Israel Liveticker: ++ Israelische Soldaten laut Verteidigungsminister „im Herzen der Stadt Gaza“ ++

Israelische Soldaten seien im Herzen von Gaza-Stadt, der Hochburg der Hamas, im Einsatz, sagt der israelische Verteidigungsminister Joaw Gallant. Der Chef der radikal-islamischen Hamas im Gaza-Streifen, Yahya Sinwar, sei in seinem Bunker isoliert, erklärt er weiter. In einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz sagte Gallant, weder Israel noch die Hamas würden die palästinensische Enklave regieren, sobald der laufende Krieg beendet sei.

Nahostkonflikt - Israels Verteidigungsminister Gallant

Joaw Gallant, israelischer Verteidigungsminister bei einem Truppenbesuch an der Grenze zum Gaza-Streifen (Archivbild)

Quelle: dpa/Ariel Hermoni

Zudem sei die Stadt Gaza „der größte je errichtete Terroristen-Stützpunkt der Welt.“ Die Stadt im Norden des Gaza-Streifens war nach Angaben des israelischen Militärs zuvor umstellt worden. Ein Sprecher erklärte kürzlich, das Küstengebiet sei nun in eine nördliche und eine südliche Hälfte geteilt.

Auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu spricht von Militäreinsätzen in Gaza. „Gaza-Stadt ist eingekreist, wir operieren innerhalb der Stadt“, erklärt er im Fernsehen. „Wir erhöhen jede Stunde, jeden Tag den Druck auf die Hamas. Bislang haben wir Tausende von Terroristen getötet, sowohl über als auch unter der Erde.“

Bei jüngsten Gefechten konnte nach Angaben der israelischen Armee ein „militärischer Stützpunkt der Hamas-Terrororganisation im nördlichen Gaza-Streifen gesichert werden“. Auf dem Gelände befanden sich demnach Panzerabwehrraketen und Abschussvorrichtungen, Waffen und verschiedene Geheimdienstmaterialien.

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Israels Kampf gegen Hamas

Alle Entwicklungen im Liveticker:

23:33 – Hunderte gedenken in Jerusalem der Opfer des Anschlags der Hamas

Vier Wochen nach dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel haben Hunderte in Jerusalem der Opfer gedacht. Mit einer 30-minütigen Mahnwache erinnerten sie Medienberichten zufolge an die von Terroristen am 7. Oktober getöteten und verschleppten Menschen. Nach Angaben der Zeitung „Haaretz“ errichteten Angehörige der Geiseln in der Nähe des israelischen Parlaments zudem ein Protestcamp. Sie forderten demnach den Rücktritt von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

In Israel gibt es massive Kritik an dem Regierungschef, der bisher keine direkte Verantwortung für das politische und militärische Versagen am 7. Oktober übernommen hat.

21:23 Uhr – Weitere Raketenangriffe aus Gaza auf Israel

Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hat am Dienstagabend erneut auf das Zentrum Israels Raketen abgefeuert. Auch im Großraum Tel Aviv heulten mehrfach die Warnsirenen. Der militärische Arm der Hamas, die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft wird, reklamierte die Attacken auf Telegram für sich. Verletzt wurde Sanitätern zufolge nach ersten Erkenntnissen niemand.

21:06 Uhr – Rotes Kreuz meldet Schüsse auf Hilfskonvoi in Gaza

Ein Hilfskonvoi mit lebenswichtigen medizinischen Gütern ist nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in der Stadt Gaza beschossen worden. Der Konvoi aus fünf Lastwagen und zwei Begleitfahrzeugen des Roten Kreuzes habe am Dienstag Lieferungen zu Gesundheitseinrichtungen gefahren, als er von Schüssen getroffen wurde, erklärte die Organisation. Demnach wurde ein Fahrer leicht verletzt und zwei Lastwagen beschädigt.

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Das IKRK machte keine Angaben dazu, wer den Konvoi beschossen habe oder aus welcher Richtung die Schüsse kamen.

„Dies sind nicht die Bedingungen, unter dem humanitäres Personal arbeiten kann“, erklärte William Schomburg von der IKRK-Delegation in Gaza. Gemäß dem internationalen humanitären Recht sei es eine „Verpflichtung dafür zu sorgen, dass lebenswichtige Hilfe medizinische Einrichtungen erreichen kann“, betonte er.

20:01 Uhr – USA sprechen sich gegen „Wiederbesetzung“ des Gaza-Streifens durch Israel aus

Die USA haben sich gegen eine erneute langfristige Besetzung des Gaza-Streifens durch Israel ausgesprochen. „Generell unterstützen wir die Wiederbesetzung des Gaza-Streifens nicht und Israel auch nicht“, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel vor Journalisten. „Wir sind der Meinung, dass die Palästinenser bei diesen Entscheidungen an vorderster Stelle stehen müssen und dass der Gaza-Streifens palästinensisches Land ist und bleiben wird“, sagte Patel. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte zuvor erklärt, nach dem Krieg für eine „unbestimmte Zeit“ die „Gesamtverantwortung für die Sicherheit“ des Palästinensergebiets übernehmen zu wollen.

Die USA stimmten zu, dass es nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober „keine Rückkehr zum Status Quo“ im Gaza-Streifens geben könne, sagte Patel. „Israel und die Region müssen sicher sein, und der Gaza-Streifen sollte und kann nicht länger eine Basis für Terroranschläge gegen das israelische Volk oder andere Menschen“ sein, bekräftigte der Sprecher. Israel hat sich 2005 aus dem Gaza-Streifen zurückgezogen, den es seit dem Sechstagekrieg von 1967 besetzt hatte.

18:20 Uhr – IKRK: Bisherige Hilfen in Gaza sind „nur Tropfen auf dem heißen Stein“

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat mehr Hilfe für die Menschen im Gaza-Streifen gefordert. Die bisher eingetroffenen Lieferungen im abgeriegelten Küstengebiet seien nur „ein Tropfen auf dem heißen Stein“, sagte Imene Trabelsi, Regionalsprecherin des IKRK im Nahen und Mittleren Osten, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Die humanitäre Lage für die Bevölkerung im Gaza-Streifen verschlechtere sich von Tag zu Tag.

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„Die Juden sind schuld“

Für die Hunderttausenden geflohenen Familien sei die Situation besonders schlimm, da die Notunterkünfte überfüllt seien. „Viele sind gezwungen, auf offenen Flächen auf der Straße zu schlafen“, so Trabelsi. Ihnen fehlten Dinge wie Decken oder Babynahrung. „Tausende suchen Zuflucht in Krankenhäusern, was den Druck auf den Gesundheitssektor noch weiter erhöht“, so die IKRK-Sprecherin. Dass es weiterhin an Treibstoff mangele, um Generatoren für die Stromversorgung zu betreiben, sei ein weiteres Problem. „Wenn es keinen Strom gibt, funktioniert auch der Gesundheitssektor nicht, und das ist der Alptraum“, so Trabelsi.

17:50 Uhr – BKA: nach Hamas-Angriff über 2600 Straftaten in Deutschland

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat in den vergangenen vier Wochen mehr als 2600 Straftaten in Deutschland gezählt, die in einem Zusammenhang mit den Terroranschlägen der islamistischen Hamas gegen Israel stehen. Das teilte die Polizeibehörde am Dienstagabend auf Nachfrage mit. Schwerpunktmäßig wurden Sachbeschädigungen, Volksverhetzungen und Widerstandsdelikte verzeichnet. Die Zahl der Gewaltstraftaten bewege sich im mittleren dreistelligen Bereich.

Felix Klein stellt das zwölfte Zivilgesellschaftliche Lagebild Antisemitismus in der Bundespressekonferenz vor

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Quelle: dpa/Kay Nietfeld

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hatte von mehr als 2000 verzeichneten Straftaten gesprochen und gesagt, „was wir seit dem 7. Oktober sehen, ist Judenhass auf einem in Deutschland seit Jahrzehnten nicht mehr dagewesenen Niveau“.

17:30 Uhr – Hamas-Angriff sei von Israel „aufgebauscht“, sagt Pink-Floyd-Gründer

Der Pink-Floyd-Gründer Roger Waters behauptete in der Sendung „System Update“ im Interview des US-Journalisten Glenn Greenwald, viele der Opfer der Hamas-Attacken vom 7. November seien israelische Soldaten gewesen. Waters erste Reaktion, als er von dem Angriff gehört habe, sei gewesen, abzuwarten „was passiert ist“. Dann habe er sich gefragt, warum die Israelis den Angriff nicht hätten kommen sehen, sagte der Musiker. Auf Greenwalds Frage, ob der verheerende Angriff der Hamas gerechtfertigt sei, wich Waters aus. „Wir wissen nicht, was sie getan haben. Aber war es gerechtfertigt, sich der Besetzung zu widersetzen? Ja!“

Der britische Sänger Roger Waters bei einem Auftritt zu seiner „The Wall“-Show 2013 in Hessen (Archivbild)

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Quelle: picture alliance/dpa/Daniel Reinhardt

Der 80-Jährige, dem in der Vergangenheit mehrfach Antisemitismus vorgeworfen wurde, fügte hinzu, er sei gegen jegliche Kriegsverbrechen. Allerdings äußerte er Zweifel, dass es in Israel überhaupt dazu gekommen sei. „Es gab vielleicht Einzelfälle“, sagte Waters. „Natürlich“ verurteile er die Tötung und Entführung von Zivilisten. „Aber die ganze Sache wurde von den Israelis total aufgebauscht, die haben Geschichten über die Köpfung von Babies erfunden.“

17:14 Uhr – Hamas-Angaben: Mehr als 10.300 Tote im Gaza-Streifen

Die Zahl der Getöteten im Gaza-Streifen soll nach Angaben des von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf mehr als 10.300 gestiegen sein. Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben vom Dienstag nicht. Unter den insgesamt 10.328 Toten seien 4237 Kinder, hieß es. Weitere 25.956 Menschen seien verletzt worden.

16:31 Uhr – Israelische Armee greift mutmaßliche Terroristen im Libanon an

Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge mutmaßliche Terroristen im Libanon angegriffen und getroffen. Eine „Terrorzelle“ im Nachbarland habe versucht, Panzerabwehrraketen Richtung Israel zu feuern, teilte das Militär am Dienstag mit. Es war zunächst unklar, ob es bei dem israelischen Beschuss Tote oder Verletzte gab. Es seien 20 Raketenstarts aus dem Libanon registriert worden. Libanesischen Sicherheitskreise bestätigten das.

Israels Militär reagierte eigenen Angaben nach mit Gegenfeuer auf die Ausgangsorte des Beschusses. Israelische Streitkräfte hätten zudem einen Posten der Hibsollah attackiert. Aus UN-Kreisen im Libanon hieß es zuvor, dass das israelische Militär Außenbezirke des libanesischen Nakura beschossen hätte. Dort befindet sich das Hauptquartier der UN-Beobachtermission Unifil im Libanon.

16:20 Uhr – Israel will künftig Sicherheitskontrolle über den Gaza-Streifen

Israel will nach Ende des Krieges mit der islamistischen Hamas die Verantwortung für die Sicherheit im Gaza-Streifen übernehmen. „Wir haben gesehen, was passiert, wenn wir sie nicht haben“, sagte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Interview dem US-Sender ABC. „Denn wenn wir die Kontrolle über die Sicherheit nicht haben, wird der Terror der Hamas in einem Ausmaß ausbrechen, das wir uns nicht vorstellen können.“

15:43 Uhr – Presseverband fordert Schutz für Journalisten im Westjordanland

Der Auslandspresseverband (FPA) in Israel hat sich angesichts eines Vorfalls zwischen israelischen Soldaten und einem ARD-Team im Westjordanland besorgt gezeigt. Der FPA sei „alarmiert über mehrere Vorfälle, bei denen im Westjordanland eingesetzte Reporter von Soldaten bedrängt wurden“, hieß es in einer Stellungnahme. „Wir fordern die israelische Armee auf, die Sicherheit von Reportern zu gewährleisten.“ Der Zugang akkreditierter Journalisten zu der Region müsse gewährt werden.

Trotz mehrfacher Hilferufe an die Armee seien Journalisten dort seit Ausbruch des Gaza-Kriegs an Kontrollpunkten angehalten und an der Weiterfahrt behindert worden. Siedler, mitunter in Armee-Uniformen, hätten die Medienschaffenden bedrängt und bedroht. Betroffen seien neben der ARD auch der US-Sender CNN, der österreichische Sender ORF sowie weitere Medienhäuser. Die Armee hätte zuvor zugesagt, die Sicherheit von Journalisten zu gewährleisten, betonte der FPA. „Wir fordern das Militär auf, diesen Worten Taten folgen zu lassen.“

15:10 Uhr – Luftbrücke für Gaza: EU schickt neue Flüge mit humanitärer Hilfe

Die Europäische Union (EU) hat weitere Flugzeuge mit fast 115 Tonnen an Hilfsgütern für die Menschen im Gaza-Streifen geschickt. Am Dienstag starteten zwei Maschinen – eine von Ostende in Belgien und eine von Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten – nach Ägypten in die Nähe des Grenzübergangs Rafah, wie die EU-Kommission mitteilte. Die Ladung aus Ostende beinhaltet den Angaben zufolge vor allem Medikamente. Das Flugzeug aus Dubai befördere unter anderem Kühlschränke und Container, die wichtig seien, um die in Ägypten und Gaza ankommenden Hilfsgüter verarbeiten zu können. Mit den zwei Flügen erhöht sich die Zahl der EU-Hilfsflüge nach Gaza der EU-Kommission zufolge auf acht. Weitere sind den Angaben nach geplant. Mehr als 320 Tonnen an humanitären Hilfsgütern seien bisher transportiert worden.

Außerdem will Zypern am Donnerstag bei einem Treffen der EU-Regierungschefs in Paris einen Plan für einen humanitären Seekorridor zur Lieferung von Hilfsgütern in den Gaza-Streifen vorlegen. Das teilte ein Regierungssprecher mit. Ziel der Initiative sei ein „fortwährender, sicherer Fluss von großen Mengen humanitärer Hilfe nach Gaza“, sagte Präsident Nikos Christodoulidis. Schiffe sollen demnach die Lieferungen von Limassol, dem Haupthafen der Insel im östlichen Mittelmeer, in den etwa 400 Kilometer entfernten Gaza-Streifen bringen.

14:30 Uhr – EU stellt Jordanien gut 900 Millionen Euro in Aussicht

Vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs hat die EU-Kommission Jordanien ein Hilfspaket von gut 900 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das gab Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag bei einem Treffen mit dem jordanischen König Abdullah II. in Brüssel bekannt. Mit den Hilfen will die EU demnach politische Reformen in dem Nachbarland Israels fördern und die Wirtschaft ankurbeln.

Das Hilfspaket umfasst nach Kommissionsangaben 902 Millionen Euro an Hilfen. Davon sind 402 Millionen an Zuschüssen vorgesehen, die Jordanien nicht zurückzahlen muss. Weitere 500 Millionen Euro sollen in Form von Krediten der Europäischen Investitionsbank (EIB) fließen.

13:18 Uhr – Deutschland erhöht Gelder für Palästina-Flüchtlinge

Deutschland erhöht seine finanzielle Unterstützung für das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge UNRWA. Dies gab das Entwicklungsministerium am Dienstag bekannt. Mit Blick auf die wachsende Not der Menschen im Gaza-Streifen und die instabile Lage in einigen Nachbarländern habe Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) entschieden, die bereits eingeplante Hilfe von 71 Millionen Euro für UNRWA freizugeben und zusätzliche 20 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (l) im Gespräch mit UNWRA-Generalkommissar Philippe Lazzarini.

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (l.) im Gespräch mit UNWRA-Generalkommissar Philippe Lazzarini

Quelle: Hannes P. Albert/dpa

„Der brutale Hamas-Angriff gegen Israel schadet auch in großem Maße der palästinensischen Bevölkerung“, erklärte Schulze nach einem Gespräch mit UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini in der jordanischen Hauptstadt Amman. „Wir sehen das große Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung in Gaza und wollen es lindern.“ UNRWA sei der wichtigste Partner für die Versorgung der Menschen dort und solle nicht aufgegeben werden. Das sei auch im Sicherheitsinteresse Israels.

Nach dem Hamas-Angriff auf Israel hatte die Bundesregierung die Gelder vorübergehend gestoppt. Die nun zugesagten Hilfen sollen nach Ministeriumsangaben zunächst dazu dienen, die Basisversorgung der vertriebenen Menschen im Gaza-Streifen aufrechtzuerhalten und palästinensische Flüchtlinge in Jordanien unterstützen. Schwerpunkte im Gaza-Streifen seien die Versorgung der Zivilbevölkerung mit Trinkwasser, sowie Hygiene und Sanitäranlagen in Notunterkünften.

12:32 Uhr – UN: Gaza-Streifen ohne Treibstoff kurz vor der Belastungsgrenze

Der Gaza-Streifen steht ohne Treibstofflieferungen nach Angaben des UN-Nothilfe-Büros (OCHA) an der Grenze der Belastbarkeit. Keiner der bislang in das Küstengebiet gelangten 569 Lkw mit Hilfsgütern habe Treibstoff geladen gehabt, sagte ein OCHA-Sprecher. Mehr und mehr Einrichtungen müssten schließen, sagte ein Sprecher der Weltgesundheitsorganisation bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.

12:17 Uhr – Türkische Provinzen verfügen Boykott israelischer Produkte

Zahlreiche türkische Provinzen haben vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs zum Boykott israelischer Produkte aufgerufen. Auch in Cafés, Restaurants und Teehäusern auf dem Gelände des türkischen Parlaments dürfen keine Produkte von Firmen mehr verkauft werden, „die offen ihre Unterstützung für die Kriegsverbrechen Israels erklären“, hieß es in einem auf der Parlamentsseite veröffentlichten Schreiben. Die Entscheidung gehe auf den Parlamentspräsidenten zurück. Welche Produkte davon genau betroffen sind, blieb zunächst offen.

Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete von mehr als 20 von 81 Provinzen, die zum Boykott israelischer Produkte in ihren Einrichtungen aufgerufen hätten. Auch zahlreiche Universitäten kündigten Anadolu zufolge an, künftig Produkte von Israel unterstützenden Firmen nicht mehr anzubieten.

12:00 Uhr – Mehr als 30 Deutsche reisen aus Gaza-Streifen aus

Nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock haben mehr als 30 weitere Deutsche den Gaza-Streifen verlassen. Insgesamt seien damit jetzt mehr als 50 deutsche Staatsangehörige aus dem Gebiet ausgereist, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag nach dem Eintreffen zu Beratungen der Außenministerinnen und -minister der G-7-Staaten wirtschaftsstarker Demokratien in der japanischen Hauptstadt Tokio. Unter den mehr als 30 nun ausgereisten seien auch Familienangehörige, hieß es. Die Deutschen sind nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt am Montagabend ausgereist.

Viele Ausländer und Palästinenser mit einem zweiten Pass warten weiterhin darauf, Gaza über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten zu verlassen

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Quelle: REUTERS

Baerbock warb erneut intensiv für humanitäre Feuerpausen zur Versorgung der Zivilisten im Gaza-Streifen. Sie habe dazu in den vergangenen Tagen viele Gespräche geführt und mit unterschiedlichsten Partnern darüber gesprochen, „wie wir humanitäre Feuerpausen sowohl zeitlich als auch geografisch endlich auf den Weg bringen können“. Die Menschen in Gaza brauchten Wasser, Brot und vor allen Dingen medizinische Versorgung. „Und die Schwerstverletzten müssen endlich behandelt werden. In dieser Situation sei die Ausreise der Deutschen „ein kleiner Hoffnungsschimmer“

11:35 Uhr – 70 Prozent der Bevölkerung im Gaza-Streifen laut UN vertrieben

Seit Beginn des Kriegs im Gaza-Streifen sind dort nach UN-Angaben 70 Prozent der Bevölkerung vertrieben worden. Das teilte das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA mit. Notunterkünfte seien teils mit dem Vierfachen ihrer Kapazität überbelegt.

In etwa 240 UN-Einrichtungen sind demnach mehr als 1,2 Millionen Menschen untergekommen. Die Zustände seien unmenschlich und würden sich mit jedem Tag weiter verschlechtern. In einer Unterkunft stünden pro Person weniger als zwei Quadratmeter zur Verfügung. Mindestens 600 Menschen würden sich dort eine Toilette teilen. Es gebe Tausende Fälle von Infektions- und Durchfallerkrankungen sowie Windpocken.

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Nach dem israelischen Luftangriff auf das Flüchtlingslager Dschabalia im Gaza-Streifen ist ein tiefer Krater geblieben

09:42 Uhr – Jüdischer Mann während propalästinensischer Demo in USA getötet

Ein jüdischer Mann ist im US-Bundesstaat Kalifornien nach Kundgebungen zum Gaza-Krieg gestorben. Der 69-Jährige sei Zeugenaussagen zufolge in eine „körperliche Auseinandersetzung“ mit einem oder mehreren Demonstranten geraten, rückwärts gefallen und mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen, teilte das Sheriff‘s Department im Bezirk Ventura County am Montag (Ortszeit) mit. Rabbi Noah Farkas, Präsident der Jewish Federation of Greater Los Angeles, sagte, er habe Informationen, wonach der 69-Jährige von dem Megafon eines propalästinensischen Demonstranten am Kopf getroffen worden sei.

Der Vorfall ereignete sich am Sonntag an einer Straßenkreuzung in Thousand Oaks, einem Vorort von Los Angeles. Der Mann starb am Montag in einem Krankenhaus. Eine Autopsie bestätigte, dass er an einer Kopfverletzung starb. Er sei getötet worden, so das Sheriff‘s Department. Die Ermittler schlössen nicht aus, dass es sich um ein Hassverbrechen handele. Festnahmen gab es zunächst nicht.

Jüdischer Mann stirbt nach Attacke – „Er soll mit einem Megafon geschlagen worden sein“

In Los Angeles stirbt ein pro-israelischer, jüdischer Mann, nachdem ein Pro-Palästina-Demonstrant ihm offenbar mit einem Megafon auf den Kopf geschlagen haben soll. „Die Polizei untersucht den Vorfall wegen Hassverbrechens“, sagt US-Korrespondent Michael Wüllenweber.

08:08 Uhr – Weitere Ausländer sollen Gaza-Streifen verlassen – darunter etwa 170 Deutsche

Erneut sollen Hunderte Ausländer sowie Palästinenser mit zweitem Pass an diesem Dienstag den Gaza-Streifen verlassen und nach Ägypten ausreisen. Unter den etwa 600 Ausreisenden sind etwa 170 Deutsche, wie aus einer Liste der palästinensischen Grenzbehörde hervorgeht.

Etwa 150 davon sind Palästinenser mit deutscher Staatsbürgerschaft. Die weiteren Ausreisenden kommen der Liste zufolge unter anderem aus Frankreich, Kanada, der Ukraine, Rumänien und den Philippinen.

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07:30 Uhr – Etwa 33 Lastwagen kommen täglich im Gaza-Streifen an

Im Gaza-Streifen kommen für die notleidende Bevölkerung im Durchschnitt 33 Lastwagen mit Hilfsgütern täglich an. Das teilte der Palästinensische Rote Halbmond mit. Insgesamt seien seit Wiederöffnung des ägyptischen Grenzübergangs Rafah am 21. Oktober Hilfsgüter von 569 Lkw angekommen. Nach UN-Angaben sind täglich eigentlich 100 Lkw-Ladungen notwendig, um die gut zwei Millionen Menschen im Gaza-Streifen mit dem Nötigsten zu versorgen.

06:00 Uhr – Israels Armee erhöht Druck „tief in der Stadt Gaza“

Die israelischen Bodentruppen sind nach Militärangaben bereits „tief in der Stadt Gaza“ im Einsatz. Man erhöhe dort den Druck, sagte Armeesprecher am Montagabend. Am Sonntag hatte der Sprecher gesagt, die Stadt Gaza sei vollständig eingekreist. Man habe den Gaza-Streifen in zwei Hälften geteilt.

In den vergangenen 24 Stunden seien mehrere Kommandeure der im Gaza-Streifen herrschenden Hamas getötet worden, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Zwei von ihnen seien Drahtzieher des Massakers in Israel am 7. Oktober gewesen.

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„Wir haben gesehen, was passiert, wenn wir die Verantwortung nicht haben“, sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu

Es seien auch mehrere Eingänge unterirdischer Tunnel zerstört worden. Viele davon befänden sich in der Nähe von Schulen, Krankenhäusern und humanitären Einrichtungen. Panzer- und Bodentruppen hätten in der Nähe einer Moschee eine militärische Einrichtung mit Abschussrampen für 50 Raketen entdeckt.

05:10 – Vertreter der palästinensischen Autonomiebehörde dankt für Unterstützung

Der Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde in Deutschland, Laith Arafeh, hat propalästinensischen Demonstranten für ihre Unterstützung gedankt.

Es sei bedauerlich, dass Rufe nach Gerechtigkeit und einem Waffenstillstand weiterhin verunglimpft und fälschlich als Terrorunterstützung bezeichnet würden, so Arafeh. „Wir sind den Zehntausenden dankbar, die ihre Stimme erhoben haben für Gerechtigkeit und die Freiheit Palästinas.“ Zuletzt hatte es in Deutschland scharfe Kritik daran gegeben, dass – wie bei einer Demonstration in Essen – Islamisten unter den Demonstranten waren.

02:58 – Netanjahu zu „taktischen kleinen Pausen“ bereit

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist zu „taktischen Pausen“ im Kampf gegen die Hamas bereit. Das sagte Netanjahu am Montag (Ortszeit) dem US-Fernsehsender ABC. „Eine Stunde hier, eine Stunde dort – dann können wir die Umstände prüfen, um humanitäre Güter hineinzubringen und einzelne Geiseln herauszubringen.

Längere Feuerpause im Gaza-Streifen hat Netanjahu hingegen vorerst ausgeschlossen. „Ohne die Freilassung der Geiseln wird es keine allgemeine Feuerpause im Gaza-Streifen geben“, fuhr der israelische Regierungschef fort.

Zuvor hatte er bereits mit US-Präsident Joe Biden über zeitlich begrenzte Feuerpausen im Gaza-Krieg gesprochen. Sie hätten die Möglichkeit „taktischer Pausen“ erörtert, um der Zivilbevölkerung die Möglichkeit zu geben, Kampfgebiete zu verlassen, um humanitäre Hilfe für die Menschen im Gaza-Streifen bereitzustellen und um die Befreiung weiterer Geiseln zu ermöglichen, teilte das Weiße Haus nach dem Telefonat mit. Mindestens 240 Menschen – darunter auch US-Bürger – befinden sich weiter in der Gewalt der im Gaza-Streifen herrschenden islamistischen Hamas.

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Israels Kampf gegen Hamas

Eine allgemeine Waffenruhe würde nach Einschätzung von Netanjahu den Kriegszielen Israels entgegenstehen. „Das würde unsere Bemühungen behindern, unsere Geiseln zu befreien, denn das Einzige, was diese Kriminellen der Hamas verstehen, ist der militärische Druck, den wir ausüben“, sagte er im ABC-Interview.

02:31 – Israel findet Hamas-Raketenwerfer unter Moschee

Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte haben einen Raketenwerfer unter einer zerstörten Moschee im Gaza-Streifen gefunden. Einem Video auf X zufolge wurden die Raketen in Richtung Israel abgeschossen.

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Das IDF schreibt dazu auf X: „Dies ist ein weiteres Beispiel für die schamlose Ausnutzung ziviler Gebiete durch die Hamas für ihre terroristischen Aktivitäten“.

01:37 – Israelische Soldaten nehmen Aktivistin im Westjordanland fest

Israelische Truppen haben die palästinensische Aktivistin Ahed Tamimi im besetzten Westjordanland wegen des Verdachts der Aufstachelung zur Gewalt festgenommen. Tamimi wurde 2017 bekannt, als sie im Alter von 16 Jahren einen israelischen Soldaten ohrfeigte, der ihr Dorf durchsucht hatte. Sie protestiert seit Jahren gegen aus ihrer Sicht unrechtmäßige israelische Landnahme.

Tahimis Mutter berichtete, dass sie die israelischen Behörden aufgrund eines aufrührerischen Instagram-Beitrags festgenommen hätten. In diesem soll sie zur Tötung von Siedlern aufgerufen haben. Das israelische Militär hat sich nicht zu dem Bild geäußert.

00:37 – Propalästinensische Demo blockiert Zufahrt zu US-Militärschiff

Propalästinensische Demonstranten haben im US-Staat Washington Zufahrtsstraßen zum Hafen von Tacoma blockiert, wo jüngst ein Versorgungsschiff der Marine angelegt hat.

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Demonstranten halten große Holzschilder hoch, während sie den Haupteingang des Hafens von Tacoma blockieren

Sie agierten auf Grundlage vertraulicher Informationen: „Vertrauliche Quellen berichten, dass das Schiff in Tacoma mit Waffen und militärischer Ausrüstung beladen wird, mit einem endgültigen Ziel in Israel“, heißt es in einer Pressemitteilung des Arab Resource & Organizing Center (AROC), den Organisatoren der Protestaktion. Diese Behauptung ließ sich zunächst nicht bestätigen.

23:30 – Vereinigten Arabischen Emirate wollen Feldlazarett im Gaza-Streifen einrichten

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wollen einem Medienbericht zufolge ein voll ausgestattetes Feldlazarett im Gaza-Streifen einrichten. Nach Angaben der staatlichen Agentur des Golfstaats starteten am Montag fünf Flugzeuge mit der für die Einrichtung und den Betrieb des Feldlazaretts erforderlichen Ausrüstung von Abu Dhabi aus in Richtung des Flughafens Al-Arisch in Ägypten. Die Agentur berichtete jedoch nicht, ob es eine Vereinbarung mit Israel über diese Initiative gibt.

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