Habeck schließt „Leopard“-Kampfpanzer für Ukraine nicht aus

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Von: Caspar Felix Hoffmann, Karolin Schäfer, Nadja Austel

Deutschland und weitere westliche Staaten liefern Panzer an die Ukraine. In einer Umfrage spricht sich eine Mehrheit aber dagegen aus. Der News-Ticker.

+++ 22.45 Uhr: Nachdem Deutschland der Ukraine die Lieferung von 40 Marder-Schützenpanzern zugesagt hat, schließt Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) nicht aus, dass auch Kampfpanzer wie dem Leopard im Ukraine-Krieg zur Verfügung gestellt werden könnten. „Wir prüfen immer die Situation, wir stimmen uns mit den anderen Ländern ab. Und innerhalb dieses Korridors werden auch weitere Entscheidungen getroffen“, sagte der Politiker in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“. Deshalb schließe er diese Entscheidung nicht aus.

Man habe bereits eine große Bewegung bei den Beschlüssen zur Lieferung von Panzerfäusten bis hin zum Schützenpanzer gesehen. „Ich denke, dass diese Dynamik weitergehen wird, solange der Krieg sich dynamisch entwickelt“, so Habeck weiter. Nach langem Zögern hatte die Bundesregierung die Lieferung von Schützenpanzer bestätigt. Nun fordern Stimmen in einem nächsten Schritt Kampfpanzer.

Soldaten fahren während einer Militärübung mit einem deutschen Panzer vom Typ Leopard. © Dirk Waem/dpa

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Wendepunkt mit deutschen Panzern?

+++ 18.05 Uhr: Die angekündigte Lieferung von Schützenpanzern an die Ukraine könnte einen Wendepunkt im Ukraine-Krieg andeuten. Im Süden könnte es zu „einem Durchbruch kommen“, sagte Wadym Prystajko, ukrainischer Botschafter in Großbritannien und ehemaliger Außenminister, gegenüber Newsweek. „Oder die ganze Front bewegt sich aufgrund der zusätzlichen Artilleriegeschütze und Panzer. So sehr, dass die Russen beschließen, dass es genug ist.“

Währenddessen gehen Expertinnen und Experten davon aus, dass Russlands Waffenarsenal sinkt. Deutschland und die USA haben sich auf ein umfangreiches Militärpaket geeinigt. Kiew soll Schützenpanzer und Patriot-Systeme erhalten.

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Mehrheit in Deutschland gegen die Lieferungen

+++ 10.46 Uhr: Die Entscheidung der Bundesregierung, die Ukraine im Krieg mit Russland durch Marder-Schützenpanzer zu unterstützen, wird bei den Menschen in Deutschland geteilt aufgenommen. Das ergibt eine Umfrage der des Meinungsforschungsinstitutes „Insa“ (kurz für: Institut für neue soziale Antworten) für die Bild am Sonntag. Demnach sähe die Mehrheit der Befragten die Lieferung kritisch. Laut Insa stufen 49 Prozent die Entscheidung eher falsch und 40 Prozent als eher richtig ein. Die derzeit in der Regierung debattierte Lieferung von Kampfpanzern lehnten 50 Prozent ab, 38 Prozent seien dafür, so das Institut.

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Russland wirft Bundesregierung Eskalation vor

Update vom Sonntag, 08. Januar, 8.46 Uhr: Während in Deutschland nach der verzögerten Zusage der Schützenpanzer-Lieferung nun auch eine Bereitstellung von Kampfpanzern diskutiert wird, zeigt sich Russland empört über die Bundesregierung. Der Kreml bezeichnet die Lieferung laut Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) als einen „Schritt hin zur Konflikteskalation“ und wirft Deutschland vor, erneut eine „moralische Grenze“ überschritten zu haben. Die russische Botschaft in Berlin verwies auf die historische Verantwortung Deutschlands für die von den Nazis an Russen begangenen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg.

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: 180 deutsche Leopard-Panzer „warten auf Exportgenehmigung“

+++ 22.45 Uhr: Nach der Zusage der Bundesregierung, der Ukraine „Marder“-Schützenpanzern zur Verfügung zu stellen, werden zunehmend Forderungen laut, auch „Leopard“-Kampfpanzern zu liefern. Deutschland müsse seine Blockadehaltung aufgeben, forderte nun auch der FDP-Verteidigungsexperte Marcus Faber. 

„Moderne Kampfpanzer sind für die russischen Invasionstruppen eines der überzeugendsten Argumente, die Heimreise anzutreten“, sagte Faber der Rheinischen Post vom heutigen Samstag. 180 „Leopard 1“-Panzer „warten bei der deutschen Industrie auf Exportgenehmigungen in die Ukraine“, schrieb Faber auf Twitter. Es sei an der Zeit, „vom Zauderer zum Gestalter zu werden“.

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Schützenpanzer aus Deutschland zeigen „Einigkeit des Westens“

+++ 16.30 Uhr: Der CDU-Außenpolitiker und frühere Bundeswehroffizier Roderich Kiesewetter verteidigte die um Vorfeld viel diskutierte Panzer-Lieferungen Deutschlands an die Ukraine. Nur mit solchen Lieferungen könne der Krieg rascher beendet werden, sagte er im Deutschlandfunk. „Unsere Nichtlieferung hat ja nicht dazu geführt, dass Russland Verhandlungen wollte“, fügte er hinzu. Die Entscheidung für die Schützenpanzerlieferungen zeige eine Einigkeit des Westens, so Kiesewetter.

Auch die Präsidentin des Europaparlaments, Roberta Metsola, begrüßte die Entscheidung. „Es ist wichtig, dass wir das ukrainische Volk weiter unterstützen – politisch, humanitär, finanziell und militärisch“, wird sie von der Deutschen Presse Agentur (dpa) zitiert.

Verhandlung im Ukraine-Krieg: USA bitten Italien um Beteiligung

+++ 15.40 Uhr: Die USA bitten Italien, Luftabwehrsysteme in die Ukraine zu schicken. Das geht aus Berichten der italienischen Tageszeitung La Repubblica hervor. Demnach sprach der Nationale Sicherheitsberater der Vereinigten Staaten, Jake Sullivan, mit dem Berater des italienischen Premierministers Giorgia Meloni über eine schnellstmögliche Beteiligung an der ukrainischen Luftabwehr. Über eine mögliche Belieferung durch den EU-Mitgliedstaat hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj nach seinem Gespräch mit Meloni kurz nach Weihnachten bereits berichtet.

Verhandlung im Ukraine-Krieg: Botschafter rechnet auch mit Kampfpanzern aus Deutschland

+++ 13.53 Uhr: Nach Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht auch der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, seinen Dank für die Unterstützung im Krieg mit Russland. Von den Schützenpanzern aus Deutschland würden ukrainische Bodentruppen enorm profitieren, sagte Makeiev gegenüber der Wirtschaftswoche. Er sei zuversichtlich, auch Kampfpanzer westlicher Bauart zu bekommen. „Ich bin Optimist. Nach fast einem Jahr seit Beginn dieser großen russischen Invasion haben viele Menschen in Deutschland endlich begriffen, dass es in diesem Krieg um die Existenz der Ukraine geht und um Frieden im ganz Europa“, so Makeiev. „Deutsche Waffen retten Leben und tragen zur Wiederkehr des Friedens in Europa bei.“

Verhandlung im Ukraine-Krieg: Selenskyj zählt auch nach der Wahl von McCarthy auf US-Unterstützung

+++ 12.25 Uhr: Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj gratulierte dem neuen Vorsitzenden der Republikanischen Partei im US-Repräsentantenhaus auf Twitter. „Herzlichen Glückwunsch an Kevin McCarthy“, schrieb Selenskyj, der in dem Social-Media-Beitrag ebenfalls seine Erwartungen in Bezug auf den Ukraine-Krieg ausdrückte. „Die Unterstützung der USA in allen Bereichen war für den Erfolg der Ukraine auf dem Schlachtfeld von entscheidender Bedeutung. Wir zählen auf Ihre anhaltende Unterstützung und weitere US-Hilfe, um unseren gemeinsamen Sieg zu erringen“, schrieb Selenskyj weiter auf Twitter.

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Auch Finnland liefert Panzer

+++ 08.36 Uhr: Neben Deutschland und Frankreich zeigt sich nun auch EU-Mitglied Finnland dazu bereit, der Ukraine Panzer zu liefern. „Wenn Europa anfängt, der Ukraine auch nur einen Zentimeter mehr Panzer zu liefern, sollte Finnland beteiligt sein“, sagte Antti Hakkianen, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses in Finnland, gegenüber der finnischen Nachrichten-Plattform MTV Uutiset. „Natürlich mit unserem kleinen Beitrag, denn unsere eigene Verteidigungsfähigkeit hat für uns als Grenzland zu Russland immer Priorität“, so Hakkianen weiter. Dabei handelt es sich den finnischen Berichten zufolge um das ältere Kampfpanzer-Modell Leopard 2A4.

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Verteidigungsministerium bereitet sich auf Panzer-Lieferung vor

Update vom Samstag, 07. Januar, 06.50 Uhr: Das Verteidigungsministerium bereitet eine Abgabe der Schützenpanzer aus den Beständen der Bundeswehr vor. Eine entsprechende Prüfung lief nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Freitag im Wehrressort aber noch. Untersucht wurde dabei auch, wie das Ziel einer schnellen Überlassung von 40 Schützenpanzern erreicht werden kann. Die Bundeswehr verfügt insgesamt über etwa 370 Marder, von denen viele vor einem Einsatz auch überholt werden müssen. Etwa die Hälfte gilt als einsatzbereit.

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: „#DankeDeutschland“

Update vom Freitag, 06. Januar, 04.40 Uhr: Die Entscheidung Deutschlands und der USA zur Lieferung von Schützenpanzern an die Ukraine hat Freude und Erleichterung in Kiew ausgelöst. Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden in der Nacht zum Freitag herzlich für die Zusage. „Wir werden noch ein Patriot-System und mächtige Panzertechnik bekommen, das ist wirklich ein großer Sieg für unseren Staat“, sagte er in seiner Videoansprache. Botschafter Oleksii Makeiev twitterte schwarz-rot-goldene Herzen und die Worte „#DankeDeutschland“.

News im Ukraine-Krieg: Scholz erwägt nun doch Lieferung deutscher Panzer

+++ 11.00 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan forderte von Wladimir Putin, seine Friedensbemühungen durch einen einseitigen Waffenstillstand zu untermauern. Auf dessen Basis könnten die Konfliktparteien dann eine „Vision für eine faire Lösung“ erarbeiten, sagte Erdogan laut der Nachrichtenagentur Reuters. Putin und Erdogan hatten am Mittwoch telefoniert.

Update vom Donnerstag, 05. Januar, 08.55 Uhr: Frankreich will der Ukraine für Kampf gegen Russland nun auch „leichte Kampfpanzer“ liefern. Das habe der französische Präsident Emmanuel Macron seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj versichert, gab die französische Regierung bekannt. Konkret geht es um den Spähpanzer AMX-10 RC. Wie viele Modelle die Ukraine geliefert bekommen wird, ist bislang nicht klar. Laut der französischen Regierung seien es die ersten Kampfpanzer, die aus dem Westen an Kiew geliefert werden würden.

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Baerbock ruft zu Solidarität im Kampf gegen Russland auf

+++ 20.20 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat Europa und den Westen aufgerufen, auch 2023 eng und solidarisch an der Seite der Ukraine zu stehen. Angesichts der russischen Aggression liege die stärkste Reaktion in der gemeinsamen Antwort der Partner, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch (4. Januar) bei einer Konferenz in Lissabon. Der größte Wunsch für das neue Jahr sei Frieden in 2023.

Zugleich kritisierte Baerbock die russischen Angriffe auf die Ukraine über die Feiertage scharf. Jetzt sei nicht die Zeit für theoretische Fragen. Angesichts der Zeitenwende müssten sich alle Partner zusammensetzen, um zu sehen, wie man die Probleme gemeinsam lösen könne. Bei der Ausbildung ukrainischer Soldaten sprach sich die Ministerin für pragmatische Lösungen aus.

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Erdoğan spricht mit Putin und Selenskyj

Erstmeldung vom Mittwoch, 04. Januar: Ankara – Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan will mit seinen ukrainischen und russischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin telefonieren. Dies kündigte Ibrahim Kalin, ein Berater des türkischen Präsidenten, am Dienstag (3. Januar) im türkischen Fernsehen an.

Kalin machte keine weiteren Angaben dazu, worüber Erdoğan sprechen will. Russische Medien hatten bereits über die Pläne für das Telefongespräch zwischen den Präsidenten der Türkei und Russlands berichtet. Erdoğan hatte zuletzt am 11. Dezember mit Selenskyj gesprochen, als sie über die humanitäre Hilfe der Türkei für die Ukraine, die Situation im Kernkraftwerk Saporischschja und einen Frieden diskutierten.

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Die Türkei sieht sich in der Rolle eines Vermittlers

Die Türkei hat sich seit Beginn der Invasion geweigert, Sanktionen gegen die Russische Föderation zu verhängen, und erklärt, ihre Rolle sei die eines Vermittlers zwischen den beiden Konfliktparteien. Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu sagte Anfang Dezember, Ankara erwarte bis zum Frühjahr 2023 ein „klareres Bild“ über einen möglichen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg oder eine Rückkehr an den Verhandlungstisch. (Redaktion mit Agenturen)


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