Gera: SPD politicians attacked again during election campaign! Attacker caught | Regional

Ein Stadtratskandidat (36) der SPD ist am Sonntag in Gera (Thüringen) beim Verteilen von Wahlwerbung körperlich angegriffen und beleidigt worden.

Wie die Polizei mitteilte, hatte der Politiker am Morgen anlässlich der Kommunalwahlen Zettel in Briefkästen gesteckt, als sich ein Anwohner (56) darüber erboste. „Der 56-Jährige stieß ihm vor die Brust und beleidigte ihn“, erklärte ein Sprecher der Landespolizei Thüringen. „Zudem zerriss er einen der Flyer.“

Strafverfahren gegen Angreifer

Der Stadtratskandidat hätte danach zwar über Schmerzen geklagt, sei aber nicht verletzt worden. Gegen den Angreifer wurde ein Strafverfahren wegen Beleidigung und Körperverletzung eingeleitet. Das genaue Motiv soll nun ermittelt werden.

▶︎ Nach BILD-Informationen ist der Täter bislang zwar nicht staatsschutzrelevant bekannt gewesen, trug aber eine Oberbekleidung, die der rechten Szene zugeordnet wird. Um welchen Politiker genau es sich bei dem Opfer handelt, ist derzeit nicht bekannt. Die SPD geht mit 36 Kandidaten bei der Kommunalwahl am 26. Mai ins Rennen.

Serie von Attacken auf Politiker

Matthias Ecke (41, SPD) war in Dresden schlimm verprügelt worden

Foto: Matthias Ecke/dpa

Eine Serie von Angriffen auf Politiker und Wahlkampfhelfer hatte zuletzt bundesweit Entsetzen ausgelöst.

Am vergangenen Wochenende war der sächsische SPD-Europaabgeordnete Matthias Ecke (41) beim Aufhängen von Wahlplakaten in Dresden von einer Gruppe so brutal attackiert worden, dass er ins Krankenhaus eingeliefert und später sogar operiert werden musste. Dem 41-Jährigen sind Augenhöhle und Jochbein gebrochen worden.

Kurz vor dem Angriff hatten laut Polizei offenbar dieselben Täter in der Nähe einen Wahlkampfhelfer der Grünen ebenfalls verletzt. Ein 17-Jähriger hatte sich kurz darauf selbst gestellt, danach waren drei weitere Schläger gefasst worden. Mindestens einer von ihnen soll dem rechtsextremen Spektrum angehören.

Zudem ist die Kommunalpolitikerin Yvonne Mosler (47, Grüne) beim Aufhängen von Wahlplakaten in Dresden angerempelt und bedroht worden.

Nach einer Attacke auf Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (46, SPD) in Berlin wurde ein Verdächtiger vorläufig in der Psychiatrie untergebracht. Der Dritte Bürgermeister von Essen, Rolf Fliß (Grüne), ist gewalttätig angegriffen worden. Auch AfD-Politiker waren Ziele von Attacken.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (53, SPD) kündigte an, gegen die zunehmende Gewalt gegen Politiker durchgreifen zu wollen. Die Gewalttäter seien „Brandstifter, die unsere Demokratie in Brand setzen wollen“.

Verfassungsschutz-Chef: „Radikalisierung von allen Seiten“

Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer ist nach den Angriffen auf Politiker besorgt

Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer ist nach den Angriffen auf Politiker besorgt

Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentral

Thüringens Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer warnte am Sonntag vor einer Radikalisierung von allen Richtungen. „Es ist eben nicht nur von rechts, sondern eben auch von links, wenn wir uns anschauen, wie Linksextremisten gewalttätig gegen Akteure aus dem rechten Spektrum vorgehen“, sagte Kramer im ARD-„Bericht aus Berlin“ am Sonntag.

Wenn man auch die Demonstrationen zum Thema Israel, die Gewaltausschreitungen an Universitäten betrachte, sehe man, dass sich „beide Lager im Grunde nichts schenken“. „Wir haben von allen Richtungen her eine Radikalisierung, bis hin zu Gewalttätigkeiten.“

Übergriff in DresdenSpuck-Attacke auf Grünen-Politikerin

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Quelle: DW, PLUS X

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