Israel Liveticker: ++ Mit vier Gegenstimmen: Israel setzt Notstandsregierung ein ++

Nach dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Hamas ist am Donnerstagabend eine Notstandsregierung unter Einschluss der Opposition in Israel eingesetzt worden. Die Abgeordneten stimmten bei einer Sondersitzung mit 66 zu vier Stimmen für die Notstandsregierung, nachdem Regierungschef Benjamin Netanjahu der Opposition eine Zusammenarbeit in Zeiten des Krieges angeboten hatte. Netanjahus Rivale Benny Gantz und vier Mitglieder seiner Partei wurden als Minister vereidigt.

Oppositionsführer Jair Lapid hatte eine Beteiligung an der Notstandsregierung zuvor abgelehnt. Er warf der ultrarechten Regierungskoalition von Netanjahu Versagen im Zusammenhang mit dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vor. „Das Versagen vom Samstag ist unverzeihlich“, sagte Lapid.

Am Mittwoch hatten sich Netanjahu und Gantz auf eine gemeinsame „Notstandsregierung und auf ein Kriegskabinett“ geeinigt. Dem dreiköpfigen „Kriegskabinett“ gehören laut einer Erklärung Netanjahu, Gantz und Verteidigungsminister Joav Gallant an. Netanjahu stimmte demnach zudem zu, die umstrittene Justizreform der rechtsreligiösen Regierung auf Eis zu legen, die monatelange Massenproteste ausgelöst hatte.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

00:27 Uhr – Israel zerstört von Hamas genutzte Wohnhäuser

Israels Armee hat bei ihren Gegenangriffen Wohnhäuser im Gazastreifen beschossen, die nach Militärangaben von der Hamas genutzt wurden. Die betroffenen fünf Wohngebäude würden auch für terroristische Aktivitäten genutzt, teilte die Armee mit. Zudem sei ein Raum attackiert worden, von dem aus die Hamas die Tätigkeiten der israelischen Streitkräfte überwache. Die Armee greife jede Stellung der „Mörder“ an, sagte Militärsprecher Daniel Hagari. Die Hamas habe bereits die Kontrolle über große Gebiete im Gazastreifen verloren.

23:25 Uhr – Ministerium: Drei Österreicher nach Hamas-Angriff tot

Das österreichische Außenministerium hat am Donnerstagabend den Tod von zwei weiteren österreichisch-israelischen Staatsbürgern bekanntgegeben. Der Tod eines dritten Doppelstaatsbürgers war bereits am Vortag bestätigt worden. Die Männer seien „Opfer des brutalen Terrors der Hamas auf Israel“ geworden, teilte das Ministerium am Donnerstagabend mit. Der Verbleib von zwei weiteren österreichisch-israelischen Personen sei nach dem Angriff der islamistischen Hamas weiterhin ungeklärt, hieß es weiter.

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22:51 Uhr – Von der Leyen und Metsola wollen am Freitag Israel besuchen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola wollen am Freitag Israel besuchen. Von der Leyen und Metsola wollen sich mit der israelischen Führung treffen und ihre Solidarität mit den Opfern der Hamas-Angriffe bekunden, wie die Kommission mitteilt.

22:23 Uhr – Ministerium: 45 Tote bei Angriff auf Flüchtlingslager Dschabalija

Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Wohnhaus im Flüchtlingslager Dschabalija im Norden des Gazastreifen sind am Donnerstag nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Das Innenministerium der im Gazastreifen regierenden Hamas berichtete von mindestens 45 Toten und Dutzenden Verletzten.

Ein Sprecher sagte der Nachrichtenagentur AP, die Opferzahl dürfte noch weiter steigen, denn immer noch würden Leichen aus den Trümmern gezogen. In dem Haus hätten sich Dutzende Mitglieder einer Großfamilie befunden.

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GAZA CITY, GAZA - MARCH 30: Members of Al-Quds Brigades, an armed wing of Islamic Jihad Movement, keep guard at tunnels on Gaza-Israeli border against a possible attack by Israeli forces in Gaza City, Gaza on March 30, 2023. Ashraf Amra / Anadolu Agency

21:52 Uhr – Macron: 13 Franzosen in Israel getötet, 17 vermisst

Bei dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel sind 13 Franzosen ums Leben gekommen, 17 französische Staatsangehörige werden vermisst. Das sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Donnerstagabend in einer Fernsehansprache. Zuletzt war noch von zwölf getöteten Franzosen die Rede gewesen. Frankreich werde alles tun, um von der Hamas als Geiseln genommene Franzosen zu befreien. „Ich denke heute Abend an die Familien. Ich möchte ihnen sagen, dass Frankreich an der Seite der israelischen Behörden und mit unseren Partnern alles tut, damit sie sicher und unversehrt nach Hause zurückkehren können.“

20:25 Uhr – Libanesischer Regierungschef ruf zur Zurückhaltung auf

Der geschäftsführende libanesische Ministerpräsident Nadjib Mikati hat alle Gruppen im Land zur Zurückhaltung aufgerufen. Man sollte sich nicht in „Israels Pläne“ hineinziehen lassen, sagte Mikati am Donnerstag. Gerichtet war seine Aussage offensichtlich vor allem an die libanesische Hisbollah-Miliz, die bereits 2006 einen einmonatigen Krieg mit Israel geführt hatte.

Auch außerhalb der Region ist die Sorge groß, dass die Hisbollah oder andere extremistische Gruppen nach dem Großangriff der Hamas auf Israel in den Konflikt eintreten könnten. Vereinzelt war es in den vergangenen Tagen vom Libanon und von Syrien aus zu Raketenangriffen auf Israel gekommen, das daraufhin zurückfeuerte.

Libanons geschäftsführender Ministerpräsident Najib Mikati

Libanons geschäftsführender Ministerpräsident Najib Mikati

Quelle: REUTERS

„Libanon ist im Auge des Sturms und was entlang unserer Südgrenze passiert, macht uns sehr besorgt“, sagte Mikati nach einer Kabinettssitzung. Er warf Israel vor, die Zwischenfälle an der Grenze provoziert zu haben, indem es immer wieder die Resolution des Sicherheitsrats verletzt habe, durch die der Krieg 2006 beendet wurde.

20:17 Uhr – Schüsse vor Polizeiwache in Ost-Jerusalem

Ein bewaffneter Angreifer hat vor einer Polizeiwache im annektierten Ostteil Jerusalems am Donnerstagabend zwei israelische Polizisten durch Schüsse verletzt. Einer der Beamten bei dem Vorfall in der Nähe der Jerusalemer Altstadt sei schwer verletzt worden, teilte die israelische Polizei mit. Der Angreifer sei „neutralisiert“ worden.

„Nachdem er auf die Polizisten geschossen hatte, versuchte er zu fliehen und die Polizei versuchte, ihn festzunehmen, bevor sie ihn durch Schüsse neutralisierte“, erklärte die Polizei. In der Nähe der Polizeiwache lag eine mit einer Plane bedeckte Leiche, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete. In der Gegend waren zahlreiche Sicherheitskräfte im Einsatz.

20:11 Uhr – Großbritannien verlegt Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer

Großbritannien entsendet Schiffe der Royal Navy ins östliche Mittelmeer und unterstützt Israel mit Aufklärungsflügen. Das teilte der Regierungssitz 10 Downing Street in London mit. Mit der Maßnahme solle die Stabilität in der Region gestärkt, eine Eskalation verhindert und die humanitäre Krise gemildert werden, hieß es in der Mitteilung am Donnerstagabend.

Neben den Unterstützungsschiffen „RFA Argus“ and „RFA Lyme Bay“ entsendet Großbritannien demnach ein Aufklärungsflugzeug vom Typ Boeing P-8, mehrere Merlin-Hubschrauber und eine Kompanie Marinesoldaten. Die Aufklärungsflüge sollten bereits am Freitag beginnen, um Bedrohungen für die Stabilität in der Region wie dem Transfer von Waffen zu terroristischen Gruppen zu begegnen, so die Mitteilung weiter.

19:10 Uhr – Israelisches Militär: 6000 Bomben auf Gaza abgeworfen

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben seit dem Großangriff der militant-islamistischen Hamas auf Israel 6000 Bomben auf den Gazastreifen abgeworfen. Israel hat erklärt, es wolle Ziele treffen, die der Gruppe zuzurechnen sind, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird. Es gab jedoch auch zahlreiche Zivilisten unter den Opfern. Krankenhäuser und UN-Notunterkünfte wurden getroffen, Familien kamen in ihren Häusern zu Tode. Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen erklärte am Donnerstag, dass 22 Familien getötet worden seien. Bei einem Luftangriff in der nördlichen Stadt Dschabalia wurden am Donnerstag nach palästinensischen Angaben 44 Mitglieder einer Familie getötet, nur sechs überlebten.

19:05 Uhr – Oppositionsführer will nicht in Notstandsregierung eintreten

Israels Oppositionsführer Jair Lapid will der Notstandsregierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Oppositionspolitiker Benny Gantz nicht beitreten. Er glaube nicht, dass die Regierung funktionieren werde, sagte Lapid in einer Ansprache am Donnerstag. Grund sei unter anderem, dass Extremisten Teil der Notstandsregierung seien. Auch sind Lapid zufolge Kräfte dabei, die für die Versäumnisse verantwortlich seien, die den Terroranschlag der Hamas erst möglich gemacht hätten. Seine Partei unterstütze dennoch den Krieg gegen die Hamas als solchen.

17:57 Uhr – Erster Sonderflug mit Deutschen aus Israel in Frankfurt gelandet

Der erste Sonderflug mit in Israel gestrandeten Deutschen ist am späten Donnerstagnachmittag in Deutschland gelandet. Die Maschine mit nach Angaben des Auswärtigen Amtes 372 Deutschen an Bord kam aus Tel Aviv und erreichte mit etwa einer Stunde Verspätung den Flughafen in Frankfurt am Main. Einige Minuten später landete auch der zweite Lufthansa-Sonderflug aus Israel in München, wie aus der Website flighttracker24.com ersichtlich wurde.

Im Laufe des Tages sind drei weitere Sonderflüge geplant. Am Freitag sollen erneut insgesamt vier Flugzeuge deutsche Staatsbürger aus Israel ausfliegen.

17:46 Uhr – Rotes Kreuz: „Ohne Strom drohen die Krankenhäuser zu Leichenhallen zu werden“

Ein Vertreter des Roten Kreuzes hat vor den Folgen fehlender Stromversorgung für die Krankenhäuser im Gazastreifen gewarnt. „Ohne Strom drohen die Krankenhäuser zu Leichenhallen zu werden“, sagte der Regionaldirektor des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) für den Nahen Osten, Fabrizio Carboni. Wenn der Strom ausfalle, seien Neugeborene in Inkubatoren in Gefahr und ältere Patienten, die auf Sauerstoffversorgung angewiesen seien. „Die Nierendialyse wird beendet und Röntgenaufnahmen können nicht gemacht werden“, sagte er.

Das einzige Elektrizitätskraftwerk im Gazastreifen war am Mittwoch wegen Brennstoffmangels abgeschaltet worden. Damit laufe die Stromversorgung des Küstenstreifens nur noch über einzelne Generatoren, teilte die Energiebehörde im von der militant-islamistischen Hamas regierten Gazastreifen mit.

17:30 Uhr – Israels Armeechef Halevi räumt Versäumnisse ein

Nach dem Hamas-Terrorangriff auf Israel hat Militärchef Herzi Halevi Versäumnisse der Armee eingeräumt. „Die IDF (israelische Verteidigungskräfte, Anm. d. R.) ist für die Sicherheit des Landes und seiner Bürger verantwortlich und am Samstagmorgen sind wir dieser Verantwortung nicht gerecht geworden“, sagte er in einer Erklärung am Donnerstag. Er plädierte für eine Aufarbeitung der Fehler nach dem Krieg.

Das Massaker an Kindern und Frauen sei unmenschlich, sagte Halevi in seiner ersten öffentlichen Erklärung seit den Terrorattacken weiter. „Die IDF kämpft gnadenlos gegen Terroristen, die unvorstellbare Taten begangen haben.“ Die Armee töte sie und zerstöre im Gazastreifen die Terrorinfrastruktur. Der Militärchef beteuerte außerdem: „Wir werden alles tun, um die Entführten nach Hause zurückzubringen.“

Offiziellen Angaben zufolge wurden rund 150 Menschen in den Gazastreifen entführt. Israelische Medien berichten inzwischen von bis zu 200 verschleppten Israelis und ausländischen Staatsbürgern.

Israel war von dem Angriff am Samstag überrumpelt worden, obwohl die Armee und der Geheimdienst international als führend gelten.

17:00 Uhr – US-Verteidigungsminister: Hatten keine Hinweise auf möglichen Hamas-Angriff

Die USA hatten nach Angaben von Verteidigungsminister Lloyd Austin keine „frühen Warnungen oder Hinweise“ darauf, dass die radikalislamische Hamas Israel angreifen würde. „Wenn wir diese Hinweise gehabt hätten, hätten wir sie mit Israel geteilt, aber meines Wissens haben wir nichts dergleichen gesehen“, sagte Austin nach einem Treffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel.

Austin betonte zudem, dass Washington keine Bedingungen an die Art und Weise knüpft, wie Israel die von den USA bereitgestellten Waffen zur Bekämpfung der Hamas einsetzt.

16:56 Uhr – Lufthansa holt bisher 660 Deutsche aus Israel

Die Lufthansa und andere Airlines haben trotz kritischer Sicherheitslage einen Pendelverkehr nach Israel mit Evakuierungsflügen für Heimkehrende aus Europa aufgenommen. Die ersten vier Lufthansa-Sonderflüge im Auftrag der Bundesregierung hoben am Donnerstag von Frankfurt und München nach Tel Aviv ab. Am Freitag sind vier weitere Flüge geplant.

Mit den ersten drei Lufthansa-Maschinen vom Donnerstag konnten bislang mehr als 660 deutsche Staatsbürger und deren Familienangehörige aus Israel evakuiert werden.

Mittels der Flüge von Donnerstag und Freitag kann etwa die Hälfte der mehr als 5000 Menschen aus Deutschland, die sich auf einer Krisenliste registrierten, das Land inmitten der Kämpfe gegen die radikal-islamische Hamas verlassen. Auch der Ferienflieger Condor schickt in Absprache mit dem Auswärtigen Amt am Sonntag zwei Flugzeuge nach Akaba in Jordanien, nahe der israelischen Grenze ganz im Süden, um deutsche Heimkehrende aus dem Krisengebiet aufzunehmen. Die beiden Airbus-Maschinen haben knapp 500 Sitzplätze.

16:41 Uhr – US-Außenminister Blinken in Israel: Zwei Pfade für die Länder der Region

US-Außenminister Antony Blinken hat bei seinem Besuch in Israel Staatspräsident Izchak Herzog getroffen, zuvor traf er Premierminister Netanjahu. In einer gemeinsamen Mitteilung mit Herzog äußerte er sich zur Lage in der Region.

Vor den Ländern der Regionen lägen zwei Pfade, erklärte er. In vielerlei Hinsicht gelte das für alle Länder der Welt. „Aber hier, im Nahen Osten, gibt es den Pfad der Integration, der Zusammenarbeit, der Normalisierung und des gleichen Maßes an Gerechtigkeit, Möglichkeiten und Würde für alle, einschließlich der Palästinenser“, sagte er.

„Oder es gibt den Pfad, den die Hamas der Welt in den vergangenen Tagen gezeigt hat – Terror, Zerstörung, Nihilismus, ein Pfad, der für niemanden irgendwohin führt, außer zu den dunkelsten Orten in unseren Seelen.“

US-Außenminister Antony Blinken will sich mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas treffen. Er werde nach seinem Aufenthalt in Israel nach Jordanien weiterreisen, um dort Abbas sowie den jordanischen König Abdullah II. zu treffen, kündigte Blinken am Donnerstag in Tel Aviv an.

Am Freitag wird Blinken weiter nach Katar reisen. Dort werde er hochrangige Vertreter des Golfstaates treffen, sagt ein hochrangiger US-Beamter. Bei dem Treffen dürfte es insbesondere um das Schicksal der Geiseln im Gazastreifen gehen.

16:11 Uhr – Scholz dringt bei Treffen mit Emir von Katar auf Freilassung der Hamas-Geiseln

Bundeskanzler Olaf Scholz hat im Gespräch mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, eine schnellstmögliche Freilassung der Geiseln der islamistischen Hamas gefordert. Scholz würdigte bei dem Treffen die „humanitären Bemühungen“ des Golfstaats im Zusammenhang mit den Verschleppten.

„Es wurde vereinbart, hierzu in engem Kontakt zu bleiben“, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit im Anschluss mit. Der Kanzler habe unterstrichen, „dass die Hamas die volle Verantwortung für das Wohlergehen der Geiseln habe“, so Hebestreit weiter.

Katar gilt als wichtiger Geldgeber der Hamas im Gazastreifen. Das Außenministerium in Doha dagegen hat Israel allein für das von der Hamas angerichtete Massaker mit Hunderten Toten verantwortlich gemacht.

Emir von Katar trifft Kanzler Scholz

Emir von Katar trifft Kanzler Scholz

Quelle: dpa/Michael Kappeler

Nach Hamas-Angaben versucht Katar aber auch zu vermitteln, um einen Austausch israelischer Geiseln und palästinensischer Häftlinge in israelischen Gefängnissen zu erreichen. Die Hamas hat etwa 150 Menschen in den Gazastreifen verschleppt, darunter mindestens fünf Deutsche.

Hebestreit zufolge bekräftigte Scholz in dem Gespräch bei einem Mittagessen, dass Deutschland unverrückbar an der Seite Israels stehe und den terroristischen Angriff auf das Schärfste verurteile. „Israel hat das völkerrechtlich verbriefte Recht, sich und seine Bürgerinnen und Bürger zu verteidigen.“

15:30 Uhr – Nach Hamas-Angriff: Vier französische Kinder vermisst

Zu den in Israel vermissten und vermutlich als Geiseln in den Gazastreifen verschleppten Franzosen zählen auch vier Kinder. Das gab Frankreichs Präsident Emmanuel Macron während einer Krisensitzung mit den Parteispitzen in Paris nach Aussagen von Teilnehmern bekannt. Die Zahl der getöteten Franzosen stieg nach Angaben des französischen Außenministeriums unterdessen auf zwölf, 17 Franzosen gelten als vermisst und befinden sich vermutlich in der Gewalt der Palästinenserorganisation Hamas.

15:25 Uhr – Opferzahlen in Gaza steigen auf über 1400

Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf mindestens 1417 gestiegen. Darunter seien 248 Frauen sowie 447 Minderjährige, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Gaza mit. Mindestens 6268 weitere Menschen wurden demnach verletzt.

Die Zahl der Toten in Israel durch die Hamas-Großangriffe ist nach Armeeangaben auf mehr als 1200 gestiegen. Mindestens 3290 weitere wurden laut Gesundheitsministerium verletzt. Rund 150 Menschen weitere wurden offiziellen Angaben zufolge in den Gazastreifen verschleppt.

15:22 Uhr – Baerbock für Solidaritätsbesuch in Israel erwartet

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) reist nach dem blutigen Angriff der islamistischen Hamas an diesem Freitag zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel. Das teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Donnerstag in Berlin mit.

15:18 Uhr – Israels Präsident Herzog begrüßt deutsche Gespräche mit Jordanien

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat wegen des militärischen Konflikts im Nahen Osten erneut mit Israels Präsident Izchak Herzog telefoniert. Er habe ihn über das Gespräch mit dem Emir von Katar am Donnerstag in Berlin und über das bevorstehende Treffen mit dem jordanischen König informiert, hieß es anschließend aus dem Bundespräsidialamt. Herzog habe gegen diese Gespräche keine Einwände gehabt. Das Telefongespräch beider Präsidenten am Mittwochabend war das zweite seit dem groß angelegten Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am vergangenen Samstag.

Herzog habe darin deutlich gemacht, dass man die Gesprächskanäle mit einflussreichen Akteuren in der Region offenhalten und nutzen müsse, um eine Ausweitung des Konflikts und einen Flächenbrand zu verhindern. Sie müssten auch für Verhandlungen über eine Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln genutzt werden. Dies sei im Interesse Israels.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (r) trifft Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, Emir von Katar im Schloss Bellvue

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (r) trifft Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, Emir von Katar im Schloss Bellvue

Quelle: dpa/Britta Pedersen

Der Emir von Katar wurde am Donnerstag zuerst von Steinmeier im Schloss Bellevue zu einem Gespräch empfangen. Später traf er mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Kanzleramt zu einem Gespräch zusammen. Der König von Jordanien, Abdullah II. bin al-Hussein, wird in der kommenden Woche in Berlin erwartet.

14:52 Uhr – Irans Außenminister wirft Netanjahu Kriegsverbrechen vor

Der Iran wirft Israel vor, mit der Blockade des Gazastreifens einen Völkermord anzustreben. „Der Krieg, den wir heute im Gazastreifen erleben, ist nicht nur der Krieg der Zionisten gegen die Hamas, es ist der Krieg der Zionisten gegen alle Palästinenser“, sagt der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian. Als Zionisten bezeichnet der Iran üblicherweise Israel, beide Staaten sind seit langem verfeindet.

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Mit Blick auf den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sagt der Minister: „Heute hat die Fortsetzung der Kriegsverbrechen von Netanjahu und den Zionisten gegen die Zivilbevölkerung von Gaza, die Blockade, die Abschaltung von Wasser und Strom und die Verweigerung der Einfuhr von Medikamenten und Nahrungsmitteln Bedingungen geschaffen, unter denen die Zionisten einen Völkermord an allen Menschen im Gazastreifen anstreben.“

14:45 Uhr – Israel beschießt Ziele in Syrien

Das israelische Militär hat den Flughafen von Damaskus angegriffen. Das bestätigte der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, im WELT Talk. Ziel seien iranische Waffenlieferungen gewesen, die offenbar für die palästinensische Terrorgruppe Hamas bestimmt waren.

Zuvor hatten syrische Staatsmedien über Angriffe auf die Flughäfen von Damaskus und Aleppo berichtet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, sollen bei den Angriffen Landebahnen der beiden Flughäfen beschädigt worden sein. Der Betrieb sei eingestellt worden.

Israel hat seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2011 zahlreiche Luftangriffe auf Ziele im Nachbarland Syrien geflogen. Dabei nahm die Armee in erster Linie Kämpfer der Hisbollah-Miliz und anderer pro-iranischer Gruppen ins Visier – sowie Stellungen der syrischen Armee.

14:28 Uhr – Israel: Minister übernimmt Mitverantwortung nach Hamas-Angriff

Nach dem überraschenden Hamas-Terrorangriff auf Israel hat erstmals ein Minister der Regierung Benjamin Netanjahus Mitverantwortung übernommen. „Wir sind die Regierung zu dem Zeitpunkt, als es passiert ist. Wir sind verantwortlich“, sagte Bildungsminister Joav Kisch im israelischen Fernsehen. Auch die Armee sei verantwortlich.

Israel wurde von dem Angriff am Samstag völlig überrumpelt, obwohl die Armee und der Geheimdienst international als führend gelten. „Wir haben uns mit Blödsinn beschäftigt“, sagte Kisch, der der Likud-Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angehört. „Wir haben vergessen, wo wir leben.“ Doch jetzt sei nicht die Zeit, um sich damit zu beschäftigen. „Jetzt müssen wir uns auf den Sieg konzentrieren.“

14:20 Uhr – Israels Verteidigungsminister zeigt bei Nato Schock-Video

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat in einer Schalte mit Kollegen der Nato-Staaten ein unzensiertes Video einiger brutaler Taten der Hamas gezeigt. Wie das israelische Verteidigungsministerium im Anschluss mitteilte, dokumentierte es Gräueltaten gegen israelische Zivilisten und Soldaten sowie gegen ausländische Staatsangehörige, die entweder entführt oder getötet wurden. Aus Nato-Kreisen hieß es, die Bilder seien schockierend gewesen. Genauere Angaben wurden aber nicht gemacht.

Galant sagte nach Angaben seines Ministeriums in der Sitzung: „Es wird ein langer und schwieriger Krieg.“ Aber Israel werde siegen und die Hamas zerstören, die eine grausame vom Iran finanzierte Organisation sei. „Wir werden jeden einzelnen Mann zur Strecke bringen, an dessen Händen das Blut unserer Kinder klebt“, sagte Galant mit Blick auf die laufende Gegenoffensive Israels. Galant verglich die Hamas den Angaben zufolge mit der Terrormiliz Islamischer Staat, die in den vergangenen Jahren von Nato-Staaten intensiv bekämpft worden war.

13:57 Uhr – Kreuzfahrtreedereien laufen keine israelischen Häfen an

Kreuzfahrtreedereien verzichten nach dem Angriff der Hamas auf Israel aus Sicherheitsgründen auf den Anlauf israelischer Häfen. Wie die Reederei MSC Cruises mitteilte, wurden daher die Reiserouten der „MSC Sinfonia“ und der „MSC Musica“ im östlichen Mittelmeer überarbeitet. Auf den acht folgenden Reisen der „MSC Sinfonia“ bis Anfang 2024 werde Haifa durch Istanbul ersetzt, was auch bedeute, dass Rhodos durch Piräus und Limassol durch Izmir ersetzt werden müssten. Auf den folgenden drei Reisen der „MSC Musica“ ab Piräus in Griechenland werde Haifa am 18. und 25. Oktober durch Rhodos und am 1. November durch Marmaris in der Türkei ersetzt.

„Die Sicherheit unserer Passagiere und Besatzung hat für uns oberste Priorität“, sagte MSC-Cruises-Chef Gianni Onorato. „Wir haben mit Hochdruck daran gearbeitet, die Routen der MSC Sinfonia und der MSC Musica zu überarbeiten, um unseren Gästen eine attraktive Alternative für die Wintermonate zu bieten.“

13:46 Uhr – Zahl der toten US-Amerikaner bei Hamas-Angriffen steigt auf 25

Die Zahl der bei Angriffen islamistischer Hamas-Terroristen in Israel getöteten US-Amerikaner ist nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken auf mindestens 25 gestiegen. Man trauere über den „unermesslichen Verlust“, sagte Blinken in Tel Aviv bei einem Presseauftritt mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Zuvor hatte Washington mindestens 22 Tote US-Staatsbürger gemeldet. Nach Angaben der US-Regierung von Mittwoch galten 17 US-Bürger als vermisst. Es war offen, ob sich diese Zahl mit der gestiegenen Zahl der Todesopfer mittlerweile verändert hat.

13:24 Uhr – Zentralrat der Juden lobt „eindeutige“ Worte des Kanzlers zu Israel und Hamas

Der Zentralrat der Juden hat die eindeutige Haltung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zur Lage in Israel und zu pro-palästinensischen Aktionen hierzulande begrüßt. Die Worte des Kanzlers in seiner Regierungserklärung am seien „unzweifelhaft“ gewesen, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster dem Sender „WELT TV“. „Sie waren eindeutig in der Beurteilung der Lage in Israel, zu Gaza – aber auch zur Situation für jüdische Menschen in Deutschland.“

„Diese Worte kann man nur begrüßen“, sagte Schuster. Das angekündigte Verbot des palästinensischen Vereins Samidoun halte er für „ausgesprochen wichtig“. Für die nächsten Tage befürchtet Schuster allerdings weitere pro-palästinensische Demonstrationen. Er erwarte von Polizei und Ordnungsbehörden, dass „umgehend und auch mit aller Gewalt und Deutlichkeit eingegriffen wird“, wenn es zu strafbaren Handlungen komme. „Solche strafbaren Dinge dürfen sich nicht in Deutschland abspielen“, betonte er.

13:02 Uhr – Onlinedienst X: Seit Angriff auf Israel „zehntausende“ Einträge gelöscht

Seit dem Hamas-Angriff auf Israel hat der Onlinedienst X (vormals Twitter) nach eigenen Angaben zehntausende Einträge entfernt oder gemeldet und hunderte mit der Hamas verbundene Konten gelöscht. „Auf X gibt es keinen Platz für Terrororganisationen oder gewalttätige, extremistische Gruppen, und wir löschen solche Konten umgehend“, heißt es in einem auf der Plattform veröffentlichten Schreiben von X-Geschäftsführerin Linda Yaccarino.

Zwei Tage zuvor hatte EU-Digitalkommissar Thierry Breton den Unternehmer Elon Musk wegen „Verbreitung von illegalen Inhalten“ und „Falschinformationen“ auf X verwarnt und mit möglichen Sanktionen gedroht. Auch der Facebook-Mutterkonzern Meta wurde inzwischen von Brüssel wegen der gleichen Vorwürfe verwarnt.

„Wir antworten auf alle Anfragen von Strafverfolgungsbehörden“, erklärte Yaccarino. Bislang seien jedoch noch keine Hinweise von Europol auf illegale Inhalte eingegangen. Im Onlinedienst X seien „gewalttätige und hasserfüllte Organisationen“ sowie Drohungen, Menschen zu töten oder zu verletzen, verboten. Aufrufe zu Gewalt und die Verherrlichung von Gewalt seien auf X ebenfalls untersagt, betonte Yaccarino.

Die EU fordert auch von der Kurzvideo-Plattform TikTok ein verstärktes Vorgehen gegen Fake News. Es gebe Hinweise, dass über die Video-Plattform Falschinformationen über die Eskalation in Nahost verbreitet würden, sagt EU-Industriekommissar Thierry Breton. Er habe TikTok-Chef Shou Zi Chew in einem Brief darüber informiert. Das Unternehmen habe 24 Stunden Zeit, sich umfassend dazu zu äußern.

12:53 Uhr – UN-Flüchtlingshilfswerk wäre für Flüchtlinge aus Gazastreifen bereit

Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) steht bereit, sollten Menschen aus dem Gazastreifen Richtung Ägypten fliehen und Hilfe brauchen. Das teilte das UNHCR auf Anfrage mit. „Wir beobachten die sich ständig verändernde Situation sehr genau“, sagte ein Sprecher. „Wir stehen immer bereit, bei Bedarf im Rahmen einer größeren Hilfsaktion durch die Vereinten Nationen und Regierungsbehörden zu reagieren.“

12:47 Uhr – Erster Lufthansa-Sonderflug für Deutsche in Israel gestartet

Die Lufthansa hat damit begonnen, deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger aus dem von der islamistischen Hamas angegriffenen Israel nach Deutschland zu bringen. Ein erster Sonderflug startete nach Angaben des Auswärtigen Amts in Berlin am Donnerstag in Tel Aviv mit Ziel Frankfurt. An Bord seien 372 deutsche Staatsangehörige.

12:36 Uhr – Berliner Imame verurteilen Terror und Jubel auf den Straßen

Mehrere Berliner Imame haben den Jubel auf Berliner Straßen über den Angriff der Hamas auf Israel kritisiert. „Wir verurteilen auf das Schärfste die jüngsten Terrorakte im Nahen Osten und sind bestürzt über die Gewalt verherrlichenden Äußerungen und Gesten in Berlin“, heißt es in einer am Donnerstag verbreiteten Erklärung des „Rates der Berliner Imame“. Sie ist von 18 muslimischen Geistlichen unterzeichnet.

12:25 Uhr – Erster Sonderflieger für Deutsche in Israel gelandet

Der erste Sonderflieger für Deutsche zur Ausreise aus Israel ist in Tel Aviv gelandet. Das teilte das Auswärtige Amt auf der Plattform X mit. Der Lufthansa-Flieger war in Frankfurt gestartet. Es ist der erste von mehreren Flügen im Auftrag des deutschen Außenministeriums. Zusätzlich sei für Donnerstagnachmittag eine Fähre nach Zypern organisiert, schrieb das Amt weiter. Deutsche Staatsangehörige seien darüber über das sogenannte Elefand-System – die Krisenvorsorgeliste des Ministeriums für Deutsche im Ausland – informiert worden.

Am Donnerstag und Freitag sollten jeweils bis zu vier Sonderflüge der Lufthansa deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger sowie deren Angehörige aus Israel nach Deutschland fliegen. Zwei Flüge sollen jeweils nach München und zwei nach Frankfurt führen. Die Abflugzeiten sollten um 13.30 Uhr, 14.30 Uhr, 16.00 Uhr und 17.00 Uhr (Ortszeit) sein. Es wird demnach damit gerechnet, dass die Flüge eine Kapazität von insgesamt etwa 1000 Menschen pro Tag haben.

12:00 Uhr – Energieminister stellt Bedingung für Wasser oder Strom für Gaza

Nach dem Hamas-Großangriff hat Israels Energieminister die Grundversorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen an die Freilassung der israelischen Geiseln in Hand der islamistischen Hamas geknüpft. „Kein Stromschalter wird umgelegt, kein Wasserhahn geöffnet und kein Treibstofflaster fährt rein, bis die israelischen Geiseln nach Hause zurückgekehrt sind“, schrieb Israel Katz auf der Plattform X (vormals Twitter). Humanitäre Gesten werde es nur im Gegenzug für humanitäre Gesten geben. „Und dass uns keiner Moral predigt“, schrieb Katz.

11:56 Uhr – Israelische Armee bereitet sich auf mögliche Bodenoffensive im Gazastreifen vor

Die israelische Armee bereitet sich nach dem Großangriff der Hamas auf eine mögliche Bodenoffensive im Gazastreifen vor. Eine Entscheidung über einen solchen Einsatz sei aber noch nicht getroffen worden, sagte Armeesprecher Richard Hecht am Donnerstag. Das Militär warte ab, „was unsere politische Führung“ entscheiden werde. „Aber wir bereiten uns auf ein Bodenmanöver vor, falls es beschlossen wird“, betonte Hecht. Neben weiteren Luftangriffen seien auch kombinierte Angriffe aus der Luft und vom Meer aus denkbar, fügte er hinzu.

Derzeit konzentriere sich die Armee bei ihren Angriffen auf die Hamas darauf, deren militärische und politische Führung bis hin zum Hamas-Chef im Gazastreifen, Yahya Sinwar, „auszuschalten“, sagte Hecht. Diese stünden „in direktem Zusammenhang“ mit dem Großangriff auf Israel.

11:45 Uhr – Rotes Kreuz: Benzin für Generatoren im Gazastreifen geht aus

Der Treibstoff im Gazastreifen zum Betreiben von Generatoren reicht dem Roten Kreuz zufolge nur noch für ein paar Stunden. „Soweit wir wissen, gibt es noch Benzin für Generatoren wie in Krankenhäusern – aber wahrscheinlich nur noch für einige Stunden“, sagte der Direktor für die Region Naher Osten, Fabrizio Carboni, vor der Presse. Die Stromversorgung im Gazastreifen ist am Mittwoch zusammengebrochen, nachdem das einzige Kraftwerk seinen Betrieb einstellen musste.

11:34 Uhr – Nato ruft Israel zu Wahrung von „Verhältnismäßigkeit“ in Gaza auf

Nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas haben die Nato-Staaten Israel ihrer Solidarität versichert, die israelische Armee aber zugleich zur Wahrung der „Verhältnismäßigkeit“ aufgefordert. „Israel steht nicht alleine da“, erklärte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg beim Treffen der Verteidigungsminister des Bündnisses in Brüssel. Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant war per Video zugeschaltet.

Israel habe „das Recht, sich selbst unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit gegen diese ungerechtfertigten Terrorakte zu verteidigen“, teilten die Nato-Staaten mit. Sie riefen die Hamas dazu auf, „alle Geiseln unverzüglich freizulassen“ und forderten „den größtmöglichen Schutz für Zivilisten“. US-Präsident Joe Biden hatte gewarnt, Israel müsse sich „trotz aller Wut und allem Frust“ an internationales Recht halten.

11:22 Uhr – UN warnen vor Gefahren durch kaputte Abwassersysteme im Gazastreifen

Die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen bedrohen nach UN-Angaben die Abwasserentsorgung. Die Angriffe hätten Abwassersysteme zerstört, stinkende Brühe laufe auf die Straßen und gefährde die öffentliche Gesundheit, teilte das Amt der Vereinten Nationen zur Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) mit. Auch die Wasserversorgung sei eingeschränkt. Für mehr als 650 000 der 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen sei das Trinkwasser knapp.

11:16 Uhr – SPD-Fraktionschef bietet deutsche Vermittlung bei Geiselbefreiung an

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat Israel deutsche Vermittlung bei der Befreiung von Geiseln in Israel angeboten. „Wenn es erforderlich und gewünscht ist, wird auch Deutschland seinen Beitrag dazu leisten, wenn es zu Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln kommen muss“, sagte Mützenich im Bundestag. Besonders wichtig sei es, weitere „unschuldige Opfer zu verhindern“.

11:12 Uhr – Trump kritisiert Netanjahu und nennt Hisbollah „schlau“

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat mit Kritik am israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Bemerkungen zur Schiiten-Miliz Hisbollah für Empörung gesorgt. Auf einer Wahlkampfveranstaltung in West Palm Beach (Florida) ging er auf den verheerenden Terrorangriff der Hamas in Israel ein und bezeichnete die mit den Islamisten verbündete Hisbollah im Libanon als „sehr schlau“. Diese hatte am Montag Raketen in Richtung Israel abgefeuert, worauf die israelische Armee mit Artilleriebeschuss reagierte. „Wissen Sie, die Hisbollah ist sehr schlau. Sie sind alle sehr schlau“, sagte er.

Zu Netanjahu sagte Trump, er habe mit dem israelischen Regierungschef 2020 schlechte Erfahrungen gemacht. Er bezog sich dabei auf den Drohnenangriff, mit dem die USA damals den einflussreichen iranischen General Ghassem Soleimani im Nachbarland Irak getötet hatten. Laut Trump hatte Israel die USA dazu mit Geheimdienstinformationen versorgt, sich dann aber zurückgezogen.

11:05 Uhr – Noch keine Klarheit über Ausmaß von Hamas-Gräueltaten gegen Kinder

Nachdem das israelische Militär von Gräueltaten von Hamas-Terroristen im Stil des IS berichtet hat, gibt es weiterhin keine Klarheit über das genaue Ausmaß der Vorfälle. Der israelische Militärsprecher Richard Hecht sagte auf Fragen von Journalisten, er könne die Berichte über von Terroristen auf grausamste Weise getötete israelische Babys und Kleinkinder weder bestätigen noch dementierten. „Ich weiß es nicht“, sagte er.

Der Nachrichtensender i24news hatte am Dienstag von rund 40 ermordeten Babys und Kleinkindern bei dem Massaker im Grenzgebiet berichtet. Einige davon seien geköpft worden. Ein israelischer Soldat hatte dem Sender in Kfar Aza gesagt, Terroristen hätten „Kinder und Frauen geköpft“.

10:58 Uhr – Nato-Partner sichern Israels Verteidigungsminister Solidarität zu

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat die Kollegen der Nato-Staaten persönlich über die Gräueltaten der Hamas an israelischen Zivilisten unterrichtet. Zudem informierte er auch über solche Taten an Staatsangehörigen mehrerer Bündnisstaaten, wie die Nato mitteilte. Galant sei per Videokonferenz zum Treffen der Nato-Verteidigungsminister geschaltet worden.

Zu Reaktion der Bündnispartner hieß es in der Mitteilung, Alliierte hätten ihre Solidarität mit Israel zum Ausdruck gebracht und deutlich gemacht, dass es das Recht habe, sich „verhältnismäßig“ gegen die ungerechtfertigten Terrorakte zu verteidigen. Die Hamas sei aufgerufen, sofort alle Geiseln freizulassen. Zivilisten müssten so gut wie möglich geschützt werden.

10:25 Uhr – Taiwan lässt Hamas-Angriff auf Israel für eigene Zwecke analysieren

Taiwan hat wegen des Großangriffs der Hamas auf Israel eine Expertengruppe eingesetzt, um eigene Lehren für seine Beziehung zu China zu ziehen. Wichtig sei die Arbeit der Geheimdienste, denn damit könnten Kriege vorhergesehen und verhindert werden, erklärte Verteidigungsminister Chiu Kuo-cheng in Taipeh dazu. Nach seinen Angaben ist Taiwan auf einen Konflikt vorbereitet. Der demokratische Inselstaat mit mehr als 23 Millionen Einwohnern und seine Armee wollten einen Krieg mit dem Rivalen China aber vermeiden.

Taiwan ist nur durch eine Meerenge, die Taiwanstraße, von der Volksrepublik getrennt. Die von der kommunistischen Partei regierte Großmacht China betrachtet Taiwan als Teil ihres Territoriums und drohte bereits mit einer Invasion. In der Taiwanstraße demonstriert China regelmäßig seine militärische Macht.

10:20 Uhr – Erster Lufthansa-Sonderflug für Deutsche unterwegs nach Tel Aviv

Ein Sonderflug der Lufthansa ist auf dem Weg nach Israel, um deutsche Staatsbürger im Rahmen einer vom Auswärtigen Amt organisierten Aktion nach Deutschland zu bringen. Der Flug aus Frankfurt sei in der Luft, er solle gegen 11.15 Uhr deutscher Zeit in Tel Aviv landen, hieß es aus dem deutschen Außenministerium. Nachdem einige Fluggesellschaften die Flüge eingestellt hätten, habe das Auswärtige Amt dafür gesorgt, dass nun doch wieder Sonderflüge der Lufthansa nach Israel flögen, hieß es weiter. Das Auswärtige Amt trage knapp die Hälfte der Kosten.

Zugleich wurde vom Außenministerium betont: „Wir arbeiten weiter an Ausreisemöglichkeiten – per Flugzeug, per Bus, per Schiff.“ Am Donnerstag und Freitag sollten jeweils bis zu vier Sonderflüge der Lufthansa deutsche Staatsbürger und deren Angehörige aus Israel nach Deutschland fliegen. Zwei Flüge sollen jeweils nach München und zwei nach Frankfurt führen. Die Abflugzeiten sollten um 13.30 Uhr, 14.30 Uhr, 16 Uhr und 17 Uhr (Ortszeit) sein. Es wird demnach damit gerechnet, dass die Flüge eine Kapazität von insgesamt etwa 1000 Menschen pro Tag haben.

10:13 Uhr – Türkei: Verhandeln über Freilassung der von Hamas entführten Geiseln

Die Türkei verhandelt nach eigenen Angaben über die Freilassung der von der islamistischen Hamas entführten israelischen Geiseln. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus dem türkischen Präsidialamt. Der Prozess werde von Präsident Recep Tayyip Erdogan und den zuständigen Institutionen gesteuert. Wer genau an den Verhandlungen beteiligt ist und wie diese geführt werden, war zunächst nicht bekannt. Zuvor hatten türkische Medien darüber berichtet.

Terroristen hatten am vergangenen Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas Massaker mit mehr als 1200 Toten in israelischen Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Rund 150 Menschen wurden in den Küstenstreifen verschleppt und werden dort als Geiseln festgehalten. Bundeskanzler Olaf Scholz sagte am Donnerstag in einer Regierungserklärung, dass auch mehrere Deutsche unter den Geiseln der Hamas seien.

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10:02 Uhr – US-Außenminister Blinken zu Solidaritätsbesuch in Israel eingetroffen

US-Außenminister Antony Blinken ist angesichts des Großangriffs der Hamas zu einem Solidaritätsbesuch in Israel eingetroffen. Blinken landete am Morgen auf dem Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv, wie ein AFP-Reporter berichtete. Dort wurde er vom israelischen Außenminister Eli Cohen empfangen. Auch ein Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu war geplant. Blinken will bei seinem Besuch über weitere US-Militärhilfen sprechen.

Der US-Außenminister wird bei seiner Nahost-Reise auch Israels Nachbarn Jordanien besuchen. Für Freitag ist in der jordanischen Hauptstadt Amman ein Treffen Blinkens mit König Abdullah II. und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant, wie ein US-Regierungsvertreter ankündigte.

09:33 Uhr – Israels Armee bereitet sich auf mögliche Gaza-Bodenoffensive vor

Israels Armee bereitet sich nach Angaben eines Militärsprechers auf eine mögliche Bodenoffensive im Gazastreifen vor. „Wir bereiten uns auf ein Bodenmanöver vor, falls dieses von der politischen Führung entschieden wird“, sagte Armeesprecher Richard Hecht. Eine solche Entscheidung sei noch nicht gefallen.

Israels Armee hat rund 300.000 Reservisten für einen Krieg mit der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas mobilisiert. Militante Palästinenser im Gazastreifen haben nach Armeeangaben bisher rund 5000 Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert.

09:21 Uhr – Scholz kündigt Betätigungsverbot für Hamas in Deutschland an

Nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel mit vielen Hundert Toten hat Bundeskanzler Olaf Scholz ein Betätigungsverbot für die Organisation in Deutschland angekündigt. Zudem soll das palästinensische Netzwerk Samidoun verboten werden, wie Scholz in seiner Regierungserklärung im Bundestag sagte.

Die Hamas ist von der EU und den USA bereits als Terrororganisation eingestuft. Der Verein Samidoun, der sich selbst Gefangenensolidaritätsnetzwerk nennt, hatte bereits am Samstag die blutige Terrorattacke auf Israel bejubelt, indem es Süßigkeiten auf der Sonnenallee in Berlin-Neukölln verteilte. „Das ist abscheulich. Das ist menschenverachtend. Das widerspricht allen Werten, denen wir als Land verpflichtet sind“, sagte Scholz. „Hass und Hetze nehmen wir nicht tatenlos hin. Antisemitismus dulden wir nicht.“

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09:11 Uhr – Makkabi Deutschland warnt vor wachsendem Judenhass im Sport

Makkabi Deutschland hat „eindringlich“ vor einem erneuten Anstieg des „israelbezogenen Antisemitismus und Judenhasses in Deutschland“ im Sport gewarnt. „Daher appellieren wir an alle Vereine, gerade jetzt besonders wachsam, ihre Sportler und Sportlerinnen zu sensibilisieren und antisemitische Vorfälle konsequent zu melden“, teilte der jüdische Turn- und Sportverband in Deutschland mit. Antisemitismus gehöre weder auf „unsere Straßen noch auf unsere Sportplätze. Lasst uns als Sport gemeinsam ein Vorbild für das friedliche Zusammenleben in Deutschland sein“, hieß es weiter.

Nach dem Terrorüberfall der islamistischen Hamas auf Israel am vergangenen Samstag war bereits der Spiel- und Trainingsbetrieb von Makkabi Berlin eingestellt worden.

08:56 Uhr – Israels Armee: Kein Flächenbombardement im Gazastreifen

Angesichts von Bildern weitreichender Zerstörungen im Gazastreifen hat ein israelischer Militärsprecher am Donnerstag betont, es gebe „kein Flächenbombardement“ in dem Palästinensergebiet. „Wir greifen kein Ziel an, das nicht auf Geheimdienstinformationen basiert“, sagte Sprecher Richard Hecht.

Die Angriffe seien zwar „größer als alles, was wir bisher gesehen haben“, sagte er. Die Armee bekomme aber jeweils konkrete Informationen darüber, wo militante Palästinenser sich versteckten. „Wenn eine beteiligte Person sich versteckt, werden wir (die Zivilbevölkerung) vor dem Angriff warnen“, sagte er. „Menschen, die gehen wollen, gehen dann.“

08:43 Uhr – Hamas: Raketen auf Tel Aviv als Vergeltung für israelische Angriffe abgefeuert

Die radikalislamische Hamas hat am Donnerstag nach eigenen Angaben erneut Raketen auf Tel Aviv abgefeuert. Die Attacken seien eine Reaktion auf israelische Luftangriffe, die sich gegen Zivilisten in zwei Flüchtlingslagern gerichtet hätten, teilte die Palästinenserorganisation mit. Israel hatte am Donnerstagmorgen nach Berichten von AFP-Korrespondenten dutzende Luftangriffe in Richtung des Flüchtlingslagers Al-Schati und im Norden des Gazastreifens ausgeführt.

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08:26 Uhr – Ägypten will keinen Fluchtkorridor für Menschen aus Gaza

Ägypten hat die Einrichtung von Fluchtkorridoren für Menschen aus dem Gazastreifen abgelehnt. Eine Massenflucht aus der Enklave hätte schwerwiegende Folgen für die Sache der Palästinenser, sagte ein hoher ägyptischer Regierungsvertreter. Ägypten verhandele mit Israel, den USA und anderen Staaten über einen Korridor, durch den Hilfsgüter und Treibstoff über den Grenzübergang Rafah nach Gaza geliefert werden sollen. Ausländer sollten über den Grenzübergang aus Gaza evakuiert werden.

Israel fliegt nach terroristischen Großangriffen der im Gazastreifen regierenden militant-islamistischen Hamas pausenlos Angriffe auf Ziele in der dicht besiedelten Küstengegend mit rund 2,3 Millionen Einwohnern. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums gab es dabei bisher 1200 Tote. Staatliche ägyptische Medien berichteten, die israelischen Angriffe seien Teil eines Plans, den Gazastreifen zu entvölkern.

08:18 Uhr – Rotes Kreuz bemüht sich um Freilassung von Geiseln der Hamas

Das Rote Kreuz will sich als Vermittler um die Freilassung der Geiseln in der Gewalt der radikalislamischen Hamas bemühen. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) teilte mit, es stehe in Kontakt mit der Palästinenserorganisation und den israelischen Behörden. „Als neutraler Vermittler sind wir bereit, humanitäre Besuche durchzuführen, die Kommunikation zwischen Geiseln und Familienangehörigen zu erleichtern und eine eventuelle Freilassung zu ermöglichen“, erklärte der IKRK-Regionaldirektor für den Nahen Osten, Fabrizio Carboni. Das IKRK rufe „beide Seiten auf, das Leiden der Zivilbevölkerung zu verringern“.

Die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte am Samstag einen Großangriff auf Israel gestartet, woraufhin die israelische Armee zehntausende Soldaten mobilisierte und den Gazastreifen unter Dauerbeschuss nahm. 150 Menschen wurden nach Angaben der israelischen Armee von den Hamas-Kämpfern entführt und in den Gazastreifen verschleppt. Unter den Geiseln befinden sich auch Ausländer. Nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt in Berlin wurden mehrere Menschen mit doppelter israelischer und deutscher Staatsbürgerschaft verschleppt.

08:16 Uhr – Pistorius: Israel bittet Deutschland um Munition für Kriegsschiffe

Israel hat Deutschland angesichts der Terrorangriffe der Hamas um Munition für Kriegsschiffe gebeten. Das sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) a am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel. Zudem sollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unter anderem auch Blutkonserven und Schutzwesten angefragt worden seien. Über die Anfragen werde man sich mit den Israelis nun austauschen, sagte Pistorius. „Wir stehen an der Seite der Israelis.“

Zuvor hatte das Bundesverteidigungsministerium am Mittwochabend bereits bestätigt, dass Deutschland Israel mit bis zu zwei von der Bundeswehr geleasten Kampfdrohnen vom Typ Heron TP unterstützen wird. Die Bundeswehr least derzeit fünf Drohnen dieses Typs. In Israel werden an ihnen deutsche Soldaten ausgebildet. Noch am Mittwochnachmittag hatte Pistorius gesagt, es gebe keine Hinweise darauf, dass Israel von Partnern wie Deutschland Waffen und Ausrüstung für den Kampf gegen die Hamas anfragen wolle. Im Fall der Fälle werde man sich dann aber selbstverständlich mit den Partnern dazu beraten.

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Tod und Zerstörung brachten die Hamas über den Kibbuz Re‘im

08:05 Uhr – Ministerin: Israels Krieg gegen die Hamas wird Islamisten weltweit abschrecken

Der Militäreinsatz Israels gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas wird nach Ansicht der israelischen Geheimdienstministerin Gila Gamliel zur Abschreckung anderer Extremistengruppen in der Welt führen. „Unser entschlossenes Handeln wird andere Organisationen davon abhalten, die gleichen tragischen Angriffe zu verüben“, sagte Gamliel mit Blick auf den Großangriff der Hamas auf Israel am Samstag.

Israel müsse die Hamas „ausrotten“, damit niemand auch nur auf die Idee komme, „das, was (in Israel) passiert ist, als Modell“ für künftige Anschläge zu nutzen.

07:16 Uhr – Hamas: 15 Tote bei Luftangriff im Gazastreifen

Von der Hamas kontrollierte Medien melden 15 getötete Palästinenser. Sie seien bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen ums Leben gekommen. Mehrere Menschen seien dabei auch verletzt worden. Zuvor hatte Israel mitgeteilt, dass im Gazastreifen ein groß angelegter Angriff laufe.

05:24 Uhr – Offizier: Terroristen schleuderten Handgranate in Raum voller Kinder

Nach der Rückeroberung einer von Hamas-Kämpfern überrannten Siedlung haben sich israelischen Soldaten Bilder des Grauens geboten. „Kinder im selben Raum und da kommt jemand und tötet sie alle“, sagte Generalmajor Itai Veruv im Kibbuz Beeri nahe dem Grenzzaun zum Gazastreifen. „15 Mädchen und Teenager, sie haben (sie) in denselben Raum gesteckt, eine Handgranate reingeworfen und das war‘s“, fügte er hinzu. „Es ist ein Massaker. Es ist ein Pogrom.“ Er fühle sich an die brutalen Attacken auf Juden in Osteuropa im 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert erinnert.

Die israelischen Streitkräfte führten am Mittwoch eine Gruppe von Journalisten durch den Kibbuz Beeri. Die Siedlung mit mehr als 1000 Einwohnern gehörte zu mehr als 20 Kleinstädten und Dörfer, die am vergangenen Wochenende Ziel der terroristischen Großangriffe wurden, die die militant-islamistische Hamas vom Gazastreifen aus startete. Nach längeren Kämpfen mit militanten Palästinensern gelang es dem Militär, die Kontrolle über den Kibbuz Beeri zurückzuerlangen. Ehe die israelischen Truppen obsiegten, hätten die Angreifer mehr als 100 Bewohner getötet, erklärten israelische Regierungsvertreter.

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05:10 Uhr – Guterres fürchtet Übergreifen des Konflikts auf Region

UN-Generalsekretär António Guterres hat vor einem Übergreifen des Konflikts zwischen Palästinensern und Israel auf die gesamte Region gewarnt. Der UN-Generalsekretär appellierte am Mittwoch (Ortszeit) in New York an alle Konfliktparteien, eine weitere Eskalation zu verhindern.

Guterres äußerte sich besorgt über die jüngsten Berichte über Angriffe aus dem Südlibanon auf Israel. Er forderte die sofortige Freilassung aller israelischen Geiseln, die im Gazastreifen festgehalten werden.

04:17 Uhr – Palästinensische Medien melden mehr als 1200 Tote

Die Zahl der Toten im Gazastreifen ist auf 1200 gestiegen, rund 5600 Menschen wurden verletzt, berichten palästinensische Medien unter Berufung auf das Gesundheitsministerium des Gazastreifens. Rund 340.000 der 2,3 Millionen Einwohner des Gebietes seien durch den Krieg vertrieben worden, teilte die UNO mit. 65 Prozent der Vertriebenen befänden sich derzeit in Notunterkünften.

04:00 Uhr – Antisemitismus-Beauftragter befürchtet Anti-Israel-Stimmung an Schulen

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, befürchtet nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel wachsende anti-israelische Tendenzen an Schulen. „Ich habe die große Sorge, je weiter auch die israelische Antwort auf diesen terroristischen Anschlag voranschreitet, dass sich die Stimmung in den Schulen deutlich gegen Israel wenden wird“, sagte Klein der Deutschen Presse-Agentur. „Bereits jetzt gibt es ja schockierende Nachrichten von Schulen, wo sich Schüler palästinensische Fahnen umlegen, also diesen Konflikt in die Schulen hereintragen wollen.“ Das werde möglicherweise noch zunehmen.

03:54 Uhr – Saudischer Kronprinz und iranischer Präsident telefonieren

Der saudi-arabische Kronprinz Mohamed bin Salman und Irans Präsident Ebrahim Raisi haben erstmals über den Krieg zwischen der Hamas und Israel gesprochen. Bin Salman erhielt einen Anruf von Raisi, in dem die beiden Staatschefs „die aktuelle militärische Situation im Gazastreifen und seiner Umgebung“ besprachen, berichtete die amtliche saudiarabische Presseagentur SPA.

Den Angaben zufolge teilte der Kronprinz Raisi mit, dass Riad „mit allen internationalen und regionalen Parteien kommuniziert, um die Eskalation zu stoppen“. Er betonte zudem „die feste Haltung des Königreichs bei der Unterstützung der palästinensischen Sache“, berichtete SPA weiter. Laut der iranischen Nachrichtenagentur Irna sprachen Raisi und bin Salman über die Notwendigkeit, „die Kriegsverbrechen gegen Palästina zu stoppen“.

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00:47 Uhr – Armee: 189 Soldaten unter Hamas-Terroropfern

Unter den mehr als 1200 Todesopfern der Terrorattacken der Hamas in Israel sind nach Stand vom Mittwoch auch 189 Soldaten. Das teilte Israels Armee mit. Die weitaus meisten der bei den Großangriffen getöteten Menschen sind demnach Zivilisten.

23:40 Uhr – USA verlegen zweiten Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer

Die USA wollen zur Unterstützung Israels eine zweite Flugzeugträgerkampfgruppe ins östliche Mittelmeer verlegen. Die „USS Dwight D. Eisenhower“ und deren Begleitschiffe seien ein „verfügbares Asset“, auf das man bei Bedarf zurückgreifen werde, erklärte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Mittwoch.

Die „USS Gerald R. Ford“, der modernste Flugzeugträger der US-Marine, und deren Kampfgruppe aus Kreuzern, Zerstörern sowie weiteren Schiffen und Flugzeugen ist bereits im östlichen Mittelmeer eingetroffen. Mit den Maßnahmen wollen die USA nach Einschätzung von Beobachtern nach den terroristischen Großangriffen der Hamas auf Israel eine Ausweitung des Konflikts in der Region, etwa durch ein Eingreifen des Irans oder der Hisbollah, verhindern.

23:28 Uhr – Biden: Hamas-Attacken „tödlichster Tag für Juden seit Holocaust“

US-Präsident Joe Biden hat die Angriffe der Hamas in Israel als „den tödlichsten Tag für Juden seit dem Holocaust“ bezeichnet. Die Angriffe seien „pure Grausamkeit“ gewesen, so Biden in Washington vor führenden Vertretern der jüdischen Gemeinden in den USA. „Und ich würde behaupten, dass dies der tödlichste Tag für Juden seit dem Holocaust ist“, fügte er hinzu.

Die Hamas habe nicht nur „Terror, sondern auch das schiere Böse in die Welt gebracht“. In einigen Fällen überträfen die Taten der Hamas sogar die Gräueltaten der islamistischen Terrororganisation Islamischer Staat (IS). „Die letzten Tage haben uns eindringlich daran erinnert, dass der Hass nie vergeht“, so Biden. Er verstecke sich nur, bis man ihm ein wenig Sauerstoff gebe. Biden betonte, dass seine Regierung Antisemitismus weiter mit allen Mitteln bekämpfen werde.

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