Israel Liveticker: ++ EU fordert offenbar Feuerpausen für Gaza-Streifen ++

Beim EU-Gipfel in Brüssel soll zu einem schnellen, sicheren und ungehinderten humanitären Zugang zum Gaza-Streifen aufgefordert werden. Zu notwendigen Maßnahmen gehörten auch humanitäre Korridore und Feuerpausen, heißt es in dem jüngsten Entwurf für die Abschlusserklärung des Spitzentreffens am Donnerstag und Freitag. Die sich verschlechternde humanitäre Lage in Gaza gebe Anlass zu größter Besorgnis.

Um Forderungen nach einem sofortigen humanitären Waffenstillstand für den Gaza-Streifen hatte es in den vergangenen Tagen heftigen Streit in der EU gegeben. Länder wie Deutschland und Österreich sprachen sich dagegen aus, dass sich die EU solchen Aufrufen öffentlich anschließt. Sie argumentierten, ein solcher Vorstoß sei angesichts des anhaltenden Terrors der islamistischen Hamas unangemessen. Länder wie Spanien oder Irland setzten sich hingegen wegen der vielen zivilen Opfer bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gaza-Streifen für einen solchen Aufruf ein.

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Die Verwendung von Wörtern wie „humanitäre Korridore“ und „humanitäre Pausen“ im Plural soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur nun ein Kompromiss sein und deutlich machen, dass die EU Israel nicht auffordert, den Kampf gegen die Hamas mit sofortiger Wirkung einzustellen. Diesen Eindruck wollen Länder wie Deutschland unbedingt vermeiden.

Zu den Gräueltaten der Palästinenserorganisation Hamas heißt es in dem Entwurf für die Erklärung, der Europäische Rat verurteile auf das Schärfste die Hamas und ihre brutalen und willkürlichen Angriffe in ganz Israel. Der Einsatz von Zivilisten als menschliche Schutzschilde sei eine besonders beklagenswerte Grausamkeit. Man betone nachdrücklich das Recht Israels, sich im Einklang mit dem Völkerrecht und dem humanitären Völkerrecht zu verteidigen.

Das Spitzentreffen der Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten beginnt am frühen Nachmittag. Für Deutschland wird Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu dem zweitägigen Gipfel in Brüssel erwartet.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

13:43 Uhr – Hamas-Ministerium: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 7000

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gaza-Streifen ist seit Beginn des Krieges am 7. Oktober laut Hamas-kontrolliertem Gesundheitsministerium auf 7028 gestiegen. Es seien zudem 18.484 Menschen verletzt worden, berichtete das Ministerium in Gaza. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

13:23 Uhr – Neue Raketenangriffe aus Gaza auf Israel

Militante Palästinenser im Gaza-Streifen greifen israelische Ortschaften auch während der heftigen Luftangriffe in dem Palästinensergebiet weiter mit Raketen an. In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv heulten wieder die Warnsirenen. Zuvor gab es auch in den Ortschaften am Rande des Gazastreifens immer wieder Raketenalarm, wie die israelische Armee mitteilte. Es gab zunächst keine Berichte über Opfer.

13:00 Uhr – Russlands Vizeaußenminister spricht mit Hamas-Führung über Geiseln

Die russische Führung hat eigenen Angaben zufolge in Katar mit Hamas-Vertretern über das Schicksal der von der Palästinenserorganisation gefangen gehaltenen Geiseln verhandelt. „Natürlich haben wir uns mit der politischen Führung getroffen“, sagte Vizeaußenminister Michail Bogdanow laut russischen Nachrichtenagenturen. Ergebnisse des Gesprächs teilte er nicht mit.

Die Hamas hält im Gazastreifen nach israelischen Angaben mehr als 220 Menschen fest, die bei dem beispiellosen Angriff auf Israel am 7. Oktober verschleppt wurden. Mindestens zwei davon besitzen nach Angaben aus Moskau die russische Staatsbürgerschaft. Unter den Geiseln sind auch deutsche Staatsbürger.

Russland hat Beziehungen zur arabischen Welt, aber auch eine Vielzahl an Landsleuten, die in Israel leben. Vor diesem Hintergrund hat Moskau sich seit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs mehrfach als Vermittler angeboten.

12:45 Uhr – Israels Armee: Hamas hindert Menschen an Flucht nach Süd-Gaza

Die Hamas hindert Zivilisten im Gazastreifen nach israelischer Darstellung weiterhin an der Flucht aus dem besonders unsicheren Norden des Küstengebietes. Die israelische Armee fordere die Bevölkerung aus Sicherheitsgründen zur Flucht in den Süden auf, teilte das Militär mit. Doch Hamas-Mitglieder würden unter anderem Straßenblockaden aufstellen. In einem von der Armee veröffentlichten Gespräch berichtet ein Palästinenser zudem von Schüssen auf Zivilisten, die flüchten wollten. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Es sind allerdings laut Armeeangaben schon mindestens rund 700.000 Menschen in den Süden geflohen, die Vereinten Nationen sprechen sogar von 1,4 Millionen Vertriebenen durch die israelischen Luftangriffe.

12:40 Uhr – Israelische Regierung kündigt Kommission zum 7. Oktober an

Ein israelischer Minister hat die Bildung einer staatlichen Untersuchungskommission in Bezug auf den Hamas-Terrorangriff am 7. Oktober angekündigt. Diese solle nach dem Krieg „die Schuldfrage“ auf israelischer Seite klären, sagte Kulturminister Miki Sohar der Internetseite ynet. Die Kommission werde „unabhängig“ sein. „Die ganze israelische Bevölkerung wird sich auf sie verlassen können.“

In Israel gibt es massive Kritik an Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, der bisher keine direkte Verantwortung für das politische und militärische Versagen am 7. Oktober übernommen hat. Im Gegensatz dazu hatten sich auch führende Vertreter von Militär und Geheimdienst zu ihrer Verantwortung bekannt.

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Israeli Flag Flies Over Western Wall, Jerusalem, Israel

12:26 Uhr – Palästinensischer Außenminister hält EU-Appell für unannehmbar

Angesichts des Krieges zwischen Israel und der Hamas hat der palästinensische Außenminister Rijad al-Maliki auf eine Zweistaatenlösung gedrungen. „Die Zweistaatenlösung ist wichtiger denn je“, sagte al-Maliki in Den Haag. Den geplanten Appell der Staats- und Regierungschefs der EU, die Bombardierungen auszusetzen, wertet er als unannehmbar, da dann die Lieferung von Hilfsgütern und die Wiederherstellung der Wasser- und Stromversorgung nicht gewährleistet sei. Israel müsse einer umfassenden Waffenruhe zustimmen, damit dringend benötigte humanitäre Hilfen in den Gazastreifen gelangen könnten, forderte er.

12:13 Uhr – Mehr als 850 Straftaten zu Nahost-Konflikt in Berlin

Die Berliner Polizei hat seit dem Großangriff der radikalislamischen Hamas vor fast drei Wochen mehr als 850 Straftaten im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt festgestellt. Rund 350 Tatverdächtige seien bislang ermittelt worden, wie die Polizei mitteilte. Zuletzt seien vor allem Sachbeschädigungen in Form von aufgemalten Symbolen sowie israelfeindliche und pro-palästinensische Schriftzüge registriert worden.

In Berlin gibt es seit inzwischen mehreren Wochen im Zusammenhang mit pro-palästinensischen Veranstaltungen Ausschreitungen und antisemitische Vorfälle. Dutzende Polizisten wurden bei den Zusammenstößen verletzt.

11:45 Uhr – UNO warnt angesichts israelischer Luftangriffe: „Kein Ort in Gaza ist sicher“

Angesichts der andauernden israelischen Luftangriffe auf Gaza haben die Vereinten Nationen eindringlich davor gewarnt, dass es nirgendwo in der Stadt mehr sicher sei. Die Aufforderungen der israelischen Armee zur Evakuierung von Gebieten, die sie angreifen wolle, machten für viele Menschen „keinen Unterschied“, erklärte die UN-Koordinatorin für humanitäre Angelegenheiten, Lynn Hastings, am Donnerstag. „Kein Ort in Gaza ist sicher“, fügte sie hinzu.

Hastings zufolge warnt die israelische Armee die Bewohner von Gaza-Stadt weiterhin vor der Gefahr, in ihren Häusern zu bleiben. Wiederholt habe die Armee die Menschen aufgefordert, sich in eine „humanitäre Zone“ in Al-Mawasi im südlichen Gazastreifen zu begeben, erklärte die UN-Koordinatorin.

11:01 – Rotes Kreuz will medizinische Hilfsgüter in Gazastreifen liefern

Das Rote Kreuz hofft darauf, fast ein halbes Dutzend Lastwagen mit medizinischen Hilfsgütern in den Gazastreifen bringen zu können. Das erklärte William Schomburg Leiter der Unterdelegation des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Gaza.

In den vergangenen Tagen hatte Israel mehr als 60 Lastwagen mit Hilfsgütern über den Grenzübergang Rafah aus Ägypten in den Gazastreifen einfahren lassen. Israel blockiert aber weiterhin die Lieferung von Treibstoff, der für den Betrieb von Generatoren benötigt wird, weil die israelischen Behörden der Ansicht sind, dass sich die im Gazastreifen regierende Hamas derartige Lieferungen aneignen würde.

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Berlin, 6. Dezember 2012: Kanzlerin Angela Merkel und ihr außenpolitischer Berater Christoph Heusgen (beide CDU) vor einem Treffen mit Israels Regierungschef

10:23 Uhr – Israel bombardiert erneut Hunderte Ziele im Gazastreifen

Die israelische Luftwaffe hat im Kampf gegen die islamistische Hamas nach eigenen Angaben erneut zahlreiche Ziele im Gazastreifen bombardiert. Wie das israelische Militär am Donnerstag auf Telegram bekannt gab, hätten Kampfflugzeuge im Verlaufe des vergangenen Tages mehr als 250 „Terrorziele“ angegriffen.

Dazu gehörten Kommandozentralen, Tunnelschächte und Raketenabschussrampen inmitten von Wohngebieten, von wo aus seit Kriegsbeginn auf israelisches Gebiet geschossen worden sei. Zudem hätten Soldaten eine Abschussbasis für Boden-Luft-Raketen der Hamas in der Gegend von Khan Younis im Süden des Gazastreifens getroffen, hieß es weiter.

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WELT-Autor Henryk M. Broder

10:18 Uhr – Israelische Armee rückt erneut mit Panzern vor

Das israelische Militär hat erneut einen begrenzten Panzervorstoß im Norden des von der islamistischen Hamas beherrschten Gazastreifens unternommen. Es seien dabei in der Nacht „zahlreiche Terroristen, terroristische Infrastruktur und Abschussrampen für Panzerabwehrraketen“ aufgespürt und angegriffen worden, teilte die Armee mit.

Israelische Panzer, hier eine Aufnahme vom 13. Oktober

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Quelle: AP/Ariel Schalit

Nach Beendigung des Vorstoßes hätten die Soldaten das Gebiet wieder verlassen. Es sei Teil der Vorbereitungen „für die nächsten Kampfphasen“ gewesen, hieß es. Israels Militär hatte in den vergangenen zweieinhalb Wochen bereits mehrere begrenzte Vorstöße in den Gazastreifen unternommen. Sie gelten als Vorbereitung für eine geplante Bodenoffensive Israels.

10:04 Uhr – Luftangriff trifft Wohngebäude im südlichen Gazastreifen

Bei einem israelischen Luftangriff soll in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen am Donnerstagmorgen ein Wohngebäude getroffen worden sein. Krankenwagen brachten Verletzte in das nahe gelegene Nasser-Krankenhaus, es lagen jedoch seitens der von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Behörden zunächst keine Angaben über Opfer vor.

Angehörige betroffener Familien sagten, in dem Gebäude hätten 75 Menschen gelebt, darunter 25 vertriebene Angehörige.

Chan Junis: Ein palästinensischer Junge geht durch die Trümmer zerstörter Gebäude

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Quelle: dpa/Yasser Qudih

09:50 Uhr – Entwurf – EU fordert Feuerpausen und „humanitäre Korridore“

Die Staats- und Regierungschefs der EU wollen bei ihrem Gipfel zu Feuerpausen und „humanitären Korridoren“ aufrufen, um Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bekommen. Das geht aus dem abschließenden Entwurf für die Gipfelerklärung hervor, die Reuters einsehen konnte.

Der Europäische Rat sei sehr besorgt über die sich verschlechternde Lage für die Menschen im Gazastreifen, heißt es im Text. „Die Europäische Union wird eng mit Partnern in der Region zusammenarbeiten, um Zivilisten zu schützen, Hilfe bereitzustellen und den Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser, medizinischer Versorgung sowie Unterkunft zu ermöglichen und um sicherzustellen, dass diese Hilfe nicht von terroristischen Organisationen missbraucht wird.“

09:04 Uhr – Asselborn zum Nahost-Konflikt: Europa muss gemeinsame Linie finden

Der luxemburgische Außenminister hat die EU-Staaten im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas zu einer gemeinsamen Linie aufgerufen. Wenn die EU politischen Einfluss auf Lösungen im Nahost-Konflikt haben wolle, „muss sie zumindest eine gemeinsame Linie haben. Wissen, was sie will“, sagte Jean Asselborn in einem Interview des Deutschlandfunks.

Die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten wollen am Donnerstag bei ihrem Gipfeltreffen in Brüssel darüber beraten, wie die EU dazu beitragen kann, eine regionale Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der islamistischen Hamas zu verhindern.

Annalena Baerbock, Außenministerin, im Gespräch mit Jean Asselborn, Außenminister von Luxemburg

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Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka

Noch vor einigen Jahren habe die EU eine gemeinsame Linie gehabt, erinnerte Asselborn. Diese habe besagt, dass Jerusalem die Hauptstadt Israels und im Ostteil auch die Hauptstadt der Palästinenser sei, und die Grenzen von Palästina die von 1967 seien. „Dazu sind wir heute nicht mehr im Stande“, sagte Asselborn.

08:25 Uhr – Al-Dschasira-Redaktionsleiter in Gaza trauert um Familie

Der Leiter der Redaktion des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira in Gaza, Wael Al-Dahdouh, trauert nach einem Angriff des israelischen Militärs auf die Küstenenklave um Mitglieder seiner Familie. Bei dem Angriff am Mittwoch starben die Ehefrau, ein Sohn und eine Tochter des Redaktionsleiters. Bilder, die der Nachrichtensender mit Sitz in Katar ausstrahlte, zeigten, wie der Journalist noch in Schutzkleidung mit der Aufschrift „Presse“ in einem Krankenhaus die Leiche seines Sohnes betrauerte.

Ein weiterer Sohn namens Jehia wurde schwer verletzt, ein Enkel Al-Dahdouhs wurde zwei Stunden später ebenfalls für tot erklärt, wie Al-Dschasira berichtete. Weitere Angehörige, darunter eine Enkelin im Kleinkindalter, überlebten den Angriff. Unabhängig überprüft werden können die Angaben von Reporter und TV-Sender nicht.

Al-Dahdouh warf Israel „eine Reihe gezielter Attacken auf Kinder, Frauen und Zivilisten“ vor, als er das Krankenhaus verließ. Al-Dschasira gab eine Mitteilung heraus, in der von einem „wahllosen Angriff“ auf das Flüchtlingslager Nuseirat im Gazastreifen die Rede war. Das Lager liegt südlich des Gebiets, zu dessen Evakuierung Israel die Menschen im Gazastreifen aufgerufen hat

PALESTINIAN-ISRAEL-CONFLICT

Wael Dahduh trägt eines seiner getöteten Kinder

Quelle: AFP/MAJDI FATHI

07:26 Uhr – Berliner Polizeipräsidentin: Lage auf Straßen etwas ruhiger

Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik sieht nach den Ausschreitungen im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg eine gewisse Beruhigung der Lage. Es sei etwas ruhiger auf den Straßen geworden, inzwischen würden weniger Versammlungen angemeldet und es gebe auch weniger Ansammlungen, aus denen heraus Straftaten begangen würden, sagte Slowik dem rbb am Mittwochabend. Trotzdem seien die Polizeikräfte weiter stark gefordert.

Die Berliner Polizei hat nach eigenen Angaben zuletzt knapp die Hälfte der pro-palästinensischen Kundgebungen verboten.

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Kanzler Olaf Scholz und Innenministerin Nancy Faeser (beide SPD), im Hintergrund eine Anti-Israel-Demo in Frankfurt am Main

07:16 Uhr – Bericht: Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf 6500

Die Zahl der bei den israelischen Luftangriffen gegen die islamistischen Hamas-Angreifer im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde auf 6547 gestiegen. Wie das UN-Nothilfebüro Ocha am Donnerstagmorgen unter Berufung auf die von der Hamas kontrollierte Behörde weiter bekannt gab, soll es sich bei 68 Prozent der Todesopfer um Kinder und Frauen handeln. Rund 1600 Menschen in Gaza gelten demnach als vermisst. Diese Zahlenangaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee bereitet mit den Bombardements eine Bodenoffensive vor.

06:44 Uhr – Biden zweifelt palästinensische Angaben zu Opfern an

US-Präsident Joe Biden zweifelt die palästinensischen Angaben zu den Toten im Gazastreifen an. Er habe „kein Vertrauen in die Zahlen, die die Palästinenser verwenden“, sagte Biden bei einer Pressekonferenz in Washington.

Präsident Joe Biden

Präsident Joe Biden

Quelle: AP/Manuel Balce Ceneta

Nach Darstellung des von der militant-islamistischen Hamas betriebenen Gesundheitsministeriums sind bei israelischen Luftschlägen im Gazastreifen mehr als 6500 Palästinenser getötet worden. Bei einer Explosion an einem Krankenhaus, offenbar ausgelöst durch eine Rakete der Hamas, starben nach palästinensischen Angaben 471 Menschen. US-Geheimdienste schätzen die Zahl auf 100 bis 300.

Trotz der Zweifel an den Opferzahlen mahnte Biden Israel, bei der Reaktion auf den Terrorangriff der Hamas vorsichtig vorzugehen, um zivile Todesopfer zu vermeiden. „Ich bin mir sicher, dass Unschuldige getötet worden sind, und das ist der Preis des Kriegsführens“, sagte Biden. Zuvor hatte der US-Präsident erneut den Angriff der Hamas am 7. Oktober verurteilt.

06:20 Uhr – Armee-Radio: Relativ großer Einfall von Bodentruppen in Gazastreifen

In der Nacht hat es dem israelischen Armee-Radio zufolge einen relativ großen Einfall israelischer Bodentruppen in den Gazastreifen gegeben. Dieser habe dem Angriff auf Hamas-Stellungen gedient. Dem Bericht zufolge war die Razzia größer als frühere seit Beginn des Krieges.

05:40 Uhr – Irans Außenminister überraschend in USA eingetroffen

Irans Außenminister ist angesichts des Gaza-Kriegs überraschend in die USA gereist. Besuche iranischer Spitzenpolitiker in den Vereinigten Staaten, die als Erzfeind der Islamischen Republik gelten, sind selten. Chefdiplomat Hussein Amirabdollahian traf am späten Mittwochabend (Ortszeit) in New York ein, wie sein Außenministerium mitteilte. Demnach will der Minister bei einer UN-Sitzung die Interessen der Palästinenser unterstützen. Diese genießen auch die Rückendeckung der vom Iran unterstützten und mit Israel verfeindeten Hisbollah-Miliz im Libanon.

Der Iran hatte nach der Terrorattacke der islamistischen Hamas mit Hunderten israelischen Todesopfern eine direkte Verwicklung in die Angriffe zurückgewiesen. Die Staatsführung lobte die Attacke jedoch.

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04:43 Uhr – Biden an Netanjahu: Zukunft nach Kriegsende im Blick behalten

US-Präsident Joe Biden hat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erneut über Entwicklungen im Krieg in Nahost beraten. In dem Telefonat habe Biden betont, wie wichtig es sei, den Fokus auch „auf das“ zu legen, „was nach dieser Krise kommt“, teilte das Weiße Haus mit. Dazu gehöre ein Pfad zu dauerhaftem Frieden zwischen Israelis und Palästinensern. Biden habe zudem bekräftigt, dass die Hamas das palästinensische Volk oder dessen legitime Bestrebungen nicht repräsentiere.

03:10 Uhr – Japan fordert Israel zur Einstellung der Kämpfe auf

Japan fordert Israel auf, seine Kampfhandlungen vorübergehend einzustellen, um humanitäre Hilfe für den Gazastreifen zu ermöglichen. Dies teilt das japanische Außenministerium nach einem Treffen des japanischen Außenministers mit dem israelischen Botschafter in Japan mit.

00:33 Uhr – Blockade im Sicherheitsrat: Russland und USA scheitern mit Resolution

Sowohl ein Resolutionsentwurf der USA zum Krieg zwischen Israel und der Hamas als auch ein Vorschlag Russlands scheitern bei der Abstimmung im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN). Russland und China legten ihr Veto gegen die US-Resolution ein, die Vereinigten Arabischen Emirate stimmten ebenfalls dagegen, zehn weitere Mitglieder stimmten für den Entwurf. Brasilien und Mosambik enthielten sich der Stimme. Der US-Entwurf forderte ein Ende der Gewalt, um Hilfslieferungen zu ermöglichen.

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Der russische Vorschlag für eine humanitäre Waffenruhe scheiterte am Veto der USA und Großbritanniens. Nur Russland, China, die Vereinigten Arabischen Emirate und Gabun stimmten dafür, neun Mitglieder enthielten sich. Für die Annahme einer Resolution sind mindestens neun Stimmen und kein Veto der USA, Frankreichs, Großbritanniens, Russlands oder Chinas erforderlich.

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