Israel Liveticker: ++ Israels UN-Botschafter fordert UN-Chef Guterres zum Rücktritt auf ++

Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen hat UN-Generalsekretär António Guterres wegen dessen Äußerungen zum Nahost-Krieg zum Rücktritt aufgefordert. Guterres‘ Aussage vor dem Weltsicherheitsrat, die Terrortat der islamistischen Hamas sei im Kontext der jahrzehntelangen Unterdrückung der Palästinenser durch die Israelis zu sehen, sei eine „reine Blutverleumdung“, sagte Gilad Erdan am Dienstag in New York. Das Leid der israelischen Zivilbevölkerung sei dem UN-Chef egal. „Ich denke, dass der Generalsekretär zurücktreten muss“, sagte Erdan. Zuvor hatte bereits der israelische Außenminister Eli Cohen sein geplantes Treffen mit Guterres abgesagt.

Lesen Sie auch

Israel-Botschafter „schockiert“

Guterres hatte die israelischen Gegenangriffe im Gazastreifen kritisiert und von „eindeutigen Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht“ gesprochen. Er verurteilte den Hamas-Terroranschlag am 7. Oktober zwar, sagte aber, dieser habe „nicht im luftleeren Raum“ stattgefunden. In dem Zusammenhang sprach Guterres von der israelischen Besatzung palästinensischer Gebiete.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

21:48 Uhr – Katar: „Zuversichtlich“ hinsichtlich weiterer Geisel-Freilassungen aus Gaza

Das Außenministerium des Golfstaats Katar hat sich zuversichtlich gezeigt, dass weitere von der radikalislamischen Hamas aus Israel verschleppte Geiseln freikommen könnten. Der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madsched Al-Ansari, sagte der Nachrichtenagentur AFP, die katarischen Unterhändler seien „zuversichtlich, weitere Freilassungen“ durch die laufenden Gespräche mit Israel und der Hamas zu erreichen.

21:24 Uhr – Palästinenser: Israel weitet Zielgebiete in Gaza aus

Israel weitet nach palästinensischer Darstellung seine Zielgebiete im Gazastreifen aus. In der vergangenen Stunde seien etwa 50 Menschen getötet worden, sagt ein Sprecher des Gesundheitsdienstes, der der Hamas unterstellt ist. Das israelische Militär erklärt dazu auf Anfrage, man habe keine Kenntnisse über die Zahl der Opfer im Gazastreifen.

20:25 Uhr – Libanons Ex-Außenminister: Eintritt in Krieg erst bei Angriff Israels

Der Ex-Außenminister des Libanons, Dschibran Bassil, geht davon aus, dass sein Land erst im Fall einer Attacke Israels in den laufenden Gaza-Krieg eintreten würde. „Niemand kann uns in den Krieg ziehen, es sei denn, der israelische Feind greift uns an, und dann werden wir gezwungen sein, uns zu verteidigen“, sagte Bassil nach einem Treffen mit Parlamentspräsident Nabih Berri. „Alle Libanesen sind sich einig, dass sie keinen Krieg wollen“, sagte Bassil. „Das bedeutet aber nicht, dass wir Israel erlauben werden, uns anzugreifen.“

Bassil ist Chef der libanesischen Partei Freie Patriotische Bewegung und eng mit der Hisbollah verbündet. Er ist auch Schwiegersohn des früheren Präsidenten Michel Aoun. Bassil hat sich in vergangenen Tagen unter anderem mit dem geschäftsführenden Premierminister Nadschib Mikati getroffen und mit Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah telefoniert. Ziel seiner Gespräche sei, den „Libanon zu schützen“ und die „nationale Einheit zu stärken“.

Lesen Sie auch

Prozessauftakt gegen mutmaßlichen IS-Terroristen

19:59 Uhr – Armee: Hamas wollte erneut Terroristen nach Israel eindringen lassen

Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas haben nach Angaben der israelischen Armee versucht, erneut in israelisches Gebiet einzudringen. Seestreitkräfte hätten von der Islamistenorganisation losgeschickte Taucher entdeckt und angegriffen, teilte das Militär mit. Ihr Plan sei es gewesen, über das Meer in eine grenznahe israelische Ortschaft zu gelangen. Die Streitkräfte suchten derzeit die Gegend ab. Medienberichten zufolge waren dort Schüsse zu hören, mehrere Terroristen sollen getötet worden sein. Die Armee attackierte nach eigenen Angaben zudem das „militärische Gelände“ im Gazastreifen, von dem aus die militanten Palästinenser aufgebrochen seien.

19:45 Uhr – Macron in Ramallah: Hamas-Angriff „auch Katastrophe für Palästinenser“

Als erster westlicher Staatschef seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Palästinenserpräsident Mahmud Abbas im Westjordanland getroffen. Der Großangriff der im Gazastreifen herrschenden Radikalislamisten auf Israel sei „auch eine Katastrophe für die Palästinenser“, sagte Macron bei dem Treffen mit Abbas in Ramallah im Westjordanland. Die Zukunft der Palästinenser hänge von einem „eindeutigen“ Kampf gegen den Terrorismus ab.

Zugleich betonte der französische Staatschef, dass nichts „das Leiden“ der Zivilbevölkerung in Gaza „rechtfertigen“ könne. Ein palästinensisches Leben sei genauso viel wert wie ein französisches und ein israelisches Leben, sagte Macron bei dem Besuch. Abbas seinerseits forderte Macron auf, sich für ein Ende der „Aggression“ in Gaza einzusetzen. „Wir fordern Sie, Präsident Macron, auf, diese Aggression zu beenden“, sagte Abbas nach seinem Gespräch mit dem französischen Staatschef.

19:30 Uhr – UN-Hilfswerk: Treibstoffmangel gefährdet humanitären Einsatz

Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) hat vor einem akuten Treibstoffmangel im Gazastreifen gewarnt. „Wenn wir keinen Treibstoff bekommen, der uns erlaubt, weiterhin humanitäre Hilfe zu leisten, werden wir nicht in der Lage sein, Menschen in Not über Mittwochabend hinaus zu helfen – und das ist morgen“, sagte Sprecherin Juliette Touma der Deutschen Presse-Agentur. UNRWA habe einen ernsthaften Mangel an Treibstoff. Deshalb bitte das Hilfswerk um eine dringende Lieferung in den Gazastreifen, um seinen humanitären Einsatz fortführen zu können. „Wir haben 600 000 Binnenflüchtlinge in mehr als 150 Unterkünften der UNRWA“, sagte Touma weiter. Sie alle hingen von der Unterstützung des Hilfswerks ab.

Im Gazastreifen sind nach UN-Angaben seit Samstag zwar 54 Lastwagen mit Hilfsgütern eingetroffen. Die Menge der Hilfsgüter reiche aber bei Weitem nicht. Zudem sei nicht der dringend benötigte Treibstoff dabei. Treibstoff wird im Gazastreifen unter anderem zum Betrieb von Stromgeneratoren in Kliniken benötigt und um die Trinkwasserversorgung aufrechtzuerhalten.

19:21 Uhr – Russland erteilt US-Resolution zu Nahost eine Absage

Russland hat im UN-Sicherheitsrat einem Resolutionsentwurf der USA zur Eskalation in Nahost eine Absage erteilt. Man werde den Text nicht unterstützen, sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja bei einer Sitzung des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen. Der Entwurf der USA enthalte Elemente, die man nicht unterstützen könne. Nebensja kündigte gleichzeitig an, das Moskau erneut ein eigenes Papier einbringen werde. Als Vetomacht kann Russland jeden Beschluss des Rates verhindern, dasselbe gilt unter anderem auch für die USA.

Der Weltsicherheitsrat hat sich inmitten der Gewalteskalation im Nahen Osten bislang nicht auf eine gemeinsame Linie einigen können. Vergangene Woche scheiterte ein von vielen Ländern befürworteter brasilianischer Resolutionsentwurf mit Fokus auf humanitäre Hilfe am Veto der USA. Dies brachte den Vereinigten Staaten den Vorwurf doppelter Standards ihrer Außenpolitik ein. Die Vereinigten Staaten schützten ihren Verbündeten Israel in der Vergangenheit immer wieder vor unliebsamen Resolutionen.

Lesen Sie auch

Bis zur Identifizierung werden die sterblichen Überreste der Opfer in gekühlten Container verwahrt

18:24 Uhr – Israels Außenminister sagt Treffen mit Guterres ab

Der israelische Außenminister Eli Cohen hat ein in New York geplantes Treffen mit UN Generalsekretär António Guterres wegen dessen Äußerungen zu Israels Angriffen im Gazastreifen abgesagt. Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums in Jerusalem bestätigte die Absage. Cohen schrieb dazu in einem X-Post: „Ich werde den UN-Generalsekretär nicht treffen. Nach dem 7. Oktober gibt es keinen Platz mehr für eine ausgewogene Position.“ Die für das Massaker verantwortliche islamistische Palästinenserorganisation Hamas müsse „vom Erdboden vertilgt werden. Israel hat seit dem Überfall mehr als 1400 Tote zu beklagen.

Guterres hatte zuvor die israelischen Gegenangriffe im Gazastreifen kritisiert und von „eindeutigen Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht“ gesprochen. Er verurteilte den Hamas-Terroranschlag am 7. Oktober zwar, sagte aber gleichzeitig, dieser habe „nicht im luftleeren Raum“ stattgefunden. In dem Zusammenhang sprach Guterres von der israelischen Besatzung palästinensischer Gebiete. Der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan hatte diese Äußerungen von Guterres als „Rechtfertigung von Terror und Mord“ verurteilt.

17:58 Uhr – Israelischer Außenminister lehnt Feuerpause in Gaza ab

Israels Außenminister hat Rufe nach einer Feuerpause im Gazastreifen vor dem Weltsicherheitsrat mit drastischen Worten abgelehnt. „Sagen Sie mir: Was ist Ihre verhältnismäßige Reaktion auf die Tötung von Babys, die Vergewaltigung und Verbrennung von Frauen und die Enthauptung eines Kindes? Wie kann man einem Waffenstillstand mit jemandem zustimmen, der geschworen hat, Sie zu töten und die eigene Existenz zu zerstören?“, rief der israelische Außenminister Eli Cohen dem Weltsicherheitsrat bei einer hochrangig besetzten Sitzung in New York empört entgegen. Zuvor hatte unter anderem UN-Generalsekretär António Guterres eine humanitäre Feuerpause für Hilfslieferungen an die Notleidenden im Gazastreifen gefordert.

Cohen sagte weiter: „Wir haben uns nicht für diesen Krieg entschieden, haben aber keinen Zweifel daran, dass wir gewinnen werden.“ Die Welt müsse die militärische Offensive unterstützen. Die Hamas seien „die neuen Nazis“. So wie sich die zivilisierte Welt zusammengeschlossen hätte, um die Nazis zu besiegen, müsse die zivilisierte Welt nun vereint hinter Israel stehen, um die Hamas zu besiegen.

17:41 Uhr – Beauftragter: Antisemitismus-Vorfälle an Schulen bundesweit melden

Antisemitische Vorfälle an Schulen sollten nach Auffassung des Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, bundesweit meldepflichtig werden. Diese bereits früher erhobene Forderung wiederholte Klein in Berlin nach einem Expertengespräch mit Vertretern aus Bund, Ländern, dem Zentralrat der Juden und Wissenschaftlern. An dem Treffen im Bundesbildungsministerium nahmen auch Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) und die Berliner Bildungssenatorin und Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Katharina Günther-Wünsch (CDU), teil.

In Berlin etwa gebe es bereits Notfallpläne an den Schulen, was bei antisemitischen Vorfällen zu tun sei. „Das erspart jeder Schule eine Diskussion darüber, wie man damit umgehen muss. So etwas sollte es bundesweit geben“, sagte Klein. Judenhass in der Schule sei nicht nur für jüdische Kinder und Jugendliche eine akute Bedrohung, sondern bedrohe den Schulfrieden insgesamt „und damit auch die Fundamente unserer Demokratie“.

Lesen Sie auch

Bradley Cooper

17:18 Uhr – Palästinensischer Außenminister: UN-Sicherheitsrat untätig

Der palästinensische Außenminister Riad al-Maliki hat dem Weltsicherheitsrat Untätigkeit angesichts der eskalierenden Gewalt in Nahost vorgeworfen. „Ist es nicht die Pflicht des Sicherheitsrates, den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit aufrechtzuerhalten und die Grundsätze und Ziele der UN-Charta zu wahren, die unseren Völkern garantiert sind?“, sagte Al-Maliki bei einer hochrangig besetzten Sitzung des mächtigsten UN-Gremiums in New York. Es falle dem Rat schwer, seiner Aufgabe ohne Selektivität oder Doppelmoral nachzukommen.

Der Weltsicherheitsrat hatte sich inmitten der Gewalteskalation im Nahen Osten bislang nicht auf eine gemeinsame Linie einigen können. Vergangene Woche scheiterte ein von vielen Ländern befürworteter brasilianischer Resolutionsentwurf mit Fokus auf humanitäre Hilfe am Veto der USA. Dies brachte den Vereinigten Staaten den Vorwurf doppelter Standards ihrer Außenpolitik ein. Die Vereinigten Staaten schützten ihren Verbündeten Israel in der Vergangenheit immer wieder vor unliebsamen Resolutionen. Washington arbeitet derzeit an einer eigenen Beschlussvorlage, die unter anderem Israels Recht auf Selbstverteidigung betont.

17:03 Uhr – Regierungschefs aus Österreich und Tschechien fliegen nach Tel Aviv

Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) wird am Mittwoch gemeinsam mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala nach Israel fliegen. Es handle sich um ein „Zeichen der Solidarität mit dem israelischen Volk“, teilte das Bundeskanzleramt in Wien mit. Der Kanzler werde dort Israels Präsidenten Izchak Herzog, Premier Benjamin Netanjahu sowie die Familie einer österreichisch-israelischen Geisel treffen, die von der Terrororganisation Hamas entführt wurde. „Wir stehen felsenfest an der Seite Israels, und die israelische Bevölkerung kann sich auf Österreich verlassen“, erklärte der Bundeskanzler.

Der Besuch der beiden Regierungschefs findet kurz vor dem EU-Gipfel statt, bei dem die Entwicklungen im Nahen Osten besprochen werden. Österreich und Tschechien zählen zu jenen EU-Ländern, die den derzeitigen Gegenschlag der israelischen Armee als legitime Selbstverteidigung ansehen.

17:00 Uhr – Erdogan wirft Westen Schweigen über humanitäre Krise in Gaza vor

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärt nach Angaben seines Präsidialamtes in einem Telefongespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, das Schweigen westlicher Länder verschärfe die humanitäre Krise im Gazastreifen. Demnach hat Erdogan in dem Gespräch gesagt, die Grausamkeit in palästinensischen Gebieten werde immer schlimmer, es würden ständig Zivilisten getötet.

Erdogan hat die Vereinten Nationen und die internationale Gemeinschaft wegen der Lage im Gazastreifen kritisiert. Sie hätten nicht verhindert, dass es im Gazastreifen „Massaker“ gebe, „die das Ausmaß eines Völkermords erreichen“, teilte er in einer Botschaft anlässlich des 78-jährigen Jubiläums der Vereinten Nationen mit. Die internationale Gemeinschaft habe angesichts „Israels illegaler und unbegrenzter Angriffe“ auf Zivilisten eine schlechte Bilanz, sagte Erdogan.

Lesen Sie auch

Israelischer Panzer nahe der Grenze zwischen Israel und Gaza

16:57 Uhr – Makkabi Deutschland will Mazraoui zu Gespräch treffen

In der Debatte um einen pro-palästinensischen Social-Media-Beitrag von Noussair Mazraoui will Makkabi Deutschland auf den Fußballprofi des FC Bayern zugehen. „Wir würden gern mit ihm sprechen, wir würden uns sehr gern mit ihm an den Tisch setzen“, sagte Makkabi-Präsident Alon Meyer der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Demnach soll der Dialog über den Makkabi-Ortsverein in München initiiert werden.

Der 25 Jahre alte Mazraoui hatte allerdings schon zuvor Gesprächsbereitschaft angemeldet. Nach „FAZ“-Informationen organisiere der FC Bayern bereits ein solches Gespräch mit einem Vertreter der jüdischen Gemeinde Deutschlands – der Vorschlag dazu soll vom marokkanischen Nationalspieler in einem Gespräch mit Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen am vergangenen Mittwoch gekommen sein.

16:49 Uhr – Guterres dringt erneut auf „humanitäre Waffenruhe“ im Gazastreifen

UN-Generalsekretär António Guterres hat vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen seine Forderung nach einer humanitären Waffenruhe im Nahost-Krieg bekräftigt. „Um unvorstellbares Leid zu mildern, die Lieferung von Hilfen leichter und sicherer zu machen und die Freilassung von Geiseln zu erleichtern, wiederhole ich meinen Appell für eine sofortige humanitäre Waffenruhe“, sagte Guterres vor dem höchsten UN-Gremium in New York.

Guterres begrüßte zwar die am Samstag wieder angelaufenen Hilfslieferungen über den Grenzübergang in Rafah. „Aber das ist nur ein Tropfen der Hilfe in einen Ozean des Bedarfs“, beklagte der UN-Generalsekretär. Außerdem würden die Treibstoffvorräte der UNO im Gazastreifen in den kommenden Tagen auslaufen, was eine weitere „Katastrophe“ wäre.

Antonio Guterres

Quelle: AP/Seth Wenig

16:28 Uhr – Erneut Raketenalarm im Zentrum von Tel Aviv – Dumpfe Explosionen

Im Zentrum der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv hat es erneut Raketenalarm gegeben. Die Sirenen heulten zweimal in kurzer Abfolge und es waren mehrere dumpfe Explosionen zu hören. Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, mehrere Menschen seien leicht verletzt worden, während sie in Schutzräume eilten. Es gebe aber nach ersten Erkenntnissen keine Verletzungen durch die Raketenangriffe selbst.

Militante Palästinenser aus dem Gazastreifen hatten am Dienstag bereits mehrmals den Großraum Tel Aviv sowie weitere israelische Ortschaften mit Raketen angegriffen. Laut Militärangaben sind binnen mehr als zwei Wochen rund 7000 Raketen von dem Küstenstreifen aus auf Israel abgefeuert worden. Zuletzt waren den Angaben zufolge etwa ein Fünftel der Geschosse in dem Palästinensergebiet selbst eingeschlagen.

16:07 Uhr – Wieder Beschuss in Grenzregion zwischen Israel und Libanon

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es erneut mehrere Zwischenfälle gegeben. Israels Armee griff eigenen Angaben zufolge im Libanon mehrere „Terrorzellen“ an. Diese hätten Stellungen des Militärs angegriffen oder versucht israelische Ziele zu attackieren. Laut Armee und Rettungsdiensten gab es zunächst keine Berichte über Verletzte. Die libanesische Hisbollah-Miliz bekannte sich zu einem Angriff.

Israels Militär reagierte eigenen Angaben nach mit Artilleriebeschuss. Es sei zudem militärische Infrastruktur der Hisbollah getroffen worden. Die Pressestelle der pro-iranischen Miliz meldete am Dienstag sechs weitere getötete Kämpfer, die mit der Gruppe verbunden sind. Unklar war zunächst, ob sie alle bei den Gefechten am Dienstag starben.

Ein israelischer Luftangriff habe auf ein Auto am Rande einer libanesischen Stadt gezielt, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen. Zudem habe es Angriffe in der Nähe zweier Dörfer gegeben. Mindestens ein Hisbollah-Mitglied sei getötet worden.

Lesen Sie auch

16:00 Uhr – UNO mahnt bessere Koordinierung der Hilfen für Gazastreifen an

Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) hat eine bessere Koordinierung der Hilfslieferungen für den Gazastreifen angemahnt. „Wir bekommen nicht wirklich die Produkte, die für Gaza am nötigsten oder passendsten sind“, sagte eine UNRWA-Sprecherin bei einer Video-Pressekonferenz. So seien kürzlich in einem Konvoi Reis und Linsen in das Palästinensergebiet gebracht worden. „Aber um Reis und Linsen zu kochen, sind Wasser und Gas nötig.“

Angesichts der derzeitigen Lage im Gazastreifen seien solche Lieferungen nicht gut verwendbar, sagte UNRWA-Sprecherin Tamara Alrifai mit Blick auf die ausgehenden Reserven von Frischwasser und Gas. Israel hat als Reaktion auf den Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vom 7. Oktober den Gazastreifen abgeriegelt und massive Luftangriffe gegen das Palästinensergebiet gestartet. Seit Samstag gelangen über Ägypten wieder Hilfslieferungen in den Gazastreifen, allerdings nur in sehr begrenztem Maße.

15:51 Uhr – Hamas-Ministerium: Zahl der Toten in Gaza steigt auf knapp 5800

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Beginn des Krieges am 7. Oktober laut Hamas-geführtem Gesundheitsministerium auf 5791 gestiegen. Es seien zudem 16 297 Menschen verletzt worden, berichtete das Ministerium im Gazastreifen. 2360 der Todesopfer seien Kinder und Jugendliche. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

Zerstörtes Haus im Gaza-Streifen

Zerstörtes Haus im Gaza-Streifen

Quelle: dpa/Mohammed Abu Elsebah

15:42 Uhr – Baerbock fordert „humanitäre Fenster“ für Hilfslieferungen nach Gaza

Angesichts der Not leidenden Bevölkerung im Gazastreifen hat die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock für Kampfpausen im Krisengebiet geworben. Im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas brauche es „humanitäre Fenster“, sagte Baerbock vor einer Sitzung des Weltsicherheitsrates in New York. In den vergangenen Tagen sei deutlich geworden, „dass humanitäre Pausen für die humanitäre Versorgung extrem wichtig sind“.

Die bisherigen Lieferungen von einigen Dutzend Lastwagen reichten dabei nicht aus, so die Grünen-Politikerin weiter. Vor allem müsse die Versorgung mit Trinkwasser für die über zwei Millionen Menschen im Gazastreifen sichergestellt werden. Dafür werde auch Treibstoff benötigt, den die Vereinten Nationen bislang nicht in das Gebiet bringen durften.

15:33 Uhr – Emir von Katar: Westliche Unterstützer geben Israel „freie Lizenz zum Töten“

Der Emir von Katar hat Unterstützern von Israel vorgeworfen, dem Land im Krieg mit der Hamas eine „freie Lizenz zum Töten“ zu geben. „Es ist unhaltbar, dass Israel bedingungsloses grünes Licht und eine freie Lizenz zum Töten erhält“, sagte Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani bei einer Sitzung des die Regierung beratenden Schura-Rats. „Wir sagen, genug ist genug“, fügte er hinzu.

Führende westliche Staaten, darunter die USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien, hatten Israel nach dem Großangriff der Hamas ihre Unterstützung zugesichert und wiederholt dessen Recht auf Selbstverteidigung bekräftigt. Katar ist sowohl Verbündeter der USA und wichtiger Handelspartner zahlreicher westlicher Staaten, bietet jedoch auch hochrangigen Vertretern der radikalislamischen Hamas einen Wohnsitz. Das Emirat gilt als Vermittler im Nahost-Konflikt und nahm zuletzt bei der Verhandlung um die Freilassung von Hamas-Geiseln eine Schlüsselrolle ein.

Lesen Sie auch

Israel Katz (68) ist derzeit Energieminister, wird ab Januar Außenminister

15:25 Uhr – Hamas-Mitglied: Freilassung weiterer Geiseln nur gegen Treibstoff

Die radikalislamische Hamas will weitere Geiseln erst dann freilassen, wenn Israel die Lieferung von Treibstoff sowie Arzneimitteln in den Gazastreifen erlaubt. „Wir haben vier (Geiseln) bedingungslos aus humanitären Gründen freigelassen“, sagte Osama Hamdan, ranghohes Mitglied im Politbüro der Hamas, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Beirut. Weitere Freilassungen werde es erst geben, wenn die Weltgemeinschaft Druck auf Israel ausübe, damit Treibstoff und Arzneimittel geliefert werden könnten.

Die Not leidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen braucht dringend Treibstoff, auch um die Versorgung etwa mit Wasser und Strom sicherzustellen.

15:10 Uhr – Israel wirft auf der Suche nach Geiseln Flugblätter über Gaza ab

Israel hat Flugblätter über dem Gazastreifen abgeworfen mit der Bitte um Informationen über den Verbleib der von der Hamas festgehaltenen Geiseln und bietet eine Belohnung an. „Wenn Sie in Frieden leben und eine bessere Zukunft für Ihre Kinder wollen, seien sie menschlich und geben Sie gesicherte und nützliche Informationen über Geiseln in Ihrer Gegend weiter“, heißt es in dem Papier.

„Das israelische Militär versichert, alles in seiner Macht stehende zu tun, um Ihre Sicherheit zu gewährleisten.“ Zudem wird eine finanzielle Belohnung versprochen sowie Vertraulichkeit. Auf dem Flugblatt sind Telefonnummern angegeben, um Informationen weiterzugeben.

Lesen Sie auch

Nahostkonflikt - Freigelassene Geisel im Krankenhaus

13:37 Uhr – Israel offenbar bereit für Verschiebung der Bodenoffensive

Israel hat sich einem Bericht zufolge bereit erklärt, die Bodenoffensive im Gazastreifen zu verschieben. Das solle Gespräche über die Freilassung einer großen Anzahl von Geiseln ermöglichen, die in den Gazastreifen verschleppt worden seien. Das berichtete das Portal Axios unter Berufung auf zwei israelische Repräsentanten. Israels Armee sagte, sie prüfe den Bericht.

Die Pläne für die Bodenoffensive wolle Israels Armee aber auch beim Zustandekommens eines Deals zur Freilassung von Geiseln nicht aufgeben. Voraussetzung für das Zustandekommen sei die Freilassung aller Frauen und Kinder. Nach Beginn der Bodenoffensive wird ein Deal nach Ansicht Israels nicht mehr möglich sein. Armeeangaben zufolge befinden sich noch mindestens 220 Geiseln in den Händen militanter Palästinenser im Gazastreifen. Am Freitag und am Montag waren jeweils zwei Frauen freigelassen worden.

Laut dem Bericht hatte die Hamas für die am Montag freigelassenen Geiseln zunächst eine sechsstündige Feuerpause verlangt. Israel habe dies jedoch abgelehnt, um keinen Präzedenzfall zu schaffen. Das Land befürchtete demnach, die Hamas könne ansonsten jedes Mal für die Freilassung zweier Geiseln eine Waffenruhe verlangen. Die Zeit der Feuerpause, so die Angst der Israelis, könne die Hamas für eine Neuaufstellung und Bewegung zwischen Verstecken nutzen.

13:15 Uhr – Hamas-Geisel nach Freilassung: „Bin durch die Hölle gegangen“

Eine freigelassene israelische Geisel der islamistischen Hamas im Gazastreifen hat ihre Entführung als traumatisierende Erfahrung beschrieben. „Ich bin durch die Hölle gegangen“, sagte die 85-jährige Yocheved Lifschitz in Tel Aviv. Die Terroristen hätten in ihrem Kibbutz gewütet, hätten Menschen getötet und entführt und dabei keinen Unterschied zwischen Alten und Jungen gemacht. Zwei Männer hätten sie auf einem Motorrad verschleppt. Einer habe sie während der Fahrt in den Gazastreifen mehrfach auf die Rippen geschlagen.

„Die Menschen wissen, dass ihre Angehörigen in den Händen von Bestien sind“

Die Hamas hat zwei ältere Frauen freigelassen. Doch noch immer befinden sich über 200 Geiseln, darunter die Ehemänner der Frauen, in ihrer Gewalt. „Keiner wird ruhen, bis nicht jede Geisel wieder in den Armen ihrer Familien ist“, sagt die Kommunikations- und Strategie-Beraterin Melody Sucharewicz.

Quelle: WELT/ Nele Würzbach, Carsten Hädler

12:37 Uhr – Macron fordert politische Lösung und gemeinsamen Kampf gegen Hamas

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärt, Stabilität im Nahen Osten werde nur möglich sein, wenn Israel eine politische Lösung des Konflikts mit den Palästinensern zulasse. Er fordert, der Kampf gegen Terrorismus müsse zwar gnadenlos sein, aber dürfe nicht alle Regeln missachten.

ISRAEL-FRANCE-PALESTINIANS-DIPLOMACY-CONFLICT

Emmanuel Macron trifft Angehörige französischer Hamas-Geiseln

Quelle: AFP/CHRISTOPHE ENA

Die mit der Hamas verbündete libanesische Miliz Hisbollah und den unterstützenden Iran warnt er, nicht das Risiko einer Eskalation in der gesamten Region einzugehen. Der Präsident schlägt zudem vor, dass die Koalition gegen die Extremisten-Organisation Islamischer Staat auch die radikal-islamische Hamas bekämpfen sollte.

11:40 Uhr – Israel sucht laut Präsident Herzog keine Konfrontation mit Hisbollah

Israel sucht nach den Worten seines Präsidenten Isaac Herzog keine Konfrontation mit der Hisbollah im benachbarten Libanon. Vielmehr konzentriere sich sein Land auf den Kampf gegen die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen, sagt Herzog während eines Treffens mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Jerusalem.

„Ich möchte klarstellen, dass wir keine Konfrontation an unserer Nordgrenze oder mit irgendjemand anderem suchen. … Aber wenn die Hisbollah uns in einen Krieg hineinzieht, sollte klar sein, dass der Libanon den Preis zahlen wird.“

Lesen Sie auch

Pro-iranische Hisbollah-Kämpfer während einer inszenierten Militärübung

11:00 Uhr – Israels Militär rechnet mit wochenlangem Kampf gegen Hamas

Das israelische Militär rechnet mit einem längeren Kampf gegen die radikal-islamische Hamas im Gaza-Streifen. „Wir haben lange Wochen des Kampfes vor uns“, sagt der Militärsprecher Daniel Hagari. Für die nächste Phase des Krieges sei das Militär „bereit und entschlossen“ und warte auf die Anweisungen der Politik.

Bei den Verhandlungen über die Freilassung der von der Hamas gefangengenommenen Geiseln spiele Ägypten eine Schlüsselrolle, fügt Hagari hinzu. Die Freilassung der Geiseln habe für Israel oberste Priorität.

10:30 Uhr – Israelischer Botschafter lehnt Forderungen nach humanitärer Feuerpause in Gaza ab

Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat Forderungen aus der EU nach einer humanitären Feuerpause für den Gazastreifen abgelehnt. Israel werde eine solche Feuerpause nicht akzeptieren, sagte Prosor in der Sendung „Frühstart“ von RTL und ntv. Die Hamas greife Israel weiterhin mit Raketen an und halte viele Geiseln fest. „Sie sollen nichts bekommen, bevor sie wirklich alle zurückgeben und auch diese Infrastruktur beseitigt wird.“

Ron Prosor, Botschafter Israels in Deutschland, spricht zu Journalisten.

Ron Prosor, Botschafter Israels in Deutschland

Quelle: Jan Woitas/dpa

Die EU-Außenminister hatten sich am Montag gespalten in der Frage nach der Forderung einer humanitären Feuerpause gezeigt. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hofft aber noch auf einen Konsens bis zum EU-Gipfel Ende dieser Woche. Die US-Regierung lehnte eine Feuerpause ab, die aus ihrer Sicht der Hamas die Möglichkeit gäbe, sich neu aufzustellen und „Terrorangriffe gegen Israel vorzubereiten“.

Prosor bestätigte, dass die Bodenoffensive der israelischen Armee vor allem wegen der Aussicht auf Geiselbefreiungen noch nicht begonnen habe. „Wir geben jetzt Zeit, damit die Geiseln wieder zurück nach Hause kommen können“, sagte der Diplomat bei RTL und ntv.

08:50 Uhr – Klinik in Gaza könnte laut lokalen Ärzten bald zu „Massengrab“ werden

Angestellte im größten Krankenhaus im Gazastreifen fürchten angesichts versiegender Treibstoffreserven eine Katastrophe. „Unter dem Strich wird das Schifa-Krankenhaus ein Massengrab werden, wenn ihm der Strom ausgeht“, sagte Ghassan Abu-Sittah, Arzt in der Klinik in Gaza, dem US-Sender CNN.

Bereits jetzt mangele es an grundlegendem medizinischem Material wie etwa Spezialverbänden für Brandwunden, es komme schon zu Stromausfällen und der Wasserdruck reiche nicht mehr für den Betrieb der Sterilisierungsmaschinen für das Operationsbesteck, sagte er.

Lesen Sie auch

A member of the media walks at the area of Al-Ahli hospital where hundreds of Palestinians were killed in a blast that Israeli and Palestinian officials blamed on each other, and where Palestinians who fled their homes were sheltering amid the ongoing conflict with Israel, in Gaza City, October 18, 2023. REUTERS/Mohammed Al-Masri

Das Schlimmste aber sei der Platzmangel, so der Arzt. Das Krankenhaus mit einer eigentlichen Kapazität von bis zu 700 Betten versorge gerade 1700 Menschen, die mit Matratzen in den Fluren lägen. „Die Situation ist entsetzlich, und wir sind einfach ganz am Ende des Systems, das langsam zusammenbricht“, so Abu-Sittah.

08:30 Uhr – „Wir glauben nicht, dass jetzt die Zeit für einen Waffenstillstand ist“

Die USA halten die Zeit für eine Waffenruhe im Konflikt zwischen Israel und der militanten Hamas noch nicht gekommen. „Wir glauben nicht, dass jetzt die Zeit für einen Waffenstillstand ist“, sagt der Nationale Sicherheitssprecher des Weißen Hauses, John Kirby, dem Sender CNN. „Israel hat das Recht, sich zu verteidigen. Sie haben noch viel zu tun, um die Hamas-Führung zu verfolgen.“

Tägliches Briefing im Weißen Haus

John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates

Quelle: dpa/Susan Walsh

Lesen Sie auch

Israel Katz (68) ist derzeit Energieminister, wird ab Januar Außenminister

08:00 Uhr – Frankreichs Präsident Macron in Israel eingetroffen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist mehr als zwei Wochen nach Kriegsbeginn zu einem Besuch in Israel eingetroffen. Er sei am Morgen in Tel Aviv gelandet, berichteten mehrere israelische sowie französische Medien. Geplant sind demnach Treffen mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sowie Präsident Izchak Herzog. Zudem soll er mit Angehörigen von Opfern der islamistischen Hamas zusammenkommen.

In der vergangenen Woche hatte Macron gesagt, in den Nahen Osten zu reisen, sobald es eine Aussicht auf konkrete Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas gebe. Für ihn sei wichtig, eine konkrete Einigung erzielen zu können, die Lage zu deeskalieren sowie über humanitäre Fragen zu reden.

Die Zahl der bei dem Hamas-Angriff auf Israel getöteten französischen Staatsbürger wurde zuletzt mit 30 angegeben. Sieben Landsleute würden weiterhin vermisst, hieß es vom Außenministerium in Paris. Inzwischen habe sich bestätigt, dass einige davon von der Hamas als Geisel genommen worden seien.

07:25 Uhr – Israel bombardiert Hunderte Ziele im Gaza-Streifen

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut Hunderte Ziele im Gazastreifen bombardiert und dabei mehrere Kommandeure der islamistischen Hamas getötet. Wie das israelische Militär am Dienstagmorgen auf Telegram bekannt gab, seien im Verlaufe des vergangenen Tages mehr als 400 „Terrorziele“ getroffen worden. In einer „groß angelegten Operation zur Zerschlagung der terroristischen Kapazitäten der Hamas“ habe man Dutzende Hamas-Kämpfer getroffen, die sich darauf vorbereitet hätten, Raketen abzufeuern und Terroranschläge gegen Israel zu verüben.

Ein Kampfflugzeug habe zudem einen Tunnelschacht der Hamas bombardiert, der Terroristen einen schnellen Zugang zur Küste ermöglichte, hieß es. Ferner seien in der Nacht Kommandozentralen von Hamas-Aktivisten und Aufenthaltsorte in von der Hamas genutzten Moscheen angegriffen worden. Die stellvertretenden Kommandeure von drei Bataillonen der Islamistenorganisation seien getötet worden.

05:00 Uhr – Obama ruft Israel zu Besonnenheit bei Militäroperationen auf

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat Israel nach der Terrorattacke der Islamistenorganisation Hamas vom 7. Oktober zur Besonnenheit bei Militäroperationen aufgefordert. „Insbesondere kommt es darauf an – wie Präsident (Joe) Biden wiederholt betont hat -, dass Israels Militärstrategie das Völkerrecht beachtet, einschließlich der Gesetze, die darauf abzielen, den Tod oder das Leiden der Zivilbevölkerung so weit wie möglich zu vermeiden“, schrieb Obama in einem am Montag auf der Seite barackobama.medium.com veröffentlichten Beitrag. Schon jetzt seien Tausende Palästinenser bei der Bombardierung des Gazastreifens ums Leben gekommen, viele von ihnen Kinder. Hunderttausende seien vertrieben worden.

Obama schrieb weiter, nach der „unsäglichen Brutalität“ der Hamas habe Israel das Recht, seine Bürger gegen solch mutwillige Gewalt zu verteidigen. Er unterstütze voll und ganz US-Präsident Joe Biden, der Israel bei der „Verfolgung der Hamas, der Zerschlagung ihrer militärischen Kapazitäten und der Erleichterung der sicheren Rückkehr von Hunderten Geiseln zu ihren Familien“ Unterstützung zugesagt habe. Wie Biden kürzlich festgestellt habe, seien die USA selbst im Krieg bisweilen hinter ihren hohen Werten zurückgeblieben.

Nach dem Massaker der Hamas sei es verständlich, dass viele Israelis von ihrer Regierung verlangten, alles zu tun, was nötig sei, um die Hamas auszurotten und sicherzustellen, dass solche Angriffe nie wieder geschehen, schrieb Obama. „Dennoch beobachtet die Welt genau, wie sich die Ereignisse in der Region entwickeln, und jede israelische Militärstrategie, die die menschlichen Kosten ignoriert, könnte letztlich nach hinten losgehen.“

„Die Entscheidung der israelischen Regierung, eine gefangene Zivilbevölkerung von Nahrungsmitteln, Wasser und Strom abzuschneiden, droht nicht nur eine wachsende humanitäre Krise zu verschlimmern; es könnte auch die palästinensische Haltung für Generationen verhärten und die weltweite Unterstützung für Israel untergraben, Israels Feinden in die Hände spielen und die langfristigen Bemühungen um Frieden und Stabilität in der Region untergraben.“ Obama fügte hinzu, daher sei es wichtig, dass diejenigen, die Israel unterstützten, eine Strategie förderten, „die die Hamas außer Gefecht setzt und gleichzeitig weitere zivile Opfer minimieren kann“.

04:45 Uhr – Chinas Außenminister zu Israel: „Alle Länder“ haben Recht auf Selbstverteidigung

Chinas Außenminister Wang Yi hat in dem ersten Telefonat mit seinem israelischen Kollegen seit dem Großangriff der Hamas auf Israel auf das Recht „aller Länder“ auf Selbstverteidigung verwiesen. „Alle Länder haben das Recht auf Selbstverteidigung“, sagte Wang im Gespräch mit Eli Cohen, wie das Außenministerium in Peking am Dienstag mitteilte. Dabei sollten sie „das humanitäre Völkerrecht einhalten und die Sicherheit der Zivilsten schützen“, betonte er demnach.

Wang sagte außerdem zu, China werde „sein Bestmögliches“ tun, um Bemühungen zu unterstützen, die „zum Frieden beitragen“. China hat die Hamas wegen des Großangriffs nicht ausdrücklich verurteilt.

Washington hofft nach eigenen Angaben, dass China wegen seiner Freundschaft zum die Hamas unterstützenden Iran zur Beruhigung der Lage beitragen könnte, vor allem, nachdem Peking im März eine Annäherung zwischen den jahrelang verfeindeten Ländern Iran und Saudi-Arabien vermittelt hatte.

„Dringendste Aufgabe“ sei es jetzt, „eine weitere Eskalation der Situation und eine noch schlimmere humanitäre Katastrophe zu verhindern“, sagte Wang seinem israelischen Kollegen. Er bekräftigte zudem Chinas Haltung, wonach der Nahost-Konflikt nur durch eine Zweistaatenlösung beigelegt werden könne.

03:36 Uhr – Hamas verwehrt Gaza-Kliniken gehorteten Treibstoff

Die islamistische Hamas verwehrt nach Erkenntnissen des israelischen Militärs Krankenhäusern im Gazastreifen von ihr gehorteten Treibstoff. Die Hamas habe „mehr als“ eine Million Liter Treibstoff gelagert, „gibt diesen aber nicht an bedürftige Krankenhäuser ab“, erklärte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus in der Nacht zum Dienstag auf X (vormals Twitter). „Die Hamas ist für das Leid in Gaza verantwortlich, nicht Israel“, sagte der Sprecher. Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen beklagen, dass mit den ersten Hilfslieferungen in den Gazastreifen bislang kein Treibstoff in das Gebiet gelangte.

„Der Treibstoff, den wir reinbringen wollen, ist der Treibstoff, den (das Palästinenserhilfswerk) UNRWA braucht. Es wird für unsere Operationen sein. Und natürlich muss auch Treibstoff für die Krankenhäuser und so weiter vorhanden sein“, sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric am Montag in New York. Die Nachfrage, ob es Israel sei, das die Erlaubnis bisher verweigere, beantwortete er nicht.

In den vergangenen Tagen passierten einige Dutzend Lastwagen die Grenze von Ägypten in den Gazastreifen. Die Vereinten Nationen machten dabei aber deutlich, dass die Lieferungen unter anderem von Medikamenten nur vier Prozent des normalen Volumens am Grenzübergang Rafah ausmache. Die Zahl der Lieferungen müsse erhöht werden.

Die zuständige Cogat-Behörde in Israel warf dagegen der Hamas vor, die von ihr gelagerten rund eine Million Liter Treibstoff dafür zu nutzen, um „ihre Terror-Tunnel zu beleuchten, Raketen abzufeuern und für ihre eigenen Häuser“ statt sie der Zivilbevölkerung bereitzustellen.

01:14 Uhr –US-Außenministerium: Waffenstillstand würde Hamas Aufschub bieten

Die Forderung nach einem sofortigen humanitären Waffenstillstand in Gaza hat das US-Außenministerium mit Zurückhaltung kommentiert. Man müsse darüber nachdenken, was das für Israel angesichts der vergangenen und andauernden terroristischen Angriffe bedeute, sagte der Sprecher Matthew Miller am Montag in Washington. „Jeder Waffenstillstand würde der Hamas die Möglichkeit geben, sich auszuruhen, aufzurüsten und sich darauf vorzubereiten, weitere terroristische Angriffe gegen Israel zu verüben“, sagte er.

Auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatte in Luxemburg zuvor auf die Frage nach dem Unterschied zwischen Forderungen nach einer humanitären Feuerpause (Englisch: humanitarian pause) und den von den Vereinten Nationen vorgebrachten Forderungen nach einem humanitären Waffenstillstand (humanitarian ceasefire) erklärt, dass für ihn ein Waffenstillstand weit mehr sei als eine Feuerpause.

Bei einem Waffenstillstand brauche es eine Vereinbarung zwischen den Parteien, erklärte Borrell in Luxemburg. Eine Feuerpause sei dagegen schneller umzusetzen. Gleichzeitig gebe es lediglich eine zeitlich begrenzte Einstellung von Angriffen. So etwas brauche man, um humanitäre Hilfe sicher in den Gazastreifen bringen zu können.

Die US-Regierung konzentriere sich darauf, den Menschen in Gaza den Zugang zu humanitärer Hilfe zu gewährleisten und Orte einzurichten, an denen die Zivilbevölkerung sicher sei, fuhr der Sprecher des US-Außenministeriums fort. Auch US-Präsident Joe Biden war am Rande eines Termins im Weißen Haus nach der Position seiner Regierung zu einem Waffenstillstand gefragt worden. „Die Geiseln müssen freigelassen werden, dann können wir reden“, antwortete er.

00:08 Uhr – Israel bedankt sich nach Freilassung von zwei Geiseln bei Ägypten

Israels Regierung hat sich bei Ägypten und dem Internationalen Roten Kreuz für ihren Beitrag bei der Freilassung von zwei Geiseln aus der Gefangenschaft der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas bedankt. Die 79 und 85 Jahre alten Frauen seien an Israels Armee übergeben worden, teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in der Nacht auf Dienstag mit. Sie seien auf dem Weg in eine israelische Klinik. Dort warten den Angaben nach Verwandte auf die beiden Frauen.

„Wir danken Ägypten für seine Hilfe und dem Roten Kreuz für seine wichtige Rolle bei der Rettung von Leben“, hieß es weiter. Auch die Armee sei in den vergangenen Tagen „auf allen Kanälen sehr aktiv“ gewesen, um die Freilassung der beiden Geiseln zu erreichen.

Die Frauen waren zuvor von der im Gazastreifen herrschenden Hamas freigelassen worden. Ägypten und Katar hatten dabei nach Angaben der islamistischen Palästinenserorganisation vermittelt. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) teilte mit, die beiden aus dem Palästinensergebiet heraus gebracht zu haben. Sie kamen Berichten zufolge über den Grenzübergang Rafah zunächst nach Ägypten.

source site