Israel Liveticker: ++ Mehr als 30 Deutsche haben Gaza-Streifen verlassen, berichtet das Auswärtige Amt ++

Mehr als 30 Deutsche haben den umkämpften Gazastreifen am Freitag nach Angaben der Bundesregierung verlassen können. Darunter seien auch Familien mit Kindern, teilte das Auswärtige Amt am Abend über X, vormals Twitter, mit. Das Team der deutschen Botschaft in Kairo kümmere sich nun um sie, hieß es weiter. „Wir setzen unsere Bemühungen fort und arbeiten intensiv daran, dass weitere Deutsche ausreisen können.“

Zugleich konnten auch 34 Franzosen den Gazastreifen verlassen, wie das Außenministerium in Paris mitteilte.

Ein Blick auf das Tor des Grenzübergangs Rafah zu Ägypten

Quelle: Abed Rahim Khatib/dpa

Bereits am Mittwoch waren unter den Ausländern, die aus dem Gazastreifen nach Ägypten ausreisen konnten, auch deutsche Staatsbürger. Dabei handelte es sich um eine niedrige einstellige Zahl von Mitarbeiterinnen internationaler Hilfsorganisationen.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

21:22 Uhr – Jordanien plant Treffen Blinkens und arabischer Außenminister

Jordanien empfängt nach eigenen Angaben am Samstag US-Außenminister Antony Blinken und die Außenminister Saudi-Arabiens, Katars, der Vereinigten Arabischen Emirate und Ägyptens sowie Vertreter der Palästinenser.

Behandelt werden sollten dabei die Forderung arabischer Länder nach einer sofortigen Feuerpause im Gazastreifen und die Lieferung humanitärer Hilfen dorthin, kündigt das jordanische Außenministerium an. Erörtert werden sollten auch Möglichkeiten zur Deeskalation, um die Sicherheit der Region nicht weiter zu gefährden.

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Blick vom US-Flugzeugträger D. D Eisenhower auf das östliche Mittelmeer

19:55 Uhr – Israelische Familien wollen nach Hamas-Attacke Ermittlungen in Den Haag

Nach dem Terrorangriff der Hamas wollen mehrere israelische Familien Ermittlungen gegen die Hamas am Internationalen Strafgerichtshof. Man habe das Gericht in Den Haag aufgefordert, gegen die Hamas zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen zu ermitteln, sagte ihr Anwalt François Zimeray im französischen Sender Radio Classique.

19:43 Uhr – Israel will Krankenwagen angegriffen haben, der von Hamas verwendet wurde

Israels Militär hat nach eigener Darstellung einen Krankenwagen im Gazastreifen angegriffen, der von Hamas-Kämpfern verwendet worden sei. Bei dem Luftangriff seien radikale Islamisten getötet worden, hieß es. Soldaten hätten festgestellt, dass das Fahrzeug von einer nahe gelegenen „Hamas-Terorzelle“ im Kampfgebiet genutzt worden sei.

Es lägen Informationen vor, dass die Hamas Krankenwagen für den Transport von Kämpfern und Waffen benutze. Zuvor hatte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen von dem Vorfall berichtet. Israel habe einen Konvoi von Krankenwagen angegriffen, der vom Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt aufgebrochen sei, hieß es.

19:29 Uhr – Israelische Armee tötet offenbar zahlreiche Terroristen im Gazastreifen

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge im Gazastreifen erneut zahlreiche Terroristen getötet. Diese hätten auf israelische Truppen geschossen, teilte das Militär am Freitag mit. In einem Fall hätten Terroristen einen Tunnel verlassen. Bodentruppen informierten den Angaben nach die Luftwaffe und diese habe dann die Terrorzelle angegriffen. Bei einem weiteren Gefecht hätten Terroristen einen Schacht in einem Wohnhaus verlassen und das Feuer auf israelische Soldaten eröffnet. Das Militär habe zurückgeschossen und sie getötet.

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18:10 Uhr – Netanjahu lehnt Feuerpause in Gaza ohne Freilassung von Hamas-Geiseln ab

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt Feuerpausen im Gazakrieg ab, solange die islamistische Hamas nicht die im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freilasse. Das sagte er am Freitag bei einem Besuch des US-Außenministers Antony Blinken.

Blinken wiederum sagte in Israel, er habe bei seinen Treffen mit Regierungsvertretern in Tel Aviv ausführlich über mögliche humanitäre Feuerpausen diskutiert. Diese sollen dazu dienen, die Menschen im Gazastreifen mit humanitärer Hilfe zu versorgen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich in Sicherheit zu bringen.

Einen generellen Waffenstillstand lehnt die US-Regierung derzeit jedoch ab. Sie argumentiert, dies würde nur der Hamas in die Hände spielen und der Gruppe Zeit geben, sich neu aufzustellen für weitere Attacken.

17:47 Uhr – Unvorstellbarer Preis: Israel warnt Hisbollah vor Konflikt-Ausweitung

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah vor einer militärischen Eskalation gewarnt. „Ein solcher Fehler wird sehr kostspielig sein. Sie zahlen einen unvorstellbaren Preis“, sagte Benjamin Netanjahu. „Ich sage unseren Feinden noch einmal: Täuschen Sie sich nicht über uns.“

„Alle Optionen sind auf dem Tisch“, hatte Nasrallah seinerseits zuvor Israel gewarnt. Eine Eskalation hänge vom Verlauf des Kriegs im Gazastreifen sowie von Israels Verhalten gegenüber dem Libanon ab. Er warnte bei seiner ersten öffentlichen Rede seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober vor einer „großen Schlacht“ an der Grenze.

17:40 Uhr – Scholz und Jordaniens König dringen auf Zwei-Staaten-Lösung

Bundeskanzler Olaf Scholz und der jordanische König Abdullah haben nach Angaben eines Regierungssprechers eine Zwei-Staaten-Lösung für Israelis und Palästinenser gefordert. Beide seien sich in einem Telefonat einig gewesen, dass nur so ein Leben in Frieden und Sicherheit ermöglicht werden könne. Scholz habe zudem bekräftigt, dass Deutschland sich nachdrücklich für den Schutz von Zivilisten und für einen kontinuierlichen und sicheren Zugang humanitärer Hilfe für die Menschen im Gazastreifen einsetze. Die Bundesregierung habe ihre humanitäre Hilfe für den Gazastreifen ausgeweitet.

17:36 Uhr – Plakate israelischer Geiseln abgehängt – Verfahren eingestellt

Der Vorfall, bei dem Polizisten Plakate mit Bildern israelischer Geiseln entfernt haben, bleibt ohne strafrechtliche Folgen. Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage mit. Das Verfahren sei mangels Anfangsverdacht eingestellt worden. Aus ihrer Sicht lag beim Plakatieren kein Verstoß gegen das Presserecht vor. Im Fall der Polizisten sah die Behörde nicht die Voraussetzung für eine Sachbeschädigung.

Der Polizeieinsatz in Berlin-Friedrichshain hatte für Empörung gesorgt. Ein auf der Plattform X, früher Twitter, geteiltes Video zeigte, wie Polizisten Plakate von einer Litfaßsäule entfernten. Auf diesen waren Bilder von Menschen, die von der islamistischen Terrororganisation Hamas aus Israel verschleppt worden waren. Von der Polizei hieß es dazu, es habe der Verdacht unberechtigter Plakatierung bestanden.

Polizeipräsidentin Barbara Slowik äußerte allerdings ihr Bedauern. Sie könne „absolut nachempfinden, dass durch das Abnehmen der Plakate Gefühle, insbesondere von Angehörigen und Freunden der Geiseln sowie den Menschen der israelisch/jüdischen Community verletzt wurden“, teilte Slowik vergangenen Dienstag auf X mit.

17:23 Uhr – Palästinensischer Botschafter beklagt Gleichgültigkeit in Deutschland

Der Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde in Deutschland, Laith Arafeh, hat den Deutschen in Bezug auf die zivilen Opfer der israelischen Militäroperation im Gazastreifen mangelndes Mitgefühl vorgeworfen. „Unseren Opfern begegnet man nach wie vor mit Gleichgültigkeit“, kritisierte der Botschafter. Dabei seien bereits mehr als 9000 Menschen getötet worden, darunter viele Kinder. Hunderttausende seien durch die Zerstörung von Gebäuden obdachlos.

Er beklagte zudem eine Verengung der politischen Debatte. „Eine wachsende Cancel Culture in Deutschland sorgt dafür, dass das palästinensische Volk immer mehr verunglimpft und entmenschlicht wird“, sagte Arafeh. Diese „Cancel Culture“ verzerre den Diskurs, bringe Debatten zum Verstummen, bedrohe Karrieren und schüre gleichzeitig Rassismus, Bigotterie und Spaltung. „Wir fordern alle auf, sich zu besinnen und dem Ruf der Menschlichkeit zu folgen, bevor die Geschichte ihr Urteil fällt“, appellierte der Leiter der palästinensischen Mission in Berlin.

16:31 Uhr – USA setzen Drohnen bei Suche nach Geiseln im Gazastreifen ein

Die USA setzen Drohnen bei der Suche nach von der radikalislamischen Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln ein. Unbewaffnete Drohnen würden das Palästinensergebiet seit dem Hamas-Angriff auf Israel vom 7. Oktober überfliegen, teilte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, mit. Die USA würden außerdem Israel bei der Suche nach den Geiseln „Beratung und Unterstützung“ bieten.

15:59 Uhr – Hisbollah-Chef droht mit Eskalation: „Realistische Möglichkeit“

Der Chef der libanesischen Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah, droht mit einer weiteren Eskalation im Krieg zwischen Israel und der Hamas. „Alle Optionen an der libanesischen Front bleiben offen“, sagte Nasrallah in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme zur aktuellen Lage seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Eine Eskalation sei eine „realistische Möglichkeit“, alles hänge davon ab, wie der Krieg im Gazastreifen weiter verlaufen werde.

Die radikal-islamische Hisbollah-Miliz wird vom Iran unterstützt und operiert vom Libanon aus gegen Israel. Konkret mit einem großflächigen Angriff auf Israel drohte Nasrallah nicht. Er betonte, der Angriff der radikal-islamischen Hamas auf Israel am 07. Oktober sei „zu 100 Prozent palästinensisch“ gewesen. Zugleich machte er aber die USA für die gegenwärtige Lage im Gazastreifen verantwortlich. Was dort gerade passiere, sei eine „entscheidende Schlacht“. Und Israel werde seine Ziele nicht erreichen, sagte er.

15:47 Uhr – Angehörige israelischer Hamas-Opfer reichen Strafanzeige bei Haager Tribunal ein

Die Angehörigen von neun israelischen Opfern des Großangriffs der radikalislamischen Hamas haben nach Angaben ihres Anwalts beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag eine Strafanzeige wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen eingereicht. Wie Rechtsbeistand François Zimeray erklärte, fordern die Familien eine Verfolgung von Hamas wegen Völkermords sowie den Erlass von Haftbefehlen gegen Anführer der im Gazastreifen herrschenden Gruppe.

Sämtliche Opfer, wegen deren Tötung nun der IStGH angerufen wird, seien Zivilisten, erklärte Zimeray weiter. In der Anzeige werde unter anderem darauf verwiesen, dass die Hamas-Kämpfer ihre Taten nicht leugneten und sie „ausführlich dokumentiert und Aufzeichnungen davon weiterverbreitet“ hätten. Die Fakten könnten daher nicht bestritten werden.

15:36 Uhr – Israel warnt Bürger wegen Antisemitismus-Anstieg vor Auslandsreisen

Angesichts der weltweiten Zunahme antisemitischer Vorfälle seit Beginn des Nahost-Kriegs hat Israel seine Bürger vor Auslandsreisen gewarnt. Der Nationale Sicherheitsrat der Regierung appellierte in einer Erklärung am Freitag an die Israelis, „die Notwendigkeit von Auslandsreisen zu überdenken“. Zur Begründung hieß es, die israelischen Behörden beobachteten eine „deutliche Zunahme des Antisemitismus“ sowie „lebensgefährliche gewalttätige Angriffe auf Israelis und Juden in der ganzen Welt“.

Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vor vier Wochen haben auch in Deutschland die antisemitischen Vorfälle zugenommen. Bei einem der weltweit drastischsten antisemitischen Vorfälle hatte am vergangenen Sonntag eine Menge in der russischen Kaukasusrepublik Dagestan auf der Jagd nach jüdischen Passagieren einen Flughafen gestürmt.

15:23 Uhr – USA treiben Gespräche über mögliche Feuerpausen in Gaza-Krieg voran

Die US-Regierung treibt Gespräche über mögliche zeitlich begrenzte Feuerpausen im Gaza-Krieg voran. US-Außenminister Antony Blinken sagte bei einem Besuch in Israel, er habe bei seinen Treffen mit Regierungsvertretern in Tel Aviv ausführlich über mögliche humanitäre Feuerpausen diskutiert. „Es gibt eine Reihe sehr wichtiger praktischer Fragen, die damit einhergehen“, räumte er ein, betonte aber: „Wir glauben, dass es dafür eine Lösung gibt. Wir haben vereinbart, dass unsere Teams weiter über praktische Lösungen diskutieren werden.“

Zu den „berechtigten Fragen“, die bei seinen Gesprächen in Tel Aviv aufgekommen seien, gehöre die Frage „wie eine Pause genutzt werden kann, um den Fluss der humanitären Hilfe zu maximieren, wie eine Pause mit der Freilassung von Geiseln verbunden werden kann und wie sichergestellt werden kann, dass die Hamas diese Pausen oder Vereinbarungen nicht zu ihrem eigenen Vorteil nutzt“. All diese Fragen müssten nun dringend angegangen werden.

15:15 Uhr – Baerbock warnt Hisbollah vor Angriff auf Israel

Außenministerin Annalena Baerbock hat die schiitische Hisbollah im Libanon vor einem groß angelegten Angriff auf Israel gewarnt. Auch die Menschen im Libanon wollten nur in Frieden leben und keine weitere Eskalation in der Region, sagte die Grünen-Politikerin nach einem Treffen mit ihrem armenischen Kollegen Ararat Mirsojan in der Hauptstadt Eriwan. Sie ergänzte: „Deswegen ist es so unglaublich wichtig, dass alle Akteure gemeinsam dafür sorgen, dass ein Flächenbrand in der Region verhindert wird.“

Mit Blick auf die humanitäre Lage im Gazastreifen verlangte Baerbock eine Umsetzung der auch von der EU geforderten humanitären Pausen zur Versorgung der Zivilbevölkerung. „Humanitäre Hilfe ist ein Gebot der Menschlichkeit. Es muss dafür humanitäre Pausen und humanitäre Korridore geben“, sagte sie. Dafür hätten sich alle 27 EU Staaten gemeinsam starkgemacht „und daran arbeiten wir auch rund die Uhr vor Ort“. Die Hamas spiele „mit dem Leid auch der unschuldigen Männer, Frauen und Kinder in Gaza, indem sie sie als menschliche Schutzschilde missbraucht“, so Baerbock.

14:46 Uhr – Nasrallah: Hamas-Angriff vom 7. Oktober war „weise und mutig“

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat den Terrorangriff der im Gazastreifen herrschenden Hamas vom 7. Oktober auf Israel ausdrücklich gelobt und gerechtfertigt. Die Entscheidung für diesen Einsatz sei „weise, mutig und zur richtigen Zeit“ gekommen, sagte Nasrallah bei einer Rede.

Schon in den ersten Stunden des Angriffs sei klar gewesen, dass der „Feind abgelenkt, verloren und erstaunt“ gewesen sei, sagte Nasrallah. Der Angriff habe eine „neue historische Phase des Konflikts“ eingeläutet.

14:02 Uhr – Neuer Beschuss in Grenzregion zwischen Israel und Libanon

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Nach dem Abschuss einer Panzerabwehrrakete auf einen israelischen Militärposten habe die Armee den Abschussort im Libanon mit Artilleriefeuer beschossen, teilte das Militär mit. Bereits in der Nacht sei eine „Terrorzelle“ angegriffen worden, die versucht haben soll, Panzerabwehrraketen auf Israel abzufeuern.

Die schiitische Hisbollah-Miliz bestätigte den Angriff auf den israelischen Militärposten am Freitag.

13:44 Uhr – Palästinenser: Israel schickt Tausende Arbeiter zurück nach Gaza

Israel hat nach palästinensischen Angaben Tausende Arbeiter aus dem Gazastreifen zurück in das Gebiet am Mittelmeer geschickt. Israelische Behörden brachten sie am FMorgen mit Bussen an die Grenze, wie es aus palästinensischen Sicherheitsquellen hieß. Die Arbeiter überquerten demnach zu Fuß den Grenzübergang Kerem Schalom, der vor dem Krieg als Warenübergang diente.

Der Grenzübergang befindet sich im südlichen Gazastreifen, in der Nähe der ägyptischen Grenze. Die genaue Zahl der Arbeiter war zunächst unklar, auch wo die Palästinenser zuvor festgehalten wurden. Die in Israel zuständige Behörde sowie das Militär äußerten sich auf Nachfrage zunächst nicht.

13:13 Uhr – „Niedrige einstellige Zahl“ Deutscher bislang aus Gazastreifen ausgereist

Eine „niedrige einstellige Zahl“ deutscher Staatsbürgerinnen und -bürgern ist nach Angaben des Auswärtigen Amtes (AA) in den vergangenen Tagen aus dem Gazastreifen ausgereist. Das Ministerium arbeite „mit Hochdruck“ daran, dass auch andere Deutsche, die sich im Gazastreifen aufhalten, ausreisen können, sagte ein Ministeriumssprecher in Berlin. Das AA gehe von einer „niedrigen dreistelligen Zahl an Deutschen“ dort aus.

Es gebe eine Zusage, dass eine festgelegte Anzahl von Menschen jeden Tag ausreisen könne, sagte der Sprecher weiter. Die Kontrollen am Grenzübergang seien allerdings „aufwendiger als gedacht“. Daher seien bislang weniger Menschen aus dem Gebiet herausgekommen als ursprünglich angenommen. Das AA hat den Angaben zufolge ein Konsulatsteam an den Grenzübergang entsandt. „Wir stimmen uns mit Ägypten und den anderen Beteiligen ab“, sagte der Ministeriumssprecher.

13:05 Uhr – Seligmann: Friedenslösung im Nahen Osten muss auf Diplomatie setzen

Der Politologe, Historiker und Schriftsteller Rafael Seligmann warnt Israel davor, in der aktuellen Auseinandersetzung im Nahen Osten nur auf militärische Mittel zu setzen. „Eine Friedenslösung lässt sich nicht diktieren. Sie muss dennoch durch Diplomatie und wirtschaftlich-militärischen Druck versucht werden“, schreibt Seligmann in einem Gastbeitrag für die „Rheinische Post“. Die bisherige Abschreckungsdoktrin Israels sei „mit dem terroristischen Massenmord“ der Hamas vom 7. Oktober gescheitert

Die Chancen für einen dauerhaften Frieden im Nahen Osten schätzt der in Israel geborene und in Deutschland lebende Schriftsteller jedoch skeptisch ein. Derzeit versuche der Iran, „den Konflikt anzuheizen“. Zudem seien sich die westlichen Demokratien uneinig, wie der Konflikt beendet werden soll. „Das sind düstere Aussichten. Wer dies nicht erkennt, verschließt seine Augen vor der Wirklichkeit“, schreibt der Autor.

12:54 Uhr – Irlands Regierungschef wirft Israel Racheaktionen vor

Irlands Regierungschef Leo Varadkar sieht Israels Vorgehen im Gaza-Streifen kritisch. Israel habe wie jeder Staat das Recht, sich zu verteidigen und die Hamas zu verfolgen, damit sie einen solchen Angriff nicht wieder begehen könne. „Aber was ich mittlerweile sehe, ist nicht nur Selbstverteidigung“, sagte Varadkar vor Journalisten bei einem Besuch in Südkorea, wie ein Video des Rundfunksenders RTÉ zeigte. Es sehe eher wie Rache aus. Seiner Meinung nach sei das nicht der Weg, wie Israel seine Freiheit und Sicherheit in Zukunft garantieren werde.

12:28 Uhr – Behörde der Hamas: Zahl der Toten in Gaza steigt auf 9257

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gaza-Streifen ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 9257 gestiegen. Unter den Toten sind Tausende Frauen sowie Kinder und Jugendliche, wie die Behörde mitteilte. Insgesamt wurden demnach 23.516 Menschen seit dem 7. Oktober verletzt. Mehr als 2000 Menschen gelten als vermisst. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

11:33 Uhr – Palästinenser melden Tote bei Einsätzen Israels im Westjordanland

Bei neuen Einsätzen des israelischen Militärs im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben mindestens acht Menschen getötet worden. Fünf davon seien in der Nacht im Flüchtlingsviertel in Dschenin ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Palästinensischen Berichten zufolge gehörten mehrere Männer extremistischen Gruppierungen im Lager an. Nach Angaben des israelischen Militärs wurde in Dschenin eine bewaffnete „Terrorzelle“ aus der Luft angegriffen. „Mehrere Angreifer wurden getötet“, teilte die Armee mit. Sie sollen zuvor Sprengsätze auf Einsatzkräfte geworfen haben.

10:09 Uhr – Neue Raketenangriffe auf Israel

Nach rund zwölfstündiger Pause ist es am Freitag erneut zu Raketenangriffen aus dem Gaza-Streifen auf Israel gekommen. In der weitgehend evakuierten Grenzstadt Kissufim heulten am Morgen die Warnsirenen. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst keine.

08:57 Uhr – Erdogan wirft Israel „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ vor

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat erneut Kritik am Vorgehen Israels im Gazastreifen geäußert. „Seit genau 28 Tagen werden in Gaza Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen“, sagte Erdogan. Der türkische Staatschef hatte die islamistische Hamas zuvor als Befreiungsorganisation bezeichnet und Israel „Barbarismus“ vorgeworfen.

08:03 Uhr – US-Außenminister Blinken zu erneuten Gesprächen in Israel eingetroffen

US-Außenminister Antony Blinken ist zu erneuten Gesprächen in Israel eingetroffen. Er landete in Tel Aviv, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Blinken will sich bei seinem Besuch für den Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen einsetzen. Geplant sind Gespräche mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und die Teilnahme an einer Sitzung des Sicherheitskabinetts. Der US-Außenminister war bereits wenige Tage nach dem Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober in das Land gereist.

07:25 Uhr – „Umzingelung der Stadt Gaza abgeschlossen“ – Israel meldet heftige Kämpfe am Boden

Nach verstärkten Angriffen auf den Gazastreifen in den vergangenen Tagen hat die israelische Armee eigenen Angaben zufolge Gaza-Stadt umzingelt. „Unsere Soldaten haben die Umzingelung der Stadt Gaza, des Zentrums der Terrororganisation Hamas, abgeschlossen“, sagte Militärsprecher Daniel Hagari. Die radikalislamische Hamas drohte ihrerseits, dass die israelischen Soldaten im Gazastreifen „in Leichensäcken“ nach Hause zurückkehren würden.

Die israelischen Soldaten hätten sich in der Region um Gaza-Stadt heftige Gefechte mit Hamas-Terroristen geliefert, sagte Militärsprecher Hagari zunächst. Die Soldaten hätten „die Terroristen mithilfe von Artilleriefeuer und Panzern“ bekämpft. Nach Angaben des Militärs wurden „dutzende“ feindliche Kämpfer getötet. Am Abend verkündete die Armee die Umzingelung von Gaza-Stadt.

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Soldaten des 13. Bataillons der Golani-Brigade und gepanzerte Truppen des 53. Bataillons hätten in der Nacht gegen eine Reihe von Terrorkommandos gekämpft, gab das israelische Militär dann am Freitagmorgen auf Telegram bekannt. Die Soldaten hätten sich unter schwerem Beschuss ein langes Gefecht geliefert, hieß es ohne Angaben zum Ort der Kämpfe. Die Terroristen hätten dabei Panzerabwehrraketen abgefeuert, Sprengsätze gezündet und versucht, auf Fahrzeuge der israelischen Soldaten zu klettern. Dabei seien sie getötet worden. Gleichzeitig hätten die Einsatzkräfte Luftangriffe mit Kampfflugzeugen und Artillerie angeleitet, hieß es.

06:16 Uhr – Streit zwischen Biden und Republikanern blockiert US-Hilfe für Israel

Innenpolitischer Streit zwischen Demokraten und Republikanern im US-Parlament blockiert mitten in der Nahost-Krise Hilfen der Vereinigten Staaten für Israel. Das von den Republikanern dominierte Repräsentantenhaus verabschiedete zwar einen Gesetzentwurf mit milliardenschwerer Unterstützung für Israel. Die Hilfen sind darin aber an Bedingungen geknüpft, was bei US-Präsident Joe Biden und seinen Demokraten wiederum auf vehementen Widerstand trifft. Die Gesetzespläne haben daher keine Aussicht, auch vom demokratisch kontrollierten Senat verabschiedet zu werden.

Biden hatte vor einigen Tagen ein rund 105 Milliarden US-Dollar (etwa 99 Milliarden Euro) schweres Hilfspaket beim Kongress beantragt, das unter anderem umfassende Unterstützung für Israel und die Ukraine vorsieht. Einige Republikaner im Repräsentantenhaus haben jedoch Vorbehalte, weitere umfangreiche Hilfen in die Ukraine zu schicken – und wollen zumindest Teile des Geldes lieber im eigenen Land investiert sehen. Sie wollten daher getrennt über Unterstützung für die Ukraine und Israel abstimmen.

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Autorenfoto Mathias Döpfner Mathias Doepfner Vorstandsvorsitzender Axel Springer SE

Die Führung der Republikaner in der Parlamentskammer trennte daraufhin beides und legte zunächst ein Paket allein zu Israel vor. Der nun beschlossene Entwurf sieht Hilfen für den engsten US-Verbündeten im Nahen Osten in Höhe von 14,3 Milliarden Dollar (13,46 Milliarden Euro) vor. Zur Gegenfinanzierung sind allerdings Kürzungen bei der US-Steuerbehörde IRS im gleichen Umfang vorgesehen.

Biden und seine Demokraten werfen den Republikanern daher vor, sie wollten die Hilfe für Israel politisieren und versuchen, damit ihre innenpolitische Agenda durchzusetzen. Der demokratische Abgeordnete Jim McGovern sagte am Donnerstag in der Debatte im US-Parlament: „Hilfe an Israel daran zu knüpfen, den reichsten Steuerbetrügern in Amerika zu helfen – das ist irre.“ In der anderen Kongresskammer, dem Senat, haben Bidens Demokraten nur eine knappe Mehrheit. Der Vorstoß hat dort keinerlei Aussicht auf Erfolg. Der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, sagte am Donnerstag, die Kammer werde den „äußerst mangelhaften“ Vorschlag der Republikaner gar nicht erst aufgreifen, sondern stattdessen an einem Hilfspaket arbeiten, das Unterstützung für Israel, die Ukraine und andere enthalte.

05:55 Uhr – Vereinigte Arabische Emirate warnen vor regionaler Auswirkung des Krieges

Die Vereinigten Arabischen Emirate warnen vor der Gefahr des regionalen Übergreifens des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen. „Während wir weiter daran arbeiten, diesen Krieg zu stoppen, können wir die regionalen Auswirkungen und die Notwendigkeit, die überhitzte Situation abzukühlen, nicht ignorieren“, sagt Noura al-Kaabi, Staatsministerin für auswärtige Angelegenheiten, auf einer politischen Konferenz in der Hauptstadt Abu Dhabi.

Die Gefahr eines regionalen Übergreifens und einer weiteren Eskalation sei real, ebenso wie das Risiko, dass extremistische Gruppen die Situation nutzten, um Ideologien zu verbreiten, die alle in einem Kreislauf der Gewalt gefangen hielten.

05:07 – Guterres wirft Israel unverhältnismäßige Gewalt im Westjordanland vor

UN-Generalsekretär António Guterres hat Israel eine unverhältnismäßige Gewaltanwendung bei Einsätzen im Westjordanland vorgeworfen. In einigen Fällen seien Tötungen im israelisch besetzten Gebiet scheinbar „außergerichtlichen Hinrichtungen gleichgekommen“, hieß es in einem neuen UN-Bericht. Darin schrieb Guterres, israelische Truppen hätten den Einsatz von tödlicher Gewalt im Westjordanland in den vergangenen Jahren eskalieren lassen. Zugleich hätten auch Angriffe durch Palästinenser zugenommen.

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Nach dem israelischen Luftangriff auf das Flüchtlingslager Dschabalia im Gaza-Streifen ist ein tiefer Krater geblieben

Israelische Sicherheitskräfte hätten innerhalb einer zweijährigen Phase, die Ende Mai endete, im Westjordanland und in Ostjerusalem 304 Palästinenser getötet, darunter 61 Jungen und zwei Mädchen, ergänzte der UN-Generalsekretär.

In zahlreichen Fällen, die das UN-Menschenrechtsbüro dokumentiert habe, hätten israelische Sicherheitskräfte offenbar unnötig Gewalt angewandt, was gemäß dem humanitären Völkerrecht verboten sei.

01.00 Uhr – Israel hält Transfer von Steuereinnahmen für Gazastreifen zurück

Israel will einen Transfer von Steuereinnahmen an die palästinensische Autonomiebehörde im besetzten Westjordanland vornehmen, aber die für den von der Hamas regierten Gazastreifen bestimmten Mittel zurückhalten. Nach einer Debatte darüber, ob die Überweisung angesichts des Kampfes Israels gegen militante Hamas-Kämpfer im Gazastreifen vorgenommen werden soll, erklärt das israelische Kabinett, dass es auch Gelder zum Ausgleich von Stipendien einbehalten werde, die die palästinensische Autonomiebehörde an militante Palästinenser und deren Familien zahlt.

Die palästinensische Autonomiebehörde, die sich in der Vergangenheit geweigert hat, gekürzte Steuerzahlungen zu akzeptieren, gab keinen unmittelbaren Kommentar ab.

00:29 – Israel will festsitzende Arbeiter aus dem Gazastreifen zurückschicken

Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs in Israel festsitzende Arbeiter aus dem Gazastreifen sollen nach dem Willen der israelischen Regierung in das abgeriegelte Gebiet zurückgeschickt werden. Es sollen auch keine Palästinenser von dort mehr zum Arbeiten nach Israel kommen dürfen, beschloss das Sicherheitskabinett nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Vor dem Großangriff der Hamas-Terroristen und anderer Extremisten auf Israel am 7. Oktober war es üblich, dass Tausende Palästinenser mit Sondergenehmigungen nach Israel einreisen und dort einer Arbeit nachgehen durften. Viele waren in der Landwirtschaft oder auf dem Bau tätig. Israel wollte mit diesen wirtschaftlichen Anreizen einen Ausweg aus der Armut im Gazastreifen bieten, den Zulauf für die dort herrschenden Islamisten reduzieren und so mehr Sicherheit in der Region schaffen. Rund die Hälfte der 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen ist arbeitslos.

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Medienberichten zufolge sind Hunderte oder gar einige Tausend Arbeiter betroffen. Wie die Menschen in den Gazastreifen zurückkehren sollen, war zunächst unklar. Beobachtern zufolge spielten womöglich einige der Arbeiter aus dem Gazastreifen der Hamas Information zu und halfen so dabei, deren Massaker am 7. Oktober in israelischen Grenzorten zu ermöglichen.

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