„Hunderte“ Fahrzeuge zerstört – Ukraine gelingt verheerender Schlag mit Storm Shadows

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Mithilfe britischer Storm Shadows soll der Ukraine ein folgenschwerer Angriff auf der Krim gelungen sein. Russland muss jetzt wohl reagieren.

Nowostepne – Ein „unheilvolles Zeichen für die Russen“ im Ukraine-Krieg nennt das US-Magazin Forbes das, was sich am Dienstag (25. Juli) auf der Krim ereignet haben soll: Die Ukraine soll vier Storm-Shadow-Marschflugkörper auf Ziele auf der Halbinsel gefeuert und dabei einen folgenschweren Treffer erzielt haben.

Wie der bekannte russische Miitärblogger Rybar über Telegram berichtet, traf eine der Storm Shadows einen russischen Fahrzeugpark auf der nördlichen Krim im Ort Nowostepne. Dort lässt die russische Armee ihre in der Südukraine beschädigten Militärfahrzeuge reparieren.

Mit einem „Storm Shadow“-Marschflugkörper soll die Ukraine auf der Krim eine Reparaturwerkstatt für russische Militärfahrzeuge getroffen haben. © IMAGO/ABACA

Hunderte russische Militärfahrzeuge mit Storm Shadow getroffen?

Wie viele Panzer und andere militärische Fahrzeuge der Russen sich zum Zeitpunkt des Anschlags in dem Reparaturpark befanden, ist unklar. Die Anzahl würde seit Beginn des Ukraine-Kriegs laut Forbes stark schwanken. Satellitenbilder des Unternehmens Maxar vom August 2022 zeigen jedoch hunderte Panzer, Kampffahrzeuge und Laster, die dort geparkt waren.

Ein direkter Treffer einer Storm Shadow auf einen Panzer oder ein Kampffahrzeug „würde dieses Fahrzeug und alle anderen Fahrzeuge im Umkreis von Hunderten von Metern in alle Richtungen zerstören oder schwer beschädigen“, schreibt Forbes.

Kettenreaktion als Folge des Storm Shadow-Angriffs der Ukraine denkbar

Auch eine Kettenreaktion sei denkbar. Dann nämlich, wenn eines der Fahrzeuge scharfe Munition geladen hatte und das Feuer auf andere Fahrzeuge übergriff. Es sei jedenfalls möglich, dass die Ukraine mit einem Schlag hunderte russische Fahrzeuge unbrauchbar gemacht habe. Dann hätte ein einziger Marschflugkörper den russischen Truppen so viel Schaden zugefügt wie die Ukraine in der gesamten Dauer ihrer Gegenoffensive in der Südukraine.

Doch selbst wenn die Ukraine in dem russischen Fahrzeugpark keinen größeren Schaden verursachte, ist Russland durch den Angriff empfindlich getroffen. Denn die Angst Russlands vor ähnlichen Angriffen dürfte steigen. Die Ukraine verfügt über etliche weitere Storm Shadows, die vom Unterstützerland Großbritannien geliefert wurden. Auch Frankreich hat vergangenen Woche die Lieferung von Scalp-Langstreckenraketen an die Ukraine bewilligt – sie sind das französische Pendant zu Storm Shadows. In Russland rief dies harsche Reaktionen hervor.

Wegen ihrer großen Reichweite von über 250 Kilometern ist es der Ukraine möglich, mit Storm Shadows bzw. Scalp-Raketen weitere russische Depots auf der Krim anzugreifen und damit den Nachschub für die russische Armee zu unterbinden. Der jetzt offenbar getroffenen Fuhrpark in Nowostepne liegt rund 90 Kilometer von der Ukraine-Front entfernt.

Russland nach Krim-Angriff zu Handeln gezwungen – „So oder so gewinnen Ukrainer“

Die russische Armee sehe sich nun wohl gezwungen, ihre Militärdepots noch weiter zurückzuziehen, schreibt Forbes. Oder sie setzt anstatt auf eine große Reparaturwerkstatt auf mehrere kleine Werkstätten, um das Risiko zu verringern, dass mit einem Angriff sehr viel Material zerstört werde. Letzteres sei jedoch logistisch ineffektiv.

„So oder so gewinnen die Ukrainer und die Russen verlieren“, so das Fazit des US-Magazins. Bei einem Drohnen-Angriff auf Moskau deckte die Ukraine noch eine weitere Schwachstelle der russischen Verteidigung auf – das Pantsir-System auf dem Dach des Verteidigungsministeriums scheint unwirksam gewesen zu sein.

Storm Shadow-Angriff auf Krim bisher nicht offiziell bestätigt

Abgefeuert haben die ukrainischen Streitkräfte die Storm Shadow-Raketen von Su-24-Bombern der ukrainischen Luftwaffe, schreibt der russische Milblogger Rybar auf Telegram. Offiziell bestätigt ist der Angriff bisher nicht. Die Nachrichtenagentur dpa schreibt von „unbestätigten örtlichen Berichten“ über Angriffe auf der Krim. Es habe Explosionen gegeben, die entweder von tatsächlichen ukrainischen Angriffen oder aber vom Einsatz der russischen Luftabwehr stammen könnten.

Nach russischen Angaben war bereits ein Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow im Einsatz gewesen, als vor knapp drei Wochen die zur Krim-Halbinsel führende Tschonhar-Brücke beschädigt wurde. Aber auch Russland rüstet auf: China soll als einer der Verbündeten von Wladimir Putin massenhaft Drohnen und Ausrüstung liefern wollen. (smu)

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