Karl Lauterbach: „Wir wissen nicht genau, wie diese Tests für Omikron wirken“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat eine Positivliste für Schnelltests angekündigt, mit denen die Omikron-Variante des Coronavirus gut erkannt werden kann. Er habe am Sonntag das Paul-Ehrlich-Institut veranlasst, „eine Positivliste vorzubereiten mit Tests, die für Omikron besonders geeignet sind beziehungsweise Omikron gut erkennen“, sagte Lauterbach am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“. Damit soll eine bessere Orientierung bei der Test-Auswahl ermöglicht werden.

„Dies wird allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen“, sagte Lauterbach. Die Erkenntnisse zu Tests, die bereits in den vergangenen Monaten ausgewertet wurden, könnten nicht eins zu eins auf Omikron angewendet werden. Sinnvoll sei es aktuell, Schnelltests gegebenenfalls mehrfach vorzunehmen.

„Wir wissen nicht genau, wie diese Tests für Omikron wirken“, sagte der Bundesgesundheitsminister. Es sei bisher nicht möglich gewesen, das zu prüfen, weil keine Referenzwerte vorhanden gewesen seien. „Also wir wussten nicht genau, wie viel Viruslast muss da sein, damit jemand mit Omikron infiziert überhaupt für andere ansteckend ist“, sagte Lauterbach. „Diese Daten bekommen wir gerade jetzt.“

Deshalb habe er veranlasst, dass die jetzt vorhandenen Tests auf ihre Wirksamkeit bei der Anzeige von Omikron überprüft werden. „Das ist jetzt in Vorbereitung.“

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In einer ersten Reaktion teilte das Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) mit, dass die Tests auch zum Nachweis der neuen Omikron-Variante geeignet. Der Präsident des Instituts, Klaus Cichutek, verwies darauf, dass das Institut mittlerweile über 250 Test-Produkte auf ein höheres Level an Sensitivität bewertet habe und mindestens 80 Prozent dieses Niveau auch schaffen. Generell können Schnelltests eine Infektion nur dann detektieren, wenn zum Testzeitpunkt eine hohe Viruslast besteht. Dies gilt für Omikron ebenso wie für andere Varianten.

Alle Entwicklungen im Ticker:

10:41 Uhr – Jedes siebte Unternehmen sieht sich durch Corona in Existenz bedroht

Fast jedes siebte Unternehmen in Deutschland sieht sich durch die Corona-Pandemie in seiner Existenz bedroht. Besonders der Dienstleistungssektor und Einzelhandel machen sich große Sorgen, wie aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Münchner Ifo-Instituts hervorgeht. Bundesweit sagten demnach 14 Prozent der im Dezember befragten Betriebe, dass sie ihre Existenz als gefährdet einstufen.

Damit bewerteten die Unternehmen ihre Bedrohung auf gleichem Niveau wie im Juni vergangenen Jahres. Bei drei weiteren Umfragen im Februar 2021, sowie im November und Juni 2020 waren die Sorgen mit Werten zwischen 17,6 und 21,8 Prozent noch deutlich ausgeprägter.

10:35 Uhr – Zentralrat der Juden für allgemeine Corona-Impfpflicht

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat sich für die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht ausgesprochen. „Im Falle von Epidemien ist eine Impfung Pflicht“, erklärte der Verband am Montag in Berlin. Er verwies auf das biblische Gebot, „das Leben zu schützen und körperliche Schäden abzuwenden“. Das Judentum betrachte medizinische Errungenschaften wie die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19 „als einen Akt, der die Welt verbessert“, heißt es in der Erklärung.

Gleichzeitig spricht sich der Zentralrat gegen einen Impfzwang aus. Gemeint ist damit die Anwendung körperlicher Gewalt zur Verabreichung der Impfung, um die Impfpflicht durchzusetzen. Der Impfzwang wird derzeit auch von Impfpflicht-Befürwortern abgelehnt.

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WELT-Autorin Susanne Gaschke

10:34 Uhr – Ampel-Politiker halten weitergehende Corona-Beschränkungen für erforderlich

Nach Überzeugung von Vertretern der Ampel-Koalition werden zur Eindämmung der Corona-Pandemie bald zusätzliche Maßnahmen notwendig sein. Die steigenden Zahlen machten eine Reaktion noch vor den nächsten Bund-Länder-Beratungen am 24. Januar erforderlich, sagte der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen am Montag im Deutschlandfunk. Zuvor hatte bereits Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) weitere Maßnahmen ins Gespräch gebracht.

10:30 Uhr – Spanien erwägt längere Leine bei Corona-Verfolgung

Spanien erwägt laut einem Zeitungsbericht eine weniger strikte Nachverfolgung von Corona-Infektionen. Die Regierung denke über Wege wie bei einer klassischen Grippe-Erkrankung nach, schreibt das Blatt „El Pais“. Dabei würde nicht mehr jeder einzelne Fall dokumentiert und es würden auch nicht alle Personen mit Symptomen getestet. Ministerpräsident Pedro Sanchez bestätigt grundsätzliche Überlegungen: Da die Todesfall-Raten bei Corona-Erkrankungen gesunken seien, könne es an der Zeit sein, mit der Pandemie nun auf anderen Wegen umzugehen, sagt er dem Sender SER. Darüber solle auch auf europäischer Ebene gesprochen werden.

10:27 Uhr – Rasant steigende Infektionen auf den Philippinen

Die Philippinen verzeichnen so viele Corona-Neuinfektionen wie noch nie zuvor. Am Montag seien 33.169 Fälle registriert worden, teilt das Gesundheitsministerium mit. Es ist der dritte Tag in Folge mit Höchstständen. Ingesamt gibt es in dem südostasiatischen Land drei Millionen Corona-Infektionen. Am Montag verzeichneten die Ämter zudem 145 weitere Tote. 52.293 Menschen sind damit auf den Philippinen an oder mit dem Virus gestorben.

10:14 Uhr – SPD-Fraktionsvize: Impfpflicht kann im ersten Quartal kommen

SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese hat Berichten widersprochen, dass eine allgemeine Impfpflicht frühestens im Mai oder Juni kommen könne. „Der Februar hat in der Tat nur eine Sitzungswoche. Bundestag und Bundesrat können aber natürlich jederzeit Sondersitzungen ansetzen, falls erforderlich“, sagt Wiese der Nachrichtenagentur Reuters. „Aber auch ohne Sondersitzungen ist ein Beschluss im ersten Quartal machbar.“ Alles andere sei Spekulation. Wiese verweist darauf, dass eine allgemeine Impfpflicht ohnehin perspektivisch für den kommenden Herbst oder Winter wirke. Eine ausführliche und gründliche Debatte sei sehr wichtig. „Die Orientierungsdebatte im Januar wird eine wichtige Wegmarke im Hinblick auf die konkreten Gruppenanträge sein.“

10:07 Uhr – Rund 149.000 weitere Impfungen gegen Corona am Sonntag

In Deutschland sind am Sonntag 149.000 Impfdosen gegen Corona gespritzt worden. Dies teilte das Robert Koch-Institut in Berlin mit. Damit haben nun mindestens 59,8 Millionen Menschen (71,9 Prozent der Bevölkerung) den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze. Eine zusätzliche Auffrischungsimpfung („Booster“) erhielten inzwischen mindestens 35,6 Millionen (42,9 Prozent). Diese dritte Dosis gilt als wichtig für einen wirksamen Schutz vor der ansteckenderen Virusvariante Omikron.

Nicht geimpft sind 21,1 Millionen (25,4 Prozent) – darunter auch etwa vier Millionen Kinder unter vier Jahren, für die bislang kein Impfstoff zugelassen ist. Dem RKI zufolge bekamen etwa 62 Millionen (74,5 Prozent) bislang mindestens eine Spritze. Die Bundesregierung strebt eine Marke von 80 Prozent bis Ende Januar an.

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Jennifer Wilton, Chefredakteurin WELT

09:35 Uhr – Paul-Ehrlich-Institut: 80 Prozent der Corona-Schnelltests erkennen Omikron

Der Großteil der in Deutschland angebotenen Corona-Schnelltests sind nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) auch zum Nachweis der neuen Omikron-Variante geeignet. Der Präsident des Institut, Klaus Cichutek, verwies am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“ darauf, dass das Institut mittlerweile über 250 Test-Produkte auf ein höheres Level an Sensitivität bewertet habe und mindestens 80 Prozent dieses Niveau auch schaffen. Generell können Schnelltests eine Infektion nur dann detektieren, wenn zum Testzeitpunkt eine hohe Viruslast besteht. Dies gilt für Omikron ebenso wie für andere Varianten.

09:30 – Stark-Watzinger mahnt Notfallpläne der Schulen an

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat Ausfallpläne der Schulen angemahnt, damit Unterricht bei Corona-Infektionen von Lehrern oder Schülern notfalls auch in hybrider Form möglich ist. „Bildung muss oberste Priorität haben“, sagt die FDP-Politikerin im ZDF anlässlich des heute wieder beginnenden Unterrichts in acht Bundesländern. Hygienemaßnahmen und Maskenpflicht müssten konsequent umgesetzt werden und umfangreiche Testung seien nötig.

08:33 Uhr – Lauterbach kündigt Liste für Schnelltests mit wirksamem Omikron-Nachweis an

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat eine Positivliste für Schnelltests angekündigt, mit denen die Omikron-Variante des Coronavirus gut erkannt werden kann. Er habe am Sonntag das Paul-Ehrlich-Institut veranlasst, „eine Positivliste vorzubereiten mit Tests, die für Omikron besonders geeignet sind beziehungsweise Omikron gut erkennen“, sagte Lauterbach am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“. Damit soll eine bessere Orientierung bei der Test-Auswahl ermöglicht werden.

02.00 Uhr – Auch Alexandria Ocasio-Cortez positiv

Die demokratische New Yorker Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez ist positiv auf Corona getestet worden. Sie sei doppelt geimpft und geboostert und habe „leichte Symptome“, hieß es in einer Erklärung. Im Dezember stand sie in der Kritik, weil sie mit ihrem Freund Urlaub in Florida gemacht hatte. Auf Fotos war sie zu sehen, wie sie vor einer Bar etwas trank. Ihr wurde in den sozialen Medien vorgeworfen, sich nicht genug an die Corona-Regeln gehalten zu haben. In Florida sind sie allerdings nicht so streng wie in New York. Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, der sich gegen strikte Maßnahmen verwehrt, begrüßte Ocasio-Cortez damals sogar auf Twitter und wünschte ihr, dass sie „die Freiheit im Sunshine Staat genießt“.

00.45 Uhr – Israel: „Das Virus wird uns nicht auf Dauer stoppen“

Der Corona-Beauftragte der israelischen Regierung, Salman Zarka, sieht trotz der nahenden Omikron-Welle weltweit Grund zu vorsichtigem Optimismus. „Das Virus wird uns nicht auf Dauer stoppen“, sagt Zarka dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Wir werden unser Leben zurückbekommen – allerdings nicht genau so, wie es vorher war.“

Auf Dauer werde eine höhere Wachsamkeit als früher erforderlich sein. „Masken werden in manchen Situationen weiter eine Rolle spielen, Impfungen werden unverzichtbar sein, und das Leben zwischen zwei Wellen wird leichter sein, als wenn gerade wieder die Inzidenz einer neuen Variante ansteigt.

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Dann wird es nicht ratsam sein, etwa in ein Fußballstadion zu gehen oder zu einer großen Party.“

Israelische Bewohner eines Altersheims feiern ihre zweite Boosterimpfung

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Quelle: AFP/JACK GUEZ

Er rät davon ab, in der derzeitigen Omikron-Welle auf bewusste Ansteckungen zu setzen und damit eine Herdenimmunität anzustreben: „Niemand weiß ja, was nach Omikron kommt. In Südafrika waren viele Menschen mit Delta infiziert – das hat sie nicht davor geschützt, später auch von Omikron befallen zu werden.“

00.40 Uhr – Australien durchbricht Marke von einer Million Infektionen

Australien verzeichnet offiziellen Daten zufolge mehr als eine Million Corona-Infektionen. Die Bundesstaaten New South Wales und Victoria melden zusammen etwa 55.000 Positiv-Tests. Damit steigt die Gesamtzahl der Infektionen seit Beginn der Pandemie auf 1,03 Millionen. Weitere Bundesstaaten und Territorien werden erst im Laufe des Tages ihre Zahlen melden.

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Das Land konnte die Ausbreitung des Virus fast zwei Jahre lang mit der Schließung von Landesgrenzen und Lockdowns kontrollieren. Nach der Lockerung der Beschränkungen kämpft Australien zurzeit mit einem Ausbruch der hochansteckenden Omikron-Variante.

00.05 Uhr – Weitere Einschränkungen im Reiseverkehr in Italien

In Italien gelten seit diesem Montag weitere Corona-Einschränkungen mit Auswirkungen auf das Reisen. In Hotels, Kongresszentren, Restaurants, Skiliften und den Transportmitteln im Nah- und Fernverkehr gilt nun die 2G-Regel. Das bedeutet, dass dort nur noch Menschen Zutritt bekommen, die nachweislich gegen Covid-19 geimpft oder von der Krankheit genesen sind. Im Verkehr sind damit nicht nur Linienbusse in der Stadt betroffen, sondern auch Züge, Fähren und Flüge. Deutsche Touristen können in Italien die QR-Codes ihrer Impfnachweise verwenden.

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Der Ministerrat unter Regierungschef Mario Draghi hatte sich Ende des vergangenen Jahres auf die Regeln geeinigt. Damit erweitern sich die Einschränkungen im Alltag vor allem für die Ungeimpften, denn ein negativer Corona-Test reicht für viele Orte nicht mehr aus. Auch für den Mannschaftssport gilt nun die 2G-Regel. Fußballer zum Beispiel müssen damit geimpft oder genesen sein, um spielen zu dürfen.

00.00 Uhr – Blatt – Ab Februar neue Gültigkeitsdauer bei Impfzertifikaten

Ab 1. Februar verkürzt sich einem Medienbericht zufolge der Geimpften-Status für Personen, die zwei Mal gegen Corona geimpft wurden. Ab dem Tag werden „digitale Impfzertifikate der EU für die Grundimmunisierung“ nach 270 Tagen ungültig, berichtet die Zeitung „Bild“ unter Berufung auf die Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium Sabine Dittmar (SPD) auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Wilfried Oellers (CDU) zu einer Entscheidung der Europäischen Kommission. Demnach werde die Anerkennungsdauer von Digitalen Impfzertifikaten der Europäischen Union (EU) für die Grundimmunisierung auf 270 Tage festgelegt. „Für Booster-Impfungen selbst wird mangels wissenschaftlicher Erkenntnisse noch keine maximale Anerkennungsdauer vorgesehen.“

23.41 Uhr – Rund 6000 Menschen demonstrieren in Saarbrücken

Rund 6000 Menschen haben nach Angaben der Polizei am Sonntagnachmittag in Saarbrücken unter dem Motto „Wir sagen Nein zur Impfpflicht. Wir wollen keine Zweiklassengesellschaft“ gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Die Teilnehmer der angemeldeten Demonstration marschierten vom Landwehrplatz bis zum Vorplatz des Congresszentrums, wie die saarländische Polizei am Abend mitteilte. Einzelne Streckenabschnitte wurden vorübergehend gesperrt.

Wie gespalten ist die Corona-Republik?

Nicht alle wollten mit WELT-Reporter Paul Sonntag reden, doch mancher „Spaziergänger“ dann doch.

Quelle: WELT / Andrea Ohms / Paul Sonntag

Nach Angaben der Polizei leiteten die Einsatzkräfte in drei Fällen Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Verunglimpfung des Staates ein, nachdem Teilnehmer Deutschland-Flaggen mit Bananensymbol gezeigt hatten. Bis auf den Hinweis zum verpflichtenden Tragen einer Maske hielten sich die Demonstrierenden den Angaben zufolge weitestgehend an die von der Versammlungsbehörde erlassenen Auflagen. Der Protest verlief nach Einschätzung der Polizei friedlich.

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