GDL-Streik schon ab Dienstag: Erste Details durchgesickert

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Auch im Januar drohen wieder Streiks und Bahn-Chaos. Die DB will derweil ein neues Angebot vorlegen, das die Streiks doch noch abwenden könnte.

Update vom 7. Januar, 19.02 Uhr: Der Termin für den Bahnstreik steht offenbar. Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, bestreikt die GDL ab Mitte der Woche die Deutsche Bahn. Die Aktion soll am Dienstagabend zunächst beim Güterverkehr starten. Mittwochfrüh bis Freitagabend soll dann auch der Personenverkehr betroffen sein.

Update vom 7. Januar, 17.00 Uhr: Der „Weihnachtsfrieden“ läuft an diesem Sonntag aus. Somit könnte ein möglicher Bahnstreik der GDL nach dem Weihnachtsfrieden unmittelbar bevorstehen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) droht im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn und anderen Firmen weiter mit einem erneuten Bahnstreik. Nach der erfolgreichen Urabstimmung der GDL-Mitglieder in der Adventszeit könnten mögliche Arbeitsniederlegungen zudem länger bis unbegrenzt andauern als bisher.

Kein Bahnstreik der GDL am Montag: Vor Mittwoch stehen die DB-Züge wohl nicht still

Einen genauen Termin für den drohenden GDL-Bahnstreik gibt es bisher nicht. Ein Grund dafür ist eine bedeutende Konferenz des Deutschen Beamtenbunds (dbb), dem die GDL angehört. Diese soll laut dbb-Präsident Ulrich Silberbach nicht durch Arbeitskämpfe bei der Bahn beeinträchtigt werden. „Ich habe mit Claus Weselsky schon vor Weihnachten verabredet, dass während der Tagung in Köln keine Streiks stattfinden werden“, äußerte sich Silberbach vor einigen Tagen zu einem möglichen Bahnstreik der GDL beim Kölner Stadtanzeiger. „Die An- und Abreise ist sichergestellt. Was danach passiert, liegt nicht mehr in meiner Hand.“

Ab Mittwoch könnten also jederzeit Bahnstreiks durch die GDL-Lokführer auf den Schienen drohen. Eine Annäherung der Konfliktparteien im Tarifstreit ist derzeit nicht in Sicht. Zwar hat die Bahn ihr bisheriges Angebot am vergangenen Freitag erweitert und erstmals eine von der GDL geforderte Arbeitszeitverkürzung berücksichtigt. Eine vollständige Lohnkompensation lehnt der Personalvorstand des Konzerns, Martin Seiler, jedoch weiterhin ab.

Möglicher GDL-Bahnstreik: Bauernproteste könnten Autobahnen und Städte lahmlegen

Update vom 7. Januar, 14.44 Uhr: Deutschland droht der Stillstand. Die Bauernproteste drohen Städte und Autobahnen lahmzulegen und zusammen mit dem kolportierten Bahnstreik der GDL ein Verkehrschaos anzurichten. Großstädte wie München und Stuttgart schlagen bereits Alarm vor dem, was droht und die Bundesrepublik lahmlegen könnte.

Wie überall in Deutschland wollen auch in der Region Stuttgart Landwirtinnen und Landwirte erneut demonstrieren – ab Montag und gleich eine ganze Woche lang. Das wird sich in der Region wohl vor allem auf den Verkehr auswirken – zudem droht ein erneuter, diesmal unbefristeter Streik der Lokführer, und die S21-Arbeiten zur Digitalisierung des Bahnknotens Stuttgart gehen weiter, was zu Einschränkungen und Ausfällen im Nahverkehr führt. Wie es derzeit in anderen deutschen Großstädten aussieht, ist derweil ungewiss. Sicher ist nur, dass zumindest Autofahrer wegen der Bauernstreiks mit Staus und Verkehrsbehinderungen rechnen müssen.

Drohender GDL-Bahnstreik: Am Notfall-Fahrplan in München wird noch gearbeitet

Die Deutsche Bahn (DB) indes bereitet sich „auf unterschiedliche Szenarien eines Streiks vor“ – denn noch weiß niemand genau, wann der Lokführerstreik beginnt. Man arbeite an einem „Notfahrplan“, erklärt die DB auf Nachfrage der Abendzeitung. Im Fernverkehr sollen möglichst lange Züge mit mehr Sitzplätzen fahren, etwa ein 13-teiliger ICE (376 Meter lang) mit 918 Sitzplätzen auf der Strecke München-Hamburg. Es werde „in jedem Fall auch im Regional- und S-Bahn-Verkehr massive Einschränkungen geben“.

Bei Bahnstreik der GDL kann ÖPNV in München den Wegfall „nicht ausgleichen“

Mit mehr U-Bahnen oder Bussen kann die Münchner Verkehrsgesellschaft an den Bahn-Streiktagen jedenfalls nicht aushelfen: „Käme es zu Streikaktionen, bei denen die S-Bahn München betroffen ist“, so ein Sprecher, „dann könnte die MVG diesen Wegfall nicht ausgleichen. Denn zu den Hauptverkehrszeiten sind bereits alle verfügbaren Kapazitäten im Einsatz.“

Drohender GDL-Bahnstreik: Streit im Schatten um Fair Train „wird Streiks nicht aufhalten“

Update vom 7. Januar, 11.45 Uhr: Während ein GDL-Bahnstreik wohl erst ab Mittwoch den Bahn-Verkehr in Deutschland lahmlegen könnte, wird der drohende Bahnstreik der GDL durch eine Klage der Bahn vor dem Landesarbeitsgericht Hessen verstärkt. Die hatte die Deutsche Bahn am vergangenen Dienstag eingereicht.

Die Bahn geht mit der Feststellungsklage gegen die Genossenschaft Fair Train vor, die die GDL im Sommer gegründet hatte. Grund für die Gründung der Leihfirma ist es laut Weselsky, Lokführer von der Bahn abzuwerben und sie zu eigenen Tarifbedingungen an Eisenbahnunternehmen zu verleihen. Für die Bahn ist das ein Interessenkonflikt und stellt die Tariffähigkeit der GDL infrage, die aus Sicht des Konzerns nun sowohl als Arbeitgeber als auch als Gewerkschaft auftritt. 

Bahnstreik der GDL in der kommenden Woche: Klage nur ein „DB-Rettungsanker“

Im Sommer hatte GDL-Chef Claus Weselsky allerdings verkündet, Fair Train fungiere als „Personaldienstleister im Genossenschaftsmodell“ unabhängig von der GDL. Im Oktober schloss die Leiharbeiter-Genossenschaft mit der Gewerkschaft der GDL dann einen Tarifvertrag ab.

Uwe Böhm, GDL-Bezirksvorsitzender für Bayern, schaut der Klage gelassen entgegen. „Uns überrascht das nicht“, ordnete bei der Abendzeitung ein. „Dieser Schritt wird auch die Streiks nicht aufhalten.“ Nach Aussage von Böhm habe man bei der Gründung der Genossenschaft Fair Train darauf geachtet, dass es „da zu keiner Kollision“ komme. Seiner Ansicht nach sei die Klage nur eines: „Das sieht ein bisschen nach einem DB-Rettungsanker aus.“ Denn: Es gibt keine einstweilige Verfügung.

GDL-Bahnstreik: Deutsche Bahn legt neues Angebot vor – „Guten Kompromiss finden“

Update vom 7. Januar, 8.45 Uhr: Die Deutsche Bahn hat im Tarifstreit mit der Lokführergewerkschaft GDL ein neues Angebot vorgelegt. Damit will sie die angekündigte Bahnstreiks der GDL noch verhindern. Erstmals komme man der Gewerkschaft bei ihrem Kernthema Arbeitszeitverkürzung entgegen, sagte die Bahn in Bezug auf den drohenden GDL-Bahnstreik. „Um einen guten Kompromiss zu finden, wollen wir gemeinsam über neue Wege einer intelligenten und zeitgemäßen Arbeitszeitgestaltung sprechen“, sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler.

Drohender Bahnstreik der GDL: Lokführer-Gewerkschaft zeigte keine Reaktion auf neues DB-Angebot

„Wahlmodelle sind da der richtige Weg, weil die Mitarbeitenden selbst entscheiden können.“ Weitere Arbeitskämpfe seien damit völlig überflüssig. Die Bahn lud für Mittwoch zu neuen Gesprächen ein. Eine Reaktion der GDL lag zunächst nicht vor.

Die GDL hat bereits zweimal mit einem Warnstreik den Zugverkehr in Deutschland weitgehend zum Erliegen gebracht. Kurz vor Weihnachten hatten die GDL-Mitglieder in einer Urabstimmung zudem den Weg für einen unbefristeten Streik freigemacht. Der von der GDL ausgerufene Weihnachtsfrieden endet am Montag. Allerdings wird es dem Vorsitzenden des Deutschen Beamtenbundes (dbb) zufolge, frühestens am Mittwoch einen Ausstand geben.

Möglicher GDL-Bahnstreik: Deutsche Bahn bietet flexible Modelle – Lohnerhöhung von rund elf Prozent

Die Bahn bietet bereits heute verschiedene flexible Wahlmodelle etwa zwischen mehr Lohn oder mehr Urlaub an. Nun will der Staatskonzern das Angebot so ausweiten, dass für die Beschäftigten im Schichtdienst weitere Wahlmodelle hinzukommen. Das Volumen des Gesamt-Angebots orientiere sich weiterhin an den Abschlüssen im Öffentlichen Dienst des Bundes und der Länder.

Insgesamt bedeutet dies eine Lohnerhöhung von rund elf Prozent und eine Inflationsausgleichsprämie von 2850 Euro. Die Laufzeit soll 32 Monate betragen.

Möglicher Bahnstreik der GDL: Anreisechaos bei der Handball-EM?

Update vom 7. Januar, 8.17 Uhr: Der drohende Bahnstreik der GDL könnte ebenfalls erhebliche Folgen für die Handball-EM haben. Droht ein bitteres Reise-Chaos bei der Handball-Europameisterschaft in Deutschland?

Denn die Deutsche Bahn ist Mobilitätspartner des Großturniers und hatte gemeinsam mit dem Deutschen Handball-Bund (DHB) in den vergangenen Monaten intensiv für das Thema Nachhaltigkeit geworben. Vergünstigte Tickets sollen Fans dazu bewegen, mit dem Zug zu den jeweiligen Spielorten (Hamburg, München, Mannheim, Berlin, Düsseldorf, Köln) zu fahren. Und auch die deutsche Nationalmannschaft hat vor, die Reisen während des Turniers auf der Schiene zurückzulegen.

Drohender Bahnstreik der GDL könnte für Reisechaos zur Handball-EM sorgen

„Ich beschäftige mich damit, weil wir selber auch mit der Bahn reisen“, sagte Axel Kromer auf SPORT1-Nachfrage auf der Pressekonferenz beim Medientermin in Brunsbüttel zu einem möglichen GDL-Bahnstreik: „Momentan ist ja noch kein Streik da. Wir haben auch die Hoffnung, dass das alles noch geregelt wird – zumindest bis zum Auftaktspiel. Oder, was uns betrifft, einen Tag später.“ Am 11. Januar reist der DHB-Tross nach dem Eröffnungsspiel in Düsseldorf weiter nach Berlin.

Der Vorstand Sport des DHB gab zu, dass „wir auch, als wir die Meldung bekommen haben, durchaus geschluckt haben. Aber wir können das nicht beeinflussen. Daher kümmern wir uns um die Dinge, die wir im sportlichen Bereich beeinflussen können.“

GDL-Bahnstreik droht: Deutsche Bahn will mit neuem Angebot den Arbeitskampf noch abwenden

Update vom 7. Januar, 6.39 Uhr: Um einen neuen Bahnstreik der GDL noch kommende Woche abzuwenden, legt der Personalvorstand der Deutschen Bahn, Martin Seiler, der Lokführergewerkschaft GDL wohl ein erweitertes Angebot vor. Die DB zeige sich erstmals in der laufenden Tarifrunde bereit, heißt es darin, auch über neue Wahlmodelle zur Arbeitszeit in Verhandlungen zu treten. „Wir kommen der Lokführergewerkschaft damit bei ihrer Kernforderung deutlich entgegen“, betonte Seiler.

Das neue Angebot, um einen drohenden Bahnstreik der GDL-Lokführer zu verhindern, geht das Angebot auf die Forderung vom GDL-Vorsitzenden Claus Weselsky zurück. Dieser fordert von der Deutschen Bahn, die Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden zu senken. Die Arbeitszeitminderung soll bei vollem Lohnausgleich vollzogen werden. Diese Forderung fand bei Seilers Angebot jedoch keine Erwähnung. Das neue Angebot sieht bisher vor, dass sich bei einer Entscheidung für kürzere Arbeitszeiten auch Abstriche bei einer tariflich vereinbarten Lohnerhöhung gemacht werden müssen.

Drohender Bahnstreik der GDL: Kein Lokführer-Streik während ddb-Tagung

Update vom 5. Januar, 16.08 Uhr: Nachdem die Bahn ein neues Angebot an die GDL gemacht hat, hat ein Gewerkschaftssprecher bestätigt, dass man es nun prüfen werde. Weitere Details sowie Informationen zu einem möglichen Streik wurden keine genannt. Der von der GDL ausgerufene Weihnachtsfrieden endet am Montag. Allerdings wird es dem Vorsitzenden des Deutschen Beamtenbundes (dbb) zufolge, frühestens am Mittwoch (10. Januar) einen Ausstand geben. Grund sei die Jahrestagung des dbb, in dem die GDL Mitglied ist. Er habe mit GDL-Chef Claus Weselsky verabredet, „dass während der Tagung in Köln keine Streiks stattfinden werden“, sagte dbb-Chef Ulrich Silberbach dem Kölner Stadt-Anzeiger. „Die An- und Abreise ist sichergestellt. Was danach passiert, liegt nicht mehr in meiner Hand.“

GDL droht mit Bahnstreik: Deutsche Bahn schlägt neuen Verhandlungstermin vor

Update vom 5. Januar, 14.07 Uhr: Die Deutsche Bahn hat ihr neues Angebot nach eigenen Angaben der Gewerkschaft GDL vorgelegt. Nun will sie über neue Verhandlungstermine sprechen und schlägt den 10. Januar vor. In diesem Zusammenhang sei auch die Frage der Tariffähigkeit der GDL zu klären. Das Unternehmen geht aktuell davon aus, dass die GDL durch die Gründung ihrer Leiharbeiter-Genossenschaft Fair Train ihre Tariffähigkeit verloren hat. Dies komme unter anderem durch personelle und organisatorische Verflechtungen in den Führungspositionen von GDL und Fair Train zustande. Die Gewerkschaft sei mit der Gründung ihrer Leiharbeiter-Genossenschaft gleichzeitig auch Arbeitgeber und habe quasi mit sich selbst einen Tarifvertrag verhandelt und geschlossen.

Deutsche Bahn knickt bei Arbeitszeit ein und will mit GDL weiterverhandeln

Update vom 5. Januar, 12.12 Uhr: Die Deutsche Bahn will mit einem neuen Angebot an die Gewerkschaft einen Streik womöglich abwenden. Personalvorstand Martin Seiler hat in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung gesagt, dass man nun „der GDL bei ihrer Kernforderung jetzt weit entgegen“ kommen will. „Wir wollen jetzt über zusätzliche Wahlmodelle für Schichtarbeiter verhandeln. Die könnten dann statt 38 nur noch 35 Stunden arbeiten – oder auch 40 Stunden. Jeder wählt aus, wie in einer Cafeteria,“ so Seiler. Zudem wolle man Schichtarbeitern mehr Wahlmöglichkeiten, was die Uhrzeiten angeht anbieten.

Allerdings sagte Seiler auch, dass es keinen vollen Lohnausgleich für weniger Arbeitszeit geben könne. „Wenn durch kürzere Arbeitszeiten Zusatzkosten entstehen, muss es Abstriche bei der Lohnerhöhung geben.“ Man wolle aber mit der Gewerkschaft darüber reden, was möglich ist. Im Gegenzug soll die GDL die Streiks aber erstmal sein lassen. „Dafür gibt es jetzt wirklich keinen Grund mehr.“

Hessen drohen erneut Streiks bei der Deutschen Bahn. © Boris Roessler/dpa

Update vom 5. Januar, 11.32 Uhr: Der Fahrgastverband Pro Bahn hat die Forderungen der Gewerkschaft GDL kritisiert. In einem Gespräch mit dem NDR sagte Pro Bahn-Vorsitzender Malte Diehl, dass eine Arbeitszeitverkürzung der Lokführer inakzeptabel sei. „Dann fallen ja noch mehr Züge aus“. Die Deutsche Bahn habe ein Angebot vorgelegt, doch die GDL möchte lieber einen Konkurrenzkampf mit der Gewerkschaft EVG gewinnen, so Diehl weiter.

Update vom 5. Januar, 9:14 Uhr: Über den genauen Streik-Termin der Lokführer ist noch immer nichts Neues bekannt. Fest steht bisher nur, dass ab Montag die Winterpause beendet sein wird, und ab dann jederzeit Streiks möglich sind. Die GDL hat versprochen, mindestens zwei Tage im Voraus den Streik anzukündigen. Demnach ist es eher unwahrscheinlich, dass direkt schon ab Montag der Ausstand beginnt.

Was ebenfalls gegen einen Ausstand am 5. Januar spricht, ist der angekündigte Bauernprotest im ganzen Land. Der Fokus dürfte dann zunächst auf die Landwirte liegen, die am Montag mit einer Aktionswoche beginnen wollen. Dieser gipfelt jedoch erst am 15. Januar in Berlin – wenn beide Aktionen gleichzeitig stattfinden, dann droht absolutes Verkehrschaos.

Erstmeldung vom 4. Januar:

Frankfurt – Der Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführer-Gewerkschaft GDL ist durch die Winterpause nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. Die Lokführer haben versprochen, bis zum 7. Januar regulär zu arbeiten, doch ab 8. Januar droht auf deutschen Schienen das nächste Streik-Chaos. Immerhin will die GDL ihre Arbeitskämpfe mindestens zwei Tage vor dem Streik-Datum ankündigen, was Bahn-Kunden zumindest etwas Planungssicherheit gibt. Auch durch eine Generalsanierung des Schienennetzes droht 2024 Bahn-Chaos.

Bahn-Streiks im Januar: GDL will an maxmial fünf Tagen am Stück die Arbeit niederlegen

Die Gewerkschaft sei sich dabei aber ihrer „Verantwortung bewusst“, sagte der GDL-Vorsitzende der Lokführergewerkschaft, Claus Weselsky. Zwar sind durch die Urabstimmung rechtlich auch unbefristete Streiks möglich. Jedoch: „Wir haben noch nie unbefristete Streiks in die Wege geleitet“, sagte Weselsky im Deutschlandfunk. Auf die Frage, ob er diese in der aktuellen Runde also ausschließen könne, sagte er „natürlich“.

Anzeigetafel an einem Bahnsteig mit der Aufschrift GDL-Streik und durchgestrichenes Bahn-Schild (Fotomontage).
Bei der Bahn droht ab dem 8. Januar 2024 ein neuer GDL-Streik. Wann der beginnt, ist aber noch offen. (Fotomontage) © Christian Ohde/Imago

Auch eine Höchstanzahl an aufeinander folgenden Streiktagen hat die Lokführer-Gewerkschaft festgelegt. „Wir werden Streiks von drei bis maximal fünf Tagen machen“, sagte Weselsky der Rheinischen Post.

Bahn-Streik der GDL: Tarif-Verhandlungen gescheitert

Die GDL und die Bahn stecken seit Anfang November in Verhandlungen über neue Tarifverträge. Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft, Claus Weselsky, erklärte die Verhandlungen aber bereits nach der zweiten Runde für gescheitert. Ein zentraler Knackpunkt des Konflikts ist die von der GDL geforderte Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter bei vollem Lohn.

Statt 38 Stunden wollen die Lokführer nur noch 35 Stunden arbeiten, bei gleichem Lohn. Diese Forderung hält die Bahn unter anderem mit Blick auf den Fachkräftemangel aber für unerfüllbar. Zwei Warnstreiks hat die Gewerkschaft bereits durchgeführt. Beim DB-Konkurrenten Netinera (u.a. Metronom, ODEG, Vlexx) ist die GDL mit ihren Forderungen weiter: Dort beginnt die schrittweise Einführung der 35-Stunden-Woche bereits zu Jahresbeginn 2025. Noch bleibt die Bahn bei den Lokführer-Forderungen hart.

Neues Gerichtsverfahren: Deutsche Bahn klagt gegen streikende GDL-Lokführer

Ein neues Gerichtsverfahren könnte die Voraussetzungen in dem Konflikt jedoch massiv verändern. So klagt die Bahn gegen die GDL. Dabei geht es um die grundsätzliche Frage, ob die GDL-Lokführer in der jetzigen Art und Weise überhaupt streiken, einen Tarifabschluss verhandeln oder abschließen darf.

Die Bahn stört sich daran, dass die Lokführer aus der GDL-Gewerkschaft ihre Bahn-Jobs kündigen und als „Leih-Lokführer“ über die Leiharbeiter-Genossenschaft „Fair Train“ beim Staatskonzern arbeiten. Ob das rechtens ist, soll vor dem hessischen Landesarbeitsgericht nach einer eingereichten Feststellungsklage geklärt werden.

Die GDL handle als als Arbeitgeber und Gewerkschaft handle, wodurch sie ihre Tariffähigkeit verliere. „Fair Train“ und die GDL hätten sozusagen einen Tarifvertrag mit sich selbst geschlossen. Laut der Bahn dürfen die Lokführer nicht mehr steiken, „weil das legitime Streikziel, nämlich der Abschluss eines Tarifvertrags, nicht umsetzbar wäre“. Auch soll es schwere Interessenskonflikte geben. Ein Urteil hätte wohl großen Einfluss auf zukünftige Steiks. Aktuelle Streiks sind davon aber noch nicht betroffen. (cgsc/dpa)

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