Wahlscheine nach könnte er bei rund 40 Prozent liegen.

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14:00 Uhr – Wahlbeteiligung in Hessen bis 14 Uhr unter 30 Prozent

Bei der Landtagswahl in Hessen hat bis zum frühen Nachmittag deutlich weniger als ein Drittel der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Die Wahlbeteiligung lag bis 14 Uhr bei 27,7 Prozent, wie die Landeswahlleitung in Wiesbaden mitteilte. Die Stimmen der Briefwähler wurden dabei nicht mitgezählt. Beim Urnengang vor fünf Jahren hatte die Wahlbeteiligung bis 14 Uhr bei 38,8 Prozent gelegen, ebenfalls ohne Briefwahlstimmen.

Bei der diesjährigen Abstimmung sei mit einem erhöhten Anteil von Briefwählerinnen und -wählern zu rechnen, betonte die Wahlleitung. 2018 hatte die Wahlbeteiligung laut amtlichem Endergebnis 67,3 Prozent betragen.

13:54 Uhr –Aiwanger sieht Politiker als „Dienstleister der Bevölkerung“

Bayerns stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger hat gewählt. In einem Feuerwehrhaus im niederbayerischen Rottenburg an der Laaber gab der Vorsitzende der Freien Wähler seine Stimme bei der Landtagswahl ab. „Ich glaube, dass wir dieses Mal ein bisschen zulegen werden im Vergleich zum letzten Mal“, sagte er nach dem Urnengang zu den Aussichten seiner Partei. Mit 11,6 Prozent hätten die Freien Wähler 2018 ein sehr hohes Niveau vorgelegt. „Das muss man erst mal halten.“

Trotz der Flugblatt-Affäre haben die Freien Wähler von Hubert Aiwanger zuletzt in Umfragen zugelegt

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Quelle: REUTERS

Politiker seien „Dienstleister der Bevölkerung“ und nicht Ideologen, die den Menschen gegen die Mehrheitsmeinung ein Konzept überstülpen wollen, sagte er weiter. Seine Partei habe das Ohr am Bürger. Passend dazu plauderte Aiwanger noch mit Anwohnern über den Gartenzaun. Mit Kaffeetassen in der Hand hatten sie den Medienauflauf bei Aiwangers Wahl verfolgt.

12:06 Uhr – Faeser stimmt in Schwalbach ab

Die SPD-Spitzenkandidatin in Hessen, Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), hat ihre Stimme in Schwalbach am Taunus in ihrem Wahlkreis Main-Taunus I abgegeben. Der SPD in Hessen droht Umfragen zufolge erneut das schlechteste Ergebnis aller Zeiten. Deutlich vorn liegt die CDU von Ministerpräsident Boris Rhein.

SPD-Spitzenkandidatin Nancy Faeser bei der Stimmabgabe

SPD-Spitzenkandidatin Nancy Faeser bei der Stimmabgabe

Quelle: dpa/Boris Roessler

10:30 Uhr – Hohe Wahlbeteiligung in München

In München lag die Wahlbeteiligung – einschließlich Briefwählern – um 10.30 Uhr bei fast 44 Prozent und damit deutlich höher als vor fünf Jahren. In Nürnberg war die Wahlbeteiligung um 10 Uhr mit über 11 Prozent etwas höher als bei der vergangenen Landtagswahl. Dort sei dabei aber zu diesem Zeitpunkt nur ein Fünftel der ausgestellten Briefwahlunterlagen mitgezählt worden, sagte ein Sprecher des Wahlamts. In Augsburg lag die Wahlbeteiligung am Vormittag mit 7,6 Prozent unter der Beteiligung vor fünf Jahren.

09:47 Uhr – Söder gibt Stimme in Nürnberg ab

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat zusammen mit seiner Frau Karin Baumüller-Söder in einer Schule in Nürnberg seine Stimme abgegeben. „Wir wollen ein stabiles und starkes Bayern. Aber jetzt warten wir ab, was die Menschen heute entscheiden in Bayern“, sagte Söder anschließend. „Es ist ein besonderer Sonntag. Denn es geht um die Zukunft und Stabilität unseres Landes.“ Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit der Familie werde er nach München fahren und „gespannt auf die Ergebnisse warten“.

Markus Söder und seine Frau Karin Baumüller-Söder im Wahllokal

Markus Söder und seine Frau Karin Baumüller-Söder im Wahllokal

Quelle: Getty Images/Johannes Simon

08:00 Uhr – Wahllokale in Hessen und Bayern öffnen

In Hessen und Bayern haben zeitgleich die Landtagswahl begonnen. Knapp 4,3 Millionen Wahlberechtigte sind in Hessen bis zur Schließung der Wahllokale um 18 Uhr aufgerufen, über die Zusammensetzung des Landesparlaments zu bestimmen. In den Umfragen führte zuletzt die CDU von Ministerpräsident Boris Rhein deutlich vor der SPD von Spitzenkandidatin und Bundesinnenministerin Nancy Faeser sowie den Grünen von Spitzenkandidat und Vizeministerpräsident Tarek Al-Wazir.

In Bayern sind 9,4 Millionen Menschen wahlberechtigt. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger streben eine Fortsetzung ihrer Koalition an und können Umfragen zufolge mit einer klaren Parlamentsmehrheit rechnen. Allerdings droht der CSU angesichts von Umfragewerten von zuletzt 36 Prozent ihr schwächstes Landtagswahlergebnis seit 73 Jahren. Die Freien Wähler dagegen können mit zuletzt 15 Prozent Zustimmung auf ihr bisher bestes Ergebnis hoffen.

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