Hochwasser-Lage in Deutschland aktuell: Meteorologen fürchten neue Sturzfluten

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Vor allem im Saarland und in Rheinland-Pfalz kämpfen viele Regionen mit Hochwasser. Heftiger Dauerregen hat für den Ausnahmezustand gesorgt. Der News-Ticker.

Update vom 19. Mai, 20.31 Uhr: Die Situation in den Hochwassergebieten im Südwesten Deutschlands entspannt sich weiter. Ein Sprecher des dortigen Innenministeriums sagte der Nachrichtenagentur AFP: „Es gibt im Saarland keine kritischen Lagen mehr.“ Auch die aktuelle Wetterlage sei im Moment nicht problematisch, das könne sich aber in einigen Tagen ändern. Die Landeshauptstadt Saarbrücken mahnte die Menschen in den Hochwassergebieten weiterhin zur Vorsicht.

Die Lage habe sich angesichts gesunkener Pegelstände deutlich entspannt, sagte der Ministeriumssprecher weiter. Nun liefen Aufräumarbeiten: „Wir räumen auf und pumpen frei.“ Zum Ausmaß der Schäden könne daher zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts gesagt werden.

Die Lage in den Hochwassergebieten beginnt sich langsam zu entspannen. © Thomas Frey/dpa

Keine kritischen Entwicklungen mehr in den Hochwassergebieten – doch viele Einsätze laufen noch

Update vom 19. Mai, 15.37 Uhr: „Aktuell gibt es keine kritischen Entwicklungen mehr, obwohl an einzelnen Schwerpunkten noch viele Einsätze laufen“, sagte ein Sprecher des saarländischen Innenministeriums am Sonntag. „Die Pegelstände fallen nahezu überall.“ Allerdings warnen Meteorologen vor neuen Unwettern und viel Regen in der kommenden Woche.

Enorme Regenmengen hatten im Saarland und in Rheinland-Pfalz am Freitag und in der Nacht zum Samstag für Überflutungen, Erdrutsche und vollgelaufene Straßen und Keller gesorgt. Allein in Rheinland-Pfalz gab es weit über 1000 Einsätze. „In den vergangenen 48 Stunden haben wir ein großes und flächendeckendes Hochwasser erlebt“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Sonntag. „Das Schadensausmaß an Gebäuden und Verkehrsinfrastruktur können wir erst einschätzen, wenn die akuten Einsätze beendet sind.“ Aber auch hier hieß es: Die Lage habe sich deutlich entspannt. 

Im Saarland und in Rheinland-Pfalz laufen die Aufräumarbeiten nach den schweren Überflutungen der vergangenen Tage.
Im Saarland und in Rheinland-Pfalz laufen die Aufräumarbeiten nach den schweren Überflutungen der vergangenen Tage. © BeckerBredel/Imago

Mit Bangen schauen sicher viele Bewohner auf die Wettervorhersagen für die kommende Woche: „Interessant wird es am Dienstag“, sagte Meteorologe Markus Übel vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Sonntag in Offenbach. Dann entwickelten sich erneut teils kräftige Regenfälle, „die aus heutiger Sicht vor allem den Südwesten des Landes erfassen.“ Nach Angaben der Meteorologen war eine exakte Vorhersage schwierig, da die genauen Schwerpunkte sowie die Regenmengen von den Modellen noch sehr unterschiedlich berechnet würden. Aber: „Wahrscheinlich werden Teile von Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg betroffen sein.“ 

Meteorologe befürchtet neue Unwetter in Flutregion

Update vom 19. Mai, 12.48 Uhr: Neue Unwetter drohen heute in Deutschland und könnten das gesamte Land treffen. Dominik Jung, Meteorologe bei Wetternet, warnt, dass die Flutgebiete nach Pfingsten möglicherweise erneut von schweren Niederschlägen betroffen sein könnten.

Verschiedene Wettermodelle prognostizieren bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden. Bis Mittwoch wird erwartet, dass der Südwesten erneut von Unwettern heimgesucht wird. Es wird mit starken Regenfällen gerechnet. Jung zeigt sich besorgt: „Nicht ganz so stark wie am Freitag, aber 40 bis 60 – das würde ausreichen für eine neue Flutwelle. Denn das Erdreich ist proppevoll bis oben hin, die Flüsse sind immer noch bis oben hin gefüllt und dieser Dauerregen obendrauf, das wäre wirklich sehr, sehr gefährlich“. Nur das amerikanische GFS-Modell sagt geringere Niederschlagsmengen voraus.

Das französische ARPEGE-Wettermodell hat keine gute Prognose für die Flutgebiete in Deutschland: Bis Mittwoch sind weitere Regenfälle vorhergesagt.
Das französische ARPEGE-Wettermodell hat keine gute Prognose für die Flutgebiete in Deutschland: Bis Mittwoch sind weitere Regenfälle vorhergesagt. © Jason Tschepljakow/picture alliance/dpa/Wetterzentrale

Auch der Deutsche Wetterdienst warnt vor ähnlichen Bedingungen: „Am Dienstag von Süden her auf die Mitte und später den Westen übergreifend von Gewittern begleiteter Starkregen, dabei wahrscheinlich Unwetter durch Regenmengen bis 50 l/qm innerhalb weniger Stunden und bis 80 l/qm in 24 Stunden.“

Altstadt frei, aber keine Entspannung in Blieskastel: Feuerwehr befürchtet Wassermassen aus Frankreich

Update vom 19. Mai, 10.55 Uhr: Gute Nachrichten aus Blieskastel. Die Altstadt ist größtenteils wieder frei, teilt der SR mit. Am Samstag waren zwei Pumpen ausgefallen, die funktionieren mittlerweile wieder und laufen seit 3 Uhr Nachts im Notbetrieb. Entspannung meldet die Feuerwehr allerdings noch nicht, sie befürchtet weitere Wassermassen aus Frankreich.

Drohnen sollen Überblick über Hochwasserschäden im Saarland verschaffen

Update vom 19. Mai, 6.18 Uhr: Das Wasser zieht sich nach den heftigen Regenfällen im Saarland und Rheinland-Pfalz langsam zurück. Noch ist das Ausmaß Schäden unklar. Nach und nach zeigen sich die Spuren, die Dauerregen und Hochwasser am Freitag und am Samstag hinterlassen haben. Um sich einen Überblick zu verschaffen, wurden Drohnen angefordert, teilte eine Sprecherin des Landkreises Trier-Saarburg der Nachrichtenagentur dpa mit.

Hochwasser-Lage im Saarland und Rheinland-Pfalz angespannt: „Höhepunkt noch nicht erreicht“

Update vom 18. Mai, 22 Uhr: Die saarländische Landeshauptstadt Saarbrücken als Untere Katastrophenschutzbehörde hat die Großschadenslage nach den schweren Überschwemmungen aufgehoben. Die akuten Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen seien abgeschlossen und die Gewässerpegelstände weiterhin rückläufig. Das teilte die Pressestelle der Stadt am Samstagabend mit. 

Update vom 18. Mai, 21.30 Uhr: Im Saarland entspannt sich die Hochwasser-Lage offenbar ein wenig. Für die Gemeinde Contwig gibt es eine leichte Entwarnung. Gegen Mittag war noch mit einer zweiten Flutwelle gerechnet worden. „Wir rechnen damit, dass der Pegel jetzt sinkt“, sagte die Feuer zum SWR. Demnach lag der Pegel des Schwarzbachs in den frühen Abendstunden bei 4,10 Meter.

Entlang der Mosel bleibt die Hochwasserlage allerdings angespannt – etwa in Cochem oder in Riveris bei Trier. Die Wassermassen bahnen sich ihren Weg. In Zell spitzt sich die Lage indes offenbar weiter zu. Ortsbürgermeister Hans-Peter Döpgen beschrieb die Hochwasserlage im Gespräch mit dem SWR mit den Worten „Oberkante Unterlippe“. Ein bis zwei Zentimeter blieben demnach noch, bevor das Wasser über die Schutzwälle trete.

Die überflutete Straße L98 bei Cochem an der Mosel.
Die überflutete Straße L98 bei Cochem an der Mosel. © David Young/dpa

Hochwasser-Lage in der Rheinland-Pfalz ernst: „Höhepunkt noch nicht erreicht“

Update vom 18. Mai, 18.50 Uhr: Auch in der Gemeinde Zell (Rheinland-Pfalz), die an der Mosel liegt, sorgt das Hochwasser für einen Ausnahmezustand. Wie der SWR berichtet, bitte die Polizei die Menschen, nicht nach Zell zu kommen. Zufahrtsstraßen seien gesperrt worden. Demnach könne die Altstadt demnächst mit Wasser volllaufen. Eine akute Gefahr bestehe nicht. Ein SWR-Reporter berichtete: „Noch hält der Hochwasserschutz. Aber hier geht es um wenige Zentimeter. Der Höhepunkt ist hier auch noch nicht erreicht. Es wird noch weiter Wasser erwartet.“ Die Feuerwehr sei vorbeigefahren und habe davor gewarnt, „dass hier in Kürze eine Überflutung droht“, so der Reporter.

Hochwasser in Rheinland-Pfalz
Ein Warnschild für Hochwasser ist von der Mosel nahezu verdeckt. Heftiger Dauerregen hat Flüsse über die Ufer treten lassen und Überflutungen verursacht. © David Young/dpa

Hochwasser im Saarland und Rheinland-Pfalz: Pegel in Koblenz könnte 5,55 Meter erreichen

Update vom 18. Mai, 17 Uhr: In der Rheinland-Pfalz wird für Koblenz in der Nacht zum Montag ein Wasserhöchststand erwartet. Ersten Schätzungen zufolge könnte ein Pegel von 5,55 Metern erreicht werden. Das teilte die zuständige Feuerwehr über X (ehemals Twitter) mit. Der Teilaufbau einer Hochwasserschutzwand in Neuendorf sei mittlerweile abgeschlossen.

Update vom 18. Mai, 16.10 Uhr: Das Land befinde sich „seit 36 Stunden im Ausnahmezustand“, sagte die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) bei ihrem Besuch gemeinsam mit Olaf Scholz. Es sei die schwierigste Lage im Saarland seit dem Jahrhunderthochwasser im Jahr 1993. Zudem wurde schon vor 30 Jahren die historische Altstadt von Blieskastel überschwemmt und war nur noch per Schlauchboot erreichbar, wie der Saarländische Rundfunk berichtete.

„Die Regenmengen, die wir insbesondere im Südwesten beobachten, liegen schon deutlich über dem Normalen“, erklärt Andreas Walter vom DWD die Wetter-Lage. Brisant könnte die Entwicklung jedoch in der kommenden Woche sein. Dann könnte sich die Lage nämlich wohl noch einmal verschlechtern. „Das Problem wird sein, dass eventuell nächste Woche nochmal dieselben Regionen von stärkeren Niederschlägen betroffen sein könnten, wie das jetzt schon der Fall ist“, so der DWD-Experte in Bezug auf den Südwesten.

Hochwasserlage im Saarland und Rheinland-Pfalz „weiter ernst“

Update vom 18. Mai, 14.12 Uhr: Meldungen über vermisste oder verstorbene Personen in den Hochwassergebieten bleiben glücklicherweise bislang aus. Nur eine Person ist bei einem Rettungseinsatz in Saarbrücken verunglückt und musste wiederbelebt werden, teilt das Ministerium für Inneres, Bauen und Sport mit. „Die Person ist in stationärer Behandlung, Meldungen zum Gesundheitszustand sind derzeit nicht bekannt.“

Seit Freitagmorgen gab es rund 3000 erfolgreiche Einsätze im Saarland. Unterstützung aus ganz Deutschland ist in der Region aktiv, um die Aufräumarbeiten zu begleiten. Die Situation scheint sich nach und nach zu beruhigen. „Die Hochwasserlage ist weiter ernst, aber die Situation zeigt in vielen Bereichen deutliche Entspannung. Bei sinkenden Pegeln erkunden Einsatzkräfte derzeit die Schwerpunktlagen in Saarbrücken-Rußhütte, Ottweiler, Saarhölzbach und dem Landkreis Saarlouis, sowie in Mettlach an der Brauerei. Größtenteils stagnieren die Pegel oder fallen langsam“, so das Ministerium.

Brennpunkt bleibt Bieskastel, hier wird der Scheitelpunkt der Blies gegen Mittag erwartet. In der Altstadt laufen Maßnahmen zum Schutz vor eindringenden Wassermassen.

Kritische Hochwasserlage im Ruwertal

Update vom 18. Mai, 14.05 Uhr: Im Ruwertal lassen die Wassermassen nicht nach, teilt das Lagezetrum Trier-Saarburg dem SWR mit. Mit einer Höhe von 1,50 Meter rauscht das Wasser über die Hauptstraße. 6000 Liter pro Sekunden fließen aus der Riveristalsperre ab.

Überschwemmungen in Deutschland: Orten droht zweite Flutwelle

Update vom 18. Mai, 13.08 Uhr: Die Feuerwehren in Zweibrücken und Contwig bereiten sich auf eine zweite Flutwelle vor, berichtet ein SWR-Reporter aus Zweibrücken. Die Pegelstände sinken momentan zwar, aber bei Dellfeld staue sich momentan viel. Wenn das Wasser in den Schwarzbach übergeht, könnte er überlaufen und die Fußgängerzone fluten.

Derweil macht sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Saarbrücken ein Bild von den Schäden des Hochwassers. Im Stadtteil Rußhütte ist ein Bach über die Ufer getreten und Verwüstung hinterlassen. „Die Menschen waren vorbereitet, dass hier etwas passieren kann, aber mit einem solchen Hochwasser hat niemand gerechnet“, erklärt ein Reporter der Tagesschau.

Alarmstufe Rot in deutsch-französischer Grenzregion

Update vom 18. Mai, 12.35 Uhr: In der deutsch-französischen Grenzregion gilt weiterhin Alarmstufe Rot für Überschwemmungen. Betroffen ist die Region Moselle in Lothringen. „Das Äquivalent von mehr als einem Monatsregen ist in weniger als 24 Stunden gefallen“, erklärte die Präfektur am Freitagabend und sprach von einer „beeindruckenden, aber nicht dramatischen“ Situation, in der „keine Toten oder Verletzten“ zu beklagen seien.

Stadt Zell befürchtet Überflutung – Pegelstände in Thaleischweiler steigen weiter

Update vom 18. Mai, 11.09 Uhr: Neue Warnung hingegen im Kreis Cochem-Zell. Die Mosel steige schnell an, erste Straßen sind gesperrt und Landstriche überflutet. Der Bürgermeister der Stadt Zell rechnet laut SWR damit, dass die Altstadt im Laufe des Tages überflutet wird.

In Althornbrück wurde eine Autowerkstatt überflutet, dort wurden giftige Flüssigkeiten aufbewahrt. Ein Gefahrenzug ist jetzt im Einsatz und soll verhindern, dass das Gift ausläuft.

Die Unwetterwarnung des DWD wurde zwar aufgehoben, aber die Wassermassen stauen sich nach wie vor im Südwesten. Und auch die Höchststände sind stellenweise noch nicht erreicht. In Thaleischweiler geht die Feuerwehr beispielsweise davon aus, dass der Schwarzenbach noch weiter ansteigen wird.

DWD hebt Unwetterwarnungen im Südwesten auf

Update vom 18. Mai, 10.31 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Samstagmorgen alle Unwetterwarnungen im Saarland und im Südwesten von Deutschland aufgehoben. Nur in Baden-Württemberg und der Vorderpfalz könne es noch zu weiteren ergiebigen Regenfällen kommen.

Im Westen und der Mitte von Deutschland steigt ab Mittag hingegen die Gewittergefahr. Der DWD rechnet örtlich mit Starkregen und schließt unwetterartigen Starkregen mit Wassermengen von mehr als 25 Litern pro Quadratmeter nicht aus.

Polizei berichtet von Entspannung im Saarland – Unwetterlage in Blieskastel weiterhin ernst

Update vom 18. Mai, 9.40 Uhr: Die Polizei spricht am Samstagmorgen von einer leichten Entspannung der Situation im Saarland. Wie SR.de jedoch berichtet, bleibt die Lage in Blieskastel weiter ernst. Gegen Mittag könnte dort die Altstadt möglicherweise überflutet werden. Nach aktueller Prognose herrsche jedoch vorsichtiger Optimismus, dass eine Überflutung der Altstadt doch noch aufgehalten werden könnte.

Wie der SR unter Berufung auf eine Sprecherin des Saarpfalz-Kreises berichtet, soll es weitere Evakuierungen in Kirkel geben. In Ottweiler sei der Notruf 110 ausgefallen. Zudem mussten wegen Überflutung 16 Trafostationen abgeschaltet werden. Wie das Portal weiter berichtet, seien aktuell Teams damit beschäftigt, die Stromversorgung in Malstatt, Eschringen, Ensheim, Fechingen, St. Johann und Alt-Saarbrücken wiederherzustellen.

Polizei spricht von leichter Entspannung der Situation im Saarland

Update vom 18. Mai, 7.30 Uhr: Nach dem extremen Dauerregen mit Überschwemmungen im Saarland hat sich die Lage bis zum frühen Samstagmorgen aus Sicht der Polizei etwas entspannt. Seit 1.00 Uhr stiegen die Pegelstände zumindest nicht mehr, sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Saarbrücken. Die Rettungskräfte seien aber weiterhin im Großeinsatz. Das genaue Ausmaß der Schäden dürfte erst bei Tageslicht so richtig einzuschätzen sein.

Nach bisherigen Kenntnissen sind bei dem schweren Unwetter mit stundenlangen Niederschlägen und großflächigen Überflutungen keine Menschen ums Leben gekommen. Bei einer Evakuierungsaktion habe es einen Verletzten gegeben, sagte der Sprecher des Lagezentrums. Ein Mensch sei ins Wasser gefallen und anschließend in ein Krankenhaus gebracht worden.

Wie Innenminister Reinhold Jost gegenüber SR.de erklärt, werde aktuell in einem Krisenstab darüber beraten, ob ein Altenheim im Landkreis Neunkirchen evakuiert werden muss. ARD-Wetterexperte Joachim Pütz ordnete gegenüber dem Portal ein, dass sich die Wetterlage zwar in den kommenden Stunden entspanne, jedoch bereits ab Dienstag möglicherweise eine neue Unwetterfront über das Saarland ziehen könnte. Konkrete Vorhersagen für Dienstag seien jedoch noch unsicher.

Bundeskanzler Olaf Scholz will sich Bild von Hochwasser-Situation machen

Update vom 18. Mai, 6 Uhr: Ein Bundesland im Ausnahmezustand: Nach Dauerregen und Hochwasser will sich Bundeskanzler Olaf Scholz am Samstag gemeinsam mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (beide SPD) im Saarland ein Bild von der Situation machen. Unterdessen dürften nach Tagesanbruch die großen Aufräumarbeiten anlaufen. Heftiger Dauerregen hatte in dem kleinen Bundesland im Westen Deutschlands am Freitag Überflutungen und Erdrutsche verursacht. Über Verletzte war zunächst nichts bekannt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hob am frühen Samstagmorgen alle Unwetterwarnungen in Deutschland auf. Somit lagen im Saarland und auch in Rheinland-Pfalz keine Warnungen vor „extrem ergiebigem Dauerregen“ mehr vor, wie der DWD mitteilte.

Das genaue Ausmaß der Schäden dürfte wohl erst mit Tageslicht sichtbar werden. Am Freitag und auch noch in der Nacht zum Samstag kämpfte fast das ganze Bundesland mit den Wassermassen. Auf Videos waren zur Hälfte überschwemmte Autos, im Hochwasser feststeckende Wohnwagen und zahlreiche überflutete Straßen zu sehen. Gebäude wurden notdürftig mit Sandsäcken geschützt, teilweise stehen ganze Straßenzüge unter Wasser. 

Hochwasser im Saarland - Lebach
Das Hochwasser der Theel hat Teile der Innenstadt von Lebach überflutet. © Harald Tittel/dpa

Auch in Rheinland-Pfalz sorgte der Regen für zahlreiche Einsätze. Vor allem der Kreis Trier-Saarburg sowie die Südpfalz und die Städte Trier, Zweibrücken und Ludwigshafen waren von dem Dauerregen betroffen. 

In der Altstadt des saarländischen Ottweiler musste in der Nacht zum Samstag vorsorglich der Strom abgeschaltet werden, wie ein Sprecher des Innenministeriums sagte. „Wir haben hier eine Großschadenslage“, sagte der Landrat des Landkreises Neunkirchen, Sören Meng, in einem Video auf Facebook. „Die Folgen für den Landkreis sind sehr groß. Es sind fast alle Städte und Gemeinden betroffen.“ In Rußhütte, einem Stadtteil der Landeshauptstadt Saarbrücken, wurden die Menschen mit Amphibienfahrzeugen und Booten evakuiert. Ein Straßenzug sei hier besonders betroffen gewesen, sagte der Sprecher des Innenministeriums. 

Unwetter sorgen für Hochwasser in zahlreichen Regionen – Mehrere Gebäude in Saarbrücken evakuiert

In saarländischen Völklingen sind wegen des anhaltenden Regens Straßenzüge vom Stromnetz genommen worden. „In Völklingen werden Schäden in Millionenhöhe erwartet, insbesondere im privaten Bereich“, hieß es. „Das Schadensausmaß ist nicht noch absehbar.“ 

Es handele sich um ein Hochwasserereignis, wie es alle 20 bis 50 Jahre stattfinde, teilte das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz mit. An der Unteren Blies rechnete das Amt noch bis zum Samstagnachmittag mit weiter ansteigenden Wasserständen. Der DWD maß stellenweise mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter in nicht einmal 24 Stunden. Für diesen heftigen Regen seien Flüsse und Infrastruktur nicht ausgerichtet, sagte eine DWD-Meteorologin am Freitagabend. Zum Vergleich: Im gesamten vergangenen Monat April waren im Saarland rund 74 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen worden – und dies war ein Sechstel mehr Niederschlag als normalerweise in dem Monat. 

Die Landeshauptstadt Saarbrücken rief ebenso wie mehrere Kreise eine Großschadenslage aus. Mehrere Gebäude im Stadtgebiet mussten evakuiert werden. Die Stadt richtete Ausweichquartiere in Schulen und ein Bürgertelefon ein. „Wir haben überall Evakuierungen“, sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Saarbrücken. „Es regnet überall, landesweit.“ 

Auch in Rheinland-Pfalz volle Keller und Straßen – Mehrere Bewohner verschanzen sich in Häusern

Im benachbarten Rheinland-Pfalz waren am Freitag vor allem der Kreis Trier-Saarburg sowie die Südpfalz und die Städte Trier, Zweibrücken und Ludwigshafen von dem Dauerregen betroffen. Keller und Straßen liefen voll und Bäume stürzten um, wie die Koordinierungsstelle der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde (ADD) berichtete. Verletzt wurde zunächst niemand. Viele kleinere Bäche und Flüsse traten über die Ufer.

In Schoden an der Saar im Kreis Trier-Saarburg sollten wegen Überflutungsgefahr rund 220 Menschen vorsorglich ihre Häuser verlassen, wie die Kreisverwaltung mitteilte. Der Wasserstand der Saar war zuvor wegen des Dauerregens so stark gestiegen, dass eine Überflutung des Uferdamms befürchtet wurde. Mit Sandsäcken wollten Helfer versuchen, den Damm zu stabilisieren. „An fast allen Orten entlang der Saar sind Straßen und Gebäude überspült, in vielen Gemeinden treten kleinere Gewässer über die Ufer“, teilte die Kreisbehörde mit. 

In Trassem im gleichen Kreis, wo ebenfalls evakuiert wurde, hätten sich mehrere Bewohner in ihren Häusern verschanzt, hieß es. „Es wird dringend davon abgeraten, sich etwaigen Evakuierungsaufforderungen der Einsatzkräfte zu widersetzen, dies kann lebensbedrohliche Folgen mit sich ziehen, die Pegel steigen weiterhin an“, teilte der Kreis mit.

Altstadt geflutet, Landratsamt in Ottweiler evakuiert – Gebäude in Bieskastel eingestürzt

Update vom 17. Mai, 22.42 Uhr: Jetzt sind auch die Dämme in Ottweiler gebrochen. Der Neunkircher Landrat Sören Meng berichtet beim SR, die Altstadt werde geflutet, das Landratsamt evakuiert. Kritische Situation auch in Blieskastel: Hier ist wohl ein Gebäude eingestürzt, das THW arbeitet vor Ort. Im 22.000-Einwohner-Ort herrscht große Erdrutschgefahr, die Böden nehmen laut Feuerwehr keinen Regen mehr auf.

Mindestens bis Mitternacht dürften die Pegelstände der Flüsse im Saarland weiter drastisch steigen, heißt es vom Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz. Vielerorts gilt die höchste Meldestufe und laut DWD lässt der Regen bis Samstag nicht merklich nach.

„Ganze Monatssummen“: Pegel steigen und steigen – Damm in Quierscheid gebrochen

Update vom 17. Mai, 20.42 Uhr: Der DWD hat die Unwetterwarnung für den Südwesten bis Samstagvormittag verlängert. Die ergiebigen Regenfälle dürften noch lange anhalten. Und dabei haben Wetterdienst schon jetzt Rekordwerte bei den Niederschlägen registriert. „Insgesamt handelt es sich um ganze Monatssummen, die vor allem in Baden-Württemberg, dem Saarland und Rheinland-Pfalz innerhalb eines halben bis ganzen Tages niedergehen“, sagt Felix Dietzsch von der DWD-Vorhersagezentrale im SWR.

Den Worst-Case hat der Quierscheid im Saarland am Freitagabend erlebt. Hier brach gegen 19.15 der Damm zu einem Weiher neben einem Steinkohlekraftwerk, berichtet die Saarbrücker Zeitung. Das Kraftwerk wurde von den Wassermassen geflutet. Das THW pumpt den Weiher ab, die Folgen der Kraftwerk-Flutung sind noch unklar.

Update vom 17. Mai, 19.36 Uhr: Die Landespolizei in Saarbrücken kann die Zahl der Unwettereinsätze wegen überfluteter Straßen, umgestürzter Bäume und vollgelaufener Keller nicht mehr überblicken. „Wir haben nach 300 aufgehört zu zählen“, sagt ein Sprecher dem ZDF. Berichte über verletzte oder vermisste Personen gibt es nicht.

Extreme Unwetter-Lage in Deutschland: Höchste Alarmstufe – erste Evakuierungen

Update vom 17. Mai, 18.17 Uhr: Die Stadt Saarbrücken hat die Großschadenslage ausgerufen und warnt Anwohnerinnen und Anwohner. Der DWD spricht von einer Gefahr für Leib und Leben durch massive Überflutungen und hohe Pegelstände. Gebiete könnten unpassierbar oder von Wassermassen eingeschlossen werden. Außerdem sind Erdrutsche nicht ausgeschlossen. Menschen sollten sich in den betroffenen Regionen nicht im Freien aufhalten.

In Saarbrücken müssen mehrere Gebäude evakuiert werden, teilt die Stadt mit. Bewohnerinnen und Bewohner sollen nur das Nötigste mitnehmen und werden in verschiedenen Schulen untergebracht, die als Ausweichquartiere genutzt werden. Zudem sollen sich Anwohnerinnen und Anwohner auf Netzausfälle vorbereiten.

Update vom 17. Mai, 18.06 Uhr: Die Zahl der Unwetter-Einsätze von Feuerwehr und THW nimmt weiter zu, berichtet ein Reporter in der Tagesschau. Der Dauerregen hat das Saarland und Rheinland-Pfalz im Griff, die Pegelstände der Flüsse steigen.

Extremes Unwetter in Deutschland: Erdrutsche, geflutete Straßen und Keller – ganzer Ort überschwemmt

Update vom 17. Mai, 15.45 Uhr: Heftige Regenfälle haben am Freitag im Saarland zahlreiche Einsätzen durch Feuerwehr und Polizei ausgelöst. In Saarbrücken mussten mehrere Wohngebäude evakuiert werden, wie die Feuerwehr berichtete. Die Stadt warnte ebenfalls vor ansteigenden Wasserständen in Bächen und Flüssen. Die Stadtautobahn A 620 musste aufgrund der Überschwemmungen gesperrt werden. Besonders dramatisch ist die Lage im Saarbrücker Stadtteil Fechingen, wo mehrere Straßen unter Wasser stehen.

Der Starkregen führte im gesamten Saarland zu überfluteten Straßen, Wasser in Kellern und Erdrutschen. Neben Saarbrücken ebenfalls besonders stark betroffen ist die Gemeinde Kleinblittersdorf. In einigen Gemeinden kam es zu Stromausfällen. In den Gemeindebezirken Fischbach-Camphausen wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Schulen und Kindergärten mussten teilweise geschlossen bleiben.

Die anhaltenden Regenfälle lassen die Flüsse extrem schnell anschwellen. Besonders dramatisch ist die Situation in den Gemeindebezirken Fischbach-Camphausen.
Die anhaltenden Regenfälle lassen die Flüsse extrem schnell anschwellen. Besonders dramatisch ist die Situation in den Gemeindebezirken Fischbach-Camphausen. © Bernd März/imago

Extreme Unwetter in Deutschland: Amtliche Gefahrenwarnungen für das Saarland

Update vom 17. Mai, 13.18 Uhr: In Deutschland bleibt die Wetterlage angespannt. Für das Saarland gibt es inzwischen mehrere amtliche Gefahrenmeldungen. Demnach drohen Überflutungen infolge der extremen Regenfälle. Es werde davon ausgegangen, dass die Wasserstände an den Pegeln im Einzugsgebiet Saar sehr stark ansteigen, teilte das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz in Saarbrücken am Freitag (17. Mai) in einem Hochwasserlagebericht mit.

Während an der Blies, Nied und Prims die Wasserstände laut Prognose in der Nacht zum Samstag teils wieder sinken sollen, werde an der Saar der Scheitel im Laufe des Samstagvormittags erwartet. Bis dahin könnte es mancherorts zur Überflutung von bebauten Grundstücke, Gebäuden und Kellern kommen, teilte das Landesamt weiter mit. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat bis in die Nacht zum Samstag vor allem in den Gebieten westlich des Rheins ergiebigen Dauerregen angekündigt. Danach soll der Regen langsam nachlassen.

Wetter in Deutschland: Warnung vor Hochwasser für den Hornbach und das Einzugsgebiet des Schwarzbaches

Update vom 17. Mai: 10:45 Uhr: Die extremen Regenfälle haben den Westen Deutschlands weiterhin fest im Griff. Flüsse in den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland sind aufgrund der anhaltenden Niederschläge von Hochwasserwarnungen betroffen. Wie das Länderübergreifene Hochwasser Portal (LHP) mitteilt, gilt für den Hornbach und das Einzugsgebiet des Schwarzbaches in Rheinland-Pfalz sogar eine Warnung vor einem großen Hochwasser.

Die Felsalbe, ein Zufluss des Hornbaches in der Westpfalz, hat etwa bereits einen Pegel von mehr als 290 Zentimeter erreicht, was einem 20-jährigen Hochwasser entspricht. „Es ist mit schnell ansteigenden, ungewöhnlich hohen Wasserständen zu rechnen. Überflutungen auch bebauter Gebiete und Verkehrsbehinderungen sind möglich“, informiert das LHP. Vereinzelt sind laut dem Portal sogar Anstiege bis in den Bereich von Jahrhunderthochwassern möglich.

Extreme Unwetter in Deutschland – Warnstufe Lila für den Westen des Landes

Update vom 17. Mai, 5:30 Uhr: Am Donnerstagabend (16. Mai) und in der Nacht auf Freitag (17. Mai) kam es in weiten Teilen Deutschlands zu heftigen Unwettern. In Nürnberg musste die Feuerwehr zwei Menschen aus ihrem Wagen in einer gefluteten Unterführung retten. Vor allem für Teile Bayerns und Baden-Württembergs galt laut Deutschem Wetterdienst (DWD) höchste Wetter-Warnstufe. Laut Kachelmannwetter fielen lokal auf der Schwäbischen Alb bis zu 60 Millimeter Regen.

Die höchste Warnstufe Lila (Stufe 4) des DWD bleibt auch am Morgen weiterhin aktuell. Besonders im äußersten Südwesten, dem Saarland und Rheinland-Pfalz, aber auch weiterhin in weiten Teilen Baden-Württembergs und in Südhessen werden laut DWD ergiebige bis zum Teil extrem ergiebige Niederschläge erwartet. Auch im Süden und Osten sind weiterhin Gewitter und starke bis stürmische Böen möglich.

Unwetter in Deutschland: Alarmstufe Rot im Südwesten – „Seien Sie sehr vorsichtig“

Update vom 16. Mai, 17.15 Uhr: Das Warngebiet hat sich inzwischen ausgedehnt. Mittlerweile gilt in dutzenden Regionen Deutschlands Alarmstufe Orange bis Rot. Darunter folgende Bundesländer:

  • Baden-Württemberg
  • Rheinland-Pfalz
  • Saarland
  • Bayern – vor allem im Norden, Südwesten und im Raum München
  • Nordrhein-Westfalen – vor allem im Westen
  • Hessen – insbesondere im Süden
  • Thüringen – unterhalb von Erfurt

„Wenn Sie sich dem Wetter aussetzen müssen, seien Sie sehr vorsichtig“, rät der DWD. Meteorologe Karsten Brandt von donnerwetter.de sagte zur Bild-Zeitung: „Das Unwetter setzt am Donnerstag ein und hält dort sehr lange an. Vollgelaufene Keller, abrutschende Hänge sind möglich. Eine sehr schwierige Lage.“ Die Wetter-Lage soll bis zum Wochenende angespannt bleiben.

Alarmstufe Rot für mehrere Regionen – Extrem-Wetter rauscht heute auf Deutschland zu

Update vom 16. Mai, 12.23 Uhr: Die Wetter-Karte färbt sich in Teilen Deutschlands rot. Besonders im Saarland, in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gilt laut DWD Alarmstufe Rot und damit eine Unwetterwarnung der Stufe 3. Dabei handelt es sich um eine Vorabinformation über „heftigen, ergiebigem Dauerregen“, der von Südwesten kommend ab 18 Uhr auftreten soll. Es herrscht akute Überschwemmungs-Gefahr. Auch auf Bayern zieht ein gewaltiger Gewitter-Komplex zu.

Im Osten und Norden des Landes herrscht am Donnerstag vor allem eine amtliche Warnung vor Windböen. In Küstenregionen und in den Mittelgebirgen sind starke Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 70 und 85 km/h möglich.

Update vom 16. Mai, 10.20 Uhr: Baden-Württemberg wurde in der Nacht auf Donnerstag wieder von einem Gewitter mit heftigem Starkregen getroffen. Doch es blieb weitestgehend ruhig, teilten die Polizeipräsidien im Südwesten am Morgen laut der dpa mit. „Trotz Unwetterwarnung“ sei die Lage „entspannt“ geblieben, sagte etwa ein Sprecher der Polizei aus Ludwigsburg.

Im Tagesverlauf ziehen dem DWD zufolge allerdings neue Gewitter auf – mit hohem Potenzial für auch unwetterartigen Starkregen sowie stürmische Böen. Die Temperaturhöchstwerte reichen demnach von 14 bis 21 Grad. In der Nacht auf Freitag wird den Angaben zufolge gebietsweise anhaltender, unwetterartiger Regen erwartet. 

Regnerisch soll es auch am Freitag bleiben: Der DWD prognostiziert im Südwesten teils kräftigen, länger anhaltenden Regen. Der Niederschlag soll im Tagesverlauf nach Norden abziehen. Die Temperaturen liegen höchstens zwischen 12 und 18 Grad. In der Nacht soll sich die Wetterlage beruhigen. Im Norden bleibt es wolkig und regnerisch, im Rest des Landes lockert es laut DWD weiter auf.

Wetter-Alarm in Deutschland: Modellkarten zeigen heftigen Starkregen – „da muss man höllisch aufpassen“

Erstmeldung vom 15. Mai: Frankfurt – Volle Keller, überschwemmte Straßen. Deutschland drohen folgenschwere Unwetter, warnt Meteorologe Dominik Jung von Wetter.net. Der Wetter-Experte warnt: Bis Pfingstsamstag gilt Sintflut-Alarm. Gefährlicher Starkregen zieht besonders auf den Südwesten zu.

Bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter zeigen die Modellkarten, punktuell kann es sogar noch mehr werden. „Das heißt: Volle Keller, überflutete Straßen. Da muss man wirklich höllisch aufpassen, bis Samstag. Hier wird’s schlimm“, so Jung. Gefahr gilt in:

  • Nordrhein-Westfalen
  • Hessen
  • Rheinland-Pfalz
  • Saarland
  • Baden-Württemberg
  • Bayern (teilweise)

Und die Wettermodelle sind sich bei der Sintflut-Gefahr einig, der Starkregen kommt nach Deutschland. Alle Karten leuchten pink rund um die Eifel, die französische Prognose rückt die Niederschlag-Warnung sogar weit in die Mitte des Landes – mit Ausläufern bis Brandenburg.

„Wo die Unwetter abladen, kann es heftig werden“: Sturzfluten drohen in Deutschland

„Es wird nicht jeden treffen, doch wo die Unwetter abladen, kann es heftig werden“, sagt Jung. Die Sturzfluten treten zwar nur lokal auf, dauern meist nur zwei bis drei Stunden, aber dort gilt dann teils sogar Lebensgefahr, so der Wetter-Experte. Die Unwetterlage hat den Süden Deutschlands in der Mangel. Nur im Osten und Norden sorgt Hoch Uwe für sonnige Tage, hier bleibt der Wettersturz zu Pfingsten aus.

Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor örtlichen Unwettern. Am Mittwoch (15. Mai) kommen Gewitter ab dem frühen Nachmittag von Alpenrand und dem Vorland aus auf, ziehen nordwestwärts und wachsen abends zusammen. Das heißt: Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Südhessen und der Südwesten von Nordrhein-Westfalen sind betroffen.

Wetter-Experte fürchtete heftige Unwetterschäden: „Das Wasser kommt und geht, Dreck und Schaden bleiben“

Der DWD schließt örtlichen Starkregen von bis zu 60 Litern pro Quadratmeter nicht aus. Und an der Lage ändert sich mindestens bis Freitag (17. Mai) nichts. Teils drohen Unwetter und ergiebiger Dauerregen. Die Gefahrenlage gilt demnach ebenfalls mindestens bis Samstag (18. Mai).

Am Wochenende dürfte die Unwetter-Klatsche dann überstanden sein. Jung hält fest: „Das Wasser kommt und geht, Dreck und Schaden bleiben.“ Der Meteorologe befürchtet teils heftige Unwetterschäden, beruhigt aber etwas und macht deutlich: So schlimm wie damals im Ahrtal soll es nicht werden. (moe)

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