Israel-News ++ Armee meldet Tötung von Hamas-Geheimdienstchef im Gaza-Streifen ++

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei einem Luftangriff in Chan Junis im Süden des Gaza-Streifens den regionalen Chef des Hamas-Geheimdienstes getötet. Der Angriff sei in den frühen Morgenstunden erfolgt, sagte ein Armeesprecher am Montag. Die Armee veröffentlichte auf X auch ein Video des Angriffs. Der Name des Mitglieds der im Gaza-Streifen herrschenden islamistischen Hamas wurde nicht genannt.

Terroristen hatten am 7. Oktober im Auftrag der Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Mehr als 1400 Menschen kamen dabei und in den folgenden Tagen ums Leben. Terroristen verschleppten an dem Tag zudem mindestens 199 Menschen, darunter auch deutsche Staatsbürger.

Bei Angriffen der israelischen Armee auf Ziele der Hamas im Gaza-Streifen sind seitdem nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza mehr als 2800 Menschen getötet und mehr als 10.000 weitere verletzt worden.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

18:45 Uhr – Innenministerium lädt muslimische Verbände zum Gespräch

Nach den Terroranschlägen der islamistischen Hamas in Israel und antisemitischen Vorfällen in Deutschland sucht das Bundesinnenministerium das Gespräch mit mehreren muslimischen Organisationen. „Mit den Verbänden soll darüber gesprochen werden, wie wir auch in diesen Zeiten das friedliche Zusammenleben in Deutschland auf dem Boden unserer verfassungsrechtlichen Ordnung verantwortlich gestalten können“, sagte ein Ministeriumssprecher am Montagabend. Zuerst hatte die „Bild“ über die Einladung berichtet.

17:44 Uhr – Scholz reist am Dienstag nach Israel

Zehn Tage nach dem verheerenden Terrorangriff der islamistischen Hamas reist Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstag als erster Regierungschef nach Israel, um ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Anschließend geht es weiter nach Ägypten, das einzige Nachbarland Israels, das auch an den Gaza-Streifen grenzt. Es wird erwartet, dass Scholz den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi treffen wird.

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17:34 Uhr – London stockt Hilfen für Palästinenser um 11,5 Millionen Euro auf

Großbritannien stockt seine humanitäre Hilfe für das palästinensische Volk um ein Drittel auf. Sein Land werde zusätzlich zehn Millionen Pfund (11,5 Millionen Euro) bereitstellen, kündigte Premierminister Rishi Sunak am Montag im Parlament in London an. „Wir befinden uns in einer akuten humanitären Krise, auf die wir reagieren müssen“, sagte Sunak. „Wir müssen das palästinensische Volk unterstützen, denn auch sie sind Opfer der Hamas“, so Sunak. Laut Sunak sind unter den Toten des Hamas-Angriffs in Israel mindestens sechs Briten, zehn weitere werden vermisst.

16:56 Uhr – Hisbollah meldet Angriffe auf Stellungen in Nordisrael

Die radikal-islamische Hisbollah mit Sitz im Libanon meldet Angriffe auf fünf israelische Stellungen im Norden des Nachbarlandes. Der Hisbollah-Fernsehsender Al-Manar sowie Sicherheitskreise im Libanon berichteten ihrerseits von einem israelischen Beschuss des Nordlibanons.

16:51 Uhr – WHO warnt vor „echter Katastrophe“ im Gaza-Streifen binnen 24 Stunden

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einer „echten Katastrophe“ im Gazastreifen binnen 24 Stunden gewarnt. In dem Palästinensergebiet seien nur noch für 24 Stunden Wasser, Strom und Treibstoff vorhanden, sagte der WHO-Regionaldirektor für das östliche Mittelmeer, Ahmed al-Mandhari. Hilfskonvois, die bisher am Grenzübergang Rafah in Ägypten festhängen, müssten dringend durchgelassen werden. Wenn im Gaza-Streifen keine Hilfe eintreffe, müssten Ärzte bald „Sterbeurkunden für ihre Patienten erstellen“, sagte al-Mandhari.

16:34 Uhr – Luftalarm in Tel Aviv und Jerusalem wegen Raketenangriffen ausgelöst

In Jerusalem ist am Montag erneut Luftalarm wegen Raketenangriffen ausgelöst worden. Die erste Sitzung des israelischen Parlaments nach der Sommerpause musste unterbrochen werden und die Abgeordneten suchten einen Schutzraum auf, wie im israelischen Fernsehen zu sehen war.

Nach Angaben der israelischen Armee heulten auch in der Großstadt Tel Aviv und in mehreren anderen Städten im Zentrum Israels die Sirenen. Menschen in Tel Aviv hörten einen lauten Knall.

16:27 Uhr – US-Regierung hofft weiter auf Öffnung von Rafah noch heute

Die USA hoffen nach eigenen Angaben weiter, dass der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gaza-Streifen und Ägypten noch heute für einige Stunden geöffnet wird. „Allerdings, nochmal, wir müssen in gewisser Weise einfach abwarten, wie es sich entwickelt“, sagte Präsidialamtssprecher John Kirby dem Sender CNN. „Wir werden weiter sehr, sehr hart daran arbeiten.“

16:02 Uhr – Kühnert fordert von Ägypten Aufnahme der Gaza-Flüchtlinge

Die SPD hat die ägyptische Regierung zur Aufnahme von palästinensischen Flüchtlingen aus dem Gazastreifen aufgefordert. Die ägyptischen Partner sollten alles tun, „was eine Öffnung des Grenzübergangs und die Aufnahme von Zivilbevölkerung auch auf ägyptischem Territorium möglich macht“, sagte SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert in Berlin.

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WELT-Autor Jacques Schuster

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) werde bei seinem anstehenden Besuch in Ägypten darauf hinwirken, dass in der Region „konkrete Hilfsbereitschaft“ gezeigt werde. Scholz trifft am Dienstag den jordanischen König Abdullah II. in Berlin und reist dann nach Israel und Ägypten.

15:40 Uhr – Iran und Russland tauschen sich über Lage im Nahen Osten aus

Irans Präsident Ebrahim Raisi hat mit Kremlchef Wladimir Putin über die Lage im Nahen Osten gesprochen. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna auf der Plattform X, vormals Twitter. Zu den genauen Inhalten des Gesprächs mit dem russischen Präsidenten wurde zunächst nichts bekannt.

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Die israelische Armee patrouilliert in der Grenzstadt zum Gaza-Streifen Sderot

15:09 Uhr – Bislang rund 3000 Deutsche aus Israel zurückgebracht

Die Bundesregierung geht davon aus, dass seit Beginn der Terrorattacken rund 4000 Deutsche Israel verlassen haben. Mit den vom Auswärtigen Amt organisierten Sonderflügen der Lufthansa, einem Condor-Flug aus Ägypten, Flügen der Luftwaffe sowie Verbindungen per Fähre und Bus seien rund 3000 deutsche Staatsbürger nach Deutschland gebracht worden, sagte ein Sprecher des deutschen Außenministeriums am Montag in Berlin. Hinzu kämen jene Deutsche, die in den ersten Tagen mit kommerziellen Fluggesellschaften ausgeflogen seien. Dies sei „auch bestimmt eine vierstellige Zahl“, ergänzte der Sprecher.

Sonderflug aus Israel in Frankfurt gelandet

Bereits in der vergangenen Woche kamen Evakuierungsflüge aus Israel in Deutschland an

Quelle: dpa/Boris Roessler

14:00 Uhr – Olaf Scholz will in Kürze nach Israel reisen

Bundeskanzler Olaf Scholz wird in den kommenden Tagen nach Israel reisen. Das erfuhr WELT aus Regierungskreisen. Eine Bestätigung des Kanzleramts gab es zunächst noch nicht.

Scholz nimmt am Montag an einem Westbalkan-Gipfel in der albanischen Hauptstadt Tirana teil. Nach dem Großangriff der Hamas hatte er am Donnerstag bei einer Regierungserklärung im Bundestag Israel die volle Unterstützung Deutschlands zugesichert. Israels Sicherheit sei „deutsche Staatsräson“, hatte der Kanzler betont.

Außenministerin Annalena Baerbock war bereits am Freitag zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel gereist.

12:39 Uhr – UN-Nothilfekoordinator zu Gesprächen in Nahost

UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths reist am Dienstag in den Nahen Osten, um die Verhandlungen für Hilfsgüter in den abgeriegelten Gazastreifen zu unterstützen. Griffiths wird seinem Büro zufolge zuerst in Kairo erwartet. Er werde mehrere Tage in der Region sein und auch zu anderen Orten reisen.

12:25 Uhr – Botschafterin: Israel nicht für Gazas Wasserversorgung zuständig

Israels Botschafterin in Großbritannien hat sich in einem Interview der BBC gegen Vorwürfe gewehrt, ihr Land verstoße mit dem Abstellen der Wasserversorgung für Gaza gegen das Völkerrecht. „Israel hat den Gazastreifen 2005 verlassen. Gemäß internationalem Recht muss man die aktive Kontrolle über ein Gebiet haben, um für diese Versorgungsleistungen verantwortlich zu sein“, sagte Tzipi Hotovely im Frühprogramm des Senders BBC 4. Die aktive Kontrolle in Gaza habe die Hamas. Daher sei diese auch für die Wasserversorgung zuständig.

Hotovely verteidigte auch die israelischen Bombardements auf Gaza. Die von der Hamas ermordeten 1400 Menschen in Israel hätten keine Warnung bekommen, wie sie Israel ausgegeben habe, sagte sie. Sie verglich die Gräueltaten der Hamas zudem mit denen der Terrormiliz Islamischer Staat. Sie fügte hinzu, Großbritannien habe im Zweiten Weltkrieg den Tod Hunderttausender Zivilisten in Deutschland in Kauf genommen, „weil sie wussten, dass es der einzige Weg ist, um die Nazis zu besiegen“.

11:58 Uhr – Israel warnt Hisbollah: „Bereit, an zwei Fronten zu operieren“

Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari hat die libanesische Hisbollah-Miliz vor weiteren Angriffen an der gemeinsamen Grenze gewarnt. „Wenn die Hisbollah den Fehler macht, uns auf die Probe zu stellen, wird die Reaktion tödlich sein“, sagte Hagari am Montag. „Israel ist bereit, an zwei Fronten zu operieren, sogar an mehr.“

Das israelische Militär hatte zuvor die Bewohner von 28 Gemeinden an der Grenze aufgerufen, diese zu verlassen. Das werde den israelischen Streitkräften ermöglichen, „großflächiger zu operieren“, sagte Hagari.

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Pro-iranische Hisbollah-Kämpfer während einer inszenierten Militärübung

Seit dem Großangriff der im Gazastreifen regierenden Hamas auf Israel und israelischen Gegenangriffen auf den Gazastreifen ist es an der libanesisch-israelischen Grenze mehrfach zu Zwischenfällen gekommen, die Sorgen schürten, der Konflikt könnte sich noch ausweiten. Am Sonntag feuerte die Hisbollah Raketen und eine Panzerabwehrrakete auf Israel, das den Beschuss erwiderte. Auf israelischer Seite kam eine Person ums Leben. Mehrere Menschen wurden verletzt.

10:50 Uhr – 199 Geiseln von Hamas verschleppt

Die radikalislamische Hamas hat 199 Menschen als Geisel genommen und in den Gaza-Streifen verschleppt. „Wir haben die Familien von 199 Geiseln informiert“, sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari vor Journalisten. Er führte nicht näher aus, ob und wie viele ausländische Staatsbürger unter diesen 199 Geiseln sind und wer sie in ihrer Gewalt hat. Die meisten von ihnen dürften aber in den Händen der Hamas sein. Am Sonntag hatte Israel die Zahl der verschleppten Geiseln noch mit 155 angegeben.

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Screenshot Twitter

09:36 Uhr – Israels Armee nennt Zeitfenster ohne Angriffe auf Fluchtwege im Gazastreifen

Die israelische Armee setzt am Montagvormittag ihre Angriffe auf den Fluchtwegen vom Norden in den Süden des Gazastreifens aus. In der Zeit von 8 bis 12 Uhr (Ortszeit, 7 bis 11 Uhr MESZ) werde das Militär davon „absehen“, diese Achse ins Visier zu nehmen, erklärte Armeesprecher Avichay Adraee im vormals Twitter genannten Onlinedienst X. „Zu Ihrer Sicherheit, nutzen Sie diesen kurzen Moment, um sich vom Norden und der Stadt Gaza in den Süden zu begeben“, erklärte er.

In einer weiteren Erklärung gab die Armee an, zwei Wege für die Flucht in den Süden bestimmt zu haben.

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09:33 Uhr – 2750 Tote im Gazastreifen seit Beginn der Angriffe

Bei israelischen Luftangriffen sind im Gazastreifen seit dem 7. Oktober nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums 2750 Palästinenser getötet und 9700 verletzt worden.

08:35 Uhr – Israel evakuiert 28 Orte an der Grenze zum Libanon

Nach wiederholten Angriffen der proiranischen Hisbollah-Miliz aus dem Südlibanon auf Israel sollen Orte in bis zu zwei Kilometer Entfernung zum Grenzgebiet evakuiert werden. Das Büro des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant teilte am Montag mit, dies betreffe 28 Ortschaften an Israels Nordgrenze. Die Einwohner sollten auf Staatskosten in Sicherheit gebracht und in Gästehäusern untergebracht werden.

Am Sonntag hatte die Armee bereits einen vier Kilometer breiten Streifen im Grenzgebiet zu einer Sperrzone erklärt. Seit den Terrorattacken der islamistischen Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen zu immer heftigeren Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon. Diese schüren Sorgen vor einer weiteren Eskalation. Dabei gab es bereits mehrere Tote.

07:55 Uhr – Palästinensische Bevölkerung muss laut Ron Prosor von Hamas befreit werden

Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hofft im Fall einer israelischen Bodenoffensive gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen auf die fortdauernde Solidarität Deutschlands. Es müsse „klar sein“, „dass man die palästinensische Bevölkerung in Gaza von Hamas befreien muss“, sagte Prosor am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“.

Die Welt habe „eine Verantwortung, damit Hamas als Terrororganisation nicht mehr existieren kann“, sagte Prosor weiter. Genauso trage die internationale Gemeinschaft eine Verantwortung dafür, „dass Ägypten den Grenzübergang öffnet“, damit die Menschen aus dem Gazastreifen „irgendwohin gehen können“.

Ron Prosor, Botschafter Israels in Deutschland, spricht in einem dpa-Interview.

Ron Prosor, Botschafter Israels in Deutschland

Quelle: Fabian Sommer/dpa

Den Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen könne Israel nicht garantieren, weil die Hamas die eigene Bevölkerung als Schutzschirm benutze, räumte Prosor ein. Dies habe die radikalislamische Palästinenserorganisation schon „jahrelang“ getan.

Der Angriff der Hamas auf die Menschen in Israel sei „barbarisch“ gewesen, sagte Prosor mit Verweis auf die Tötung von Babys, die Vergewaltigung und Hinrichtung von Frauen und die unterschiedlose Tötung von Menschen durch Hamas-Kämpfer – egal ob „links, rechts, säkular, orthodox“. „Der jüdische Staat wurde gegründet, damit wir solche Bilder nie wieder sehen“, sagte Prosor.

07:28 Uhr – Biden: Mögliche israelische Besetzung des Gazastreifens wäre „großer Fehler“

US-Präsident Joe Biden hat eventuelle Pläne Israels zu einer möglichen Besetzung des Gazastreifens als „großen Fehler“ bezeichnet. In einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der CBS-Nachrichtensendung „60 Minutes“ antwortete Biden auf die Frage, ob er eine Besetzung des Gazastreifens durch den Verbündeten unterstützen würde, mit den Worten: „Ich denke, das wäre ein großer Fehler.“

Biden sagte zudem, die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas repräsentiere „nicht das gesamte palästinensische Volk“. Eine Invasion des Küstenstreifens und die „Ausschaltung der Extremisten“ seien aber eine „notwendige Voraussetzung“, fügte er hinzu.

Auf die Frage, ob die Hamas vollständig beseitigt werden müsse, antwortete Biden: „Ja, das glaube ich.“ Es müsse aber eine „palästinensische Behörde“ geben, sagte Biden in dem CBS-Interview. „Es muss einen Weg zu einem palästinensischen Staat geben.“

06:00 Uhr – Guterres: Naher Osten steht „am Rande des Abgrunds“

Dem Gazastreifen gingen „Wasser, Strom und andere lebenswichtige Güter aus“, erklärte Guterres. Die UN verfügen über Vorräte an Nahrungsmitteln, Wasser, medizinischen Hilfsgütern und Treibstoff in Ägypten, Jordanien, im Westjordanland und in Israel, die „innerhalb weniger Stunden“ verschickt werden könnten. Das UN-Personal müsse aber „in der Lage sein“, diese Vorräte sicher und ohne Beeinträchtigung in den Gazastreifen zu bringen und in dem gesamten Palästinensergebiet zu verteilen.

Die radikalislamische Hamas rief Guterres auf, alle Geiseln „sofort“ und „ohne Bedingungen“ freizulassen. Jedes dieser beiden Ziele – die Freilassung der Geiseln und die Lieferung von Hilfsgütern – stehe für sich und dürfe nicht als „Verhandlungsmasse“ missbraucht werden, betonte der UN-Generalsekretär. Er halte es für seine Pflicht, „in diesem dramatischen Moment“, an dem „wir im Nahen Osten kurz vor dem Abgrund stehen“, für beide Ziele zu kämpfen.

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ISRAEL-PALESTINIAN-CONFLICT-GAZA

Die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet. Sie feuerte tausende Raketen ab und drang mit hunderten Kämpfern nach Israel ein. Hamas-Kämpfer richteten in mehreren Orten in Südisrael ein Blutbad an und verschleppten Menschen in den Gazastreifen, unter ihnen auch mehrere Deutsche.

Als Reaktion nahm die israelische Armee den Gazastreifen unter Dauerbeschuss und riegelte das Palästinensergebiet vollständig ab. Die Lieferung von Treibstoff, Lebensmitteln und Trinkwasser wurde gestoppt. Nach israelischen Angaben wurde am Sonntag die Wasserversorgung im Süden des Gazastreifens wiederhergestellt. Israel rief die Bewohner im Norden des Gazastreifens zudem zur Flucht in den südlichen Teil des Küstenstreifens auf. Die israelische Armee bereitet sich eigenen Angaben zufolge auf eine Bodenoffensive in dem Palästinensergebiet vor.

05:30 Uhr – Grünen-Politiker von Notz sieht in Deutschland „signifikant verschärfte“ Sicherheitslage

Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz hat sich angesichts des Krieges in Israel nach dem Hamas-Angriff besorgt über die Sicherheitslage in Deutschland geäußert. Die bereits zuvor unter anderem wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine „durchaus angespannte“ Sicherheitslage habe sich „durch die jüngsten Entwicklungen noch einmal signifikant verschärft“, sagte der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag).

Gerade hinsichtlich des Schutzes jüdischer Einrichtungen, aber auch des aktuellen Demonstrationsgeschehens sei es „zwingend notwendig, sehr wachsam zu bleiben“, sagte von Notz.

Am Montag stellen sich mehrere zuständige Behörden in einer öffentlichen Anhörung den Fragen des für die Geheimdienstkontrolle zuständigen Bundestagsgremiums, darunter die Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz, des Bundesnachrichtendienstes sowie des Bundesamtes für den Militärischen Abschirmdienst. Die Sicherheitslage in Deutschland infolge des Hamas-Angriffs auf Israel dürfte dabei zu den zentralen Themen zählen.

05:20 Uhr – Weitere Bundeswehrmaschine mit Passagieren aus Israel in Deutschland

Eine weitere Bundeswehrmaschine mit 60 deutschen Passagieren aus Israel ist auf dem Militärflugplatz im niedersächsischen Wunstorf gelandet. Der Militärtransporter vom Typ A400M sei am Montagmorgen um 02:45 Uhr aus Tel Aviv kommend gelandet, teilte das Einsatzführungskommando auf X (vormals Twitter) mit. Bisher habe man 222 Personen aus Israel nach Deutschland ausgeflogen, hieß es. Es ist die vierte Bundeswehr-Maschine, die Deutsche aus Israel holte.

Im Falle einer Verschlechterung der Lage stehe die Bundeswehr auch für eine militärische Evakuierung bereit, hatten das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium am Vortag erklärt. Man treffe weitere Vorbereitungen. Der Krisenstab habe außerdem beschlossen, die in die Region entsandten Krisenunterstützungsteams zu verstärken.

Etwa eine Woche nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel beteiligt sich die Bundeswehr unmittelbar daran, deutsche Staatsbürger aus Israel herauszuholen – während die dortige Armee einen großangelegten Gegenangriff auf den von den militanten Islamisten kontrollierten Gazastreifen vorbereitet. In den vergangenen Tagen hatte das Auswärtige Amt schon etwa 2800 Bundesbürger und Familienmitglieder bei der Ausreise unterstützt, die zu einem großen Teil mit Sonderflügen der Lufthansa zurückgekehrt waren.

04:42 Uhr – US-Außenminister lehnt mögliche Ausweisung von Palästinensern aus Gazastreifen ab

Mehr als eine Woche nach dem Hamas-Angriff auf Israel hat US-Außenminister Antony Blinken eine mögliche Ausweisung von Palästinensern aus dem Gazastreifen nachdrücklich abgelehnt. Eine solche Idee sei „zum Scheitern verurteilt“, sagte Blinken in einem Interview mit dem saudiarabischen Nachrichtensender Al-Arabija in Kairo. Er habe von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sowie „praktisch allen anderen“ Spitzenvertretern in der Region „direkt gehört, dass diese Idee keine Chance hat und wir sie daher nicht unterstützen“.

Blinken war nach dem Großangriff der Hamas zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel gereist und hatte in den vergangenen Tagen außerdem mehrere weitere Länder in der Region besucht, darunter Jordanien, Saudi-Arabien, Katar und Ägypten.

„Wir glauben, dass die Menschen in Gaza, ihrer Heimat, bleiben können sollten. Aber wir wollen auch sicherstellen, dass sie nicht in Gefahr sind und dass sie die Hilfe bekommen, die sie brauchen“, sagte Blinken bei seinem Besuch in Kairo. Zuvor hatte er sich zuversichtlich geäußert, dass von Ägypten aus Hilfsgüter in den Gazastreifen geliefert werden können. Zusammen mit Ägypten, Israel und den UN werde daran gearbeitet, den Grenzübergang Rafah für humanitäre Hilfe zu öffnen.

04:40 Uhr – US-Präsident Biden zieht offenbar Besuch in Israel in Betracht

US-Präsident Joe Biden zieht US-Medien zufolge eine Reise nach Israel in den kommenden Tagen in Betracht. Das berichteten US-Medien wie das Portal Axios am Sonntagabend (Ortszeit) unter Berufung auf Quellen in der israelischen und amerikanischen Regierung. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu habe Biden während eines Telefonats am Samstag nach Israel eingeladen. Die endgültige Entscheidung über eine Reise sei aber noch nicht getroffen, hieß es weiter.

Biden hatte nach den Angriffen der islamistischen Hamas-Terroristen seinen Außenminister Antony Blinken vergangene Woche nach Israel und in weitere Länder in der Region geschickt. Blinken wollte auch an diesem Montag wieder Termine in Israel wahrnehmen. Auch Verteidigungsminister Lloyd Austin war am Freitag zu Gesprächen in Israel.

03:30 Uhr – Außenministerin Baerbock: Weiterhin kein Kontakt zu von Hamas entführten Deutschen

Die Bundesregierung hat laut Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) weiterhin keinen Kontakt zu deutschen Geiseln der Hamas im Gazastreifen. Das Thema habe sowohl bei ihren Besuchen in Israel und Ägypten als auch bei dem jüngsten Besuch des Emirs von Katar in Berlin im Zentrum gestanden, sagte Baerbock am Sonntagabend im Interview in der ARD-Sendung „Anne Will“.

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Anne Will

Hinsichtlich einer möglichen Vermittlerrolle Ägyptens und der Türkei bei der Befreiung der Geiseln sagte die Ministerin, gerade Katar und die Türkei verfügten über „Kanäle, um mit der Hamas zu sprechen“. Die Bundesregierung habe daher „eindringlich“ an diese Länder appelliert, „diese Kanäle jetzt zu aktivieren“.

Auch habe die Regierung bei den Gesprächen noch einmal deutlich gemacht, dass es hier „um deutsche Geiseln geht“, und entsprechende Fotos zur Verfügung gestellt. „Das versuchen wir auf allen Kanälen“, sagte Baerbock. Ein spezielles Team im Auswärtigen Amt widme sich dieser Frage „rund um die Uhr“.

02:10 Uhr – Biden hält keine Entsendung von US-Truppen nötig

Eine Entsendung von US-Truppen nach Israel ist nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden nicht notwendig. Israel habe „eine der besten Kampftruppen“, sagt Biden in einem Fernsehinterview mit „60 Minutes“. Es wäre aber ein Fehler, wenn Israel den Gazastreifen besetzen würde. Er sei zwar der Meinung, dass die Hamas vollständig eliminiert werden müsse, aber es müsse auch einen Weg zur Bildung eines palästinensischen Staates geben. Biden zeigt sich zuversichtlich, dass sich Israel an die Regeln des Krieges halten werde.

01:13 Uhr – Nazi-Vergleich von Kolumbiens Präsident: Israel zieht Konsequenzen

Nach heftiger Kritik des kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro an den Gegenangriffen der israelischen Armee im Gazastreifen will Israel seine Exporte an Kolumbien im Sicherheitsbereich einstellen. Dies habe Israel als erste Maßnahme in Reaktion auf Petros Äußerungen entschieden, schrieb ein Sprecher des israelischen Außenministeriums, Lior Haiat, am Sonntag auf X (früher Twitter). Petro brachte daraufhin einen Abbruch der Beziehungen zwischen den beiden Staaten ins Spiel. „Wenn wir die Außenbeziehungen mit Israel abbrechen müssen, brechen wir sie ab“, schrieb er.

Zuvor hatte Petro mehrmals bei X die israelischen Gegenangriffe im Gazastreifen nach den Attacken der palästinensischen Terrorgruppe Hamas in Israel verurteilt. Der Linkspolitiker hatte dabei das Vorgehen der israelischen Armee mit den Verbrechen der deutschen Nationalsozialisten und den Gazastreifen mit dem Vernichtungslager Auschwitz und dem Warschauer Ghetto verglichen.

01:04: Antisemitismusbeauftragter fordert Verschärfung des Volksverhetzungsparagraphen

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, dringt auf eine Verschärfung des Strafrechts, um wirksamer gegen Hass und Hetze vorgehen zu können. „Vor dem Hintergrund der Reaktionen in Deutschland auf den Terror der Hamas in Israel müssen Polizei und Justiz noch besser in die Lage versetzt werden, Bedrohungen aus dem islamistischen Umfeld in den Griff zu bekommen“, sagt Klein den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“.

Er halte deshalb eine Änderung des Volksverhetzungsparagraphen im Strafgesetzbuch für notwendig. In der Praxis gebe es oft Schwierigkeiten bei der Anwendung. Künftig solle der Paragraf angewendet werden, ohne dass wie bisher eine Störung des öffentlichen Friedens durch die volksverhetzende Handlung festgestellt werden müsse. „Diese klarstellende gesetzliche Änderung sollte zeitnah erfolgen, damit wir als Staat deutlich rote Linien aufzeigen – gegen jede Form von Hass und Hetze auf unseren Straßen.“

00:22 Uhr – Mann in den USA soll Jungen wegen Hass auf Muslime getötet haben

Ein Mann in den USA soll einen sechsjährigen Jungen wegen dessen muslimischen Glaubens getötet haben. Der 71-Jährige habe 26 Mal mit dem Messer auf den Jungen eingestochen und die Mutter schwer verletzt, teilte die örtliche Polizei am Sonntag mit. Die Tat soll der Polizei zufolge eine Reaktion auf den Krieg zwischen der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und Israel gewesen sein. Der Vorfall ereignete sich am Samstag in Plainfield, einem Vorort der Metropole Chicago. Der Mann sollte nun unter anderem wegen Hassverbrechens angeklagt werden.

Der Verdächtige habe keine Angaben zu seiner Beteiligung an diesem „abscheulichen Angriff“ gemacht, teilte die Polizei mit. „Die Ermittler konnten feststellen, dass beide Opfer dieses brutalen Anschlags von dem Verdächtigen ins Visier genommen wurden, weil sie Muslime sind und wegen des andauernden Nahostkonflikts zwischen der Hamas und den Israelis.“ Die Polizei machte keine weiteren Angaben dazu, wie sie zu dieser Erkenntnis gelangt ist.

Ahmed Rehab von der muslimischen Organisation Rat für Amerikanische-Islamische Beziehungen in Chicago sagte, der Verdächtige sei der Vermieter der beiden Opfer gewesen und habe an der Wohnungstür geklopft. Die Mutter habe diese daraufhin geöffnet. Rehab zitierte aus Textnachrichten, die die Mutter an den Vater des Jungen geschickt haben soll. Demnach soll der Verdächtige „Ihr Muslime müsst sterben!“ gerufen haben. Die Mutter sei ins Badezimmer gerannt, um die Polizei rufen, hieß es weiter. Der Verdächtige soll in der Zwischenzeit den Jungen getötet haben.

00:06 Uhr – Abbas: Vorgehen der Hamas steht nicht für alle Palästinenser

Die Taten und die Politik der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas repräsentieren nach den Worten von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nicht das palästinensische Volk. Er lehne die Tötung von Zivilisten auf beiden Seiten ab, betonte Abbas, der die Automiebehörde im Westjordanland leitet, am Sonntag in einem Telefonat mit Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa. Er forderte alle Beteiligten auf, Gefangene freizulassen.

Abbas sprach sich demnach auch für einen friedlichen Widerstand aus, um die Besatzung Israels zu beenden. Die „israelische Aggression“ gegen das palästinensische Volk müsse gestoppt werden, betonte er zugleich.

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Im Gazastreifen beliebt: Palästinenser küssen ein Erdogan-Plakat

Hunderte Terroristen waren am Samstag vor einer Woche im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen und hatten dort ein Blutbad angerichtet. Israel greift seither Ziele im Gazastreifen an.

Palästinenserpräsident Abbas leitet die Fatah-Fraktion innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO). Die Fatah und die Hamas – die größten Palästinenserorganisationen – waren in den vergangenen Jahren erbitterte Rivalen. Die radikalislamische Hamas vertrieb die Fatah 2007 in blutigen Machtkämpfen aus dem Gazastreifen. Abbas Einfluss gilt dort seitdem als gering.

Seit einigen Jahren gab es Versöhnungsgespräche zwischen beiden Gruppen. In seinem Telefonat mit Maduro betonte Abbas aber, die PLO sei der einzig legitime Vertretung des palästinensischen Volkes.


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