Israel Liveticker: ++ Baerbock sagt weitere 38 Millionen Euro Hilfe für palästinensische Gebiete zu ++

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat auf ihrer dritten Nahostreise seit Beginn des Kriegs weitere 38 Millionen Euro für die Palästinensergebiete zugesagt. Insgesamt betrügen die humanitären Leistungen Deutschlands für die palästinensischen Gebiete im Jahr 2023 damit 160 Millionen Euro, sagte Baerbock bei ihrem Besuch in Ramallah im Westjordanland, wo die Palästinenserbehörde ihren Sitz hat. Baerbock pochte erneut auf eine Zweistaatenlösung, um den Nahost-Konflikt zu befrieden.

Mit Blick auf die Lage im Gaza-Streifen sagte Baerbock, die „humanitären Pausen“ der Kämpfe dort müssten ausgebaut werden, damit Wasser, Medikamente und Lebensmittel die Menschen dort erreichen könnten. Die Krankenhäuser benötigten Versorgungssicherheit, die bisherigen Zugänge für humanitäre Hilfe reichten „bei Weitem“ nicht aus.

Annalena Baerbock mit Mohammed Schtaje, Ministerpräsident der Palästinensischen Autonomiebehörde

Quelle: dpa/Michael Kappeler

Die Außenministerin sagte nach einem Treffen mit dem palästinensischen Regierungschef Mohammed Schtajeh in Ramallah, es dürfe „nicht negiert werden“, dass die Ursache des Krieges der „barbarische Angriff der Hamas“ auf Israel sei. Klar sei aber auch, dass die Zukunft der Palästinenserinnen und Palästinenser besser sein müsse als ihre Gegenwart und Vergangenheit.

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Sollten Millionen muslimischer Opfer den Demonstranten etwa egal sein? Baerbock bekräftigte die deutsche Forderung einer Zweistaatenlösung, die einen unabhängigen, mit Israel koexistierenden Palästinenserstaat vorsieht. Es sei „auch im Interesse Israels“, dass die Palästinenser in einem eigenen Staat über ihre Zukunft bestimmen könnten, sagte Baerbock.

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WELT-Chefredakteur Ulf Poschardt

Alle Entwicklungen im Liveticker:

19:35 Uhr – Berichte von israelischen Panzern in Gaza-Stadt

Israelische Panzer sind nach Augenzeugenberichten auf zentralen Straßen der Stadt Gaza im Einsatz. Der Palästinensische Rote Halbmond berichtete am Samstag, Panzer seien in etwa 20 Meter Entfernung vom Al-Kuds-Krankenhaus in der Stadt Gaza. Es gebe heftigen Beschuss in dem Gebiet. Tausende von Flüchtlingen, die in der Klinik Schutz gesucht hätten, seien in größter Angst.

Von 18 Krankenwagen des Roten Halbmonds im nördlichen Gaza-Streifen seien nur noch sieben einsatzfähig, hieß es weiter. Auch sie könnten wegen Treibstoffmangels binnen Stunden ausfallen, warnte die Organisation. Anfang der Woche hatte die israelische Armee erklärt, Bodentruppen seien „tief“ in die Stadt Gaza vorgedrungen. Israel bekräftigte seither mehrmals Aufrufe an Zivilisten in Gaza-Stadt, in den Süden des Gaza-Streifens zu fliehen. Israel wirft der im Gaza-Streifen herrschenden islamistischen Hamas vor, sie missbrauche Zivilisten gezielt als menschliche Schutzschilde

18:21 Uhr – Arabische und islamische Länder fordern UN-Resolution zu Stopp von Gaza-Angriffen

Vertreter arabischer und islamischer Länder haben eine „bindende“ UN-Resolution zu einem Stopp der israelischen Angriffe auf Ziele im Gaza-Streifen gefordert. In einer bei einem Gipfeltreffen in Riad verabschiedeten gemeinsamen Erklärung teilten die Arabische Liga und die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) mit, sollte keine derartige UN-Resolution verabschiedet werden, wäre dies eine „Komplizenschaft“, mit der Israel erlaubt werde, „seine brutale Aggression fortzusetzen, die unschuldige Menschen tötet und Gaza in Ruinen verwandelt“.

Die Gipfelteilnehmer betonten in ihrer Abschiedserklärung, das israelische Vorgehen im Gaza-Streifen könne nicht als Selbstverteidigung bezeichnet „oder unter irgendeinem Vorwand gerechtfertigt“ werden. Sie betonten zudem die Bedeutung eines mit dem Westjordanland vereinten Gaza-Streifens „als Territorium des Palästinenserstaates“ mit Ost-Jerusalem als dessen Hauptstadt.

17:23 Uhr – Baerbock verurteilt „zunehmende Gewalt“ im Westjordanland

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) verurteilte bei einem Treffen mit dem palästinensischen Regierungschef Mohammed Schtajeh in Ramallah, Westjordanland, die „zunehmende Gewalt“ durch radikale israelische Siedler im israelisch besetzten Westjordanland. Deren Straftaten müssten unterbunden und verfolgt werden, Israel trage hierfür eine „zentrale Verantwortung“. Die Siedlergewalt schade „auch der Sicherheit Israels“.

Im von Israel besetzten Westjordanland regiert die mit der radikalislamischen Hamas rivalisierende Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas im Gaza-Streifen ist die Gewalt auch im Westjordanland eskaliert. Nach palästinensischen Angaben wurden dort seither mehr als 170 Palästinenser durch die israelische Armee oder radikale israelische Siedler getötet.

17:00 Uhr – Militär feuert nicht auf Krankenhaus in Gaza-Stadt, laut COGAT

Die israelischen Truppen feuern nach israelischen Angaben nicht auf das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt. Allerdings gebe es Gefechte mit Hamas-Kämpfern in dessen Umgebung, teilt Oberst Mosche Tetro von COGAT mit, einer Einheit des israelischen Verteidigungsministeriums, die mit Palästinensern in zivilen Angelegenheiten zusammenarbeitet. Die Menschen könnten das Krankenhaus noch immer sicher verlassen, erklärt Tetro. Die Ostseite des Geländes stehe für jeden offen, der sich in Sicherheit bringen wolle.

16:35 Uhr – BKA meldet mehr als 2700 Straftaten im Zusammenhang mit Hamas-Angriffen

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat seit dem 7. Oktober mehr als 2700 Straftaten hierzulande in Zusammenhang mit den Angriffen der radikalislamischen Hamas auf Israel registriert. Dabei handelte es sich vor allem um Sachbeschädigungen, Volksverhetzungen und Widerstandsdelikte, wie das BKA der WELT am Sonntag mitteilte. Die Zahl der Gewalttaten bewege sich im „mittleren dreistelligen Bereich“.

In Bayern wird künftig der bei pro-palästinensischen Demonstrationen verwendete Slogan „Vom Fluss bis zum Meer“ strafrechtlich verfolgt. Das sagte der Münchner Oberstaatsanwalt Andreas Franck der „Süddeutschen Zeitung“ vom Samstag. Wer Propagandamittel von verbotenen Organisationen öffentlich verwende, der werde nach Paragraf 86a des Strafgesetzbuchs belangt.

16:18 Uhr – Lage in Kliniken im Gaza-Streifen spitzt sich zu

Die Lage in den Krankenhäusern im heftig umkämpften Gaza-Streifen hat sich dramatisch verschlechtert. Wegen der schweren Bombardierungen, Zerstörungen und mangelnder Versorgung mit medizinischem Material und Treibstoff sind viele Krankenhäuser außer Betrieb, wie Ärzte und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichteten. Auch die größte Klinik im Gaza-Streifen, das Al-Schifa-Krankenhaus, musste am Samstag nach Angaben eines Arztes und des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums die Arbeit einstellen.

Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt Anfang November

Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt Anfang November

Quelle: REUTERS

„Es gibt keinen Strom mehr“, sagte der Arzt des Al-Schifa-Krankenhauses, Ghassan Abu Sitta, der Deutschen Presse-Agentur. Raketen seien auf dem Gelände eingeschlagen. „Die Mehrheit des Personals hat das Krankenhaus verlassen.“ Die Verletzten, die konnten, seien gegangen. Ein medizinisches Kernteam betreut demnach verbliebene Schwerverletzte. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Erkenntnissen israelischer Geheimdienste zufolge missbraucht die herrschende Hamas das Al-Schifa-Krankenhaus als Kommando- und Kontrollzentrum. Die Angaben beider Seiten lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

15:46 Uhr – Über 2500 Menschen demonstrieren für Palästina in Berlin

Laut der Polizei startete die propalästinensische Demonstration vom Berliner Oranienplatz mit rund 2600 Teilnehmern. Ziel des Demozuges ist der Platz der Luftbrücke in Berlin-Tempelhof. Mit Sprechchören sowie auf Schildern und Transparenten forderten sie unter anderem Freiheit für Palästina und sprachen mit Blick auf das Vorgehen Israels im Gaza-Streifen von Genozid.

Auf dem Schild einer Demonstrantin auf dem Oranienplatz steht: „Deutschland steht wieder auf der falschen Seite der Geschichte“

Auf dem Schild einer Demonstrantin auf dem Oranienplatz steht: „Deutschland steht wieder auf der falschen Seite der Geschichte“

Quelle: AFP/TOBIAS SCHWARZ

Die Polizei prüfe stets, bei welchen Äußerungen es sich um strafrechtlich relevante Inhalte handele und inwiefern eingegriffen werde, sagte eine Polizeisprecherin. In mindestens einem Fall griffen Beamte einen Teilnehmer aus der Demo heraus und führten ihn weg.

15:20 Uhr – 150.000 Palästinenser haben in den vergangenen Tagen Nord-Gaza verlassen

In den vergangenen drei Tagen haben nach Angaben des israelischen Militärs mindestens 150.000 Menschen den Norden des Gaza-Streifens verlassen. Auf dem Gelände des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt, das evakuiert werden müsse, seien noch immer mehrere Tausend Palästinenser, teilte ein Sprecher des israelischen Militärs mit. Man habe auch Menschen gesehen, die das Krankenhaus verlassen hätten. Wie viele es genau seien, könne er nicht sagen.

Das israelische Militär hat den Gaza-Streifen faktisch geteilt. Die Zivilbevölkerung wurde mehrfach von Israel aufgefordert, den Norden Richtung Süden zu verlassen. Im Norden sind Bodentruppen einmarschiert und liefern sich vor allem in Gaza-Stadt heftige Gefechte mit Hamas-Kämpfern. Die Lage der Zivilbevölkerung wird im gesamten Gaza-Streifen immer schwieriger. Es fehlt an Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff, um unter anderem Stromgeneratoren zu betreiben.

14:55 Uhr – Pro-Palästina-Demo erneut mit Hunderten Teilnehmern in Berlin

Auch am Samstag haben sich mehrere Hundert Menschen für eine propalästinensische Demonstration in Berlin-Kreuzberg versammelt. Neben zahlreichen Palästina-Flaggen zeigten sie Schilder, auf denen etwa Freiheit für Palästina gefordert wurde. Die Versammlung verlief zunächst weitgehend friedlich. Zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei waren vor Ort. Geplant war ein Demozug, der vom Oranienplatz bis zum Platz der Luftbrücke in Berlin-Tempelhof laufen sollte.

14:45 Uhr – Israels Armee hat Kontrolle über elf Hamas-Militärposten übernommen

Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben seit Beginn ihrer Bodeneinsätze im Gaza-Streifen die Kontrolle über elf Militärposten der Hamas übernommen. Die Armee habe in dem Küstengebiet in den vergangenen Tagen zudem weitere mutmaßliche Terroristen getötet und deren Tunnel, Raketenwerfer, Waffenlager und Beobachtungsposten zerstört, teilte das Militär weiter mit.

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Streitkräfte hätten zudem ein hochrangiges Mitglied der Hamas getötet. Ahmed Siam soll den Angaben nach zuvor rund 1000 Palästinenser im nördlich gelegenen Rantisi-Krankenhaus an der Flucht in den Süden des Gaza-Streifens gehindert haben. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Extremistische Palästinenser feuerten am Samstag erneut Raketen aus dem Gaza-Streifen auf den Süden Israels ab. In Grenzorten wurde Armeeangaben zufolge mehrfach Raketenalarm ausgelöst.

14:29 Uhr – Iranischer Präsident ruft zu Sanktionen gegen Israel auf

Der iranische Präsident Ebrahim Raissi ruft die muslimischen Länder auf, Öl- und Warensanktionen gegen Israel zu verhängen. „Es gibt keinen anderen Weg, als sich Israel zu widersetzen“, sagt Raissi auf dem Gipfeltreffen in Riad. Die radikal-islamische Hamas lobt er für ihren Krieg gegen Israel. „Wir küssen der Hamas die Hände für ihren Widerstand gegen Israel.“

13:51 Uhr – Annalena Baerbock trifft palästinensischen Ministerpräsidenten

Außenministerin Annalena Baerbock ist in die Palästinensischen Autonomiegebiete im Westjordanland gereist, um ein Zeichen der Solidarität auch an die palästinensische Zivilbevölkerung zu senden. Die Grünen-Politikerin traf am Nachmittag in Ramallah den palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Schtaje. Am Abend wollte die Bundesaußenministerin in Tel Aviv mit dem israelischen Außenminister Eli Cohen und Oppositionsführer Jair Lapid sprechen.

Außenministerin Baerbock bei ihrem Besuch in Ramallah. Zuvor machte sie diplomatische Stopps in den Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien

Außenministerin Baerbock bei ihrem Besuch in Ramallah. Zuvor machte sie diplomatische Stopps in den Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien

Quelle: REUTERS

Es ist Baerbocks dritter Besuch in Israel und dem Nahen Osten, seit dem Überfall am 7. Oktober auf Israel durch Hamas-Terroristen und weitere extremistische Gruppierungen. Bei Baerbocks Reise geht es um die Lage der Geiseln in den Händen der Hamas, die humanitäre Situation der Zivilisten im Gaza-Streifen sowie um einen Weg zum möglichen Frieden über eine Zwei-Staaten-Lösung. Die Hamas hatte bei ihrem Angriff auch etwa 240 Geiseln genommen, 20 davon sollen einen deutschen Pass besitzen.

13:27 Uhr – Erdogan befürwortet internationale Friedenskonferenz

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht sich für eine internationale Friedenskonferenz aus, um eine dauerhafte Lösung für den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern zu finden. „Was wir im Gaza-Streifen brauchen, sind keine Pausen für ein paar Stunden, sondern wir brauchen einen dauerhaften Waffenstillstand“, sagt Erdogan auf dem außerordentlichen gemeinsamen islamisch-arabischen Gipfeltreffen in Riad.

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11:44 Uhr – Scholz für Feuerpausen und weiteren Kampf gegen Hamas

Bundeskanzler Olaf Scholz dringt auf Feuerpausen, damit Verletzte, Staatsangehörige anderer Länder und eventuell auch Geiseln der radikal-islamischen Hamas den Gaza-Streifen verlassen können und humanitäre Hilfe die Menschen im Gaza-Streifen erreichen kann. Zugleich verteidigt er auf dem Kongress der europäischen Sozialisten in Malaga ebenso wie SPD-Chef Lars Klingbeil, dass Israel das Recht habe, gegen die radikal-islamische Hamas vorzugehen. „Gleichzeitig ist auch richtig, dass Israel es schafft, die Hamas zu besiegen, die ja sonst nur weitermachen würde, wo sie mit dem barbarischen Überfall auf Kinder und Ältere in Israel nicht geendet hat“, sagt der Kanzler.

11:32 Uhr – Libanesische Staatsmedien melden israelischen Drohnenangriff weit ins Landesinnere

Eine israelische Drohne hat libanesischen Staatsmedien zufolge ein Fahrzeug tief im Landesinneren des Libanon getroffen. Eine „feindliche Drohne“ habe einen Pick-up auf einer landwirtschaftlichen Fläche in der Gegend Sahrani rund 45 Kilometer von der Grenze zu Israel entfernt ins Visier genommen, meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. NNA machte keine Angaben zu Opfern. Der Vorfall ereignete sich wenige Stunden vor einer für 14.00 Uhr MEZ angekündigten Rede des Chefs der radikalislamischen Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah.

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Journalisten konnten sich dem Ort, einer Bananenplantage, nicht nähern, die libanesische Armee verweigerte ihnen den Zugang.

11:20 Uhr – Die aktuelle Lage im Gaza-Streifen

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Israelische Bodenoperation im Gaza-Streifen

Quelle: OpenStreetMap; Infografik WELT

11:00 Uhr – Israel verkündet „taktische“ Pause und zwei Fluchtrouten in Gaza

Israels Armee hat den Bewohnern im Norden des heftig umkämpften Gaza-Streifens am Samstag erneut zwei sichere Fluchtkorridore in Richtung Süden in Aussicht gestellt. Für das Flüchtlingsviertel Dschabalia wurde zudem eine „taktische“ Pause der Kämpfe verkündet. Die „militärischen Aktivitäten“ sollen in dem Viertel im Norden des Küstenstreifens zwischen 10.00 Uhr und 14.00 Uhr (9.00 Uhr bis 13.00 Uhr MEZ) für „humanitäre Zwecke“ ausgesetzt werden, teilte das Militär am Samstag auf der Plattform X mit. Die Bewohner sollen das Zeitfenster den Angaben zufolge auch dafür nutzen, um sich in den Süden des Küstengebiets zu begeben.

Israelische Soldaten bei der Bodenoffensive gegen die Hamas

Israelische Soldaten bei der Bodenoffensive gegen die Hamas

Quelle: via REUTERS

Die Armee will den Angaben nach auf einer bereits in der Vergangenheit genutzten Route sicheres Geleit für insgesamt sieben Stunden gewähren. „Bitte schließen Sie sich zu Ihrer Sicherheit den Hunderttausenden Einwohnern an, die in den letzten Tagen in den Süden gezogen sind“, schrieb ein Armeesprecher auf Arabisch auf X. Außerdem könnten die Menschen auch einen zweiten Weg an der Küste für die Flucht in den Süden nutzen, hieß es weiter. Die Armee bat die Zivilisten zugleich, sich bei ihnen zu melden, sollte die Hamas sie an der Flucht hindern. Das Militär gab dafür unter anderem eine Telefonnummer an.

Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats in den USA, John Kirby, hatte jüngst mitgeteilt, Israel habe täglichen, vierstündigen humanitären Pausen im nördlichen Teil des Gaza-Streifens zugestimmt. Auch im Süden des Gaza-Streifens kam es bereits wiederholt zu israelischen Luftangriffen. Nach Darstellung der Armee gibt es dort in den für die Zivilbevölkerung ausgewiesenen Gebieten ausschließlich gezielte Attacken auf Führer der Hamas. Die Menschen leben dort unter prekären Umständen. Hilfsorganisationen sprechen von einer humanitären Katastrophe.

07:25 Uhr – Iranischer Präsident – Zeit zum Handeln bezüglich Gaza-Streifen

Im Nahost-Konflikt ist dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi zufolge die Zeit zum Handeln gekommen. „Gaza ist kein Schauplatz für Worte, sondern für Taten“, sagt Raisi vor seinem Abflug zu einem Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Organisation Islamischer Zusammenarbeit in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad. Die Einheit der islamischen Staaten sei derzeit sehr wichtig.

05:15 Uhr – Israel intensiviert Kämpfe in der Nähe überfüllter Krankenhäuser

Die israelische Armee (IDF) hat nach eigenen Angaben in der Nacht mehrere Hamas-Verstecke im Gaza-Streifen und in Gaza-Stadt gestürmt. Laut „ Times of Israel“ und „ Jerusalem Post“ wurden mindestens 150 Terroristen getötet.

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In der Nacht zum Samstag intensivierten sich die Kämpfe nach palästinensischen Angaben in der Nähe der überfüllten Krankenhäuser im Gaza-Streifen. Der Sprecher des Gesundheitsministeriums im Gaza-Streifen, Ashraf Al-Qidra, sagte, Israel habe die Gebäude des Al-Shifa-Krankenhauses bereits fünfmal bombardiert.

Laut dem israelischen Regierungssprecher Eylon Levy befindet sich das Hamas-Hauptquartier im Keller des Al-Shifa-Krankenhauses. Die Einrichtung könne deswegen ihren Schutzstatus verlieren und zu einem legitimen Ziel werden, sagte Levy. Die Angaben lassen sich jeweils nicht unabhängig überprüfen.

03:00 – Islamisch-arabisches Gipfeltreffen in Saudi-Arabien

Saudi-Arabien wird am Samstag ein islamisch-arabisches Gipfeltreffen in Riad in Saudi-Arabien veranstalten. Wie das saudische Außenministerium am späten Freitag mitteilt, ist das gemeinsame Treffen eine Reaktion auf die Umstände im Gaza-Streifen zu sehen. Die Länder hätten die Notwendigkeit gesehen, ihre Anstrengungen bündeln und eine gemeinsame Position vertreten zu wollen, erklärt das Ministerium.

Saudi-Arabien sollte am Samstag eigentlich Gastgeber zweier unterschiedlicher Treffen sein. Einerseits war der Gipfel der Organisation für islamische Zusammenarbeit und andererseits der Gipfel der Arabischen Liga geplant. Die beiden Veranstaltungen seien nun zusammengeführt worden und fänden als ein großes Gipfeltreffen der arabischen Länder statt, erklärt das Ministerium weiter.

02:30 Uhr – Macron fordert Waffenruhe im Gaza-Streifen

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat eine Waffenruhe im Gaza-Streifen gefordert. „Es werden Zivilisten, Babys, Frauen und alte Menschen bombardiert und getötet. Es gibt keine Rechtfertigung dafür, Zivilisten anzugreifen. Wir fordern Israel dazu auf, damit aufzuhören“, sagte Macron in einem am Samstag veröffentlichten Interview des britischen Fernsehsenders BBC. „Ich möchte alle an das Völkerrecht erinnern, ich fordere eine Waffenruhe.“

Außerdem komme Israel ein Waffenstillstand zugute. Auf die Frage, ob er wolle, dass sich andere Staats- und Regierungschefs – auch in den Vereinigten Staaten und Großbritannien – seinen Forderungen nach einem Waffenstillstand anschließen, sagt Macron: „Ich hoffe, sie werden es tun“.

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Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies die Vorwürfe Macrons umgehend zurück. „Die Verantwortung für das Leid der Zivilisten liegt bei der Hamas, nicht bei Israel. Während Israel alles in seiner Macht Stehende tut, um Zivilisten zu verschonen, und sie dazu aufruft, die Kampfgebiete zu verlassen, missbraucht die Hamas sie als menschliche Schutzschilde und tut alles dafür, um zu verhindern, dass sie in sicherere Gegenden gehen“, schrieb Netanjahu auf der Nachrichtenplattform X, ehemals Twitter.

„Die Verbrechen, die die Hamas heute in Gaza verübt, wird sie morgen in Paris, New York und der ganzen Welt verüben. Die Staatschefs sollten die Hamas verurteilen, nicht Israel.“

23:31 – 20 von 36 Krankenhäusern im Gaza-Streifen nicht mehr im Einsatz, meldet die WHO

Im Gaza-Streifen sind wegen der schweren Bombardierungen, Zerstörungen und dem Mangel an medizinischem Material 20 der 36 Krankenhäuser nicht mehr im Einsatz. Das berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag in Genf.

Auch die noch funktionierenden Krankenhäuser liefen nur im Notbetrieb, weil viele für eine normale Versorgung von Patienten nicht genügend Desinfektionsmittel und Anästhesiepräparate oder Strom hätten. Die noch funktionierenden Krankenhäuser hätten teils doppelt so viele Patienten wie Betten, sagte WHO-Sprecherin Margaret Harris.

23:14 – Scholz und Sánchez sprechen über Zweistaatenlösung für Nahen Osten

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez haben in Málaga unter anderem über den Krieg im Gaza-Streifen gesprochen. „Wir sind uns einig, dass es dringend notwendig ist, Friedenslösungen für den Nahen Osten zu finden (…)“, schrieb Sánchez nach dem Treffen am späten Freitagabend auf X, vormals Twitter.

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In einer Mitteilung der spanischen Regierung hieß es dazu: Man habe die „Notwendigkeit erörtert, die internationale Gemeinschaft einzubeziehen, um eine endgültige Lösung zu finden, die die Koexistenz zweier Staaten, Israel und Palästina, in Frieden und Sicherheit ermöglicht.“

23:02 Uhr – Israels UN-Botschafter: Informationen aus Gaza nicht vertrauenswürdig

Der israelische UN-Botschafter hat die Glaubwürdigkeit von Informationen zu Verletzten und Getöteten im Gaza-Streifen infrage gestellt. „Wer versorgt die UN mit diesen sogenannten Fakten? Stammen diese Informationen von unvoreingenommenen und unparteiischen Dritten?“, sagte Gilad Erdan am Freitag vor dem UN-Sicherheitsrat. „Die Antwort ist nein. Alle Informationen über die Situation vor Ort, die dieser Rat erhält, stammen von der Hamas und nicht von internationalen UN-Mitarbeitern in Gaza.“

21:08 Uhr –Israel korrigiert Zahl der Toten durch Hamas-Angriff vom 7. Oktober auf 1200

Die israelische Regierung hat ihre Angaben zur Zahl der beim Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober getöteten Menschen nach unten korrigiert. Bei dem Angriff seien etwa 1200 Menschen in Israel getötet worden, nicht 1400 wie bisher vermutet, sagte Außenministeriumssprecher Lior Haiat am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Die Zahl könne sich noch ändern, etwa wenn alle Leichen identifiziert worden seien. Dies sei auch mehr als vier Wochen nach dem Anschlag nicht der Fall.

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