Israelische Soldaten im Gazastreifen im Einsatz

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Die israelische Armee hat seine Offensive gegen Hamas-Ziele im Gazastreifen mit flächendeckenden Luftangriffen begonnen. Ein Reuters-Journalist stirbt. Der News-Ticker.

  • Luftangriffe in Gaza: Israel startet Offensive
  • Israelische Soldaten im Gazastreifen: Auf der Suche nach entführten Israelis
  • Vor drohender Bodenoffensive: Schwere Angriffe auf Aschkelon in Israel
  • Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch aus Israel. Aktuell ist die Lage nicht vollständig zu überblicken. Daher lassen sich nicht alle Informationen zum Krieg in Israel, zur Hamas und zum Gazastreifen unmittelbar unabhängig überprüfen.

Update vom 13. Oktober, 21.54 Uhr: Grünen-Außenministerin Annalena Baerbock ist am Freitagabend von Israel aus nach Ägypten weitergeflogen. Nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt wollte sich Baerbock an diesem Samstag im Rahmen ihrer Krisendiplomatie nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel mit Ägyptens Außenminister Samih Schukri treffen. Aus Delegationskreisen hieß es, neben der regionalen Lage würden in der Hauptstadt Kairo auch die Bemühungen um die Freilassung der von den Islamisten nach Gaza verschleppten Geiseln im Mittelpunkt stehen. Auch die humanitären Bemühungen Ägyptens für die Zivilbevölkerung in Gaza sollten Thema der Besprechung mit Schukri sein.

Der Airbus der Flugbereitschaft der Bundeswehr, mit dem Baerbock von Berlin nach Tel Aviv geflogen war, kehrte demnach mit deutschen Staatsangehörigen nach Deutschland zurück. Auf der Plattform X, ehemals Twitter, schrieb das Auswärtige Amt: „Weitere 85 deutsche Staatsangehörige haben soeben den Flughafen Tel Aviv verlassen. Außenministerin @ABaerbock wünschte allen eine gute und sichere Heimreise.“ Baerbock reiste anschließend weiter nach Ägypten, dazu nutzte sie ein kleineres Flugzeug der Flugbereitschaft.

Netanjahu über Angriffe: „Das ist erst der Anfang“

Update vom 13. Oktober, 20.48 Uhr: Auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wählte bei einer Pressekonferenz am Freitagabend marzialische Worte gegenüber der Hamas. „Wir werden die Hamas auslöschen und den Sieg erringen“, äußerte er. Sein Land werde „diese schrecklichen Taten unserer Feinde niemals vergessen.“ Über den Angriff sagte Netanjahu: „Wir greifen unsere Feinde mit einer noch nie dagewesenen Macht an – und das ist erst der Anfang.“

Israels Außenminister Cohen: „Werden sicherstellen, dass die Hamas nicht mehr existiert“

Update vom 13. Oktober, 20.19 Uhr: Israels Außenminister Eli Cohen sagte in einem Interview mit dem Fernsehsender Welt: „Gaza wird es nicht mehr so geben, wie es einmal war“. Cohen weiter: „Wir werden sicherstellen, dass die Hamas nicht mehr existiert“. Sein Land werde dafür sorgen, dass die Hamas ausgelöscht werde. Hamas „wird zermalmt werden, so wie auch der IS zermalmt wurde.“ Die Frage nach möglichen zivilen Opfern der israelischen Offensive beantwortete der Minister mit der Erklärung, dass es nicht Israels Ziel sei, „Zivilisten zu schaden, das wollen wir nicht.“ Er fügte aber an, dass die Terrororganisation die eigenen Menschen als Schutzschilde benutze.

Krieg im Nahen Osten: Israel startet flächendeckende Luftangriffe auf den Gazastreifen

Update vom 13. Oktober, 20.03 Uhr: Die israelische Armee führt zur Stunde „flächendeckende“ Luftangriffe im gesamten Gazastreifen durch. Das berichtet die Times of Israel. Die Hamas übernahm dem Medium zufolge vor wenigen Minuten für einen Raketenbeschuss auf Zentralisrael.

Israelische Militärführung warnt vor Start der Luftangriffe

Update vom 13. Oktober, 19.17 Uhr: Das israelische Militär hat die Einwohner der Stadt Gaza am Freitag aufgerufen, bis 20.00 Uhr Ortszeit ihre Wohngebiete zu verlassen und sich weiter südlich zu begeben. Ein Sprecher der Armee schrieb in arabischer Sprache auf X, man werde eine auf einer Karte eingezeichnete Fluchtroute bis zu diesem Zeitpunkt nicht angreifen.

Die Einwohner von Beit Hanun sollten nach Chan Junis gehen, hieß es in der Mitteilung. Man werde weitere Anweisungen veröffentlichen. Wem die eigene und die Sicherheit seiner Familie am Herzen liege, solle sich an die Anweisungen halten. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas interessiere sich nur für den eigenen Schutz in Vorbereitung auf Angriffe in der Region. Israel wirft der Hamas immer wieder vor, die Zivilbevölkerung als Schutzschild zu missbrauchen.

Reuters-Journalist in libanesischer Grenzregion zu Israel getötet

Update vom 13. Oktober, 18.50 Uhr: Bei dem Beschuss der libanesischen Grenzregion zur Israel durch das israelische Militär, ist Berichten zufolge ein Journalist der Nachrichtenagentur Reuters getötet worden. „Mit großer Betroffenheit haben wir erfahren, dass unser Kameramann Issam Abdallah getötet worden ist“, teilte eine Reuters-Sprecherin in London am Freitag auf Anfrage der dpa mit.

Der Journalist gehörte demnach zu einem Reuters-Team im Südlibanon, das ein Live-Signal sendete. „Wir sind dringend auf der Suche nach weiteren Informationen, arbeiten mit den Behörden in der Region zusammen und unterstützen Issams Familie und Kollegen. Unsere Gedanken sind in dieser schrecklichen Zeit bei seiner Familie“, hieß es in der Mitteilung. Zwei weitere Reuters-Kollegen seien verwundet worden.

Israelische Soldaten im Gazastreifen – Kampf gegen Hamas-Terroristen

Update vom 13. Oktober, 18.30 Uhr: Israelische Truppen haben am Freitag offenbar Einsätze im Gazastreifen durchgeführt. Das bestätigte die israelische Militärführung. Ziel der Mission sei es demnach, Hamas-Terroristen zu bekämpfen und die Aufenthaltsorte von israelischen Geiseln aufzuspüren. Bei der Mission soll es sich jedoch nicht um den Beginn der Bodenoffensive handeln.

Israel bereitet eine Bodenoffensive nach dem Terror-Angriff der Hamas vor © Ariel Schalit / dpa

Explosion an der Grenze zwischen Israel und Libanon – Artillerie eröffnet Feuer

Update vom 13. Oktober, 17.20 Uhr: An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es offenbar erneut zu einem Zwischenfall gekommen. Am Sicherheitszaun habe es eine Explosion gegeben, teilte das israelische Militär am Freitag mit. Dabei sei der Zaun leicht beschädigt worden. Eine Ursache für die Explosion wurde zunächst nicht genannt.

Die Armee reagierte den Angaben zufolge mit Artilleriefeuer auf libanesisches Territorium. Für die Gegend sei zudem eine Warnung vor eindringenden Terroristen aktivierten worden. Die Armee suche die Region ab. Es seien 18 Granaten aus Israel auf libanesisches Gebiet gefeuert worden, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen. Dabei sei ein alter Armeeturm getroffen worden. Verletzte wurden zunächst nicht gemeldet.

Raketenalarm in Tel Aviv: Baerbock-Delegation begibt sich in Schutzraum

Update vom 13. Oktober, 16.55 Uhr: Während des Besuchs von Außenministerin Annalena Baerbock in Israel hat es in Tel Aviv einen Raketenalarm gegeben. Baerbock und ihre Delegation begaben sich deswegen in einen Schutzraum. Das berichtet t-online mit Verweis auf Delegationskreise. Berichte über Verletzte in der Metropole gibt es bisher nicht.

Update vom 13. Oktober, 15.35 Uhr: Annalena Baerbock hat die Hamas aufgefordert, das Leben der Geiseln im Gazastreifen zu verschonen. Sie appelliere nicht nur als deutsche Außenministerin, sondern als Mensch und Mutter an die Hamas und ihre Verbündeten: „Lassen Sie diese unschuldigen Menschen, lassen Sie diese unschuldigen kleinen Mädchen frei“, sagte Baerbock bei einem Besuch in Netiwot im Süden Israels. Baerbock appellierte zudem an Länder wie Katar und Ägypten, die über direkte Gesprächskanäle und Kontakte zur Hamas verfügten, sich für die Freilassung der Geiseln einzusetzen. „Die umgehende Freilassung dieser Menschen ist die Erwartung all derjenigen, die auf der Seite der Menschlichkeit stehen.“ 

Update vom 13. Oktober, 15.00 Uhr: Die islamistische Hisbollah hat auf die Ankündigung des US-Militärs reagiert, Kriegsschiffe in das Mittelmeer zu entsenden. Man sei „auf der Hut“. „Ihre Schlachtschiffe interessieren uns nicht, und Ihre Aussagen machen uns auch keine Angst“, sagte der stellvertretende Generalsekretär der Hisbollah, Naim Kassim, bei einer Kundgebung in einem südlichen Vorort von Beirut im Libanon. Das berichtete die Presseagentur AP. Die Hisbollah gilt als enger Verbündeter der Terrormiliz Hamas, die am Samstag mit Angriffen auf Israel für eine erneute Eskalation im Nahost-Konflikt gesorgt hatte.

Krieg in Israel: Abbas sendet Durchhalteparole an Bevölkerung in Gaza

Update vom 13. Oktober, 14.25 Uhr: Durchhalten statt Flucht: Nach dem Aufruf Israels zur Evakuierung des nördlichen Gazastreifens hat der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde die Bevölkerung zum Bleiben aufgefordert. Mahmoud Abbas lehnt die „Vertreibung unseres Volkes aus dem Gazastreifen völlig ab, weil sie einer zweiten Nakba für unser Volk gleichkäme“, heißt es in einer Erklärung, die die offizielle palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Freitag verbreitete. Die Nakba heißt übersetzt „Katastrophe“. Für die Palästinenser steht sie stellvertretend für 750.000 Bewohner in Gaza, die im Krieg von 1948 vertrieben und in großes Elend geschickt wurden.

Krieg in Israel: Flucht vor Bodenoffensive – UNRWA warnt vor „Höllenloch“

Update vom 13. Oktober, 13.45 Uhr: Bodenoffensive mit erheblichen Auswirkungen: Angesichts des bevorstehenden Gegenschlags im Israel-Krieg hat das Hilfswerk der Vereinten Nationen für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNWRA) am Freitag vor der schlimmen humanitären Lage in Gaza gewarnt. „Gaza entwickelt sich schnell zu einem Höllenloch und steht am Rande des Zusammenbruchs“, sagte UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini dem US-Sender CNN. Zuvor hatte Israel den Menschen im Norden der Enklave die Evakuierung in Richtung Süden empfohlen.

Krieg in Israel: Italiens Außenminister vergleicht Hamas mit der Gestapo und SS

Update vom 13. Oktober, 13.24 Uhr: Italiens Außenminister Antonio Tajani hat die Hamas im Israel-Krieg mit der Gestapo und der SS verglichen. „Die Hamas ist wie (die islamistische Terrormiliz) IS, wie die Gestapo, wie die SS. Sie machen dasselbe. Sie sind Terroristen. Sie sind Mörder“, sagte der Vize-Ministerpräsident von der Partei Forza Italia jetzt bei einem Besuch in Israel, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Zugleich hielt er der Hamas vor, das palästinensische Volk im Gazastreifen als „Schutzschild“ zu missbrauchen.

Krieg in Israel: Schottlands Regierungschef wirft Israel „Kollektivbestrafung“ vor

Update vom 13. Oktober, 13.03 Uhr: Der schottische Regierungschef Humza Yousaf, dessen Schwiegereltern im Gazastreifen festsitzen, hat die israelische Aufforderung zur Evakuierung des Gebiets scharf kritisiert. „Die internationale Gemeinschaft muss einschreiten und ein Ende der Kollektivstrafen fordern“, schrieb Yousaf jetzt im Kurznachrichtendienst X.

Yousaf lud einen Clip seiner Schwiegermutter aus dem Ort Deir Al-Balah hoch. „Jeder aus Gaza bewegt sich dorthin, wo wir sind“, sagte Elizabeth El-Nakla in dem Video. „Eine Million Menschen, kein Essen, kein Wasser – und trotzdem werden sie beim Verlassen bombardiert.“ El-Nakla betonte: „Wo bleibt die Menschlichkeit? Wo sind die Herzen der Menschen auf der Welt, die dies heutzutage zulassen? Möge Gott uns helfen, auf Wiedersehen.“

Hingegen signalisierte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps Unterstützung für das israelische Vorgehen. Die israelische Warnung an die Zivilbevölkerung stehe in starkem Kontrast zum terroristischen Überfall der islamistischen Hamas auf Südisrael, sagte Shapps dem Sender Sky News. „Sie verfolgen diese Terroristen, und wir respektieren völlig das Recht Israels, dies zu tun.“

Krieg in Israel: Palästinensisches Gesundheitsministerium kritisiert Evakuierung

Update vom 13. Oktober, 12.56 Uhr: Wie AFP-Reporter berichteten, hat die israelische Armee mit Drohnen Flugblätter über Gaza abgeworfen, um die Menschen zur Evakuierung aufzurufen. „Verlassen Sie sofort Ihre Häuser und begeben Sie sich südlich des Wadi Gaza“ war in arabischer Sprache darauf zu lesen. Zudem war eine Karte des Gazastreifens abgebildet, auf der ein Pfeil in Richtung Süden zeigt.

Ein Sprecher der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagte, das palästinensische Gesundheitsministerium habe seine Organisation informiert, „dass es unmöglich ist, schutzbedürftige Krankenhauspatienten aus dem Norden Gazas zu evakuieren“.

Krieg in Israel: Putin warnt vor Bodenoffensive

Update vom 13. Oktober, 12.31 Uhr: Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zufolge würde eine Bodenoffensive Israels im Gazastreifen zu zivilen Opfern führen. Das wichtigste sei, das Blutvergießen zu stoppen, sagt Putin laut Reuters jetzt in Bischkek in Kirgisistan. Der Konflikt sollte friedlich beigelegt werden. Russland befürworte eine Zwei-Staaten-Lösung.

Krieg in Israel: Armee will Gaza-Evakuierung so weit wie möglich sichern

Update vom 13. Oktober, 12.06 Uhr: Israels Armee hat angekündigt, die Evakuierung der Einwohner aus Nord-Gaza so sicher wie möglich machen zu wollen. „Wir werden die Attacken kontrollieren, damit sie sich sicher bewegen können“, sagte Militärsprecher Daniel Hagari laut der Nachrichtenagentur dpa.

Es sei Israel klar, dass eine Evakuierung mehr als 24 Stunden dauern würde. Die UN stemmen sich gegen den Aufruf, etwa 1,1 Millionen Menschen zu evakuieren. Das hätte verheerende humantitäre Folgen.

Der Armeesprecher sagte weiter, die Hamas sei verantwortlich für alles, was nun geschehe. „Sie wussten, dass dies als Ergebnis des Massakers passieren würde.“ Die Organisation sei schlimmer als das Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS), meinte er.

Krieg in Israel: Schwere Angriffe auf Aschkelon

Update vom 13. Oktober, 11.35 Uhr: Der militärische Flügel der radikal-islamischen Hamas hat eigenen Angaben zufolge 150 Raketen in Richtung der israelischen Stadt Aschkelon in der Nähe des Gazastreifens abgefeuert. Dies sei eine Reaktion auf die Vertreibung und die gezielten Angriffe auf Zivilisten, erklärten die Kassam-Brigaden. Die Jerusalem Post berichtete von einer „Salve von Raketen“ Richtung Aschkelon.

Krieg in Israel: Iran warnt vor Bodenoffensive vor „Flächenbrand“

Update vom 13. Oktober, 11.12 Uhr: Irans Regierung warnt wiederholt vor einer Eskalation im Nahen Osten. Erst sprach Irans Außenminister Hossein Amir-Abdollahian von möglichen „neuen Fronten“ im Israel Krieg. Jetzt nahm er die US-Militärunterstützung für Israel in den Blick. „Amerika fordert alle zur Zurückhaltung auf, außer Israel, und das ist inakzeptabel“, sagte er jetzt laut einer Mitteilung des iranischen Außenministeriums. Die US-Unterstützung schüre Sorgen vor einem „Flächenbrand“, meinte er demnach.

Die Washington Post schrieb unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, dass die Hamas Waffen und Ausbildung vom Iran erhalten habe. Es gebe aber keine Beweise für Teherans direkte Beteiligung an dem Großangriff auf Israel vom Samstag, hieß es weiter.

Krieg in Israel: Israel soll Posphorbomben im Gaza-Streifen einsetzen

Update vom 13. Oktober, 10.40 Uhr: Human Rights Watch wirft Israel vor, im Gazastreifen und im Libanon Munition mit weißem Phosphor eingesetzt zu haben. Das zeigten verifizierte Videos und Zeugenaussagen. Der Einsatz in den dicht besiedelten Gebieten des Gazastreifens verstoße gegen das humanitäre Völkerrecht, beklagte die Menschenrechtsorganisation.

Das israelische Militär teilte auf Anfrage von Reuters mit, dass es derzeit keine Kenntnis vom Einsatz von Waffen mit weißem Phosphor in Gaza habe. Es äußerte sich nicht zu den Vorwürfen der Menschenrechtsorganisation über den Einsatz dieser Waffen im Libanon. Reuters konnte die Berichte von Human Rights Watch nicht unabhängig prüfen. 

Krieg in Israel: Banges Warten auf Bodenoffensive, Hamas meldet 13 tote Geisel

Update vom 13. Oktober, 10.25 Uhr: Nach Angaben des militärischen Arms der Hamas im Gazastreifen sollen 13 Geiseln durch israelische Luftangriffe getötet worden sein. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht. Unter den Geiseln sollen auch „Ausländer“ sein, behaupteten die Al-Kassam-Brigaden jetzt laut der Nachrichtenagentur dpa in einer Stellungnahme.

Krieg in Israel: Hamas ruft zu „Tag des Zorns“ auf

Update vom 13. Oktober, 9.55 Uhr: Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat im öffentlichen Rundfunk betont, dass sein Land keine Solidaritätskundgebungen erlauben werde, „die terroristische Organisationen unterstützen, weil das eine Terrorgefahr für ungarische Bürger mit sich bringen könnte“. Die Hamas hat für diesen Freitag zu Protesten aufgerufen.

Krieg in Israel: Irans Außenminister warnt vor „neuen Fronten“

Update vom 13. Oktober, 9.46 Uhr: Hossein Amir-Abdollahian, Außenminister des Iran, hat Israel vor einer Ausweitung des Konflikts mit der Hamas gewarnt. Ob es nun zu einem Mehrfrontenkrieg in der Region kommen könnte, hängt nach seinen Worten von Israel ab. Dier Regierung in Teheran unterstützt die Hamas seit langem militärisch und finanziell, streitet eine Beteiligung an dem Großangriff jedoch ab.

„Einige Länder wenden sich an uns und fragen, ob die Eröffnung einer neuen Front (gegen Israel) in der Region möglich ist“, sagte Amir-Abdollahian bei einem Staatsbesuch in Bagdad (Irak) am 12. Oktober. „Wir sagen ihnen, dass […] alles davon abhängt, wie sich das zionistische Regime in Gaza verhält“, erklärte er und betonte, dass „die Verbrechen Israels“ derzeit weitergingen. „Niemand in der Region bittet uns um Erlaubnis, um neue Fronten zu eröffnen“, sagte Amir-Abdollahian.

Die USA befürchten, dass an Israels nördlicher Grenze zum Libanon eine weitere Front entstehen könnte. Im Libanon ist die schwer bewaffnete, vom Iran unterstützte und mit der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas verbündete Hisbollah-Miliz aktiv.

Israels Luftwaffe attackiert Hamas-Stellungen im Gazastreifen

Update vom 13. Oktober, 8.27 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat im Norden des Gazastreifens Hunderte Ziele der Hamas angegriffen. Dutzende Kampfflugzeuge hätten in der Nacht 750 militärische Ziele angegriffen, teilte Israels Militär am frühen Morgen mit. Zu den angegriffenen Zielen gehörten unterirdische Tunnel der Hamas, militärische Einrichtungen, Wohnsitze hochrangiger Terroristen, die als militärische Kommandozentralen genutzt würden sowie Waffenlager.

Die israelische Armee rief die Zivilbevölkerung in Gaza auf, sich südlich vom Fluss Gaza in Sicherheit zu bringen. Das deutet auf den baldigen Beginn einer israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen hin. Die islamistische Hamas wird von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft. 

Krieg in Israel: Hamas soll Zivilisten an Flucht hindern

Update vom 13. Oktober, 7.49 Uhr: Die Hamas hat den Evakuierungs-Aufruf der israelischen Armee als „Propaganda“ bezeichnet. Zivilpersonen sollten nicht auf die „Propagandanachrichten reinfallen“, teilte die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation jetzt mit.

Aus Sicherheitskreisen aus dem Gazastreifen hieß es, dass die Menschen am Verlassen gehindert werden sollten. Augenzeuginnen und Augenzeugen im Gazastreifen berichteten, mehrere Menschen seien bereits von der Hamas gestoppt und zur Rückkehr in den Norden aufgefordert worden. Generell herrsche große Panik in dem Gebiet, es gebe keine klaren Anweisungen.

Zuvor hatte Israels Armee die Bewohnerinnen und Bewohner des Gazastreifens aufgefordert, den Norden in Richtung Süden zu verlassen. Israel, die USA und die EU haben die Hamas als Terrororganisation eingestuft.

Krieg in Israel: Baerbock nennt Hamas-Großangriff „brutale Zäsur“

Update vom 13. Oktober, 7.23 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die Terrorangriffe der Hamas gegen Israel scharf verurteilt. Für die Menschen in Israel habe „eine neue Zeitrechnung begonnen“, sagte Baerbock jetzt vor ihrer Abreise nach Israel. Die „Terrorangriffe“ seien eine „brutale Zäsur“ gewesen. „Es gilt, hinzusehen, und diesen Terror beim Namen zu nennen.“ Der Besuch Baerbocks in Israel findet nach Angaben des Auswärtigen Amtes „im Rahmen ihrer aktuellen Krisendiplomatie“ statt.

International besteht Sorge, dass sich der Konflikt in Israel ausweiten könnte. Die Hamas tötete bei ihrem Großangriff nach jüngsten Angaben mehr als 1200 Menschen und nahmen rund 150 Geiseln, darunter auch deutsche Staatsbürger. Die israelische Armee nahm in der Folge den Gazastreifen unter Dauerbeschuss. In dem Palästinensergebiet wurden dadurch nach Angaben der örtlichen Behörden bisher mehr als 1400 Menschen getötet.

Krieg in Israel: Armee bereitet Bodenoffensive gegen Hamas vor

Erstmeldung vom 13. Oktober: Tel-Aviv – Im Krieg gegen die Hamas scheint die israelische Bodenoffensive kurz bevorzustehen. Rund 1,1 Millionen Palästinenserinnen und Palästinenser sollen in den nächsten 24 Stunden die Stadt Gaza verlassen und in den Süden des Gazastreifens umsiedeln. Dies geht aus Angaben der Vereinten Nationen hervor. Das israelische Militär habe die UN darüber unterrichtet.

In den kommenden Tagen werde die israelische Armee „in erheblichem Umfang in Gaza-Stadt operieren“, hieß es in einer Erklärung, die unter anderem der Times of Israel vorliegt. Man werde jedoch „große Anstrengungen unternehmen, um zu vermeiden, dass Zivilpersonen zu Schaden kommen“.

In den Stunden davor beschoss Israels Armee bei ihren Gegenangriffen zudem erneut Wohnhäuser im Gazastreifen, die nach Militärangaben von den Militanten genutzt wurden. Die betroffenen fünf Wohngebäude seien von der Hamas auch für terroristische Aktivitäten genutzt worden, teilte die Armee mit. Man greife jede Stellung der „Mörder“ an, sagte Militärsprecher Daniel Hagari. Die Hamas habe bereits die Kontrolle über große Gebiete im Gazastreifen verloren.

Krieg in Israel: Gesundheitssystem im Gazastreifen „am Rande des Zusammenbruchs“

Die leidende Zivilbevölkerung in dem von Israel hermetisch abgeriegelten Küstenstreifen steckt am siebten Tag nach dem Hamas-Massaker an Hunderten Israelis in einer immer aussichtsloseren Lage. Das Gesundheitssystem stehe „am Rande des Zusammenbruchs“, warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO). „Ohne Strom laufen Krankenhäuser Gefahr, zu Leichenhallen zu werden“, schrieb auch Fabrizio Carboni, Regionaldirektor Nahost des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), auf der Online-Plattform X (ehemals Twitter).

Die UN appellierten derweil an Israel, die Evakuierungsaufforderung zurückzunehmen. Ansonsten werde sich eine ohnehin schon tragische Situation eine katastrophale verwandeln. „Die Vereinten Nationen halten es für unmöglich, dass eine solche Bewegung ohne verheerende humanitäre Folgen stattfinden kann“, teilte UN-Sprecher Stephane Dujarric in einer Erklärung mit.

Mehr als 1500 Menschen wurden bei dem Massaker der Hamas getötet und mindestens 6612 weitere verletzt. Rund 150 Menschen wurden offiziellen Angaben zufolge zudem in den Gazastreifen verschleppt. (mit Agenturen)

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