Israel-Ticker: Biden – US-Bürger unter Geiseln der Hamas

23.42 Uhr: Putin zur Gewalt in Israel -US-Politik im Nahen Osten gescheitert

Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einer ersten öffentlichen Reaktion auf die Angriffe der militanten Hamas gegen Israel den USA ein Scheitern im Nahen Osten vorgeworfen. “Das ist ein starkes Beispiel für das Scheitern der Politik der Vereinigten Staaten im Nahen Osten, die versucht haben, die Regulierung dort zu monopolisieren”, sagte Putin in Moskau zum Auftakt eines Treffens mit dem irakischen Ministerpräsidenten Mohammed al-Sudani.

Die USA hätten sich nicht um eine Suche nach Kompromissen gekümmert, die für beide Seiten annehmbar seien. Sie hätten vielmehr ihre eigenen Vorstellungen für eine Lösung des Konflikts vorangetrieben und Druck auf die Seiten ausgeübt. Washington habe dabei weder Rücksicht auf die Kerninteressen des palästinensischen Volkes genommen oder sich für die Umsetzung der UN-Resolution zur Schaffung eines souveränen unabhängigen Palästinenserstaates eingesetzt.

Putin, der selbst einen zerstörerischen Krieg gegen die Ukraine führt, rief die Konfliktparteien im Nahen Osten zur Rücksicht auf die Zivilbevölkerung auf. Die Zahl der Opfer unter den Zivilisten müsse möglichst auf Null sinken, sagte der Kremlchef, dem Kriegsverbrechen vorgeworfen werden.

23.17 Uhr: US-Außenminister plant neben Israel-Besuch auch Stopp in Jordanien

US-Außenminister Antony Blinken will nach dem Großangriff der islamistischen Hamas neben Israel auch Jordanien besuchen. Er werde am Mittwoch aufbrechen, hieß es in einer Mitteilung des US-Außenministeriums. Zuvor hatte ein Sprecher gesagt, dass Blinken am Donnerstag in Israel eintreffen werde. Ziel der Reise in den Nahen Osten sei es, über die Stärkung der Sicherheit Israels zu sprechen und “die unerschütterliche Unterstützung der Vereinigten Staaten für das Recht Israels auf Selbstverteidigung zu unterstreichen”.

22.06 Uhr: Angriffe auf Israel auch aus Syrien – Israel reagiert mit Beschuss

Nach dem großangelegten Terrorangriff militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen auf Israel sind nun auch aus dem Nachbarland Syrien Raketen auf israelische Stellungen abgefeuert worden. Mehrere Raketen seien auf offenem Gelände abgestürzt, teilte Israels Armee am Abend mit.

Das Militär reagierte eigenen Angaben zufolge mit Artillerie und Mörsergranaten. Von wem die Angriffe aus Syrien ausgingen, war zunächst unklar. Aktivisten aus Syrien teilten mit, Israel habe auf Stellungen der syrischen Armee gezielt. Aus Israel gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Auch aus dem Libanon waren zuvor Raketen Richtung Israel gefeuert worden.

21.52 Uhr: Weitere Angriffe auf Viertel in Gaza

Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas hat die israelische Luftwaffe ihre Gegenschläge auf mehrere Viertel von Gaza-Stadt auch am Abend fortgesetzt. Unter anderem wurde das bereits in der vorangegangenen Nacht schwer verwüstete Viertel Rimal wieder unter Beschuss genommen, wie Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachteten. Nicht weit entfernt in Al-Daradsch waren ebenfalls Explosionen zu hören. Ein Luftangriff traf den Hafen von Gaza und steckte Fischerboote in Brand.

21.50 Uhr: Auswärtiges Amt: Evakuierungsflüge aus Israel Donnerstag und Freitag

Die Lufthansa wird an diesem Donnerstag und Freitag mehrere Sonderflüge zur Evakuierung von Deutschen aus Israel durchführen. Das wurde am Abend aus dem Auswärtigen Amt mitgeteilt. Es soll sich um vier Flüge pro Tag handeln.

21.34 Uhr: Baerbock – Arbeiten non-stop für Freilassung der Geiseln

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat versichert, das ihr Amt rund um die Uhr an der Befreiung der von Hamas-Terroristen aus Israel entführten Deutschen arbeitet. Sie sei “non-stop im Austausch mit Kollegen aus der Region, Akteuren vor Ort, die direkte Gesprächskanäle zur Hamas haben”, sagte sie am Abend in den ARD-“Tagesthemen”. “Aber mit einer Terroristenorganisation wie der Hamas ist das natürlich alles andere als einfach.” Die Geiseln würden als menschliche Schutzschilde genutzt, “genauso wie die Zivilbevölkerung vor Ort”.

Kritisch äußerte sie sich über das Golfemirat Katar und den Iran, die als Unterstützer der islamistischen Hamas gelten. “Dann gibt es Länder wie Katar, da haben wir viele, viele kritische Fragen, insbesondere von deren Finanzierung in der Vergangenheit”, sagte Baerbock. “Wir appellieren an diese Golfstaaten, insbesondere jetzt deutlich zu machen, Terrorismus hat in der Region keinen Platz, einzuwirken auf die Hisbollah, einzuwirken auch auf Iran, dass diese furchtbare Unmenschlichkeit sofort beendet werden muss.”

21.33 Uhr: EU-Kommission ermahnt Musk wegen Desinformation auf X

Die EU-Kommission ermahnte Tesla-Chef Elon Musk wegen Desinformation auf seinem Kurznachrichtendienst X nach dem Hamas-Angriff auf Israel. Es gebe Hinweise, dass in der EU über den früher als Twitter bekannten Dienst illegale Inhalte verbreitet würden, sagte EU-Kommissar Thierry Breton. Er habe Musk in einem auf Dienstag datierten Brief an seine Verpflichtungen gemäß EU-Recht erinnert. Die Nachrichtenagentur Reuters erhielt Einblick in das Schreiben. Darin wird Musk aufgefordert, innerhalb von 24 Stunden eine “schnelle, genaue und vollständige Antwort” auf das Thema zu liefern.

21.28 Uhr: Russischer und iranischer Außenminister telefonieren zu Israel

Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel haben Russlands Außenminister Sergej Lawrow und sein iranischer Kollege telefoniert. Schwerpunkt des Gesprächs sei “die erneute Eskalation des palästinensisch-israelischen Konflikts” gewesen, teilte das russische Außenministerium am Abend mit. Der “bewaffnete Konflikt” müsse schnell beendet werden.

Der Iran gilt seit der Islamischen Revolution von 1979 als Israels erklärter Erzfeind, dementiert aber eine Beteiligung an dem aktuellen Hamas-Terroranschlag auf Israel. Unterstützung vom Iran erhält auch die Schiitenorganisation Hisbollah, die Israel in den vergangenen Tagen mehrfach aus dem nördlich angrenzenden Libanon angegriffen hat.

Russland wiederum, das seit fast 20 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, wird von internationalen Beobachtern vorgeworfen, die Kämpfe in Israel für anti-westliche Informationskampagnen auszunutzen. Außerdem unterhält auch Moskau Kontakte zur im Gazastreifen herrschenden Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird.

21.23 Uhr: US-Außenminister Blinken am Donnerstag in Israel erwartet

US-Außenminister Antony Blinken wird am Donnerstag in Israel erwartet. Das gibt ein Sprecher seines Ministeriums in Washington bekannt. Blinken werde sich mit hochrangigen israelischen Vertretern treffen.

21.13 Uhr: Biden – US-Bürger unter Geiseln der Hamas

Rund 150 Menschen sind von der islamistischen Hamas als Geiseln genommen worden. Unter ihnen sind nach Angaben von US-Präsident Biden auch Amerikaner. “Wir wissen jetzt, dass unter den von der Hamas festgehaltenen Personen auch amerikanische Staatsbürger sind”, sagte Biden bei einer Ansprache im Weißen Haus. Eine Zahl nannte er nicht.

Er habe angeordnet, zusätzliche Experten aus den USA zu entsenden. “Ich habe die Regierung angewiesen, sich mit den israelischen Kollegen abzusprechen und sie bei der Geiselbefreiung und den Rettungsmaßnahmen zu beraten”, sagte er.

Biden verfügte außerdem, die Sicherheitsmaßnahmen rund um jüdische Einrichtungen in den USA zu verschärfen. “Es gibt keinen Platz für Hass in Amerika”, sagte er.

Der Präsident machte deutlich, Israel mit zusätzlicher Militärhilfe ausstatten zu wollen – entsprechende Unterstützung werde er auch beim US-Kongress beantragen. “Wir müssen in diesem Moment glasklar sein: Wir stehen an der Seite Israels”, betonte Biden.

Den Angriff der Hamas auf Israel verurteilte Biden scharf. Das Land habe einen Moment des “reinen unverfälschten Bösen” durchlitten. Unter den Toten seien mindestens 14 US-Bürger.

20.28 Uhr: Libanesische Hisbollah-Miliz greift Panzer in Israel an

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat nach eigenen Angaben eine Lenkrakete auf einen israelischen Panzer abgefeuert. Die Attacke erfolgte als “Reaktion auf die israelischen Angriffe”, hieß es in einer Mitteilung der eng mit dem Iran verbundenen Organisation.

Israels Armee hatte zuvor nach eigenen Angaben auf den Abschuss von mehr als einem Dutzend Raketen auf Israel mit Artilleriefeuer und Angriffen auf Beobachtungsposten der Hisbollah reagiert. Welche militante Gruppierung im Libanon die Raketen abfeuerte, war zunächst unklar. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht.

20.16 Uhr: Skandinavier stoppen Entwicklungshilfen für Palästinenser

Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel legen Schweden und Dänemark ihre in die palästinensischen Gebiete fließende Entwicklungshilfe vorübergehend auf Eis. Das gaben die Regierungen der beiden skandinavischen EU-Länder bekannt.

Man wolle kein Geld der schwedischen Steuerzahler an Akteure geben, die sich nicht ausdrücklich von Terrorismus distanzierten, sagte Schwedens Minister für Entwicklungshilfe und Außenhandel, Johan Forssell, am Abend auf einer Pressekonferenz in Stockholm. 57 Millionen schwedische Kronen (rund 5 Millionen Euro) würden nun nicht wie für dieses Jahr geplant ausgezahlt. Die humanitäre Unterstützung etwa in Katastrophenfällen sei davon nicht betroffen.

Auch Dänemark hat sich nach Angaben des Außenministeriums in Kopenhagen entschlossen, seine Entwicklungshilfe an die Palästinenser auszusetzen. Deutschlands nördlicher Nachbar will währenddessen eine Überprüfung einleiten, um sicherzustellen, dass keine finanzielle Hilfe aus Dänemark missbraucht wird, um indirekt Terrororganisationen zu unterstützen, die Israel angreifen. Dabei soll die Unterstützung etwa von zivilen Organisationen und Infrastrukturprojekten auf den Prüfstand gestellt werden.

Nach Ministeriumsangaben geht es um eine Summe von 72 Millionen dänischen Kronen (9,7 Millionen Euro), die für den Rest des Jahres 2023 auf Eis gelegt wird. Direkte Unterstützung für die palästinensische Autonomiebehörde leistet Dänemark derzeit demnach nicht.

20.10 Uhr: Borrell – Israel muss sich an internationales Recht halten

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell mahnte Israel, sich an internationales Recht zu halten. “Israel hat das Recht, sich zu verteidigen, aber es muss im Einklang mit dem Völkerrecht, dem humanitären Recht stehen”, sagte Borrell nach einem virtuellen Treffen der EU-Außenminister. “Einige Entscheidungen stehen im Widerspruch zum Völkerrecht.” Er verwies dabei auf die Ankündigung, Wasser, Strom und Nahrung für den Gazastreifen abzusperren.

19.38 Uhr: Baerbock – Müssen bei Evakuierung aus Israel priorisieren

Außenministerin Annalena Baerbock hat Deutsche, die auf Ausreise aus Israel warten, um Verständnis gebeten. “Wir haben Evakuierungsflüge mit anderen Fluggesellschaften auf den Weg gebracht. Wir haben durch die Krisenhotline – diejenigen, die am Flughafen sind, konnten sich an uns wenden -, Flugverbindungen vermittelt. Man musste dann umsteigen bei einigen Strecken. Ich verstehe, dass das eine furchtbare Situation ist, aber wenn Sie 100.000 Anrufe gleichzeitig haben, dann müssen Sie priorisieren”, sagte die Grünen-Politikerin am Abend im ZDF.

Zuvor hatte es aus dem Auswärtigen Amt geheißen, das Krisenreaktionszentrum sei unter Hochdruck mit Fluggesellschaften in Kontakt, um die Flugkapazitäten zu erweitern.

19.47 Uhr: UN – Meiste Läden in Gaza in zwei Wochen ohne Nahrung

Dem Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen zufolge könnten die Vorräte im abgeriegelten Gazastreifen in den nächsten 14 Tagen auslaufen. “Unserer Meinung nach werden die Lebensmittelvorräte in den meisten Geschäften in Gaza in zwei Wochen aufgebraucht sein”, sagte WFP-Sprecherin Shaza Moghraby der Deutschen Presse-Agentur.

Ein Drittel der Geschäfte für die insgesamt mehr als zwei Millionen Menschen hätten sogar nur Vorräte für weniger als eine Woche. “Wir benötigen dringend Zugang und Finanzmittel, um Menschen in Not erreichen zu können, da unsere eingelagerten Lebensmittelvorräte bald zur Neige gehen werden”, sagte die Sprecherin.

Israel hatte nach dem Hamas-Großangriff mit mehr als 900 Toten auf israelischer Seite eine komplette Abriegelung des Gazastreifens angeordnet. Die Vereinten Nationen hatten am Montag mitgeteilt, es gebe dort eingelagerte Vorräte, die aber endlich seien.

19.43 Uhr: Polizei verbietet Palästina-Demo in Berlin

Die Berliner Polizei hat eine für Mittwoch angekündigte palästinensische Unterstützer-Demonstration verboten. Auch eine geplante Kundgebung zur Solidarität mit Palästina am Pariser Platz sowie etwaige Ersatzveranstaltungen würden untersagt, teilte die Polizei am Abend auf X (früher Twitter) mit. Zuvor hatte die “Berliner Morgenpost” berichtete. Vier Tage nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel sollte im Bezirk Neukölln am Nachmittag eine “Demo in Solidarität mit Palästina” mit 250 angekündigten Teilnehmern stattfinden.

Eine Durchführung der Demonstrationen stelle eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung dar, hieß es von der Polizei zur Begründung. “Unsere Versammlungsbehörde nimmt in ihrer Begründung sowohl Bezug auf die aktuelle Lage in Nahost und Straftaten bei vergleichbaren Versammlungslagen in der Vergangenheit als auch den Ereignissen am letzten Wochenende in Berlin”, hieß es weiter. Das pro-palästinensische Netzwerk Samidoun hatte den Angriff auf Israel am Samstag gefeiert, indem es Süßigkeiten auf der Sonnenallee in Neukölln verteilte.

19.39 Uhr: Erdogan – USA werden vom Flugzeugträger aus Gaza angreifen

Die USA werden nach Darstellung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan von ihrem anrückenden Flugzeugträger aus Angriffe auf den Gazastreifen vornehmen. “Was wird der Flugzeugträger der USA in der Nähe von Israel tun, warum kommen sie?”, fragte er auf einer Pressekonferenz mit dem österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer in Ankara. “Sie werden Gaza und Umgebung angreifen und dort Schritte hin zu schweren Massakern vornehmen”, sagte Erdogan weiter über die dazugehörigen Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge des Nato-Verbündeten. Eine Stellungnahme der USA liegt nicht vor. US-Außenminister Lloyd Austin gab am Sonntag bekannt, dass der Flugzeugträgerverband um die USS “Gerald R. Ford” näher an Israel verlegt werden soll.

19.35 Uhr: Mehrheit in EU gegen Zahlungsstopp für Palästinenser

Eine überwältigende Mehrheit der EU-Staaten lehnt nach Angaben von EU-Chefdiplomat Josep Borrell ein vorläufiges Einfrieren von Zahlungen an die Palästinensische Autonomiebehörde ab. Es gebe lediglich zwei oder drei Länder, die dies anders sähen, erklärte Borrell am Abend nach informellen Beratungen der EU-Außenminister. Es soll demnach nur eine Überprüfung und kein vorläufiges Aussetzen von Zahlungen geben. Welche zwei, drei Länder für einen Zahlungsstopp sind, sagte Borrell nicht.

18.43 Uhr: Israel schließt vorerst Schulen

Nach den Terrorattacken von militanten Palästinensern und den anhaltenden Kämpfen bleiben die Schulen in Israel vorerst geschlossen. Das berichteten am Dienstag Medien unter Berufung auf die Armee. Geschäfte in vielen Landesteilen dürfen demnach nur dann öffnen, wenn sie einen einfachen Zugang zu Luftschutzbunkern haben.

Zudem seien in den von Raketenangriffen aus dem Gazastreifen gefährdeten Gebieten Zusammenkünfte im Freien auf zehn Personen, in Innenräumen auf 50 beschränkt. In Orten nahe der libanesischen Grenze gelten etwas weniger strenge Auflagen für persönliche Treffen. Alle Beschränkungen gelten mindestens bis Donnerstagabend, könnten den Berichten zufolge aber noch verlängert werden.

18.32 Uhr: Baerbock – “Europa steht geeint an der Seite Israels”

Europa stehe geeint an der Seite Israels, sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) vor dem informellen EU-Außenministertreffen zur Lage in Israel und den Palästinensischen Gebieten. “Der Terror der Hamas ist eine dramatische Zäsur und hat ein ungekanntes Maß an Gewalt und Angst über die Menschen in Israel gebracht. Wir sind tief erschüttert.” Das Sondertreffen sei Ausdruck der Solidarität mit Israel.

18.26 Uhr: Schweden setzt Entwicklungshilfe für Palästinenser aus

Schweden stellt die Entwicklungshilfe für die Palästinenser-Gebiete zunächst ein. Dies gab Entwicklungsminister Johan Forssell auf einer Pressekonferenz bekannt.

18.16 Uhr: Botschafter Ron Prosor – “Werden diese Demokratie bewahren”

Der vergangene Samstag mit dem Angriff der Hamas werde in die jüdische und israelische Geschichte als schwarzer Tag eingehen, sagte der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, nach einem Besuch bei der Unionsfraktion im Bundestag. Seit dem Holocaust und der Gründung des Staates Israel seien nicht so viele Menschen in Israel barbarisch ermordet worden. Prosor versicherte aber auch: “Israel ist eine kämpfende, lebendige Demokratie. Wir werden diese Demokratie bewahren mit unseren Freunden in der Welt.”

18.13 Uhr: Israels Botschafter wirbt um Verständnis für Schläge gegen Hamas

Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat für Solidarität mit der militärischen Antwort Israels auf den blutigen Angriff der islamistischen Hamas geworben. Die israelische Armee werde zurückschlagen und den jüdischen Staat verteidigen, sagte er am Dienstag nach einem Auftritt in der Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag. Prosor bedankte sich für die erwiesene Solidarität – und brachte zugleich zum Ausdruck, dass er hoffe, dass diese erhalten bleibe,

18.10 Uhr: Baerbock – Stopp humanitärer Hilfe für Palästinenser falsch

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hält einen Stopp der humanitären Hilfe für die palästinensischen Gebiete für falsch. “Millionen von Menschen und damit auch viele Kinder in den Palästinensischen Gebieten sind bei der Versorgung mit Lebensmittel, Wasser und Medikamenten auf uns angewiesen”, so Baerbock. Die Hilfen würden derzeit noch einmal genau geprüft, auch in Abstimmung mit den Vereinten Nationen.

17.55 Uhr: Hamas beschießt Aschkelon und Tel Aviv mit Raketen

Die radikalislamische Hamas hat Raketen auf die südisraelische Stadt Aschkelon und auf Tel Aviv abgefeuert. Berichte über Opfer gab es nach dem Beschuss vom Dienstagnachmittag (Ortszeit) zunächst nicht. Zugleich gab es weiterhin israelische Vergeltungsangriffe für den terroristischen Großangriff der im Gazastreifen regierenden Hamas auf Israel.

17.47 Uhr: Baerbock – Palästinenser müssen sich von “Terror” distanzieren

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die palästinensische Führung dazu aufgerufen, sich von der Gewalt der radikalislamischen Hamas gegen Israel zu distanzieren. Dieser “Terror” sei “durch nichts zu rechtfertigen”. Die Gewalt dürfe nicht auf das Westjordanland übergreifen, heißt es in der Erklärung weiter, die Baerbock am Rande einer informellen Dringlichkeitssitzung der EU-Außenminister in Oman veröffentlichte. Auch einen “Flächenbrand in der Region” gelte es zu verhindern.

17.40 Uhr: Erneut Raketen aus dem Libanon

Militante haben libanesischen Sicherheitskreisen zufolge erneut Raketen aus dem Süden des Landes Richtung Israel abgefeuert. Israels Armee reagierte mit Artilleriefeuer, wie das Militär am Dienstag mitteilte. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht. Von wem der Beschuss ausging, war zunächst unklar.

17.42 Uhr: Buschmann droht Hamas-Unterstützern

Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen noch unbekannte Mitglieder der radikal-islamischen Hamas. Wie Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) mitteilte, ist ein Ermittlungsverfahren gegen Beteiligte des Angriffs auf Israel eingeleitet worden wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland, Geiselnahme und Mord. Unter den Opfern sind auch Deutsche und Menschen mit israelisch-deutscher Staatsbürgerschaft.

“Auch Menschen, die diese grausamen Taten auf unseren Straßen feiern, werden mit strafrechtlichen Konsequenzen oder sogar einer Ausweisung rechnen müssen”, sagte Buschmann.

17.26 Uhr: Nato will sich mit israelischem Verteidigungsminister austauschen

Die Verteidigungsminister der Nato-Staaten wollen sich an diesem Donnerstag bei ihrem Treffen in Brüssel mit dem israelischen Kollegen Joav Galant austauschen. Galant soll am Vormittag etwa eine Stunde lang per Video zugeschaltet werden, wie mehrere Diplomaten am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur sagten. Der Austausch solle es ermöglichen, Israel nach dem verheerenden Terrorangriff der Hamas die Solidarität auszudrücken. Zudem erhoffe man sich von Galant Informationen über die aktuelle Lage und möglichen Unterstützungsbedarf, hieß es.

17.24 Uhr: Bundesregierung zieht Sonderflüge zur Rückholung in Betracht

Die Bundesregierung zieht Sonderflüge zur Rückholung von Bürgern aus Israel in Betracht. Die Regierung prüfe, Flugkapazitäten aus Israel zu erweitern. Dazu sei das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes “unter Hochdruck mit Airlines in Kontakt”, hieß es am Dienstag aus dem Ministerium. Sprecher von Lufthansa und Condor bestätigten, sie stünden darüber in Kontakt mit der Bundesregierung.

Vorrangig setzt die Bundesregierung offenbar auf kommerzielle Flüge. “Wir informieren kontinuierlich über mögliche Wege, aus Israel auszureisen,” hieß es am Dienstag aus dem Auswärtigen Amt. “Unseren Informationen zufolge gibt es weiterhin kommerzielle Flüge aus Israel heraus, die genutzt werden können.”

Österreich und Spanien hatten zuvor angekündigt, ihre Landsleute in den kommenden Tagen mit Militärmaschinen aus Israel nach Hause zu holen.

17.21 Uhr: Lufthansa-Tochter Swiss plant neuen Sonderflug nach Tel Aviv

Die Schweizer Lufthansatochter Swiss plant am Mittwoch in Zusammenarbeit mit dem Außenministerium (EDA) einen weiteren Sonderflug von Zürich nach Tel Aviv und zurück. Die Maschine hat 215 Plätze, wie das Unternehmen mitteilte. Die Maschine soll um 7.55 Uhr in Zürich abheben. Der Rückflug ab Tel Aviv ist um 13.05 Uhr geplant. Nach Angaben von Swiss ist der Flug für Schweizer Staatsbürger vorgesehen.

17.17 Uhr: Israel will weitere Reservisten einberufen

Israel will weitere Soldaten für den Kampf gegen die islamistische Hamas mobilisieren. Statt rund 300.000 sollten 360.000 Reservisten der israelischen Armee einberufen werden, berichteten israelische Medien am Dienstag. Es wurde erwartet, dass der Konflikt weiter eskaliert, der bereits mindestens 1.600 Menschen auf beiden Seiten das Leben gekostet hat.

17.12 Uhr: Opferzahl in Israel steigt auf mehr als 1.000

Nach dem Terrorangriff der Palästinenserorganisation Hamas ist die Zahl der bestätigten Opfer in Israel auf mehr als 1.000 gestiegen. Das sagte der israelische Offizier Dan Goldfus am Dienstag bei einem Pressetermin. Nach israelischen Angaben haben die Hamas und andere extremistische Gruppen mehr als 150 Menschen in ihrer Gewalt, darunter Soldaten. Bei israelischen Gegenangriffen auf den Gazastreifen wurden nach palästinensischen Angaben seither rund 830 Menschen getötet.

17.10 Uhr: Ärzte ohne Grenzen bangt um Hilfsgüterversorgung

Ärzte ohne Grenzen sorgt sich über die zur Neige gehenden Hilfsgüter im Gazastreifen. Leo Cans, der bei der Hilforganisation für die palästinensischen Gebiete zuständig ist, sagte der Nachrichtenagentur AP, dass vor allem OP-Material, Verbände, Antibiotika und Treibstoff gebraucht würden. Ärzte ohne Grenzen ist derzeit im Schifa-Krankenhaus in Gaza Stadt im Einsatz sowie im Nasser-Krankenhaus in Chan Junis. Bislang hatte die Organisation ihre Hilfsgüter über den von Israel kontrollierten Grenzübergang Kerem Schalom bezogen, der nun aber abgeriegelt ist.

17.07 Uhr: Österreichische Evakuierungsflüge

Das österreichische Bundesheer wird an vorerst fünf Tagen aus Israel Evakuierungsflüge organisieren. Mit dem Transportflugzeug Hercules C-130 würden ab Mittwochvormittag Ausreisewillige von Israel nach Zypern gebracht, berichtet die Agentur APA unter Berufung auf Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. Derzeit würden 150 Österreicher in Israel auf eine Evakuierung warten.

Die Hercules-Maschine habe eine Kapazität für rund 60 Passagiere. Begleitet werde der Flug, der am Mittwochnachmittag am Flughafen Phapos in Zypern landen soll, von zehn Personen: Zwei Besatzungen inklusive Technikern und Soldaten des Jagdkommandos sowie psychologischen Betreuern.

17.01 Uhr: Zentralrat der Muslime verurteilt pro-palästinenschiche Demos nach Angriff auf Israel

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hat die pro-palästinensischen Demonstrationen und Feiern nach dem terroristischen Hamas-Angriff auf Israel verurteilt. “Die Bilder sind beschämend. Ich kann mich niemals freuen – egal, welchen Glauben oder keinen Glauben ein Mensch hat – wenn er massakriert oder terrorisiert wird. Das ist eine Niederlage für uns alle, eine Niederlage für die Menschlichkeit, wenn wir so etwas in irgendeiner Weise feiern oder gar uns darüber freuen”, sagte er im Sender Welt TV.

15.59 Uhr: Zentralrat der Juden fordert Einstellung aller Zahlungen an Palästinenser

Der Zentralrat der Juden in Deutschland fordert die sofortige Einstellung aller Zahlungen an die Palästinenser. “Zahlungen, die auch unter den besten Absichten an palästinensische Organisationen getätigt wurden und werden, gelangen zwangsläufig in den Einflussbereich der Hamas”, heißt es in einer Erklärung. “Es kann nach der Barbarei der vergangenen Tage nur eine Konsequenz geben: Alle Zahlungen an palästinensische Organisation müssen sofort eingestellt werden.” Dies gelte sowohl für staatliche Gelder als auch für finanzielle Unterstützungen aus Nichtregierungsorganisationen und kirchlichen Projekten.

15.51 Uhr: Merz an Bundesregierung – Deutschen die Ausreise ermöglichen

Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat die Bundesregierung aufgefordert, ausreisewilligen Deutschen rasch die Ausreise aus Israel zu ermöglichen. Unter anderem nannte er Schulklassen und Jugendgruppen. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte, wenn ein Rückflug mit Linienmaschinen nicht möglich sei, müsse die Bundesregierung dafür Regierungsmaschinen zur Verfügung stellen. “Andere Länder haben das in den vergangenen Tagen ja schon gezeigt, dass sie das organisieren können.”

Aus dem Auswärtigen Amt hieß es unterdessen, das Krisenreaktionszentrum sei unter Hochdruck mit Fluggesellschaften in Kontakt, um die Flugkapazitäten zu erweitern. Das deutsche Außenministerium steht mit 17 Jugendgruppen in engem Kontakt. Vier solcher Jugendgruppen sind demnach bereits sicher ausgereist. Weitere Gruppen sollten noch am diesem Dienstag ausfliegen.

15.47 Uhr: Noch keine Lösung für Rückholung einer Jugendgruppe

15 Schülerinnen und Schüler einer Leipziger Theatergruppe sitzen weiterhin in Israel fest. Die Stadtverwaltung von Leipzig stehe im permanenten Austausch mit der Gruppe und mit den Betreuern vor Ort. Für die Theatergruppe bestehe keine akute Gefahr .

Es gebe einen engen Austausch mit dem Auswärtigen Amt in Berlin zu Ausreise- und Flugmöglichkeiten. Hinweise auf eigene Evakuierungsflüge der Bundesregierung, wie sie andere europäische Staaten bereits umsetzten, bestehen den Angaben zufolge derzeit nicht.

15.31 Uhr: Hamas bestätigt Tod von zwei führenden Funktionären

Bei den israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen sind zwei führende Funktionäre der militant-islamistischen Hamas getötet worden. Dabei handele es sich um Dschawad Abu Schammala und Sakaria Abu Maamar, die zur politischen Führung gehörten, teilt ein Vertreter der radikalen Palästinenser-Organisation der Nachrichtagentur Reuters mit. Sie seien in Chan Junis im Süden des Küstengebiets getötet worden. Das israelische Militär bestätigte, dass beide in der Nacht bei einem Luftangriff getötet worden seien.

15.29 Uhr: Israel kritisiert UN-Hochkommissar für Menschenrechte scharf

Israel hat die Kritik des UN-Hochkommissars für Menschenrechte an der verkündeten kompletten Abriegelung des Gazastreifens zurückgewiesen. “Mehr als 900 unschuldige Israelis sind tot. Tausende sind verwundet. 260 wurden bei einem Musikfestival getötet. 100 wurden in einem einzigen Kibbuz ermordet. Und trotzdem kann der Hochkommissar sich nicht durchringen, diese barbarischen Taten als Terrorismus zu bezeichnen”, teilte die Vertretung Israels in Genf mit. Israel habe das Recht, sich gegen solche Brutalität zu wehren, und nehme ausschließlich terroristische Ziele in Gaza ins Visier.

15.26: Mutter von mutmaßlich verschleppter Deutschen bittet erneut um Hilfe

Mit einem Hilfsappell hat sich die Mutter der mutmaßlich von Hamas-Terroristen verschleppten Shani Louk in einem neuen Video zu Wort gemeldet. “Wir bitten – nein, wir verlangen von der deutschen Regierung, dass sie schnell handelt”, sagte die Mutter der 22-Jährigen in einer Videobotschaft, die am Dienstag im Internet verbreitet wurde. Nach den Worten ihrer Mutter ist die junge Frau noch am Leben. Sie habe eine schwere Kopfverletzung und sei in einer kritischen Situation, sagte die Mutter in der Videobotschaft.

15.06 Uhr: Rotes Kreuz – Zivilisten weiter versorgen

Nach den Vereinten Nationen kritisiert auch das Rote Kreuz die von Israel verfügte komplette Abriegelung des Gazastreifens von der Nahrungsmittel- und Wasserversorgung. “Kritische Infrastruktur, die Menschen zum Überleben brauchen, darf nicht ins Visier genommen werden”, teilte die Präsidentin des Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric mit. Unabhängig von einer militärischen Belagerung müssten Behörden sicherstellen, dass Zivilisten Zugang zum Nötigsten haben, einschließlich sauberem Trinkwasser, Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung.

15.00 Uhr: Hamas fordert zum Verlassen von Aschkelon auf

Die terroristische Hamas fordert die Bewohner im südisraelischen Aschkelon auf, die Küstenstadt noch am Dienstagnachmittag zu verlassen. Die Einwohner sollten das Gebiet bis 17.00 Uhr Ortszeit (16.00 Uhr MESZ) räumen, erklärt der Sprecher der bewaffneten Gruppierung der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation, Abu Ubaida, ohne Einzelheiten zu nennen.

14.59 Uhr: Erneut Raketenalarm in Tel Aviv

Am heutigen Dienstag sind erneut Raketen auf Tel Aviv und das Zentrum Israels abgefeuert worden. Es gab zunächst keine Berichte von Verletzten oder Treffern, wie der Rettungsdienst mitteilte. Menschen vor Ort hörten zahlreiche Explosionen des Raketenabwehrsystems Eisenkuppel (Iron Dome).

14.50 Uhr: Bundestag gedenkt der Opfer des Hamas-Überfalls auf Israel

Der Bundestag wird am heutigen Mittwoch der Opfer des großangelegten Angriffs der terroristischen Hamas auf Israel gedenken. Er wird seine Sitzung um 13.00 Uhr mit einer Schweigeminute eröffnen, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) wird eine kurze Ansprache halten, wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wollen zugegen sein.

14.36 Uhr: Linksfraktionschefin mahnt Israel zur Einhaltung des Völkerrechts

“Ich verurteile die terroristischen Angriffe der Hamas auf Israel und seine Bürger aufs Schärfste”, sagte Linksfraktionschefin Amira Mohamed Ali. Israels Existenzrecht sei nicht verhandelbar und das Land habe das Recht, sich zu verteidigen. Doch sei bei der Bewertung der israelischen Gegenschläge auf den Gazastreifen zu beachten, dass dort Millionen Menschen auf engstem Raum lebten, von denen sehr viele mit den Taten der Hamas nichts zu tun hätten. Dort stürben nun Hunderte Zivilisten, niemand könne Gaza verlassen. “Darum ist es fraglich, ob das konkrete Vorgehen Israels gegen Gaza so mit dem Völkerrecht vereinbar ist”, meinte die Linken-Politikerin.

14.30 Uhr: Irans Staatsoberhaupt weist Verstrickung in Hamas-Angriff zurück

Irans Staatsoberhaupt Ali Chamenei hat eine Verstrickung in den Hamas-Terrorangriff auf Israel zurückgewiesen. “Unterstützer des zionistischen Regimes” hätten unsinnige Worte verbreitet, sagte der Ajatollah am Dienstag während einer Rede in Teheran. Allerdings lobte er die Attacke. “Natürlich verteidigen wir Palästina. Natürlich verteidigen wir die Kämpfe”, sagte der 84-Jährige. Nach dem Angriff der islamistischen Hamas am Wochenende sah sich der Iran Vorwürfen ausgesetzt, Drahtzieher der terroristischen Attacke zu sein. Irans UN-Mission in New York wies die Anschuldigungen am Sonntag zurück. Dennoch gilt die Islamische Republik als Unterstützer militanter Gruppen sowohl im Gazastreifen als auch in Nachbarländern der Region.

14.24 Uhr: Scholz gibt am Donnerstag Regierungserklärung zu Lage in Israel ab

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will am Donnerstag im Bundestag eine Regierungserklärung zur Lage in Israel abgeben. Wie das Parlament mitteilte, ist die 15-minütige Ansprache zu Beginn des Sitzungstages vorgesehen. Anschließend ist eine 90-minütige Debatte geplant.

14.20 Uhr: Israel holt Reservisten zurück ins Land

Israel bringt Reservisten aus dem Ausland mit Sonderflügen zurück. Die beiden Fluggesellschaften El Al und Israir Airlines flogen zusätzliche Ziele an. Israir nahm nach Angaben vom Dienstag Verbindungen ins türkische Lacarna, auf die griechische Insel Korfu und nach Batumi in Georgien ins Programm, um Israelis in die Heimat zurückzubringen.

14.12 Uhr: Strack-Zimmermann lehnt deutsche Militärhilfe an Israel ab

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), hat sich gegen deutsche Militärhilfen für Israel ausgesprochen. “Israel braucht keine militärische Unterstützung von uns”, sagte die FDP-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe nach Angaben vom Dienstag. “Israel braucht unsere Solidarität und Unterstützung in den internationalen Gremien.”

14.02 Uhr: UN-Kommission – Anzeichen für Kriegsverbrechen

In Israel und im Gazastreifen gibt es nach Angaben einer UN-Kommission klare Anzeichen, dass in den vergangenen Tagen Kriegsverbrechen verübt worden sind. “Zivilisten als Geiseln zu nehmen und als menschliche Schilde zu benutzen sind Kriegsverbrechen”, teilte sie am Dienstag in einer Erklärung in Genf mit.

Die Kommission habe begonnen, Beweismaterial für Kriegsverbrechen zu sammeln, seit die radikal-islamische Hamas am Samstag massive Angriffe auf Israel startete und Israel darauf mit Luftschlägen im Gazastreifen reagierte. Sie werde Material gegen Angreifer selbst und diejenigen, die Attacken angeordnet haben, sammeln.

13.59 Uhr: EU führt humanitäre Hilfe für Palästinenser fort

Die EU-Kommission hat klargestellt, dass die EU ihre Hilfsgelder für die palästinensischen Gebiete nach dem Terrorangriff der radikal-islamischen Hamas auf Israel zwar überprüft, die Zahlungen aber nicht ausgesetzt werden und die humanitäre Hilfe davon grundsätzlich nicht betroffen ist. “Es gibt keine Änderungen für humanitäre Hilfe. Alle Operationen gehen weiter”, sagte ein Sprecher der EU-Kommission.

13.58 Uhr: Auch Italien evakuiert Landsleute aus Israel

Auch Italien evakuiert Landsleute aus Israel. Außenminister Antonio Tajani kündigt an, in den nächsten Tagen rund 500 italienische Bürger aus Israel auszufliegen. Bereits am Dienstagmorgen hätten 200 Italiener mit zwei Militärflugzeugen das Land verlassen.

13.54 Uhr: UN-Kommissar fordert internationalen Beitrag für Frieden in Nahost

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat eindringlich an alle “einflussreichen Staaten” appelliert, zu einer friedlichen Lösung des Krieges im Nahen Osten beizutragen. Die “Pulverfass”-Situation in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten müsse entschärft werden, erklärte Türk.

13.52 Uhr: FDP-Fraktionschef gegen Hamas-Kundgebungen

FDP-Fraktionschef Christian Dürr kritisiert Solidaritätsbekundungen für die radikal-islamische Hamas in Deutschland. “Wer zu uns nach Deutschland kommt, um auf den Straßen gegen jüdisches Leben zu hetzen, derjenige ist in Deutschland nicht willkommen.”

13.50 Uhr: Ampel-Fraktionen und Union wollen im Bundestag Zeichen setzen

Die Bundestagsfraktionen von SPD, Grünen und FDP werden gemeinsam in einem Entschließungsantrag die Gewalt der Hamas gegen Israel verurteilen. An einem gemeinsamen Text werde gerade gearbeitet, sagt FDP-Fraktionschef Christian Dürr. Für Donnerstag sei im Zuge der Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz die Verabschiedung geplant.

13.48 Uhr: Israels Polizeiminister will Tausenden Freiwilligen Waffen geben

Israels rechtsextremer Polizeiminister will nach dem Großangriff der terroristischen Hamas Tausende Freiwillige auch im Grenzgebiet zum Gazastreifen mit Sturmgewehren ausstatten. Er habe den Kauf von mehr als 10.000 Waffen angeordnet, teilte Itamar Ben Gvir auf der Plattform X (ehemals Twitter) mit.

13.42 Uhr: Radikal-islamische Hamas ruft zur Mobilisierung der arabischen Welt am Freitag auf

Nach dem Terrorangriff auf Israel und den darauf folgenden Luftangriffen der israelischen Armee im Gazastreifen hat die islamistische Hamas zur Mobilisierung der arabischen und muslimischen Welt aufgerufen. Der kommende Freitag sei der “Freitag der Al-Aksa-Flut”, teilte die Hamas, die im Gazastreifen herrscht, am Dienstag mit. Es gehe um die Unterstützung des palästinensischen Volkes.

13.41: Schüler aus Baden-Württemberg verlassen Israel mit Hilfe aus Island

Auf abenteuerlichem Weg und mit einer Portion Zufall ist es einer Schülergruppe aus der Nähe von Stuttgart gelungen, Israel zu verlassen und in Sicherheit gebracht zu werden. Die Berufsschüler aus Kirchheim/Teck landeten nach Angaben ihrer Schule am Dienstag in Island zwischen und sollten danach nach Hause geflogen werden. Auch eine zweite Gruppe von Berufsschülern aus Baden-Württemberg wurde früher als geplant aus dem Krisenherd gebracht.

13.38 Uhr: Vereinte Nationen: 187.000 Vertriebene im Gazastreifen

Im Gazastreifen sind bei Vergeltungsschlägen Israels nach den Angriffen militanter Palästinenser nach UN-Angaben bereits mehr als 187.000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben worden. 137.000 davon suchten in rund 80 Schulen des UN-Hilfswerks für die Palästinenser (UNRWA) Zuflucht, wie es weiter hieß.

13.27 Uhr: EU lädt Israel und Palästinenser zu Krisensitzung ein

Die Europäische Union hat die Außenminister Israels und der Palästinensischen Autonomiebehörde zu einer Krisensitzung zum Krieg im Nahen Osten eingeladen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell schrieb im Kurzbotschaftendienst X, ehemals Twitter, er habe den israelischen Chefdiplomaten Eli Cohen und den palästinensischen Ressortchef Rijad al-Maliki zu den Beratungen dazugebeten. Aus Borrells Umfeld hieß es, beide hätten die Einladung angenommen.

13.34 Uhr: Kreml hält weiter Kontakt mit Palästinensern

Russland setzt seine Kontakte zu den Palästinensern im Nahen Osten fort und erwartet auch einen Besuch des Präsidenten Autonomiebehörde im Westjordanland, Mahmud Abbas, in Moskau. Die Visite sei schon länger geplant gewesen, über die diplomatischen Kanäle müsse nun das genaue Datum festgelegt werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

13.05 Uhr: Scholz und Macron gegen völligen Stopp der Palästinenser-Hilfe

Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben sich gegen einen völligen Stopp der humanitären Hilfe für die Palästinenser ausgesprochen. Es müsse sichergestellt werden, dass keine terroristischen Gruppen unterstützt würden, betont Scholz nach der deutsch-französischen Kabinettsklausur in Hamburg. Aber es gehe auch “um humanitäre Hilfe und auch weit weg vom Ort des Geschehens, wo einfach Menschen unterstützt werden, damit sie Wasser haben, damit sie etwas zu essen haben”, fügt er hinzu.

Ähnlich äußerte sich Macron. Man müsse aufpassen, die Förderung problematischer Gruppen “nicht zu verwechseln mit grundlegenden humanitären Bedürfnissen und dem Schutz der Zivilbevölkerung”. Das Risiko wäre sonst, dass sich Terrorismus in der Region noch weiter ausbreite, warnt er.

12.56 Uhr: Deutsch-Israelin nach Gaza verschleppt – Familie bittet um Hilfe

Die Familie einer offenbar in den Gazastreifen verschleppten Deutsch-Israelin hat sich mit einem emotionalen Appell an die Öffentlichkeit gewandt. Yarden Romann sei während des Hamas-Großangriffs auf das israelische Grenzgebiet gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter von Terroristen in einen Wagen gezerrt und entführt worden, erzählte Amit Avraham, der Partner ihrer Schwester, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Sie sei Enkelin aus Deutschland geflohener Juden, die aus dem bayerischen Fürth stammten.

Der Vater und die Tochter seien inzwischen in Sicherheit, von der Mutter fehle jedoch jede Spur. “Die Familie Romann bittet um dringende Hilfe bei der Suche nach den Vermissten”, hieß es in dem Appell, der auch über soziale Medien verbreitet worden war. Auch ihre Schwiegermutter und ihre Schwägerin seien entführt worden.

12.51 Uhr: Palästinenser – Totenzahl im Gazastreifen auf 770 gestiegen

Bei den israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen sind seit Samstag nach palästinensischen Angaben mindestens 770 Menschen getötet worden. Zudem seien etwa 4.000 Menschen verletzt worden, teilt das Gesundheitsministerium in dem von der radikal-islamischen Hamas beherrschten Küstengebiet mit. Im Westjordanland, wo die Palästinensische Autonomiebehörde regiert, starben demnach mindestens 18 Menschen, 100 Menschen seien verletzt.

Seit dem Beginn der israelischen Vergeltungsangriffe sind nach Angaben des Medienbüros der Hamas-Regierung im Gazastreifen sieben Journalisten zu Tode gekommen.

12.49 Uhr: Grünen-Fraktionschefin – Bundestag soll Solidarität mit Israel zeigen

Nach den Worten der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Katharina Dröge soll es im Bundestag in dieser Woche ein “Zeichen der Solidarität” mit Israel geben. Die Ampelfraktionen würden dazu gemeinsam einen interfraktionellen Antrag erarbeiten und seien auch mit der Union in Gesprächen.

12.47 Uhr: Scholz – Berlin bemüht sich “intensiv” um Infos zu deutschen Geiseln der Hamas

Die Bundesregierung bemüht sich nach Angaben von Kanzler Olaf Scholz (SPD) “intensiv” um Erkenntnisse über das Schicksal der mutmaßlich von der radikalislamischen Hamas in Israel entführten Deutschen. Deutschland arbeite hierbei mit Israel zusammen, sagte Scholz am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron.

12.44 Uhr: UN-Menschenrechtskommissar verurteilt Blockade von Gaza

UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk hat die von Israel angekündigte Abriegelung des Gazastreifens verurteilt. Eine solche Belagerung, die der Zivilbevölkerung überlebenswichtige Güter vorenthalte, sei nach dem humanitären Völkerrecht verboten, erklärte Türk. Israels Verteidigungsminister Joaw Galant hatte zuvor mitgeteilt, man werde das dicht besiedelte Palästinensergebiet von der Versorgung mit Strom, Lebensmitteln, Wasser und Gas abschneiden.

12.40 Uhr: Solidaritätskundgebung mit Ministerpräsident Söder

Zu der Solidaritäts-Kundgebung für Israel, die am morgigen Mittwochin Nürnberg stattfindet, hat sich Ministerpräsident Markus Söder (CSU) als Hauptredner angekündigt. Als weitere Redner werden Oberbürgermeister Marcus König (CSU), der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg (IKGN), Jo-Achim Hamburger und Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern erwartet. Die Solidaritäts-Bekundung wird von zahlreichen Organisationen aus Politik, Gesellschaft, Kultur und Kirchen unterstützt.

12.38 Uhr: UN-Hilfswerk muss in Gaza mehr als 180.000 Flüchtlinge unterbringen

Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge muss nach eigenen Angaben mehr als 180.000 Menschen unterbringen, die vor israelischen Angriffen geflohen sind. Derzeit habe man etwa 137.500 Menschen in 83 Schulen einquartiert, teilte die UNRWA mit. Die Gebäude seien jedoch überfüllt. Einige Flüchtlinge könnten nur begrenzt mit Trinkwasser versorgt werden.

12.35 Uhr: Frankreich lehnt Aussetzung von EU-Hilfen für Palästinenser ab

Frankreich lehnt die in der EU-Kommission erwogene Aussetzung der EU-Entwicklungshilfe für die Palästinenser ab. Paris sei gegen einen Stopp der Zahlungen, “die direkt der palästinensischen Bevölkerung zugute kommen”, teilte das Außenministerium mit. Diese Einschätzung sei der Europäischen Kommission mitgeteilt worden.

12.25 Uhr: Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Terrorangriffen durch Hamas

Die Bundesanwaltschaft hat Ermittlungen gegen unbekannte Mitglieder der islamistischen Hamas wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung eingeleitet. Das sagte eine Sprecherin der Anklagebehörde am Dienstag in Karlsruhe. Hintergrund seien die Entführungen und mutmaßlichen Tötungen deutscher Staatsbürger nach dem Großangriff der Hamas auf Israel.

11.58 Uhr: Zahl der Opfer auf beiden Seiten steigt

Die Zahl der Todesopfer ist inzwischen auf mehr als 900 auf israelischer und mehr als 680 auf palästinensischer Seite gestiegen, tausende weitere Menschen wurden verletzt. Auch eine 22-jährige Deutsche, die zu Besuch in Israel im Kibbuz Nir Os nahe dem Gazastreifen war, soll Medienberichten zufolge getötet worden sein. Unter den Geiseln befinden sich vermutlich auch Menschen aus Deutschland, Frankreich und den USA. Auch zahlreiche Staatsangehörige anderer Länder, von denen einige auch die israelische Staatsangehörigkeit besaßen, wurden bei dem Hamas-Angriff getötet. Unter ihnen sind nach Behördenangaben elf US-Bürgers sowie Bürger aus Thailand, Nepal, Argentinien, Frankreich, Großbritannien und der Ukraine.

11.48 Uhr: Ägypten schließt Grenzübergang nach Gaza wegen israelischem Beschuss

Nach israelischen Angriffen ist der einzige Grenzübergang aus dem Gazastreifen ins Nachbarland Ägypten geschlossen worden. Eine Sicherheitsquelle in Ägypten bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag, dass die ägyptischen Behörden den Grenzübergang Rafah bis auf Weiteres geschlossen hätten. Grund dafür seien anhaltende israelische Angriffe in der Nähe des Grenzübergangs. Die Situation am Grenzübergang sei für Zivilisten und Mitarbeiter zu gefährlich.

11.32 Uhr: “Bild” – Generalbundesanwalt ermittelt gegen Hamas

Der Generalbundesanwalt ermittelt einem Bericht der “Bild”-Zeitung zufolge gegen die radikal-islamische Palästinenser-Gruppe Hamas. Es gehe um Mord, Totschlag und Geiselnahme zum Nachteil deutscher Staatsangehöriger, berichtet das Blatt. Vom Generalbundesanwalt ist zunächst keine Stellungnahme dazu zu erhalten.

11.25 Uhr: Unicef – Hunderte Kinder in vergangenen 72 Stunden getötet

Unicef beklagt den Tod Hunderter israelischer und palästinensischer Kinder, die seit Beginn der Kämpfe nach dem Großangriff der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas auf Israel ums Leben gekommen sind. Zahlreiche weitere Kinder seien in den vergangenen 72 Stunden verletzt worden, teilt Unicef mit. Die von Israel angekündigte Wasser- und Treibstoff-Blockade des Gazastreifens werde das Leiden noch erhöhen. Laut UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk wurden bei israelischen Luftangriffen Wohngebäude, Schulen und Einrichtungen der Vereinten Nationen (UN) getroffen.

11.15 Uhr: Möglicherweise drei Österreicher aus Israel entführt

Bei den Terrorangriffen der militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in Israel sind möglicherweise auch drei Österreicher entführt worden. Sie hätten die österreichische und die israelische Staatsbürgerschaft und seien unabhängig voneinander im Süden Israels gewesen, als Hamas-Terroristen die Grenze überwanden. Eine Bestätigung, das sie gekidnappt worden sind, gebe es noch nicht, teilte das Außenministerium in Wien mit. Die Lage sei unklar.

Zuvor hatte Thailand unter Berufung auf Arbeitgeber mitgeteilt, die von der EU, Israel und den USA als Terrorgruppe eingestufte Hamas habe elf Thailänder entführt und 18 getötet.

11.12 Uhr: Berichte: Deutsche Studentin von Hamas-Terroristen in Israel getötet

Unter den Todesopfern des Großangriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel ist Medienberichten zufolge auch eine deutsche Touristin. Die 22-Jährige sei in dem Kibbuz Nir Os nahe der Grenze zum Gazastreifen getötet worden, meldeten mehrere Medien, darunter die “Welt” und die “Bild”. Nach Angaben der “Welt” war die Studentin aus Berlin mit ihrem britischen Freund in Israel im Urlaub. Am gleichen Tag habe die Studentin eigentlich wieder nach Deutschland zurückfliegen wollen. Einer “Welt-“Korrespondentin zufolge schickte die 22-Jährige während des Angriffs noch eine Nachricht an ihre Mutter in Bremen. Sie schrieb, dass sie und ihr Freund in den Bunker fliehen müssten und sie ihren Rückflug verpassen würden. Später habe die Mutter die Nachricht erhalten, dass die Leiche ihrer Tochter und ihres Freundes gefunden worden seien.

10.59 Uhr: Israel rüstet Freiwilligen-Milizen mit Sturmgewehren aus

Israel wird die freiwilligen Sicherheitsmilizen in den Grenzgebieten mit Sturmgewehren ausrüsten. Am Dienstag werde begonnen, in einer ersten Runde 4.000 in Israel produzierte Sturmgewehre an diese Gruppen zu verteilen, kündigte Sicherheitsminister Itamar Ben-Gwir in einem Beitrag in einem Online-Netzwerk an. Mindestens 6.000 weitere würden folgen.

10.48 Uhr: “Washington Post”: Iran half bei Vorbereitung des Hamas-Angriffs

Der Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel ist laut einem Bericht der “Washington Post” seit mindestens einem Jahr und mit Unterstützung des Irans vorbereitet worden. Die Planungen hätten mindestens schon Mitte 2022 begonnen, schrieb die Zeitung am Dienstag unter Berufung auf Erkenntnisse von Geheimdienst-Analysten aus dem Westen und dem Nahen Osten. Iranische Verbündete hätten militärisches Training, logistische Hilfe und Dutzende Millionen Dollar für Waffen bereitgestellt.

10.46 Uhr: Oberhaupt des Iran lobt Angriff auf Israel

Ajatollah Ali Chamenei lobt den Angriff auf Israel und spricht von einer “irreparablen” Niederlage von Militär und Geheimdienst. “Wir küssen die Hand derer, welche den Angriff auf das zionistische Regime geplant haben”, sagt das staatliche und geistliche Oberhaupt des Iran. “Dieses zerstörerische Erdbeben hat einige kritische Strukturen in Israel beschädigt, die nicht leicht repariert werden können.” Die Regierung in Teheran sei allerdings nicht an dem Angriff beteiligt gewesen.

10.45 Uhr: UN dringen auf humanitären Zugang in den Gazastreifen

Die Vereinten Nationen dringen auf humanitären Zugang zu den Menschen im Gazastreifen. UN-Generalsekretär António Guterres rief alle Parteien auf, Hilfe für die Zivilistinnen und Zivilisten zu ermöglichen. Die Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen müsse ermöglicht werden, erklärte Guterres am Montag (Ortszeit) in New York. Der UN-Generalsekretär äußerte sich besorgt über die von der israelischen Regierung angekündigte umfassende Blockade des Gazastreifens. Medizinische Güter, Nahrung, Treibstoff und andere humanitäre Hilfsgüter würden dringend benötigt, sagte er.

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, sagte, dass eine vollständige Abriegelung des Gazastreifens gegen Völkerrecht verstoße. “Bei einer Belagerung die Bewegungsfreiheit von Menschen und Gütern einzuschränken kann nur durch militärische Notwendigkeit gerechtfertigt werden, sonst kommt dies einer kollektiven Bestrafung gleich”, so Türk weiter.

10.43 Uhr: Israelische Grenzorte zum Gazastreifen fast komplett evakuiert

Israel hat die Grenzorte am Rande des Palästinensergebiets fast vollständig evakuiert. Man habe fast alle Einwohner der Grenzorte in sicherere Gebiete gebracht, sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari am Dienstag. “Es gibt einige wenige Menschen, die bleiben wollten, oder die in den Orten gebraucht werden” sagte er. Die Grenze zum Gazastreifen sei wieder gesichert. Er sprach von einer “eisernen Mauer” mit Schutz durch Panzer und Luftwaffe. Jeder Palästinenser, der sich der Sperranlage mit Israel nähere, werde erschossen.

Der Grund für die Evakuierung könnte eine in Kürze beginnende Offensive Israels sein. Nach Einschätzung von ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann verdichten sich derzeit die Hinweise auf eine Bodenoffensive. “Wir konnten schon beobachten, wie sehr viele Militärfahrzeuge, darunter auch Panzer, in den Süden verlegt wurden”. Auch die Einberufung von 300.000 Reservisten deute darauf hin.

10.07 Uhr: Deutsche Schüler und Lehrkräfte aus Israel ausgeflogen

Zehn Berufsschüler und ihre beiden Lehrkräfte aus Kirchheim/Teck seien am Dienstag ausgeflogen worden und unterwegs nach Hause, sagte eine Sprecherin des Landkreises auf Anfrage. Die Gruppe sei am 4. Oktober zu einem Austausch nach Israel geflogen und wollte eigentlich erst am Donnerstag zurückkommen. Die Gruppe hatte sich im Rahmen eines Schülerausflugs an einer Partnerschule östlich von Tel Aviv und in Gastfamilien aufgehalten.

Ebenfalls organisiert werden soll seit dem Wochenende der Rückflug einer Gruppe von Berufsschülern und ihren Begleitern aus dem Landkreis Karlsruhe. Die elf Schülerinnen und Schüler im Alter von 16 bis 19 Jahren halten sich zusammen mit zwei Lehrkräften und einer Begleiterin seit vergangenem Donnerstag im Rahmen eines Jugendaustausches in Israel auf. Die Jugendlichen waren am Samstagabend von israelischen Freunden in enger Abstimmung mit dem Militär aus der unmittelbaren Gefahrenzone an einen sicheren Ort in der Negev-Wüste gebracht worden.

09.44 Uhr: Israel fliegt weiter Luftangriffe in Gaza

Israel hat nach dem Überfall der islamistischen Hamas weiter Luftangriffe im Gazastreifen geflogen. Mehr als 200 Terrorziele seien in der Nacht bombardiert worden, teilte die israelische Armee am Dienstag mit. Unter anderem seien ein Waffenlager der Palästinenserorganisation Hamas und Einrichtungen der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad angegriffen worden. Die Hamas könne sich im Gazastreifen nirgendwo mehr verstecken, sagt ein Militärsprecher. “Wir werden sie überall erwischen.” Die Luftwaffe überziehe die palästinensische Enklave alle vier Stunden mit intensiven Luftschlägen.

09.18 Uhr: Frankreich und Spanien gegen Stopp direkter Hilfen für Palästinenser

Frankreich lehnt einen Stopp jeglicher Unterstützung der Palästinenser ab. Die Regierung in Paris halte nichts davon, die Hilfen einzustellen, welche den Menschen direkt zugute kämen, und habe das der Europäischen Kommission gegenüber auch deutlich gemacht, teilt das Außenministerium mit. Auch Spanien hält trotz des Hamas-Angriffes auf Israel an der Hilfe für die palästinensische Bevölkerung fest. Die Position seines Landes sei klar, sagt Spaniens amtierender Außenminister Jose Manuel Albares. Die Hilfe für die Palästinenser-Gebiete müsse weitergehen, eine Aussetzung wäre kontraproduktiv.

09.10 Uhr: Israel holt Reservisten aus Europa zurück

Die israelische Luftwaffe holt Hunderte Reservisten aus Europa zurück. Dazu würden Transportflugzeuge vom Typ Hercules eingesetzt, teilt sie über soziale Medien mit. Offen blieb zunächst, aus welchen europäischen Regionen die Reservisten eingeflogen würden.

08.37 Uhr: Israel nennt Parlament und Ministerien in Gaza legitime Angriffsziele

Das israelische Militär hat zivile Einrichtungen der Hamas-Regierung im Gazastreifen als legitime Ziele eingestuft. Falls Bewaffnete vom Parlament oder Regierungsgebäuden Raketen abfeuerten, “werden diese zu militärischen Zielen”», sagte Militärsprecher Richard Hecht am Dienstag. Das Militär teilte mit, es habe im Laufe der Nacht Hunderte Ziele in Gaza Stadt angegriffen. Dort befinden sich Ministerien und Regierungsgebäude der Hamas. In der Gegend gab es schwere Zerstörungen.

08.13 Uhr: Israel stellt klar – Grenzübergang Rafah nach Ägypten geschlossen

Das israelische Militär revidiert die Empfehlung seines Chefsprechers, Palästinenser sollten über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten fliehen. Rafah sei entgegen den Äußerungen von Sprecher Richard Hecht geschlossen, stellt sein Büro klar. “Der Grenzübergang Rafah war gestern geöffnet, aber jetzt ist er geschlossen”, erklärt das Büro. Hecht hat zuvor erklärt: “Mir ist bekannt, dass der Grenzübergang Rafah immer noch offen ist.”

07.53 Uhr: Leichen von “rund 1.500” Hamas-Terroristen in Israel entdeckt

Die israelische Armee hat die Leichen von “rund 1.500″ Hamas-Terroristen in Israel entdeckt. Die Leichen wurden rund um den Gazastreifen gefunden”, sagte Armeesprecher Richard Hecht am Dienstag.

07.42 Uhr: Israel – Palästinenser sollen nach Ägypten fliehen

Das israelische Militär fordert Palästinenser auf, sich vor den Luftangriffen im Gazastreifen in Sicherheit zu bringen und nach Ägypten zu fliehen. “Mir ist bekannt, dass der Grenzübergang Rafah immer noch offen ist”, sagt Richard Hecht, Chefsprecher des Militärs, vor der Presse mit Verweis auf den Übergang an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. “Jedem, der raus kann, würde ich raten, rauszugehen.” Das israelische Militär reagiert mit massiven Luftangriffen auf den großangelegten Angriff der Hamas vom Wochenende. Auch der Einsatz israelischer Bodentruppen im Gazastreifen wird erwartet.

07.05 Uhr: Israel – Grenzzaun zum Gazastreifen wieder unter Kontrolle

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben den Grenzzaun zum Gazastreifen wieder unter seine Kontrolle gebracht. In die Abschnitte, in denen Hamas-Kämpfer durchgebrochen seien, würden Minen gelegt, teilt Daniel Hagari, der Sprecher des Militärs, im Armee-Radio mit. Seit Montag gebe es keine neue Infiltration aus dem Gazastreifen. Zu Gerüchten, dass bewaffnete Kämpfer Tunnel nutzten, um auf israelisches Territorium zu gelangen, habe das Militär keine Erkenntnisse, so Hagari.

06.50 Uhr: Hamas droht mit Tötung von Geiseln

Angesichts der Vergeltungsangriffe Israels verschärfte die militante Hamas ihren Ton. Für jede Attacke auf Häuser von Zivilisten im Gazastreifen, die ohne Vorwarnung erfolge, werde eine israelische Geisel getötet, drohte Abu Obeida, Sprecher des bewaffneten Arms der Hamas, in einer am Montagabend verbreiteten Audiobotschaft. In den vergangenen Stunden sei es zu heftigen israelischen Angriffen auf zivile Gebiete gekommen, bei denen Häuser zerstört worden seien. Israels Außenminister Eli Cohen warnte die Hamas davor, den Geiseln etwas anzutun. “Dieses Kriegsverbrechen wird nicht verziehen werden”, betonte er.

06.46 Uhr: Israels Geheimdienste nach Hamas-Überraschungsangriff in Erklärungsnot

Israels Geheimdienste umgab im Zuge einer Reihe von Errungenschaften in den vergangenen Jahrzehnten eine Aura der Unbesiegbarkeit. Aber der Angriff am Samstagmorgen wirft einen tiefen Schatten auf diese Reputation. Mehr als zwei Tage später waren israelische Kräfte auf ihrem eigenen Territorium immer noch mit Hamas-Kämpfern konfrontiert und Dutzende von israelischen Geiseln in Gaza gefangen, während weiter Raketen flogen. “Das ist ein schweres Versagen”, sagte Jaakow Amidror, ein früherer Sicherheitsberater von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Militärsprecher Daniel Hagari räumte ein, dass die Streitkräfte der Öffentlichkeit eine Erklärung schuldeten, aber fügte hinzu, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür sei. “Zuerst kämpfen wir, dann untersuchen wir”, sagte er.

06.45 Uhr: Blinken berät mit Israels Außenminister über US-Hilfe

US-Außenminister Antony Blinken hat in einem Telefonat mit seinem israelischen Amtkollegen Eli Cohen über die Unterstützung der USA für Israel gesprochen. Blinken habe die Bemühungen der USA bekräftigt, die sofortige Freilassung der Geiseln sicherzustellen, teilt das US-Außenministerium mit. Blinken sprach demnach auch mit der französischen Außenministerin Catherine Colonna, beide hätten erneut die Angriffe der Hamas verurteilt.

05.59 Uhr: Israelische Angriffe treffen von Hamas genutzte Tunnel

Israels Militär hat nach eigenen Angaben zwei Tunnel beschossen, über die Kämpfer der islamistischen Hamas in israelisches Territorium eingedrungen sein sollen. Über den genauen Ort der Tunnel machten die Streitkräfte in ihrer Mitteilung vom Dienstagmorgen zunächst keine Angaben. Die Hamas hat in der Vergangenheit ein Netz unterirdischer Verbindungen eingerichtet, das vom Gazastreifen bis Ägypten reicht. Über die Tunnel schmuggelte die militante Gruppe Waffen und nutzte diese auch für Angriffe auf israelischem Gebiet.

04.40 Uhr: Hamas-Vertreter: Nur kleiner Kreis in Angriffspläne eingeweiht

In die Planungen für die terroristischen Großangriffe auf Israel war laut einem ranghohen Hamas-Vertreter nur ein kleiner Kreis innerhalb der Führung der islamistischen Gruppe eingeweiht. Geplant worden seien die Attacken von etwa sechs Befehlshabern der Hamas im Gazastreifen, sagte Ali Barakeh, ein Mitglied der im Exil lebenden Führung der Gruppe, der Nachrichtenagentur AP in seinem Büro in Beirut am Montag. Selbst die engsten Verbündeten der Hamas seien vorab nicht über den Zeitpunkt der Großangriffe informiert worden. Barakeh dementierte auch Berichte, wonach iranische Funktionäre an den Planungen beteiligt gewesen seien.

04.30 Uhr: Israelisches Militär mobilisiert 300.000 Soldaten

In Israel mehren sich Anzeichen für eine bevorstehende Bodenoffensive Israels im Gazastreifen. Israel ordnete die komplette Abriegelung des nur 40 Kilometer langen und sechs bis zwölf Kilometer breiten Gebietes an, während die Armee 300.000 Reservisten mobilisiert. Es ist die größte militärische Mobilmachung in der Geschichte Israels. “Was die Hamas erleben wird, wird hart und fürchterlich sein. Wir sind erst am Anfang”, hatte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gesagt und Rache geschworen.

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