Kampf gegen Brustkrebs: BH mit Ultraschall erkennt Tumore

Aktualisiert: 31.07.2023 – 20:26

Tragbarer Mini-Scanner
BH mit Ultraschall soll Brustkrebs früh erkennen


Foto: gettyimages/bymuratdeniz

Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen.

Forschende haben ein Ultraschall-Gerät entwickelt, das Brustkrebs im Frühstadium erkennt. Das Besondere: Das Gerät kann im BH getragen werden.

Im Frühstadium erkannt, kann Brustkrebs gut behandelt werden. Die Überlebenschancen sind dementsprechend hoch. Zukünftig könnte ein tragbarer BH mit Ultraschall helfen, die Erkrankung bereits im Anfangsstadium zu erkennen. Das Gerät haben Forschende aus den USA entwickelt und im Fachmagazin “Science Advances” beschrieben.


Wie funktioniert der BH mit Ultraschall gegen Brustkrebs?


Bei dem Gerät handelt es sich um eine Schale aus Hartplastik mit kleinen Löchern. Diese wird mithilfe von Magnetknöpfen am BH angebracht. Die Schale ist mit einem Tracker verbunden, der wie ein kleines Ultraschall-Gerät funktioniert.


Die Patientin kann den Mini-Scanner in einer s-förmigen Bewegung über die Brust führen und so aus unterschiedlichen Winkeln Bilder erzeugen. Die Anwendung ist einfach, Hilfe durch Expert*innen ist dazu nicht nötig.

Bilder bis zu acht Zentimeter Gewebetiefe


Canan Dagdeviren ist Physikerin am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Die Hauptautorin der Studie sagt über das Gerät: “Es ist tragbar, einfach zu verwenden und ermöglicht nutzerfreundliches Monitoring des Brustgewebes in Echtzeit.” Die Bilder, die der BH mit Ultraschall erzeugt, seien qualitativ vergleichbar mit Aufnahmen von Screening-Geräten, etwa aus Krebsdiagnose-Zentren. Bis in eine Gewebetiefe von acht Zentimetern seien Aufnahmen möglich.

Hilfreich könnte der Ultraschall-BH vor allem für Risikopatientinnen sein, die an einem Intervallkrebs erkranken. So werden Tumore bezeichnet, die zwischen zwei angesetzten Untersuchungen auftauchen. Diese Tumore sind mitunter besonders aggressiv.


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Gerät soll in drei bis vier Jahren erhältlich sein


Bislang müssen die Aufnahmen, die der BH mit Ultraschall erzeugt, auf einem Gerät etwa in einer Arztpraxis ausgewertet werden. Die Forschenden arbeiten jedoch an der Entwicklung eines Gerätes in der Größe eines Smartphones, das die Bilder zukünftig auch zu Hause anzeigen kann. In drei oder vier Jahren soll das Gerät auf dem Markt erhältlich sein, schätzen die Forschenden.


Quelle: science.org; krebsgesellschaft.de; krebshilfe.de


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