Israel Liveticker: ++ Mindestens 222 Menschen verschleppt – Israel schickt Bodentruppen zur Rettung nach Gaza ++

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu heute vereinzelt auch mit Bodentruppen die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen angegriffen. Zudem flog die Luftwaffe erneut Angriffe auf das Palästinenser-Gebiet am Mittelmeer. Diese konzentrierten sich auf Orte, an denen sich militante Palästinenser versammelten, teilte das Militär mit. Die Hamas hatte bereits am Sonntag erklärt, dass ihre Kämpfer gepanzerte Einheiten angegriffen hätten, die auf ein im Süden des Gazastreifens gelegenes Gebiet vorgedrungen seien. Es sei gelungen, Ausrüstung des israelischen Militärs zu zerstören. Zu solchen möglichen Verlusten nahm das Militär nicht Stellung.

„In der Nacht gab es Razzien durch Panzer- und Infanterietruppen“, sagte der Sprecher des israelischen Militärs, Daniel Hagari, vor der Presse. „Bei diesen Razzien handelt es sich um Razzien, bei denen Terroristentrupps getötet werden, die sich auf die nächste Phase des Krieges vorbereiten.“

Das israelische Militär sei „tief“ in den Gazastreifen eingefallen, sagte Hagari. Dabei sei auch alles durchsucht worden, was auf Informationen über die Vermissten und Geiseln hinweisen könne. 222 Menschen seien von der Hamas bei ihrem Angriff auf Israel am 7. Oktober verschleppt worden, fügte Hagari hinzu.

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Unter den Geiseln sind auch deutsche Staatsbürger, mit denen die Bundesregierung allerdings keinen Kontakt hat. Die israelische Armee geht davon aus, dass die meisten der Geiseln noch am Leben sind. Zwei US-amerikanische Geiseln wurden am Freitag freigelassen.

„Für diese acht Deutschen ist Bundeskanzler Olaf Scholz die einzige Chance“

Bundeskanzler Scholz wird als erster Regierungschef seit Beginn des Hamas-Überfalls nach Israel reisen. Für Angehörige der nach Gaza entführten Deutschen könnte der Kanzler die letzte Hoffnung sein, sagt die deutsch-israelische Reporterin Antonia Yamin im WELT-Interview.

Hagari nährte zudem die Erwartung, dass Israel in absehbarer Zeit mit einer groß angelegten Bodenoffensive gegen die Hamas beginnen könnte. Bereits jetzt sind Streitkräfte rings um den Gazastreifen zusammengezogen. Die Einsatzbereitschaft des Militärs werde ständig verbessert, sagte Hagari.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

17:17 Uhr – USA: Aufschub von Bodenoffensive könnte für Geiseln positiv sein

Ein Aufschub einer möglichen israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen könnte den USA nach Einschätzung der Regierung von Präsident Joe Biden mehr Zeit geben, in Zusammenarbeit mit regionalen Partnern die Freilassung weiterer Geiseln zu erwirken. Das habe Washington der israelischen Regierung zu verstehen gegeben, sagte ein mit dem Thema vertrauter US-Regierungsbeamter, der nicht genannt werden wollte. Inwieweit Israel sich davon beeinflussen lasse, sei offen.

Die Gewährsperson verwies auf die Hilfe Katars, durch dessen Vermittlung zwei weibliche Geiseln inzwischen freikamen – zwei von vermutlich mehr als 222 Menschen, die von der militant-islamistischen Hamas bei ihren Terrorangriffen vom 7. Oktober auf Israel verschleppt wurden. Die Vereinbarung über eine Freilassung der beiden Frauen zu erreichen habe länger gedauert, als den Menschen klar sei, sagte der US-Regierungsbeamte.

Biden

US-Präsident Joe Biden

Quelle: AP/Evan Vucci

16:43 Uhr – Spannungen an der Grenze zu Israel: Mehr als 19.000 Vertriebene im Libanon

Infolge der Spannungen zwischen der israelischen Armee und der libanesischen Hisbollah sind UN-Angaben zufolge im Libanon mehr als 19.000 Menschen vertrieben worden. Ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM) erklärte, die „Zunahme grenzüberschreitender Vorfälle“ habe zur Vertreibung von 19.646 Menschen geführt. Die UN-Organisation erwarte weiter steigende Zahlen, sollten die Spannungen anhalten oder die Gewalt eskalieren.

Seit dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober gibt es beinahe täglich militärische Auseinandersetzungen an der israelisch-libanesischen Grenze. Mehrere Menschen wurden getötet. Es wird befürchtet, dass die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz vom Libanon aus eine neue Front zur Unterstützung der verbündeten Hamas eröffnen könnte.

15:57 Uhr – Aktivisten demonstrieren in Den Haag gegen Netanjahu

Propalästinensische Aktivisten haben den Zugang zum Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag besetzt. Die niederländischen Behörden nahmen 19 Personen vorübergehend in Gewahrsam. Die Aktivisten von Extinction Rebellion belagerten eine Brücke vor dem Gericht. Sie trugen ein Transparent mit der Aufschrift „Netanjahu ist ein Kriegsverbrecher“.

Sie kritisierten damit das Vorgehen der Regierung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Kampf gegen die militant-islamistische Hamas.

14:47 Uhr – Staatsschutz ermittelt nach Steinwurf auf Jüdisches Krankenhaus

Nach einem Steinwurf auf das Jüdische Krankenhaus in Berlin-Wedding hat das Landeskriminalamt (LKA) die Ermittlungen übernommen. Der Staatsschutz prüfe, ob es sich bei der Sachbeschädigung um eine politische motivierte Straftat handele, sagte ein Polizeisprecher. Nach seinen Angaben wurde niemand verletzt. Nach bisherigen Erkenntnissen sei der Steinwurf am Sonntagabend gegen 21.00 Uhr erfolgt. Es seien zwei Unbekannte beobachtet worden, die weggerannt seien. Polizeikräfte hätten die nähere Umgebung erfolglos nach ihnen abgesucht. Die Klinik wollte sich mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen zunächst nicht äußern.

13:53 Uhr – Türkei schickt zwei weitere Flugzeuge mit Hilfsgütern

Die Türkei hat zwei Frachtflugzeuge nach Ägypten geschickt, die mit Hilfsgütern und Medikamenten für die Menschen im abgeriegelten Gazastreifen gedacht sind. Zwei weitere würden folgen, teilt Gesundheitsminister Fahrettin Koca mit.

Die Hilfsgüter würden verladen und von Ägypten über die Autobahn an den Grenzübergang Rafah transportiert. Bereits am Sonntag hat die Türkei ein medizinisches Team nach Ägypten entsandt. Die Regierung in Ankara hat sich bereiterklärt, verletzte Palästinenser in der Türkei behandeln zu lassen.

13:02 Uhr – 23 Journalisten im Nahost-Krieg getötet

Seit Beginn der jüngsten Eskalation im Nahen Osten sind dem Presseverband CPJ zufolge mindestens 23 Journalistinnen und Journalisten getötet worden. Von den bestätigten Todesopfern seien 19 Palästinenser, 3 Israelis und ein Libanese, erklärte das „Komitee für den Schutz von Journalisten“ (CPJ) am Sonntag in Washington. Weitere acht Medienschaffende wurden demnach verletzt, drei würden vermisst.

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11:54 Uhr – Außenministerium fordert Deutsche zur Ausreise aus dem Libanon auf

Das Außenministerium hat die Deutschen im Libanon erneut aufgefordert, das Land zu verlassen. Derzeit hätten sich 1100 Personen auf der Krisenvorsorgeliste der Regierung eingetragen, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes mit. Es gebe genügend Flüge, um das Land zu verlassen. Allein am Montag habe es 17 kommerzielle Flüge gegeben.

11:52 Uhr – Dritter Hilfskonvoi erreicht den Gazastreifen

Ein dritter Hilfskonvoi ist über den Grenzübergang in Rafah im Gazastreifen angekommen. Das berichteten Journalisten der Nachrichtenagentur AFP sowie Vertreter Ägyptens und der Palästinenser übereinstimmend. Demnach fuhren mehr als ein Dutzend Lastwagen über die Grenze.

Bei zwei vorherigen Hilfskonvois waren am Samstag und Sonntag insgesamt 34 Lastwagen von Ägypten in das Palästinensergebiet gefahren, wie ein Vertreter des Ägyptischen Roten Kreuzes erklärte.

11:39 Uhr – Israel greift mehr als 320 Ziele im Gazastreifen an

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden mehr als 320 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Darunter seien Tunnel der islamistischen Hamas sowie Dutzende Kommandozentren und Überwachungsposten gewesen, teilte die Armee mit.

Armeesprecher Daniel Hagari sagte: „Wir greifen weiter Infrastruktur an, die eine Gefahr für Bodentruppen darstellen könnte.“ Als Teil dessen seien unter anderem Abschussstellungen für Mörsergranaten beschossen worden. Die Armee bereite sich weiter auf „den Moment des Befehls vor – der Feind ist unter Druck, nicht wir“.

11:04 Uhr – Mindestens 222 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt

Mindestens 222 Geiseln sind nach Angaben der israelischen Armee nach dem Terror-Überfall der islamistischen Hamas in den Gazastreifen verschleppt worden. Man habe die Angehörigen der Entführten informiert, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Unter den Geiseln sind auch deutsche Staatsbürger, mit denen die Bundesregierung allerdings keinen Kontakt hat. Die Armee geht davon aus, dass die meisten der Geiseln noch am Leben sind. Zwei US-amerikanische Geiseln wurden am Freitag freigelassen.

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10:37 Uhr – Blinken: Keine Rückkehr zum Status quo im Gazastreifen

US-Außenminister Antony Blinken hält eine Rückkehr Israels zum Status quo im Gazastreifen für undenkbar. Israel könne es nicht zulassen, dass die militant-islamistische Hamas den Gazastreifen regiere und dazu in der Lage sei, das Land zu bedrohen, sagte Blinken am Sonntag in der Sendung „Meet the Press“ von NBC. Israel habe aber „keinerlei Absicht“, selbst im Gazastreifen zu regieren. Es müsse dafür gesorgt werden, dass die Hamas nicht wiederholen könne, was sie getan habe. Gleichzeitig solle es nicht dazu kommen, dass Israel den Gazastreifen regiere.

10:15 Uhr – Israels Ex-Botschafter spricht sich für Zwei-Staaten-Lösung aus

Israels früherer Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, hat sein Land und internationale Partner aufgerufen, die Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinensern wieder auf die politische Tagesordnung zu setzen. „Sie ist momentan in weiter Ferne. Aber sie muss im Auge behalten werden“, sagte Stein dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. „Die gegenwärtige israelische Regierung hat das von ihrer Tagesordnung gestrichen. Das war ein Fehler.“

Shimon Stein bei einer Preisverleihung 2010

Shimon Stein bei einer Preisverleihung 2010

Quelle: picture-alliance/Eventpress Herrmann

Mit Blick auf die Angriffe der Terrororganisation Hamas und Israels Reaktion darauf mahnte Stein: „Eine militärische Operation ohne eine politische Perspektive wäre eine verpasste Chance.“ Er hoffe, dass die israelische Bodenoffensive im Gazastreifen „mit der Neutralisierung der militärischen Gefahr durch Hamas“ erfolgreich sein werde. „Und dann stellen wir die Frage: Was passiert am Tag danach? Hoffentlich werden uns die USA, Deutschland, die Europäische Union dabei helfen.“

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Die Frage sei, ob der Westen dazu in der Lage sein werde, wenn gleichzeitig Russland Krieg gegen die Ukraine führe, und ob es genügend Ressourcen geben werde, die Gaza und die Palästinensergebiete zu stabilisieren.

09:01 Uhr – Jüdisches Krankenhaus in Berlin mit Stein beworfen

Unbekannte haben das Jüdische Krankenhaus in Berlin-Wedding mit einem Stein beworfen. Das sagte eine Sprecherin der Polizei auf Anfrage. Durch den Steinwurf am Sonntagabend wurde demnach ein Fenster beschädigt. Es gab keine Verletzten. Genauere Angaben machte die Polizei zunächst nicht. Es laufen Ermittlungen wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt.

07:49 Uhr – Zwei Palästinenser im Westjordanland getötet

Im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben zwei Palästinenser bei einer Razzia durch israelische Streitkräfte getötet worden. Der Vorfall habe sich im Flüchtlingslager Dschalasone in der Nähe von Ramallah im von Israel besetzten Westjordanland ereignet, teilt das Gesundheitsministerium mit. Anwohner berichten zudem Reuters, dass israelische Soldaten das Lager durchsucht und zahlreiche Menschen festgenommen hätten. Dabei sei es zu Zusammenstößen mit bewaffneten Männern und einigen Jugendlichen gekommen, die Steine geworfen hätten. Derzeit hätten sich die Soldaten an den Rand des Lagers zurückgezogen. Von der israelischen Armee gab es zunächst keine Stellungnahme.

07:38 Uhr – Israel zerstört zwei Hisbollah-Zellen im Libanon

Israelische Flugzeuge haben nach israelischen Militärangaben zwei Zellen der Hisbollah im Libanon getroffen. Von den beiden Stellungen aus sollten Panzerabwehrraketen und Raketen auf Israel abgefeuert werden, erklärt das israelische Militär.

Nach Angaben der Armee befand sich eine Zelle in der Nähe der israelischen Stadt Mattat, etwa 13 Kilometer südwestlich von Aitaroun. Die andere befand sich weiter nördlich im umstrittenen Gebiet der Shebaa-Farmen.

Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA hatte zuvor von einem israelischen Luftangriff am südlichen Stadtrand von Aitaroun im Südlibanon berichtet. Ob sich beide Seiten auf dieselben Vorfälle beziehen, ist zunächst unklar.

07:35 Uhr – UN-Ernährungsprogramm: Hilfe für Palästinenser ohne Bedingungen

Corinne Fleischer, Nahost-Regionaldirektorin beim Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen, ist dagegen, Hilfslieferungen in die palästinensischen Gebiete an die Freilassung israelischer Geisel durch die Terrororganisation Hamas zu knüpfen. Die Hilfslieferungen dürften nicht mit Bedingungen verbunden werden, „die Leute sind am Hungern“, sagte Fleischer im Deutschlandfunk. In den Notunterkünften gebe es Menschen, die von einem Liter Wasser pro Tag leben.

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05:18 Uhr – Deutsche Marine bereitet sich auf Evakuierungen aus dem Libanon vor

Die Deutsche Marine bereitet sich vor dem Hintergrund des Angriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel auf Evakuierungen von Bundesbürgern aus Israel oder dem Libanon vor. „Unsere Aufgabe ist, den Schutz deutscher Staatsbürger sicherzustellen“, sagte Marine-Inspekteur Jan Christian Kaack im Interview mit dem „Handelsblatt“. „Wir können auch deutsche Staatsbürger aus dem Libanon abholen, falls das erforderlich sein sollte.“

Aktuell liege der Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ in der Ägäis. Dieser habe ein Rettungszentrum an Bord, das mit einem kleinen Kreiskrankenhaus vergleichbar sei. „Wir können also Verletzte auf einem sehr hohen Standard versorgen“, sagte Kaack. Außerdem sei die Korvette „Oldenburg“ am Einsatz der UN-Mission Unifil vor der libanesischen Küste beteiligt. Sie wird bald von der Fregatte „Baden-Württemberg“ abgelöst.

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„Wir haben auch Spezialkräfte vor Ort und halten weiteres Personal mit hoher Einsatzbereitschaft in der Hinterhand. Denn wir müssen uns auf alle Eventualitäten vorbereiten“, sagte Kaack dem „Handelsblatt“.

03:30 Uhr – China nennt Aussichten im Nahost-Konflikt besorgniserregend

Die Regierung in Peking schätzt die Lage im Gazastreifen staatlichen Medienberichten zufolge als „sehr ernst“ ein. Es bestehe die Gefahr eines großflächigen Bodenkonflikts und einer Ausweitung der bewaffneten Auseinandersetzungen entlang der Nachbargrenzen, zitieren chinesische Staatsmedien den Nahost-Sondergesandten des Landes, Zhai Jun, während seiner Nahostreise.

Die Aussichten seien besorgniserregend. China sei bereit, „alles zu tun“, um den Dialog zu fördern, einen Waffenstillstand zu erreichen und den Frieden wiederherzustellen sowie die Zweistaatenlösung und eine gerechte und dauerhafte Lösung des Konflikts zu unterstützen. China habe den Palästinensern über die Vereinten Nationen (VN) und über bilaterale Kanäle humanitäre Soforthilfe zur Verfügung gestellt und werde dies auch weiterhin tun, um die humanitäre Krise zu lindern.

02:37 Uhr – Nach Veto: USA legen im UN-Sicherheitsrat Nahost-Resolution vor

Wenige Tage nach ihrem Veto gegen einen brasilianischen Resolutionsentwurf zur Nahostkrise mit Fokus auf humanitäre Hilfe haben die USA dem UN-Sicherheitsrat einen eigenen Resolutionsentwurf vorgelegt. Darin gehe es vor allem um die Freilassung der von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln, hieß es am Sonntag aus Diplomatenkreisen. Ob und wann die Resolution dem Sicherheitsrat in New York zur Abstimmung vorgelegt werden könnte, war zunächst noch nicht klar. Ein Veto Russlands wäre für diesen Fall wahrscheinlich.

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Zuvor hatten sowohl Russland als auch Brasilien dem UN-Sicherheitsrat Nahost-Resolutionen vorgelegt. Der russische Entwurf hatte nicht die erforderliche Mehrheit erhalten, gegen den brasilianischen hatten die USA ein Veto eingelegt. Man verstehe, warum Brasilien die Abstimmung vorangetrieben habe, doch es sei nun erst einmal abzuwarten, welche Wirkung die diplomatischen Bemühungen vor Ort entfalteten, hatte die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield zur Begründung gesagt.

02:33 Uhr – US-Präsident Biden spricht mit Verbündeten

US-Präsident Joe Biden hat sich mit Bundeskanzler Olaf Scholz und anderen Regierungschefs verbündeter Staaten ausgetauscht und Israel erneut Unterstützung zugesichert. Die Staats- und Regierungschefs der USA, Kanadas, Frankreichs, Deutschlands, Großbritanniens und Italiens hätten ihre Unterstützung für Israel und sein Recht bekräftigt, sich „gegen Terrorismus zu verteidigen“, teilte das Weiße Haus am Sonntag (Ortszeit) mit. Zugleich forderten sie „die Einhaltung des humanitären Völkerrechts, einschließlich des Schutzes der Zivilbevölkerung“, hieß es weiter.

Die Staats- und Regierungschefs begrüßten die ersten Lieferungen von humanitären Hilfsgütern, die am Wochenende den von Israel abgeriegelten Gazastreifen erreichten. Sie hätten zugesagt, die Koordinierung mit Partnern in der Region fortzusetzen, „um einen dauerhaften und sicheren Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser, medizinischer Versorgung und anderen Hilfsleistungen zu gewährleisten“, hieß es weiter. Ferner wollten sie die diplomatischen Bemühungen auch mit Partnern in der Region fortsetzen, um eine Ausweitung des Konflikts zu verhindern und auf eine politische Lösung und einen dauerhaften Frieden im Nahen Osten hinzuarbeiten, hieß es.

01:55 Uhr – Macron reist am Dienstag nach Israel

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wird am Dienstag zu einem zweitägigen Besuch in Israel erwartet. Das teilte der Élyséepalast am späten Sonntagabend in Paris mit. Einzelheiten zu der Reise wurden noch nicht bekannt. In der vergangenen Woche hatte Macron noch gesagt, in den Nahen Osten zu reisen, sobald sich Aussicht auf konkrete Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas böten. Für ihn sei wichtig, eine konkrete Einigung erzielen zu können, die Lage zu deeskalieren sowie über humanitäre Fragen zu reden. Wie die Zeitung „Le Parisien“ unter Verweis auf diplomatische Kreise berichtete, werde Macron höchstwahrscheinlich auch in den Libanon und nach Ägypten reisen.

Die Zahl der bei dem Hamas-Angriff auf Israel getöteten französischen Staatsbürger wurde zuletzt mit 30 angegeben. Sieben Landsleute würden weiterhin vermisst, hieß es vom Außenministerium in Paris. Inzwischen habe sich bestätigt, dass einige davon von der Hamas als Geisel genommen worden seien.

01:06 Uhr – Weißes Haus: „Kontinuierlicher Fluss“ von Hilfe nach Gaza vereinbart

Die Not leidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen kann nach dem Anlaufen erster Hilfstransporte seit Kriegsbeginn nach US-Regierungsangaben auf regelmäßige Lieferungen hoffen. US-Präsident Joe Biden und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hätten in einem Telefonat bekräftigt, dass „es nun einen kontinuierlichen Fluss dieser wichtigen Hilfe nach Gaza geben wird“, teilte das Weiße Haus am Sonntag mit.

Am Samstag hatte ein erster Hilfskonvoi aus 20 Lastwagen über den Grenzübergang Rafah von Ägypten aus Güter in den Gazastreifen gebracht. Hilfsgruppen bezeichneten das als Tropfen auf den heißen Stein und nicht annähernd genug. Auf ägyptischer Seite der Grenze warten seit Tagen Lastwagen mit vielen Tonnen Hilfsgütern darauf, die Lieferungen in den Gazastreifen zu bringen.

Am Sonntag erreichte dann ein zweiter Hilfskonvoi von Ägypten aus den Gazastreifen, wie die für palästinensische Angelegenheiten zuständige israelische Behörde Cogat mitteilte. Der Konvoi sei auf Bitten der USA hin durchgelassen worden. Das Palästinenserhilfswerk UNRWA bestätigte die Ankunft von 14 Lastwagen.

00:02 Uhr – Ehemaliger Botschafter Israels: Zweistaatenlösung im Auge behalten

Israels früherer Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, hat sich für eine Wiederbelebung der Idee einer Zweistaatenlösung im Nahostkonflikt ausgesprochen. „Sie ist momentan in weiter Ferne. Aber sie muss im Auge behalten werden“, sagte Stein dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Die gegenwärtige israelische Regierung hat das von ihrer Tagesordnung gestrichen. Das war ein Fehler“, sagte er.

„Eine militärische Operation ohne eine politische Perspektive wäre eine verpasste Chance.“ Er hoffe, dass Israels geplante Bodenoffensive „mit der Neutralisierung der militärischen Gefahr durch Hamas“ erfolgreich sein werde. „Und dann stellen wir die Frage: Was passiert am Tag danach? Und hoffentlich werden uns die USA, Deutschland, die Europäische Union dabei helfen.“ Es werde eine sehr schwierige Aufgabe sein. Die Frage sei, ob der Westen dazu in der Lage sein werde, wenn gleichzeitig Russland Krieg gegen die Ukraine führt, und ob es genügend Ressourcen geben werde, Gaza und die Palästinensergebiete zu stabilisieren.

Stein geht von einem „relativ langen Krieg“ aus. „Ein Krieg inmitten einer Stadt ist schwierig. Ich habe das als Soldat 1967 selbst erlebt, als ich in Gaza war. Es war verdammt blutig.“ Weiter sagte Stein, er hoffe, dass die deutsche Solidarität durch die israelische Bodenoffensive nicht bröckeln werde.

Mit Blick auf pro-palästinensische Demonstrationen und antisemitische Angriffe in Deutschland sagte Stein: „Die Integration von vielen Palästinensern in Deutschland ist gescheitert. Sie haben oft den Krieg aus ihrer Heimat mitgenommen und projizieren ihn jetzt auf deutschem Boden.“

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