Israel Liveticker: ++ Vertreibung von Palästinensern wäre für Jordanien „Kriegserklärung“ ++

Jordanien hat eine „rote Linie“ im Gaza-Krieg gezogen. Versuche, Palästinenser aus dem Gazastreifen oder dem Westjordanland zu vertreiben, oder Bedingungen, das vorzubereiten, werde das Königreich als „Kriegserklärung“ betrachten, sagte der jordanische Ministerpräsident Bisher al-Khasawneh laut der staatlichen Nachrichtenagentur Petra.

Die „brutalen Angriffe auf Krankenwagen und humanitäre Hilfskräfte“ im Gazastreifen widersprächen „dem Prinzip der Selbstverteidigung“. Laut Al-Khasawneh seien alle Optionen auf dem Tisch.

Nachdem sich die Außenminister verschiedener arabischer Staaten und ein Vertreter der PLO bereits am vergangenen Wochenende zur aktuellen Lage in Gaza beraten hatten, soll es an diesem Samstag erneut einen „arabischen Gipfel“ geben. Laut des jordanischen Premiers wird das Treffen in Saudi-Arabien stattfinden.

Jordanien hatte als Reaktion auf den Gaza-Krieg bereits beschlossen, seinen Botschafter in Israel zurück zu berufen. Der israelische Botschafter, der das Königreich zuvor verlassen hatte, sollte gleichzeitig nicht zurück nach Amman kehren.

In Sorge einer Massenflucht lehnen Jordanien und Ägypten die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Gazastreifen ab. Das hat auch mit der Sorge zu tun, dass daraus am Ende eine dauerhafte Vertreibung werden könnte.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

18:51 Uhr – Netanjahu: Iran-Achse will Annäherung Israels an Nachbarn stoppen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dem Iran und seinen Verbündeten vorgeworfen, die Annäherung Israels an arabische Staaten in der Region gezielt torpedieren zu wollen. Einen Monat nach dem Beginn des Gaza-Kriegs sprach Netanjahu vor mehr als 100 ausländischen Diplomaten von einem „breiteren Krieg zwischen Zivilisation und Barbarei“.

Netanjahu sagte: „Die Barbarei wird von einer Achse des Terrors angeführt.“ An der Spitze stehe Teheran, sie schließe auch die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah, die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas sowie die Huthi-Rebellen im Jemen ein.

Ihr Ziel sei es, den Nahen Osten und die Welt „zurück in ein dunkles Zeitalter“ zu versetzen, sagte Netanjahu. „Sie wollen jeglichen Fortschritt in Richtung Frieden und den Fortschritt und die Verheißung, die wir in unseren angehenden Friedensverträgen mit arabischen Nachbarn hatten, torpedieren und entgleisen lassen.“

18:41 Uhr – Grenzübergang Rafah wieder für Ausreise von Ausländern und Verletzten geöffnet

Nach einer zweitägigen Schließung ist der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten wieder für die Ausreise von Ausländern, Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft und Verletzten geöffnet worden. Laut einem ägyptischen Grenzbeamten kamen zunächst sechs Krankenwagen mit Verletzten aus dem Gazastreifen in Ägypten an. Wenig später beobachtete er die Ankunft einer ersten Gruppe von Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft.

In der vergangenen Woche hatten bereits dutzende verletzte Palästinenser und hunderte Ausländer den Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah verlassen können. Am Samstag und Sonntag war dieser geschlossen worden, nachdem die israelische Armee einen Krankenwagen im Gazastreifen beschossen hatte.

18:33 Uhr – UN-Chef: Situation im Gazastreifen „Krise der Menschheit“

UN-Generalsekretär António Guterres hat die Situation im Gazastreifen als „Krise der Menschheit“ bezeichnet. Er forderte erneut eine sofortige Freilassung der nach Gaza verschleppten Geiseln und einen humanitären Waffenstillstand. „Gaza wird zu einem Friedhof für Kinder“, sagte Guterres vor Journalisten in New York.

In den vergangenen Wochen seien Berichten zufolge mehr Journalisten und Journalistinnen und mehr UN-Mitarbeiter ums Leben gekommen als in anderen Konflikten der vergangenen Jahrzehnte in vergleichbaren Zeiträumen, sagte er. Es gebe klare Verstöße gegen Menschenrechte.

Guterres beklagte die bei weitem nicht ausreichende humanitäre Hilfe. Nur rund 400 Lastwagen mit Hilfsgütern hätten in den vergangenen zwei Wochen in den Gazastreifen hineinfahren können – im Vergleich zu etwa 500 pro Tag vor Ausbruch des Krieges. Dringend benötigter Treibstoff habe gar nicht hineingebracht werden können.

17:21 Uhr – UN-Sicherheitsrat befasst sich erneut mit Situation im Gazastreifen

Der UN-Sicherheitsrat in New York will sich am Montag erneut mit der Situation im Gazastreifen befassen. Die Dringlichkeitssitzung sei auf Betreiben der Vereinigten Arabischen Emirate und Chinas angesetzt worden und werde hinter verschlossenen Türen abgehalten werden, hieß es aus Diplomatenkreisen. Zuvor will sich UN-Generalsekretär António Guterres erneut zu dem Thema äußern. Die Sitzung ist für 21 Uhr Uhr (MEZ) geplant.

Der Sicherheitsrat hatte sich seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober mehrfach mit dem Thema beschäftigt, sich bislang aber nicht auf eine gemeinsame Antwort einigen können.

16:42 Uhr – Minister fordert Sicherheitszonen um Siedlungen ohne „Araber“

Rund einen Monat nach Beginn des Gaza-Krieges hat ein israelischer Minister Sicherheitszonen ohne Palästinenser um israelische Siedlungen im Westjordanland gefordert. Es gehe darum, „sterile Sicherheitszonen um die Siedlungen“ und die Zufahrtsstraßen dazu zu schaffen und das Eindringen „von Arabern“ zu verhindern, schrieb der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich in einem Brief, den er auf der Plattform X, vormals Twitter, veröffentlichte. Damit sollten Anschläge verhindert und das Sicherheitsgefühl der Siedler gestärkt werden. Der Brief war an Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant gerichtet.

16:33 Uhr – Medien: Israel tötet gezielt zwei Kommandeure im Westjordanland

Eine israelische Spezialeinheit hat nach Medienberichten bei einem Einsatz in Tulkarem im Westjordanland drei Palästinenser gezielt getötet. Nach palästinensischen Medienberichten handelte es sich um einen Kommandeur der islamistischen Hamas sowie einen Kommandeur der Al-Aksa-Brigaden. Das ist eine bewaffnete Gruppierung, die der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nahesteht. Die Identität der dritten Person war unklar. Videoaufnahmen zeigten ein Auto, das von vielen Kugeln getroffen worden war. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht.

16:28 Uhr – 30 Geschosse von Libanon auf Israels Norden abgefeuert

Aus dem Libanon sind am Montag nach israelischen Militärangaben rund 30 Geschosse auf den Norden Israels abgefeuert worden. In mehreren Ortschaften gab es Raketenalarm. Die israelische Armee habe das Feuer erwidert und mit Artillerie auf die Orte geschossen, von denen der Beschuss kam, teilte das Militär mit.

Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Hamas bekannte sich zu den Angriffen vom Libanon aus. Sie habe die Städte Naharia und Haifa „mit 16 Raketen angegriffen“, teilte die Gruppierung im Libanon mit. Es handele sich um eine „Reaktion auf die Massaker und Aggression gegen unser Volk im Gazastreifen“.

15:26 Uhr – Südafrika beordert Botschafter aus Israel zurück

Südafrika hat am Montag seinen Botschafter in Israel und weitere Diplomaten für Konsultationen zurückbeordert. Der Schritt sei erfolgt, „weil wir über die anhaltende Tötung von Kindern und unschuldigen Zivilisten in den palästinensischen Gebieten äußerst besorgt sind“, sagte Außenministerin Naledi Pandor bei einem Treffen mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba in Pretoria.

Die Diplomaten würden aus Tel Aviv zurückbeordert, um die südafrikanische Regierung ausführlich über die Lage in der Region zu informieren, sagte Pandor. Bezogen auf den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen sagte sie: „Wir glauben, dass Israels Reaktion zu einer kollektiven Bestrafung geworden ist“.

14:31 Uhr – US-Außenminister kündigt Ausweitung von humanitärer Hilfe im Gazastreifen an

Die USA bemühen sich nach Angaben ihres Außenministers Antony Blinken darum, die humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen auszuweiten. „Wir arbeiten mit Nachdruck daran, mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen, und wir haben sehr konkrete Möglichkeiten, dies zu tun“, erklärte Blinken nach einem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Hakan Fidan in Ankara.

Antony Blinken am Flughafen

Antony Blinken am Flughafen

Quelle: AFP/JONATHAN ERNST

Aus türkischen Diplomatenkreisen hieß es im Anschluss, Fidan habe von Blinken eine „sofortige“ Feuerpause im Gazastreifen gefordert. Israel müsse daran gehindert werden, „Zivilisten ins Visier zu nehmen“ und Menschen innerhalb des palästinensischen Küstengebiets zu vertreiben, sagte der türkische Außenminister demnach. Im Hinblick darauf erklärte Blinken, Washington sei sich der „großen Besorgnis“ in der Türkei „über die schrecklichen Opfer“ im Gazastreifen bewusst.

14:29 Uhr – Grenzübergang Rafah nur für Ägypter und registrierte Ausländer geöffnet

Der von der radikal-islamischen Hamas kontrollierte Grenzschutz im Gazastreifen teilt mit, dass der Grenzübergang Rafah nur für die Evakuierung von Ägyptern und seit dem 1. November auf Listen erfassten Ausländern geöffnet ist. Alle, die nicht auf den Listen für eine Ausreise stünden, könnten wegen einer Verordnung ägyptischer Behörden den Gazastreifen nicht über Rafah verlassen.

13:26 Uhr – Israel kündigt Angriffe auf Hamas-Kämpfer in Tunnelsystem an

Israel startet nach eigenen Angaben die nächste Stufe der Offensive zur geplanten Vernichtung der radikal-islamischen Hamas. Die Streitkräfte seien bereit, Hamas-Kämpfer in ihren unterirdischen Tunneln und Bunkern im nördlichen Gazastreifen anzugreifen, kündigt Militärsprecher Richard Hecht an. „Jetzt werden wir anfangen, uns ihnen zu nähern.“ Das bedeute, dass sie oberirdisch und unterirdisch angegriffen werden würden.

Nahostkonflikt - Das Tunnelsystem im Gazastreifen

Ein Mitglied der Al-Kuds-Brigaden, dem militärischen Flügel der islamischen Dschihad-Bewegung in Palästina, geht durch einen Tunnel (Archivbild von 2022)

Quelle: dpa/Mohammed Talatene

13:14 Uhr – Israel begrüßt Entsendung des amerikanischen Atom-U-Bootes in die Region

Israel begrüßt die Verlegung eines amerikanischen Atom-U-Bootes. „Es ist immer eine gute Nachricht zu sehen, dass die Amerikaner mehr Kräfte in die Region entsenden“, sagt Militärsprecher Richard Hecht. „Wir sehen das als eine Art abschreckenden, stabilisierenden Faktor in der Region.“ Beobachter sehen in dem neuen Einsatzgebiet für das nuklear bewaffnete U-Boot die Absicht der USA, eine Ausweitung der Kämpfe zu verhindern.

13:00 Uhr – Innenministerium sieht rote Linie bei antisemitischer Hetze

Das Bundesinnenministerium dringt auf ein klares Vorgehen gegen extremistische Äußerungen bei propalästinensischen Demonstrationen. „In Deutschland darf jeder seine Meinung frei äußern und friedlich demonstrieren“, sagte eine Sprecherin. „Aber die rote Linie ist: Es gibt null Toleranz für antisemitische und israelfeindliche Hetze, es gibt null Toleranz für Gewalt.“ Diese Linie müsse der Rechtsstaat durchsetzen, sagte sie weiter. „Mit Versammlungsverboten, wenn antisemitische Hetze droht mit Einschreiten bei Versammlungen, wenn antisemitische Hetze gesehen wird. Hier ist hartes polizeiliches Einschreiten gefragt.

Weitere Entwicklung in Berlin mit Blick auf den Gaza-Krieg

Teilnehmer einer propalästinensischen Kundgebung in Berlin

Quelle: dpa/Jörg Carstensen

12:51 Uhr – Bundesregierung mahnt Pressefreiheit in Israel an

Nach einem Vorfall zwischen israelischen Soldaten und einem ARD-Team im Westjordanland hat die Bundesregierung die Einhaltung der Pressefreiheit angemahnt. „In einer so angespannten Situation, in der wir uns aktuell befinden, ist natürlich Pressefreiheit ein extrem hohes Gut“, betonte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Für ihre Berichterstattung müsse Pressevertretern vor Ort freier Zugang gewährt werden, forderte sie.

12:49 Uhr – Berlin bezeichnet Atom-Drohung für Gazastreifen als „inakzeptabel“

Die Bundesregierung hat die Drohung eines israelischen Ministers, im Gaza-Krieg auch den Einsatz von Atombomben zu erwägen, klar verurteilt. „Entsprechende Äußerungen sind inakzeptabel“, betonte am Montag eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin. Der israelische Kulturerbeminister Amichai Elijahu hatte auf die Frage, ob man eine Atombombe auf den Gazastreifen werfen sollte, geantwortet: „Das ist eine der Optionen.“ Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu distanzierte sich allerdings von dieser Äußerung und suspendierte den Minister Medienberichten zufolge bis auf Weiteres von Kabinettssitzungen.

12:45 Uhr – Laut indonesischer Hilfsorganisation wird Krankenhaus nicht von Hamas genutzt

Der Betreiber des indonesischen Krankenhauses im Gazastreifen weist israelische Angaben zurück, die Einrichtung werde von Hamas für Angriffe genutzt. „Wir haben dieses Krankenhaus gebaut, um anderen zu helfen“, erklärt der Chef der indonesischen Hilfsorganisation MER-C, Sarbini Abdul Murad. „Israels Anschuldigung ist ein Vorwand, um das indonesische Krankenhaus in Gaza angreifen können.“ Das israelische Militär hatte am Sonntag mitgeteilt, ein Satellitenbild zeige Raketenwerfer in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses.

12:23 Uhr – EU stockt humanitäre Hilfen für Gazastreifen um 25 Millionen Euro auf

Die Europäische Union wird die Hilfen für die Menschen im Gazastreifen um 25 Millionen Euro auf 100 Millionen Euro erhöhen. Das kündigt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel an.

12.12 Uhr – Auswärtiges Amt fordert erneut Deutsche zur Ausreise aus dem Libanon auf

Das Auswärtige Amt hat Deutsche im Libanon erneut zur Ausreise aufgefordert. „Das Risiko, dass sich der Konflikt regional ausweitet, besteht weiter“, sagt eine Sprecherin. Es komme immer wieder zu Kämpfen an der israelisch-libanesischen Grenze. Momentan befänden sich etwa 1000 Personen auf der Krisenvorsorgeliste der Bundesregierung.

12:07 Uhr – Führende UN-Mitarbeiter fordern humanitäre Feuerpause

Führende Mitarbeiter der Vereinten Nationen fordern eine humanitäre Feuerpause im Gazastreifen. „Eine ganze Bevölkerung steht unter Belagerung und wird angegriffen. Ihr wird der Zugang zum Überlebensnotwendigen verwehrt, ihre Häuser, Unterkünfte, Krankenhäuser und Gotteshäuser werden bombardiert. Das ist inakzeptabel“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme, die unter anderem vom Hohen Kommissar für Menschenrechte, Volker Türk, dem Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, und dem Chef der UN-Nothilfe, Martin Griffiths, unterschrieben wurde.

11:42 Uhr – Blinken spricht mit türkischem Außenminister in Ankara

US-Außenminister Antony Blinken hat in der Türkei den Kollegen Hakan Fidan getroffen. Zu Beginn der Gespräche in Ankara äußerten sich beide Außenminister am Montag nicht öffentlich. Blinken schließt in der Türkei eine Nahost-Reise ab, bei der er auch Israel, Jordanien, das Westjordanland, Zypern und den Irak besuchte.

Antony Blinken (l.) trifft Minister Hakan Fidan

Antony Blinken (l.) trifft Minister Hakan Fidan

Quelle: AP/Jonathan Ernst

Blinken bemühte sich dabei um Unterstützung für Versuche der USA, „humanitäre Pausen“ beim israelischen Militäreinsatz gegen die Hamas im Gazastreifen nach deren Terrorangriff auf Israel zu erreichen. Bislang gibt es in der Region kaum Unterstützung für die Vorschläge der USA. Israel hat sie abgelehnt. Arabische und muslimische Staaten fordern stattdessen eine sofortige Waffenruhe. Vor dem türkischen Außenministerium protestierten am Montag Dutzende Demonstranten einer islamistischen Gruppe mit türkischen und palästinensischen Flaggen gegen die USA und Israel.

11:04 Uhr – Israel nennt erneut Zeitfenster zur Flucht nach Süd-Gaza

Israels Armee hat den Zivilisten im nördlichen Gazastreifen erneut ein Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Die Armee erlaube zwischen 10.00 Uhr und 14.00 Uhr Ortszeit (13.00 Uhr MEZ) die Durchfahrt auf einer Verbindungsstraße Richtung Süden, schrieb ein Sprecher am Vormittag auf Arabisch auf der Plattform X. Er veröffentlichte dazu eine Karte, auf der die Straße eingezeichnet war. Der Sprecher rief die Menschen dazu, sich zu ihrer eigenen Sicherheit schnellstmöglich in Richtung Süden zu bewegen.

Vor gut einer Woche hatte das Militär eine neue Phase im Krieg gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas eingeläutet und seine Einsätze am Boden ausgeweitet. Israels Armee hatte die Menschen im Norden bereits mehrfach aufgefordert, in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens zu fliehen. Dies haben nach Militärangaben bereits mindestens rund 700.000 Menschen getan. Die Vereinten Nationen sprechen im ganzen Gazastreifen sogar von 1,4 Millionen Binnenflüchtlingen. Insgesamt leben in dem dicht besiedelten Küstengebiet mehr als 2,2 Millionen Menschen.

Das Militär bekämpft derzeit vor allem im Norden die Einrichtungen der islamistischen Hamas. Doch auch im Süden kam es bereits wiederholt zu israelischen Luftangriffen. Nach Darstellung der Armee gibt es dort in den für die Zivilbevölkerung ausgewiesenen Gebieten ausschließlich gezielte Attacken auf Führer der Hamas. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Der Bereich im Süden sei keine „sichere Zone“, aber sichererer „als jeder andere Ort in Gaza“, sagte ein Armeesprecher vergangene Woche.

10:20 Uhr – USA operieren mit atomwaffenfähigem U-Boot im Nahen Osten

Das US-Militär hat die Präsenz eines atomwaffenfähigen U-Boots im Nahen Osten bestätigt. Am Sonntag veröffentlichte das für die Region zuständige Central Command (Centcom) ein Foto von dem U-Boot der Ohio-Klasse, das sich offenbar im ägyptischen Suezkanal nahe der Suezkanal-Brücke befand. Zudem machte Centcom ein Bild von einem atomwaffenfähigen Langstreckenbomber vom Typ B-1 publik, der ebenfalls im Nahen Osten operiert.

Dass die USA den Standort eines U-Boots der Ohio-Klasse bestätigen, gilt als seltener Vorgang. Denn die Schiffsklasse der US-Marine stellt einen Teil der sogenannten nuklearen Triade dar, die drei Atomwaffenarten beschreibt: landgestützte Interkontinentalraketen, luftgestützte Trägersysteme und U-Boote mit Interkontinentalraketen.

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Etliche U-Boote der Ohio-Klasse sind indes mit Marschflugkörpern bestückt und können mit Spezialstreitkräften im Einsatz sein. Daher war unklar, ob das im Nahen Osten aktive U-Boot Atomraketen an Bord hat. Die USA haben bereits zuvor U-Boote und Flugzeugträger in die Region verlegt und deren Präsenz inmitten wachsender Spannungen mit dem Iran bestätigt.

09:46 Uhr – Polizeigewerkschaft fordert mehr Auflagen für Pro-Palästina-Demos

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert strengere Vorgaben für propalästinensische Demonstrationen in deutschen Städten. „Alle Versammlungsbehörden müssen restriktiver sein und mehr Auflagen erlassen“, sagte GdP-Chef Jochen Kopelke im Deutschlandfunk. „Diese Aufzüge durch deutsche Städte darf es so nicht mehr geben.“

Kleinere, stationäre Kundgebungen seien für die Polizei beherrschbarer. Derartige Auflagen würden das Versammlungsrecht schützen. „Dann gibt es das, was die Menschen wollen, nämlich ihr Recht auf Meinungsäußerung, auf Versammlungsfreiheit zu nutzen, aber nicht diese widerlichen Straftaten und Skandalisierungen von Antisemitismus“, argumentierte Kopelke.

Seit dem Terrorangriff auf Israel vom 7. Oktober kommt es auch auf deutschen Straßen immer wieder zu Demonstrationen von Palästinensern und Unterstützern, bei denen einige Teilnehmer die islamistische Hamas bejubelten. Zum Teil kam es zu Ausschreitungen. Allein nach Demonstrationen am vergangenen Wochenende ermittelt die Polizei in diversen Fällen wegen des Verdachts der Volksverhetzung.

Das von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ausgesprochene Verbot der islamistischen Hamas und des Samidoun-Netzwerks in Deutschland habe „wie zu erwarten“ Auswirkungen auf den Zulauf und die Themen der Versammlungen am Wochenende gehabt, sagte Kopelke weiter. Für die Polizei sei das Wochenende „sehr arbeitsreich“ gewesen.

08:36 Uhr – Israel: Abwurf medizinischer Hilfe über Gazastreifen mit Jordanien abgestimmt

Der Abwurf medizinischer Hilfsgüter über dem Gazastreifen durch Jordanien war nach israelischen Angaben zwischen beiden Ländern abgestimmt. „Über Nacht hat ein jordanisches Flugzeug in Zusammenarbeit mit den israelischen Verteidigungskräften (IDF) medizinische Ausrüstung und Lebensmittel für das jordanische Krankenhaus im Gazastreifen abgeworfen“, erklärte die israelische Armee. Die Ausrüstung werde „vom medizinischen Personal für Patienten verwendet“, hieß es weiter.

Turkey Israel Palestinians US

Antony Blinken (l.) trifft sich mit Minister Hakan Fidan

Quelle: AP/Jonathan Ernst

Jordaniens König Abdullah II. hatte zuvor mitgeteilt, die jordanische Luftwaffe habe in der Nacht medizinische Hilfsgüter für ein jordanisches Feldkrankenhaus im Gazastreifen abgeworfen. Jordanien werde „immer für unsere palästinensischen Brüder da sein“, erklärte Abdullah II. im Onlinedienst X, vormals Twitter.

08:11 Uhr – Israels Militär: Erneut Hunderte Ziele im Gazastreifen bombardiert

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut Hunderte Ziele im Gazastreifen angegriffen. In den vergangenen 24 Stunden seien rund 450 Ziele aus der Luft bombardiert worden, teilte die Armee am Morgen mit. Darunter seien Tunnel, militärische Anlagen sowie Abschussrampen für Panzerabwehrraketen der islamistischen Hamas gewesen.

Zudem hätten die Truppen am Boden einen militärischen Komplex übernommen. Bei dem Einsatz seien „mehrere Hamas-Terroristen“ getötet worden, hieß es vom Militär. Auf dem Gelände sollen sich demnach Beobachtungsposten, Trainingsbereiche sowie unterirdische Terrortunnel befunden haben. Unabhängig waren die Angaben zunächst nicht zu überprüfen. Die Hamas wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

Darüberhinaus berichtete das Militär von Angriffen der israelischen Marine auf Kommandozentralen, Panzerabwehrraketen-Abschussposten und weitere Beobachtungsposten der Hamas. Bei den Einsätzen sei das Hamas-Mitglied Dschamal Mussa getötet worden. Er soll für „besondere Sicherheitsoperationen“ verantwortlich gewesen sein und 1993 einen Anschlag auf israelische Soldaten im Grenzgebiet verübt haben.

06:10 Uhr – Israel rückt im Gaza-Streifen weiter vor

Die israelischen Kampfverbände sind im Gazastreifen weiter vorgerückt und haben das Küstengebiet nach eigenen Angaben nun komplett in zwei Hälften geteilt. Die Stadt Gaza im Norden ist nach Armeeangaben vollständig eingekreist, Zivilisten soll es aber weiterhin möglich sein, in den südlichen Teil des Gazastreifens zu flüchten. Ein Sprecher veröffentlichte am Morgen Bilder von Panzern im Gazastreifen.

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04:25 Uhr – CIA-Chef reist in den Nahen Osten

Der Direktor des US-Geheimdiestes CIA wird laut einem Bericht der „New York Times“ am Montag Israel besuchen. Er werde auch in andere Länder im Nahen Osten reisen, um die Situation im Gazastreifen zu diskutieren, berichtet die Zeitung unter Berufung auf US-Beamten. Der CIA sich auf eine Reuters-Anfrage dazu nicht geäußert.

02:44 Uhr – Libanesische Staatsmedien melden vier Tote bei israelischem Angriff

Vier Angehörige eines Journalisten sind nach Angaben libanesischer Staatsmedien bei einem israelischen Angriff getötet worden. Bei drei der Getöteten handele es sich um Kinder, meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Der Journalist, der am Steuer seines Autos saß, wurde demnach verletzt. Seine Angehörigen waren ihm den Angaben zufolge in einem anderen Fahrzeug gefolgt, als sie getötet wurden.

Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari sagte am Sonntagabend, Ziele der Hisbollah-Miliz im Norden seien als Reaktion auf einen Angriff mit Panzerabwehrraketen angegriffen worden, bei dem ein israelischer Zivilist getötet worden sei. Nähere Angaben zum Ort machte er nicht. Zu den von Israel getroffenen Zielen gehörten „Fahrzeuge“.

02:21 Uhr – Jordanische Luftwaffe wirft Hilfsgüter über Gaza-Streifen ab

Ein Frachtflugzeug des jordanischen Militärs hat medizinische Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen. Die Güter hätten ein jordanisches Feldlazarett im Norden des palästinensischen Küstengebiets erreicht, schrieb der jordanische König Abdullah II. auf X. „Dies ist unsere Pflicht, unseren im Krieg gegen Gaza verletzten Brüdern und Schwestern zu helfen.“

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Bislang sind einige Hilfsgüter auf dem Landweg lediglich über den ägyptischen Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen gelangt. Laut Beobachtern war es offenbar das erste Mal, das Jordanien Hilfsgüter in das Gebiet lieferte. König Abdullah II. hat den Botschafter in Israel zurückbeordert und den Gesandten Israels aufgefordert, erst wieder nach Jordanien zurückzukehren, wenn die Krise im Gazastreifen vorüber sei.

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