Hochwasser, Straßensperrungen und Unfälle zu Weihnachten in Sachsen

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MDR SACHSEN

24. Dezember 2023,
17:07 Uhr

Derzeit gibt es mehrere Hochwasserwarnungen für den Freistaat. Besonders im Gebiet von Freiberger, Zwickauer und Vereinigter Mulde besteht laut Landeshochwasserzentrale eine sehr hohe Gefährdung. In Chemnitz und Grimma sind Hochwasserschutzmaßnahmen in vollem Gang. Die wichtigsten Entwicklungen zu Hochwasserwarnung und Wetter lesen Sie im Ticker.

17:08 Uhr | Das Wetter für die kommenden Tage

Das Wetter in Sachsen bleibt in den kommenden Tagen windig und verregnet. Für die Mittelgebirge und deren Ausläufer gelten amtliche Unwetterwarnungen vor starkem Tauwetter. Es besteht weiter die Gefahr von Hochwasser und Überflutungen. Die Hochwasserzentrale geht allerdings davon aus, dass bei der Mulde wahrscheinlich die Stufe 4 auch in den nächsten Tagen nicht erreicht werden wird.

Für den Fichtelberg wird zusätzlich noch vor orkanartigen Böen gewarnt. In der Nacht zum Montag wird aus dem anfänglichem Dauerregen Schauerwetter. Die Tiefstwerte liegen zwischen 10 und 6 Grad. Am Vormittag sind einzelne Schauer unterwegs, am Nachmittag und Abend regnet es dann wieder verbreitet.

16:54 Uhr | Sachsens Talsperren sollen Hochwasser auffangen

Die Talsperren in Sachsen sollen helfen, größere Überschwemmungen zu vermeiden. Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen teilte am Sonntag mit, dass bereits seit Samstag die Abflüsse der Anlagen so gesteuert werden, dass Überschwemmungen möglichst vermieden oder gemindert werden.

Dafür würden die sogenannten Hochwasserrückhalteräume der Talsperren und deren Rückhaltebecken langsam gefüllt. Das Wasser werde dort zwischengespeichert und verzögert an den Unterlauf abgegeben. “Auf diese Weise leisten die sächsischen Talsperren einen wirksamen und unverzichtbaren Beitrag zum effektiven Hochwasserrisikomanagement in Sachsen”, sagte Geschäftsführer Eckehard Bielitz.

Talsperren, wie hier in Eibenstock, dienen neben Wasser- und Stromversorgung auch dem Schutz vor Hochwasser. (Archivbild)
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

16:35 Uhr | Keine Sandsäcke mehr in Chemnitz

Die Feuerwehr in Chemnitz hat die meisten ihrer Einsätze zur Stunde abgeschlossen. Wie die Stadt MDR SACHSEN mitteilte, seien die Einsatzkräfte derzeit noch bei wenigen, kleineren Einsätzen vor Ort. Die Pegelstände gingen leicht zurück, es gelte allerdings weiter die Warnstufe 3.

Die Sandsackfüllplätze der Freiwilligen Feuerwehren sind nach Angaben der Stadt inzwischen geschlossen. Alle vorhandenen Sandsäcke seien bereits verteilt, so eine Sprecherin. In dringenden Fällen könnten aber weiterhin Sandsäcke in der Feuerwache 3, Jagdschänkenstraße 53 in Chemnitz, abgeholt werden.

16:19 Uhr | Alarmstufe 3 auch in Mahlitzsch

Die Freiberger Mulde ist nun auch in Mahlitzsch bei Döbeln soweit angestiegen, dass das Landeshochwasserzentrum die Alarmstufe 3 für den Ort ausgerufen hat. Damit gilt für das Muldengebiet rund um den Zusammenfluss von Zwickauer und Freiberger Mulde die zweithöchste Warnstufe. Laut Hochwasserzentrum kann es bis zum Montagvormittag dauern, bis der Scheitel durchgezogen ist und das Wasser wieder zurück geht.

16:08 Uhr | Schafe in Notlage

Nicht nur Menschen hat das Hochwasser zu Weihnachten überrascht. Die Zschopau hat in Limmritz bei Döbeln eine Schafherde eingeschlossen. Nach Reporterangaben versuchten die Feuerwehren aus Hartha, Döbeln und Limmritz, die Tiere aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Der Versuch, die Tiere mit dem Boot zu bergen, habe aufgrund der Strömung nicht funktioniert. Stattdessen hätten die Einsatzkräfte die Schafe vorerst auf einen höher gelegenen Bereich getrieben.

Die Schafherde wurde vom Wasser der Zschopau eingeschlossen.
Bildrechte: EHL Media

15:56 Uhr | Dauereinsatz an Heiligabend

Statt Weißer Weihnacht überall viel Nässe und Schneematsch bei Tauwetter. Starker Regen und Plusgrade haben viele Flüsse in Sachsen kurz vor Heiligabend anschwellen lassen. Die Katastrophe soll aber ausbleiben, heißt es aus dem Landeshochwasserzentrum. Trotzdem sind Feuerwehr, Polizei und THW in vielen Teilen Sachsens im Dauereinsatz. MDR SACHSEN hat einige Bilder des Tages in einer Galerie gesammelt:

Bildergalerie

Hochwasser statt weißer Weihnachten in Sachsen


In Wechselburg trat die Mulde über die Ufer und überschwemmte angrenzende Wiesen. Auch der Wanderparkplatz musste gesperrt werden. Bildrechte: EHL Media

Vorsorglich wurden in Grimma die Flutschutztore geschlossen, die in der Stadt nach den letzten großen Hochwassern errichtet wurden. Bildrechte: Medienportal-Grimma

Die Fußgänger-Hängebrücke, die in Grimma über die Mulde führt, wurde vorsorglich gesperrt. Bildrechte: Medienportal Grimma

Die Würschnitz, ein Zufluss zur Chemnitz, führte im Ortsteil Klaffenbach am 24. Dezember ebenfalls Hochwasser. Bildrechte: haertelpress/Harry Härtel

Das Flüsschen trat über die Ufer und überschwemmte einen Weg. Bildrechte: haertelpress/Harry Härtel

Auch ein anderer kleiner Zufluss zur Chemnitz, der Kappelbach, trat über die Ufer. Er hatte durch Renaturierung in den vergangenen Jahren mehr Platz für solche Ereignisse bekommen. Bildrechte: haertelpress/Harry Härtel

Bereits am Morgen war der Chemnitzer Schlossteich über die Ufer getreten. Bildrechte: picture alliance/dpa | Erik Hoffmann

Ein Spielplatz auf der Schlossteichinsel stand komplett unter Wasser. Bildrechte: haertelpress/Harry Härtel

Nachdem das THW Äste und angespülten Müll aus dem Ablauf entfernt hatte, konnte das Wasser wieder ungehindert abfließen. Bildrechte: SPM Gruppe/Erik Frank Hoffmann

Am Mittag hatte sich das Wasser wieder etwas zurückgezogen. Die Schlossteichinsel konnte jedoch weiterhin nicht betreten werden. Bildrechte: MDR/Thomas Friedrich

Vorsorglich sicherte das THW Gebäude in der Innenstadt von Chemnitz mit mobilen Hochwassersperren. Bildrechte: SPM Gruppe/Erik Frank Hoffmann

An der Zschopau versuchten Einsatzkräfte, die in der Nähe des Sachsenburger Wehrs gelegene Fischerschänke vor dem Wasser zu schützen. Bildrechte: SPM Gruppe/Erik Frank Hoffmann

Der sonst so friedliche Fluss war in der Nacht deutlich angeschwollen und über die Ufer getreten. Bildrechte: Erik Frank Hoffmann

Auch eine Herde Schafe wurde vom Wasser eingeschlossen. Bildrechte: EHL Media

Auch in Langhennersdorf bei Freiberg kämpften die Einsatzkräfte gegen die Wassermassen des Dorfbaches. Bildrechte: EHL Media/Erik-Holm Langhof

Auch in Thüringen mussten Straßen gesperrt werden, wie die Bundesstraße 7 bei Windischleuba. Bildrechte: EHL Media

Hier war die Pleiße über die Ufer getreten und hatte die Straße überflutet. Bildrechte: EHL Media

Im thüringischen Greiz musste ein Parkplatz am Fluss wegen des hohen Wasserstandes der Weißen Elster gesperrt werden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Bodo Schackow

15:46 Uhr | Ausblick auf die kommenden Tage

Uwe Büttner, Hydrologe beim Landeshochwasserzentrum Sachsen, hat im Gespräch mit MDR SACHSEN einen Ausblick auf die kommenden Stunden und Tage gegeben. Büttner sagte, der Schwerpunkt des Hochwassers liege weiter im Muldengebiet. Das liege am abtauenden Schnee in den Höhenlagen des Erzgebirges. In der Oberlausitz und an der Elbe gingen die Pegel derweil sogar zurück.

“Die Hochwasserwellen laufen langsam ab”, so Büttner. In den oberen Flussläufen würden die Pegel sinken, während sie am Unterlauf derzeit weiter steigen. Vor allem bei Grimma und am Zusammenfluss der beiden Mulden werde der Pegel bis heute Nacht oder Montagmorgen steigen, so der Hydrologe. “Dort sind die Scheitel noch nicht angekommen. Es ist außerdem noch nicht abzusehen, wie sich das Tauwetter über die kommenden Tage entwickelt und ob es dann einen zweiten Hochwasserscheitel geben wird”, sagte Büttner.

14:45 Uhr | Feuerwehr sperrt Hängebrücke in Grimma

Die Hängebrücke in Grimma ist am Sonntagmittag für den Fußgängerverkehr vorsorglich gesperrt worden. Nach Feuerwehrangaben hatte sich aufgrund des Hochwassers ein Verankerungsseil der naheliegenden Schiffsmühle gelöst. Um eine Gefahr auszuschließen, falls sich weitere Seile lösen und die Mühle flussabwärts treiben sollte, habe man die Brücke geschlossen, hieß es.

In Grimma wurde eine Fußgängerbrücke gesperrt.
Bildrechte: Medienportal Grimma

14:20 Uhr | Übersicht der aktuellen Hochwasserwarnungen

Das sächsische Hochwasserzentrum warnt derzeit an vielen Flüssen in Sachsen vor Hochwasser. Hier die Übersicht mit Stand Sonntag, 13:45 Uhr:

Aktuelle Hochwasserwarnungen
FlussgebietStufe 3Stufe 2Stufe 1
Elbe SchönaDresden, Riesa
Nebenflüsse Obere Elbe TriebischWilde Sau, Lockwitzbach, Wesenitz, Polenz und Sebnitz
Flussgebiet Schwarze Elster Große Röder bei RadebergGroße Röder bei Radeburg und Großenhain, Schwarze Elster und Schwarzwasser
Flussgebiet MuldeChemnitz, Zwickauer Mulde und Freiberger MuldeVereinigte Mulde, Zwickauer Mulde bei Zwickau, Würschnitz, Zwönitz, Zschopau, Freiberger
Mulde ab Döbeln flussaufwärts
Zwickauer Mulde bei Wolkenburg, Aue und Rautenkranz, Flöha, Striegis und Freiberger
Mulde bei Bertelsdorf
Flussgebiet Untere Weiße Elster Pleiße bei BöhlenPleiße bei Regis-Serbitz
Flussgebiet Spree  Spree bei Schirgiswalde, Löbauer Wasser bei Großschweidnitz, Weißer Schöps bei Holtendorf
Lausitzer Neiße Mandau, Neiße bei Zittau 

  • Alarmstufe 1 (gelb): Ab 400 Zentimeter Richtwasserstand ist Meldebeginn. Zuständige Behörden beobachten die Wetterlage.
  • Alarmstufe 2 (orange): Ab 500 Zentimeter Richtwasserstand und ersten Überflutungen (Gärten, Gebäude) werden Wege gesperrt, Einsatzkräfte alarmiert, Dämme kontrolliert.
  • Alarmstufe 3 (rot): Ab 600 Zentimeter Richtwasserstand sind bebaute Gebiete überschwemmt. Einsatzstäbe und ein Wachdienst werden eingerichtet.
  • Alarmstufe 4 (violett): Ab 700 Zentimeter Richtwasserstand werden Gefahren für Leib und Leben bekämpft. Dämme können brechen. Medizinische Hilfe und Lebensmittel werden bereit gestellt.

Die Ausrufung der Alarmstufen erfolgt je Flussabschnitt durch die zuständige untere Wasserbehörde (z.B. Landratsamt) und nicht durch das Landeshochwasserzentrum.

Quelle: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

13:42 Uhr | Langhennersdorfer Bach überflutet Keller

In Langhennersdorf bei Freiberg ist am Sonntagmorgen der Langhennersdorfer Bach über die Ufer getreten. Das Wasser war nach Angaben der Feuerwehr auch in die Keller einiger Einfamilienhäuser gelaufen. Die gesamte Dorfgemeinschaft einschließlich der Feuerwehr sei seit dem Morgen unterwegs, um gemeinsam den Bach frei von Unrat zu bekommen.

In Langhennersdorf ist der Dorfbach über die Ufer getreten.
Bildrechte: EHL Media/Erik-Holm Langhof

13:32 Uhr | Wetterdienst warnt vor Tauwetter im Erzgebirge

Der Deutsche Wetterdienst warnt bis einschließlich Montag vor starkem Tauwetter im Erzgebirge. Durch die zu erwartenden Plusgrade werde die Schneedecke weiter abschmelzen. Dabei könnten die abfließenden Wassermassen weiter für Unwetter und Überschwemmungen sorgen. Der DWD rechnet nach eigenen Angaben mit einem Abfluss von 40 bis 70 Litern pro Quatratmeter.

13:20 Uhr | Starkregen führt zu Kurzschluss

Nach starken Regenfällen ist am Sonntagmorgen in Taura im Landkreis Mittelsachsen Wasser in den Heizungskeller eines Hauses eingedrungen. Daraufhin sei es in dem Keller zu einem Kurzschluss gekommen, wie die Polizeidirektion Chemnitz mitteilte. Ein offenes Feuer sei aber nicht ausgebrochen. Drei Hausbewohner im Alter zwischen 86 und 89 Jahren seien dennoch mit Verdacht auf eine Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es.

12:47 Uhr | THW errichtet Barrieren in Chemnitz

In der Chemnitzer Innenstadt ist weiter das Technische Hilfswerk im Einsatz, um Barrieren gegen das Hochwasser aufzubauen. So werden um das Gebäude der Sparkasse und das eines Kindergartens mobile Hochwasserschutzanlagen errichtet.

Das THW ist derzeit in Chemnitz im Einsatz.
Bildrechte: SPM Gruppe/Erik Frank Hoffmann

12:39 Uhr | Zahlreiche Einsätze in Zwickau und im Vogtland

Die schlechte Witterung hält die Rettungskräfte in der Region Zwickau in Atem. Wie der Rettungszweckverband Südwestsachsen am Sonntag mitteilte, gab es zwischen Sonnabend und Sonntag insgesamt 112 wetterbedingte Einsätze. Davon hätten 84 Einsätze im Landkreis Zwickau und 28 Einsätze im Vogtlandkreis stattgefunden.

Die Schwerpunkte lagen demnach in Klingenthal im Vogtlandkreis, Bernsdorf, Gersdorf, Hohenstein-Ernstthal, Limbach-Oberfrohna sowie in Glauchau im Landkreis Zwickau. Man habe vor allem umgestürzte Bäume beseitigt und überflutete Straßen und Keller gesichert, hieß es.

Derzeit sind in den Landkreisen Vogtland und Zwickau einzelne Straßen aufgrund von Überflutungen weiter gesperrt. In Wilkau-Haßlau hat die Feuerwehr das Hochwasserschutzsystem installiert.

12:15 Uhr | Unfall im Schneeregen

Aufgrund des Schneeregens der vergangenen Nacht hat sich auf der A4 bei Dresden am Sonnabendabend ein schwerer Unfall ereignet. Nach Polizeiangaben waren zwei Autos bei schlechter Witterung aufeinander geprallt. Insgesamt fünf Menschen, davon zwei Kinder, wurden bei dem Unfall verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei ermittelt zur Unfallursache.

Das schlechte Wetter hat zu einem Unfall auf der A4 bei Dresden geführt.
Bildrechte: Roland Halkasch

12:01 Uhr | Sandsäcke für Anwohner in Chemnitz

Im Stadtgebiet Chemnitz ist die Hochwasserlage weiter angespannt. Die Feuerwehr bittet die Menschen, sich von Fließgewässern fernzuhalten, Kellerräume, Unterführungen und ähnliches zu meiden und überflutete Bereiche weder zu Fuß noch mit Fahrzeugen zu durchqueren. Bei Bedarf würden Sandsäcke verteilt, um Gebäude zu schützen.

  • Freiwillige Feuerwehr Glösa, Bornaer Straße 205, 09114 Chemnitz
  • Freiwillige Feuerwehr Klaffenbach, Rödelwaldstraße 3, 09123 Chemnitz
  • Freiwillige Feuerwehr Altchemnitz, Uhlestraße 16, 09120 Chemnitz
  • Freiwillige Feuerwehr Erfenschlag, Dr.-Karl-Wolff-Straße 1, 09125 Chemnitz
  • Freiwillige Feuerwehr Röhrsdorf, Limbacher Straße 25a, 09247 Chemnitz

Bereits am Sonntagmorgen musste das Technische Hilfswerk mit schwerem Gerät am Chemnitzer Schlossteich Äste und Unrat vom Ablauf in den Pleißenbach entfernen. Das gestaute Wasser hatte Teile der Schlossteichinsel überflutet. Auch ein Spielplatz war betroffen. Gegen Mittag ist der Wasserspiegel dort wieder etwas gesunken, das Betreten der Schlossteichinsel ist weiterhin nicht möglich.

Der Schlossteich in Chemnitz ist überflutet.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Erik Hoffmann

11:48 Uhr | Einschätzung der aktuellen Lage

Das Landeshochwasserzentrum Sachsen rechnet in den kommenden Stunden nicht mit einer Verschärfung der Hochwasserlage. Uwe Büttner vom Landeshochwasserzentrum sagte MDR SACHSEN, es seien vorerst keine weiteren Niederschläge zu erwarten. “Insgesamt sieht es derzeit noch ruhig aus”, so Büttner. Der Schwerpunkt liegt weiter im Mulden-Gebiet mit der Alarmstufe 3. Im Bereich der Oberen Elbe sei die Alarmstufe 2 erreicht.

11:15 Uhr | Grimma bereitet sich auf Hochwasser vor

Die Stadt Grimma hat ihre Hochwasserschutzanlage aktiviert und die Fluttore der Stadt geschlossen. Der Grimmaer Oberbürgermeisters Matthias Berger sagte in einem Statement bei Youtube, die Pegelstände stiegen derzeit so rasant an, dass man sich zu diesem Schritt entschlossen habe.

Bildrechte: Medienportal-Grimma

“Die größten Sorgen bereitet uns die Schneedecke im Erzgebirge. Wenn es dort dann regnet und schmilzt, dann könnte es kritisch werden”, so Berger. Er rief die Anwohnerinnen und Anwohner auf, vorsichtig zu sein und gegebenenfalls Fahrzeuge umzuparken, damit die Feuerwehr ungestört arbeiten könne.

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10:55 Uhr | Regengebiet hat sich derzeit abgeschwächt

Nach Angaben des sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie hat sich das Regengebiet über dem Freistaat abgeschwächt. In Sachsen hatte es an mehreren Tagen in Folge stark geregnet, im Hügel- und Bergland geschneit.

Wie der Deutsche Wetterdienst am Sonntag mitteilte, hatte es in den vergangenen Tagen heftige Niederschläge gegeben. So seien in Tannenberg im Erzgebirge von Samstagvormittag bis Sonntagvormittag 69,1 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen – der höchste Wert in Sachsen. Dahinter rangierten Stollberg-Gablenz (58,7) und Pockau-Forchheim (58,3).

10:10 Uhr | Alarmstufe 3 für Würschnitz und Chemnitz

Auch am Sonntag sorgen Regen und Tauwetter für weiter ansteigende Pegel in Sachsen. Wie das Hochwasserzentrum am Morgen mitteilte, kann es in einzelnen Gebieten zu Überschwemmungen kommen. Besonders betroffen sei das Flussgebiet der Mulde. Für die Würschnitz und die Chemnitz gelte Hochwasseralarmstufe drei, wie die Hochwasserzentrale auf ihrer Internetseite mitteilte. Der Lungwitzbach wurde demnach auf Stufe zwei herabgesetzt.

Anwohner wurden um Vorsicht gebeten. Laut Feuerwehr sollten Kellerräume gemieden werden. Die Feuerwehr Chemnitz will nach eigenen Angaben Hochwassersirenen einsetzen, um die Bevölkerung bei Gefahr zu warnen. In Chemnitz und Umgebung gab es infolge von Hochwasser und Oberflächenwasser Straßensperrungen, so auf der Bundesstraße 180 in Burkhardtsdorf.

19:13 Uhr | Alarmstufe 1 für Landkreis Zwickau, Stadt Klingenthal und Gemeinde Muldenhammer

Die Untere Wasserbehörde hat in mehreren Gebieten die Hochwasserwarnstufe 1 ausgerufen. Demnach ist die Gefahr von Hochwasser im Bereich der Zwickauer Mulde und Zwota sowie deren Nebenflüsse im Bereich Muldenhammer und Klingenthal der Wasserstand stark angestiegen. Gleiches gelte für die Pleiße und ihrer Nebenflüsse im Bereich zwischen Neukirchen/Pleiße und Crimmitschau.

Mit weiterem Ansteigen der Wasserstände sei zu rechnen. “Damit sind erste Überschwemmungen nicht mehr ausgeschlossen”, hieß es in der Gefahrenmitteilung. Die Bewohner der hochwassergefährdeten Bereiche werden gebeten, die Entwicklung der meteorologischen Lage und die Wasserführung der Gewässer zu verfolgen.

  • Die Pegelstände für ganz Sachsen können Sie hier einsehen.

19:00 Uhr | Landeshochwasserzentrum: “Bis zu 100 Liter pro Quadratmeter Niederschlag”

Das Landeshochwasserzentrum geht davon aus, dass die derzeitigen steigenden Pegelstände in Sachsen uns noch bis in das neue Jahr hinein beschäftigen werden. Kristina Rieth sagte MDR SACHSEN zur aktuellen Situation: “Es fallen immense Schneemengen. Heute früh waren es 85 Zentimeter Schnee auf dem Fichtelberg.” Die Vorhersagen gingen aktuell davon aus, dass der Schnee ab morgen wieder abtaut und auch Schnee hinzukomme. Man gehe davon aus, “dass wir lokal über diesen gesamten Zeitraum 100 Liter pro Quadratmeter Niederschlag haben können.”

15:00 Uhr | Rettungswagen bei Schneeglätte verunglückt

Bei Schneetreiben und Sturm ist ein Rettungswagen der Johanniter am Freitagabend im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge verunglückt. Wie die Polizei am Sonnabend mitteilte, wurde bei dem Unfall eine 67 Jahre alte Notärztin und der 57 Jahre alte Fahrer leicht verletzt. Das Fahrzeug sei auf der Straße zwischen Meusegast und Burkhardswalde von der Fahrbahn in einen Straßengraben gerutscht.

Für Hochwasser gibt es vier AlarmstufenAlarmstufe 1 (gelb): Ab 400 Zentimeter Richtwasserstand ist Meldebeginn. Zuständige Behörden beobachten die Wetterlage.

Alarmstufe 2 (orange): Ab 500 Zentimeter Richtwasserstand und ersten Überflutungen (Gärten, Gebäude) werden Wege gesperrt, Einsatzkräfte alarmiert, Dämme kontrolliert.

Alarmstufe 3 (rot): Ab 600 Zentimeter Richtwasserstand sind bebaute Gebiete überschwemmt. Einsatzstäbe und ein Wachdienst werden eingerichtet.

Alarmstufe 4 (violett): Ab 700 Zentimeter Richtwasserstand werden Gefahren für Leib und Leben bekämpft. Dämme können brechen. Medizinische Hilfe und Lebensmittel werden bereit gestellt.

Die Ausrufung der Alarmstufen erfolgt je Flussabschnitt durch die zuständige untere Wasserbehörde (z.B. Landratsamt) und nicht durch das Landeshochwasserzentrum.

Quelle: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

14:05 Uhr | Hochwasserwarnstufe 1 in Dresden

Am Dresdner Elbufer an der Brücke Blaues Wunder hat die Stadt am Sonnabend ebenfalls ein Warnschild für Hochwasseer aufgestellt. Wie die Stadt Dresden am Sonnabend mitteilte, wird bis 15 Uhr der Richtwert der Alarmstufe 1 am Pegel Dresden-Augustusbrücke (400 Zentimeter) erreicht und danach überschritten. Am ersten Weihnachtsfeiertag am Montag gegen 9 Uhr erwarte Dresden laut aktueller Abschätzung des Landeshochwasserzentrums den Richtwert für Alarmstufe 2 am Pegel Dresden-Augustusbrücke (500 Zentimeter).

An der Elbbrücke Blaues Wunder in Dresden waren am Sonnabend linkselbisch einige ufernahe Wege aufgrund der Hochwassergefahr abgesperrt.
Bildrechte: MDR/Wiebke Müller

12:30 Uhr | Stadt Meißen baut Flutschutztor auf

Wie die Stadt Meißen auf ihrer Internetseite am Sonnabend mitteilte, wird das erste Flutschutztor an der Fischergasse aufgebaut. Ob das Fluttor an der B6 eingebaut wird, entscheide sich im Laufe des Tages. Autofahrer werden gebeten, ihre Fahrzeuge auf elbnahen Parkplätzen umzuparken. Zudem müsse der Zirkus am Festplatz abbauen. Für Meißen wird im Laufe des Sonnabends demnach mit der Alarmstufe 1 gerechnet, in der Nacht zu Sonntag mit Alarmstrufe 2.

12:25 Uhr | Landesumweltamt erwartet in Dresden Hochwasser-Alarmstufe 2

Aktuell steigen die Pegelstände von Moldau, Elbe und Eger in Tschechien an. Deshalb ist laut Landesumweltamt mit Alarmstufe 2 (mehr als fünf Meter) an den Pegeln in Schöna und Dresden zu rechnen. Der Scheitelpunkt des Hochwassers wird laut Landeshochwasserzentrum für den 1. Weihnachtsfeiertag prognostiziert und könnte 5,50 Meter betragen. Für die Nebenflüsse sei ein Überschreiten der Hochwassermeldegrenzen in den nächsten Tagen zu erwarten, “derzeit jedoch noch nicht genauer vorhersagbar”.

Am Sonnabendmittag hat die Elbe an den Pegeln in Schöna und in Pirna jeweils 4,27 Meter erreicht. In Tschechien (Kostelec nad Labem) betrug der Wasserstand 5,63 Meter.

  • Die Pegelstände für ganz Sachsen können Sie hier einsehen.

12:05 Uhr | Hochwasserwarnung für Obere Elbe mit Nebenflüssen

Das sächsische Landeshochwasserzentrum hat vor starkem Hochwasser an der Zwickauer Mulde und an weiteren Flüssen wie Elbe und Weiße Elster gewarnt. Durch ergiebigen Stark- oder Dauerregen, verpaart mit Schneeschmelze könne es in den kommenden 24 Stunden regional zu Hochwasserlagen kommen. Dabei seien Überflutungen bebauter Grundstücke, Kellern und Straßen möglich. Auch weitere sächsische Regionen sind demnach von Hochwasser bedroht.

Außerdem warnt das sächsische Landeshochwasserzentrum vor Hochwasser auf der Oberen Elbe und ihren Nebenflüssen. Begründet wird das vom Landesumweltamt mit anhaltenden Niederschlägen – vor allem auch im tschechischen Einzugsgebiet von Moldau und Elbe. Am Sonnabend wird demnach Alarmstufe 1 (jeweils mehr als vier Meter) am Pegel in Schöna erwartet, in der Nacht zu Heiligabend am Pegel in Dresden und in Riesa am 24. Dezember tagsüber.

Die Warnapp “Nina” hat Smarphonebesitzer in und um Dresden am Sonnabendmittag vor Unwetter mit starkem Tauwetter gewarnt. betroffen sind demnach beipsielsweise die Städte Freital, Sebnitz, Liebstadt, Bischofswerda und Sayda sowie die Gemeinden Müglitztal und Lohmen.
Bildrechte: MDR/Wiebke Müller

11:56 Uhr | Wetteraussichten in Sachsen für Sonnabend und Heiligabend

Das Wetter soll auch am Wochenende ungemütlich bleiben: Am Sonnabend kann in ganz Sachsen bis ins Tiefland Schnee fallen. Im Bergland ist es weiterhin stürmisch, auf dem Fichtelberg wehen orkanartige Böen. Die Höchsttemperaturen liegen bei drei bis fünf, im Bergland bei minus ein bis drei Grad Celsius.

Die Aussichten für den Sonnabend vor Heiligabend sind im Jahr 2023 frostig.
Bildrechte: Lausitznews/André März

Regen und etwas Schnee prognostiziert der DWD für die Nacht zu Sonntag. Es wehen Sturmböen bei vier bis ein Grad Celsius, in den Kammlagen bis minus ein Grad Celsius. Heiligabend wird das Wetter milder und regnerisch. Teilweise ist es noch stürmisch, vor allem im Bergland wehen schwere Sturmböen. Die Temperaturen erreichen neun bis elf, im Bergland vier bis acht Grad Celsius.

11:42 Uhr | Auto stehen lassen – DWD warnt vor Starkschneefällen und Glätte in Sachsens Gebirgen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt bis Sonnabend 22 Uhr vor Starkschneefällen und Glätte. Betroffene Gebiete sind der Erzgebirgskreis, das Bergland im Kreis Mittelsachsen, das westelbische Bergland im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und die Stadt Chemnitz.

Unnötige Autofahrten sollten laut DWD unterlassen werden.

Warnung des Deutschen WetterdienstesACHTUNG! Hinweis auf mögliche Gefahren: Straßen können stellenweise unpassierbar sein. Unter anderem können Bäume unter der Schneelast zusammenbrechen. Vermeiden Sie alle Autofahrten! Fahren Sie nur mit Winterausrüstung!

11:30 Uhr | Tief Zoltan: Weiter Unwetterwarnung im Erzgebirgskreis

Auch für Sonnabend gilt eine amtliche Unwetterwarnung vor Orkanböen für den Erzgebirgskreis für Lagen über 1.000 Meter Höhe. Dabei könnten Bäume entwurzelt werden, sowie Äste oder Gegenstände herabstürzen. Aufenthalte im Freien sollten möglichst vermieden werden, hieß es.

Freiwillige der Ortsfeuerwehr Zöblitz (Erzgebirgskreis) beräumten um Mitternacht den Schnee am Gerätehaus. So war die Feuerwehr am Sonnabend wieder einsatzbereit.
Bildrechte: MDR/Frieder Hofman

Bereits am Freitag hatten neuer Schnee und Glätte auf zahlreichen Straßen im Erzgebirge zu Staus und Behinderungen geführt. Wie die Polizei mitteilte, blieben mehrere Lkw an Bergen hängen oder standen quer auf der Fahrbahn. Betroffen waren unter anderem Abschnitte der Bundesstraßen 95, 174 bei Marienberg und Reitzenhain, der B169 in Stollberg, der B180 bei Hoheneck sowie in Großrückerswalde und Elterlein.

Wegen Neuschnee und Glätte kamen am Freitag Lkw auf den Straßen wie hier auf der B180 im Erzgebirge schlecht voran.
Bildrechte: Lausitznews/André März

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurden am Donnerstag auf dem Fichtelberg Böen mit mehr als hundert Kilometern pro Stunde gemessen.

11:10 Uhr | Bahn- oder Autofahrt: Das sollten Reisende wissen

Reisende, die am Wochenende mit Fernverkehrszügen der Deutschen Bahn bundesweit verreisen wollen, sollten sich vor Abfahrt über Störungen informieren. Nach Informationen der Bahn kann es aufgrund von Sturmschäden zu Verspätungen und Ausfällen kommen. Inzwischen seien die Sturmschäden aber weitgehend bedeitigt. Der Fernverkehr der Bahn normalisiere sich, hieß es.

Ein Zug der City-Bahn Chemnitz war am Donnerstag auf Höhe Burkhardtsdorf gegen einen Baum gefahren, der auf den Gleisen lag.
Bildrechte: Bernd März

Auch im Regionalverkehr hatte es in den vergangenen Tagen wegen des Sturmtiefs Zoltan Probleme gegeben. Für die City-Bahn Chemnitz war am Donnerstag auf Höhe Burkhardtsdorf Endstation: Die Bahn war gegen einen Baum gefahren, der auf den Gleisen lag. Verletzt wurde bei der Notbremsung niemand, hieß es von der Feuerwehr. Der im Frontbereich beschädigte Zug rollte schließlich im Schritttempo in den Bahnhof.

  • Informationen zu Störungen und Kulanzregeln der Deutschen Bahn finden Sie hier.

10:52 Uhr | Bilanz: Sturmtief sorgt für Feuerwehreinsätze und Behinderungen

Das Sturmtief Zoltan hat bisher in Sachsen für zahlreiche Feuerwehreinsätze und Behinderungen gesorgt. Nach Angaben der Polizei gab es von Donnerstag zu Freitag allein im Raum Dresden mehr als 20 Einsätze wegen umgekippter Bäume. In der Oberlausitz mussten die Rettungskräfte 15 mal ausrücken, um umgefallene Bäume von Straßen zu entfernen, wie ein Sprecher der Rettungsleitstelle dem MDR sagte.

Feuerwehrleute zersägen einen Baum, der im Erzgebirge eine Straße blockiert.
Bildrechte: Bernd März

Im Landkreis Nordsachsen rückten die Feuerwehren bis zum frühen Freitagmorgen rund 50 Mal wegen umgestürzter Bäume aus. Unter anderem blockierten auf der Straße im Arzberger Ortsteil Tauschwitz am Donnerstagabend mehrere Baumstämme die Weiterfahrt und sorgten für eine Vollsperrung.

Die Schwebebahn am Fichtelberg hatte am Donnerstag ihren Betrieb eingestellt, wie der Betreiber auf seiner Internetseite mitteilte. Ebenso wurde der Liftbetrieb in Wurzelrudis Erlebniswelt in Eibenstock eingestellt. Die Touristinformation in Johanngeorgenstadt bittet Skifahrer und Wanderer, die Wälder zu meiden. Es könnten Äste umherfliegen und Bäume umknicken.

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MDR (swi/pri/kk/ama/ost)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 23. Dezember 2023 | 19:00 Uhr

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