Garmin Epix im Test | RUNNER’S WORLD


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Zeitgleich präsentierte Garmin im Januar 2022 gleiche vier verschiedene Premium-Multisportuhren: die neue Fenix-7-Reihe in drei verschiedenen Größen: 7S (ab 699,99 Euro), 7 (ab 699,99 Euro) und 7X (ab 899,99 Euro) und die neue Epix (ab 899,99 Euro). Was die Hardware angeht, sind die Epix und die mittlere Fenix 7 nahezu identisch. Größter Unterschied: Die Epix verfügt über ein AMOLED-Display.


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Die Garmin Fenix 7S neben der Epix und der Fenix 7X. Auffällig ist der Unterschied in puncto Größe und Displayhelligkeit – das AMOLED-Display der Epix leuchtet selbst mit ausgeschalteter Hintergrundbeleuchtung sehr kräftig.

Normalerweise kennt man solche Displays aus Smartphones und Smartwatches. Es löst im Falle der Epix mit 416 mal 416 Pixeln auf (Fenix 7: 260 mal 260 Pixel), sodass man auf der 33 Millimeter großen Anzeige schon sehr genau hinschauen muss, um einzelne Pixel zu erkennen. Auch Farben stellt es satt dar. Besonders in der Kartenansicht, also beim Navigieren (dazu weiter unten mehr), spielt das Display seine Stärken aus. Es ist auch bei direkter Sonneneinstrahlung sehr gut ablesbar.


Eine Besonderheit des Displays: Es ist „always on“. Um Strom zu sparen, dimmt es sich zwar etwas herunter, wenn man gerade nicht auf die Uhr schaut, doch sobald man den Arm hebt, springt es sofort an. Wer möchte, kann das Display aber auch nach einem vorgegebenem Zeitlimit komplett ausschalten, sodass es nur aktiv ist, wenn man den Arm hebt oder einen Knopf drückt. All das funktioniert blitzschnell und zuverlässig – auch beim Laufen.


Ach ja, falls beim Namen Epix bei Ihnen etwas klingelt, erinnern Sie sich vermutlich an die erste Epix, die Garmin 2015 auf den Markt brachte. Mit der ersten Version hat die Epix der zweiten Generation aber kaum noch etwas gemein.


Die Hardware

Abgesehen vom Display entspricht die neue Garmin Epix, wie bereits erwähnt, der mittleren Fenix 7 (ein Testbericht zur Fenix-7-Reihe ist in Arbeit). Das Gehäuse der Epix hat einen Durchmesser von 47 Millimetern sowie eine Höhe von 14,5 Millimetern. Das Gewicht beträgt in der von uns getesteten Titan-Variante, bei der das Polymer-Gehäuse an der Vorder- und Rückseite von einer Titanlegierung eingefasst ist, nachgewogene 72 Gramm.


Garmin Epix


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Der optische Herzfrequenzsensor an der Gehäuseunterseite verfügt über einen Pulsoximeter, der die Sauerstoffsättigung des Blutes misst.

Die Epix hat fünf Knöpfe und einen Touchscreen. Der Druckpunkt der Knöpfe und die Empfindlichkeit des Touchscreens gefallen.


An der Gehäuseunterseite ist ein optischer Herzfrequenzsensor verbaut. Wie es inzwischen beinahe Standard ist, empfängt die Uhr neben GPS auch Signale der Satellitensysteme GLONASS und Galileo. Kein Standard ist hingegen die L5-Multiband-Frequenz-Unterstützung (nur in der Titan- und der Saphir-Variante), wodurch die Uhr weitere Satelliten-Frequenzen empfangen kann, was „eine bessere, stärkere und genauere Positionserkennung“ ermöglichen soll, wie Garmin verspricht. Diese Funktion kennt man bereits von der neuesten Version der Coros Vertix 2. Das könnte gerade bei schwierigen Bedingungen, also zwischen Häusern oder im Gebirge, die Genauigkeit nochmals erhöhen. Ob das funktioniert, verrate ich weiter unten.


Weiterhin hat die Garmin Epix folgende Sensoren an Bord: WLAN, Barometer (Höhenmesser), Kompass, Gyroskop (Bewegungssensor), Thermometer, Pulsoximeter (Blutsauerstoffsättigung) und NFC (Near Field Communication). Damit bietet sie, was die Hardware betrifft, eine Vollausstattung.


Die Bedienung

Die Uhr schmiegt sich dank des weichen Silikonarmbandes angenehm um den Arm und sitzt trotz ihrer Größe auch an schmalen Handgelenken komfortabel und wackelfrei (wichtig für die optische Herzfrequenzmessung).


Das Einrichten der Uhr und der Smartphone-App Garmin Connect funktioniert völlig problemlos. In wenigen Minuten lassen sich ein Benutzerprofil anlegen und die Uhr mit dem Smartphone koppeln. Im Test zeigte sich die Bluetooth-Verbindung zwischen Uhr und Smarthone, die auch abgeschaltet werden kann, als sehr zuverlässig, sodass die Anzeige von Benachrichtigungen (Anrufe, E-Mails, …) sowie die Synchronisierung von Aktivitäten anstandslos funktionierte.


Nahezu alle Einstellungen können über die App oder an der Uhr vorgenommen werden. Natürlich können auch die Datenfelder der einzelnen Sportarten individuell angepasst werden.

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Das Touchdisplay der Garmin Epix reagiert direkt auf Befehle – das können viele andere Sportuhren nicht annähernd so gut.

Die Bedienung der Uhr mittels der fünf Knöpfe und des Touchscreens funktioniert einwandfrei. Wer das Garmin-Bedienkonzept kennt, wird sich sofort zurechtfinden. Top: Der Touchscreen ist für die Bedienung nicht essenziell und lässt sich generell und/oder für einzelne Sportarten ausschalten. Hiermit punktet die Uhr in meinen Augen, denn beim Sport halte ich die Touch-Bedienung nicht für sinnvoll, da sie keine Rückmeldung bietet. Auch bei Regen rate ich dazu, die Touch-Funktionalität auszuschalten, denn kommen Tropfen auf das Display, macht es sich selbstständig.


Die Sportfunktionen

In puncto Funktionen bietet die Garmin Epix alles, was wir von anderen modernen Top-Multisportuhren kennen – und noch viel mehr. Alle Funktionen einzeln aufzuzählen, übersteigt den Umfang dieses Testberichts bei weitem, weshalb ich für einen vollständigen Überblick einen Blick auf die Garmin-Webseite empfehle. Ich konzentriere mich hier auf die wichtigsten Grund- und neuesten Highlight-Funktionen, von denen ich annehme, dass sie für die meisten Läuferinnen und Läufer am wichtigsten sind.

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Für Yoga, Krafttraining und Pilates bietet die Garmin Epix verschiedene Work-outs mitsamt animierten Übungen.

Zunächst einmal unterstützt die Garmin Epix mehr als 60 Sportarten (von Laufen über Yoga bis Fallschirmspringen), wertet jedes Training aus und liefert individuelle Trainingsvorschläge. Wie auch schon bei der Garmin Vivoactive kommen diese Anleitungen beim Krafttraining, Yoga und Pilates mit animierten Übungsanweisungen daher. So sieht man, wenn man ein vorgegebenes Work-out absolviert, ganz genau, wie die vorgeschlagenen Übungen auszuführen sind. Hierbei spielt das AMOLED-Display seine Stärken aus.


Neu ist eine Funktion namens „Stamina“, englisch für Durchhaltevermögen. Damit soll die Uhr beim Laufen und Radfahren Auskunft über die verbleibende Energie liefern, um eine Überanstrengung zu vermeiden. Dazu ermittelt die Uhr vor allem zwei Werte: Stamina-Gesamt und Stamina-Aktuell. Bei aerober Belastung verhalten sich beide Werte im Grunde gleich, doch belastet man sich anaerob, sinkt die aktuelle Stamina schneller – ist sie aufgebraucht, ist die anaerobe Leistungsfähigkeit stark beeinträchtigt. Das Grundprinzip kann man sehr gut anhand eines Intervalltrainings verdeutlichen: Bei jeder Belastung, ermüden wir und unser Energielevel sinkt. Machen wir eine Pause, sind wir schnell wieder in der Lage die nächste Belastung zu rennen. Doch nach einigen Wiederholungen sind wir platt und die Pause reicht nicht mehr aus, um sich zu erholen. Im Training ist diese Ermüdung durchaus sinnvoll, doch bei (langen) Rennen, ist ein zu starker Abfall der Energie nicht ratsam, wenn wir mit einem möglichsten gleichmäßigen Tempo laufen wollen.

Garmin Epix


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Bei der Auswertung eines Laufs in der Garmin-Connect-App sieht man allerlei Messwerte – unter anderem auch die neue Messgröße namens Stamina (2. Kachel).

Im Prinzip erkennt die Uhr, ob man gerade über der aerob-anaeroben Schwelle läuft. Sollte dies der Fall sein, fällt der aktuelle Stamina-Wert recht schnell ab, erholt sich aber, sobald die Schwelle wieder unterschritten wird. Nach einem Lauf dauert es recht lange, bis der Gesamt-Stamina-Wert wieder bei 100 Prozent ist. Logisch, wir müssen uns ja auch erst vollständig von der Belastung erholen. Ermittelt wird Stamina aus der individuellen Trainingshistorie und der aktuellen Belastung. Laut Garmin braucht die Uhr zwei bis drei Wochen, um die Trägerin oder den Träger kennenzulernen und aussagekräftige Werte zu ermitteln.


Ich habe die Stamina-Funktion bei verschiedenen Läufen, Trainingseinheiten und einem Rennen im Auge behalten. Bei einem entspannten Dauerlauf sinkt die Stamina-Gesamt nur um ein paar Prozent und die Uhr zeigt nicht selten eine verbleibende Distanz von 60 bis 70 Kilometern an, die ich in dem aktuellen Tempo laufen könnte. Etwas überrascht war ich bei einem Crosslauf-Rennen: Hier zeigte mir die Uhr am Ende des 10,8 Kilometer langen Wettkampfes eine verbleibende Stamina von 48 Prozent an – das Tempo hätte ich also laut der Uhr also knapp doppelt so lange laufen können. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass das nicht möglich gewesen wäre. Bei einem Rennen würde ich mich daher nicht unbedingt auf die Stamina-Funktion verlassen.


Die Navigation

Generell gefällt mir sehr gut, was Garmin in puncto Navigation in den letzten Jahren entwickelt hat. Schon in die Forerunner 945 und die Fenix 5 integrierte Garmin Kartenmaterial – und auch die Garmin Epix verfügt über Kartenmaterial. Neben den vorinstallierten Karten können weitere kostenlos auf die Uhr heruntergeladen werden.

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Die Displayqualität der Garmin Epix zeigt sich vor allem bei der Navigation, wenn man das detailreiche Kartenmaterial nutzt.

Generell bietet die Kartennavigation in meinen Augen den Vorteil, dass Sie nicht nur einem Strich und/oder Abbiegehinweisen folgen müssen, sondern auf dem Display ganz gezielt einzelne Wege erkennen und somit deutlich seltener falsch abbiegen. Bei der Epix funktioniert das Navigieren durch das detailreiche Farbdisplay besonders gut, da Straßen, Wege, Felder, Wälder und Gewässer in unterschiedlichen Farben dargestellt werden. Selbst Trampelpfade im Wald sind oft eingezeichnet.


Eine Neuheit bei der Navigation ist die Funktion „Up Ahead“, die über anstehende Punkte entlang der Route informiert. Anstiege und Kurven erkennt die Uhr automatisch, aber in der Garmin-Connect-App können Sie zudem bestimmte Punkte hinzufügen, sodass Sie genau wissen, wann eine Verpflegungsstation kommt, wann Sie ein Gel essen möchten oder wann eine Toilette kommt. Diese Funktion ist gerade bei langen (Ultratrail-)Rennen durchaus hilfreich.



Routen können übrigens ganz leicht in der Garmin-Connect-App erstellt oder in diese übertragen werden. Hierüber können auch Routen von Strava, Komoot und anderen Diensten direkt die auf die Uhr synchronisiert werden. Ebenfalls ist es möglich, die Uhr mittels USB-Kabel, welches auch zum Aufladen des Akkus verwendet wird, an den Computer anzuschließend und die Routen-Datei auf die Uhr zu kopieren.


Die Lifestyle-Funktionen

Natürlich fungiert die Garmin Epix auch als Activity-Tracker. Dabei geht der Funktionsumfang weit über die reine Aufzeichnung von Bewegung hinaus. So analysiert die Uhr vollautomatisch den Schlaf und gibt anschließend Auskunft über Schlafdauer und -qualität. Mit zusätzlichen Tests wie etwa „Health Snapshot“ oder „HFV Stress“ (Herzfrequenzvariabilität) erhält man zudem eine Zusammenfassung zum Status von Ruhepuls, Herzfrequenzvariabilität und Stress. Speziell für Frauen gibt es ein Zyklus- und Schwangerschaftstracking.

Garmin Epix


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Die Garmin Epix zeichnet den Schlaf aus und analysiert dessen Qualität.


Aus all den Daten, die die Garmin Epix sammelt, ergibt sich eine durchaus nachvollziehbare Rückmeldung zu Belastung und Erholung. Das hilft, das eigene Training und die Regeneration zu steuern. Da hierbei die Herzfrequenz eine entscheidende Rolle spielt, ist es wichtig, dass vor allem während des Trainings korrekte Werte ermittelt werden. Daher rate ich, beim Training einen Pulsgurt zu tragen, da die so ermittelten Werte verlässlicher sind als die des optischen Herzfrequenzsensors.


Auch wenn Garmin die Epix als Multisport-Smartwatch bezeichnet, ist sie in meine Augen keine wirkliche Smartwatch wie etwa die Apple Watch oder die Samsung Galaxy Watch. Denn Telefonate führen, E-Mails verschicken oder aufs Internet zugreifen kann man mir ihr nicht. Dafür zeigt sie, wenn eine Verbindung zum Smartphone besteht, Benachrichtigungen (Smart-Notifications) an und informiert über das Wetter. Sie bietet einen Musikplayer (bis zu 2.000 Songs können vorab über die Musikdienste Spotify, Amazon Music und Deezer auf der Uhr gespeichert werden), sodass man ohne Smartphone Musik auf die Bluetooth-Kopfhörer übertragen kann. Ebenfalls praktisch ist die Bezahlfunktion Garmin Pay, die die Epix zur Kreditkarte macht, sodass man mit ihr bargeldlos bezahlen kann.


Die Messgenauigkeit

Auch wenn die modernen Uhren immer mehr Funktionen bieten, wollen die meisten Athletinnen und Athleten vor allem, dass ihre sportlichen Aktivitäten möglichst genau aufgezeichnet werden. Und um ehrlich zu sein, schlagen sich alle modernen Sportuhren ziemlich gut darin, die gelaufene Strecke und Distanz zu ermitteln. Probleme, in Form von Sprüngen oder Aussetzern, bei denen das Satellitensignal nicht klar empfangen werden kann, können aber in dicht bebauten Gebieten mit höheren Häusern, im Wald mit dichtem Blätterwerk und im Gebirge mit hohen Felsen immer wieder mal auftreten.


Daher ist es durchaus sinnvoll, dass die Garmin Epix nicht nur mit GPS-Satelliten kommuniziert, sondern auch die Signale von GLONASS und Galileo empfangen kann. Der Multiband-Modus, bei dem mehr Frequenzen empfangen werden, ist hierbei die neueste Entwicklung in Sachen Messgenauigkeit – noch steckt diese Technologie in sehr wenigen Uhren und ist ein echtes Premium-Feature.

Garmin Epix Messgenauigkeit


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Die Auswertung der aufzeichneten Strecke zeigt, dass die Garmin Epix im genauesten Modus (Alle Satellitensysteme + Multiband) unter schwierigen Bedingungen mit vielen Gebäuden und engen Kurven deutlich genauer aufzeichnet als die Kontrolluhr nur mit GPS-Messung.

Im Test habe ich die Uhr in allen möglichen Einstellungen getestet und mit anderen Uhren verglichen. Große Ausfälle gab es in keinem Modus, wobei allerdings auffiel, dass die Epix im Multiband-Modus unter schwierigen Bedingungen etwas genauer aufzeichnet: So werden etwa Kurven nicht abgekürzt und unter Brücken verliert die Uhr das Signal nicht. Im Vergleich mit anderen Uhren, die nur GPS-Satelliten unterstützen, zeigen sich deutliche Qualitätsunterschiede (siehe Screenshot oben). Die Garmin Epix misst die Distanz sehr genau und zeichnet die gelaufene Strecke auch unter schwierigen Bedingungen sauber nach. Auch andere Testberichte, die ich zur Epix gelesen habe, bestätigen meinen Eindruck.


Wie bereits erwähnt, ist die Ermittlung verlässlicher Herzfrequenzwerte wichtig, damit die Uhr den Trainingseffekt und den Leistungszustand korrekt ermitteln kann. Ungenaue Messwerte führen hier dazu, dass die Algorithmen eine falsche Bewertungsgrundlage haben. Da optische Herzfrequenzsensoren bauartbedingt fehleranfällig sind, raten wir grundsätzlich dazu, mit einem Brustgurt zu trainieren – Pulsgurte können mittels ANT+ oder Bluetooth mit der Epix gekoppelt werden. Zu viele Faktoren beeinflussen die optische Herzfrequenzmessung: Hautfarbe, Körperbehaarung, Passform/Sitz, Schweiß.



Und dennoch: Die Epix macht ihre Sache im Prinzip sehr gut. Zumindest an meinem Arm lieferte der optische Herzfrequenzsensor beim Laufen in der Regel nachvollziehbare Werte. Als Referenz habe ich eine andere Uhr getragen, die mit einem Brustgurt gekoppelt war. Meist kam es nur zu geringen Abweichungen von ein bis fünf Schlägen. Gerade im Durchschnitt war die Abweichung vernachlässigbar.


Doch ab und an gab es auch mal einen kurzen Ausreißer, bei dem die Herzfrequenz ohne erkennbaren Grund angeblich um fünfzehn Schläge stieg, um sich nach ein paar Minuten dann wieder im Bereich des korrekten Wertes einzupendeln. Erstaunt war ich hingegen, wie gut die Uhr beim Intervalltraining auf den An- und Abstieg der Herzfrequenz reagierte.


Die Auswertung

Mehr Möglichkeiten, das eigene Training, die Alltagsaktivität, den Schlaf und weitere Körperdaten aufzuzeichnen und zu analysieren, bietet derzeit kein anderer Hersteller. Die Auswertungstiefe ist beeindruckend und spiegelt, wenn man die Uhr über einen gewissen Zeitraum kontinuierlich trägt, die individuelle Belastung und Leistungsfähigkeit durchaus nachvollziehbar wider. Die meisten Details sind dabei bereits direkt auf der Uhr einsehbar. Wer noch mehr Details sehen möchte, findet diese bei Garmin Connect (Smartphone-App oder Browser).


Was ich sehr positiv empfinde, ist die Tatsache, dass die Uhr nicht bloß Werte, wie etwa die VO2max, anzeigt, sondern diese auch verständlich einordnet und entsprechende Empfehlungen zum Training liefert. So erhält man, basierend auf den absolvierten Trainingseinheiten, eine Einschätzung, welchen Effekt das Training der letzten Wochen hatte, wie sich die Leistungsfähigkeit verändert hat und welche Trainingseinheiten man machen sollte, um sich langfristig zu verbessern.

Garmin Epix


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Die Garmin Epix wertet das Training der vergangenen Wochen aus und gibt Rückmeldung zur Trainingsbelastung.

Anhand dieser Daten berechnet die Epix überdies eine Wettkampf-Vorhersage für Distanzen über 5 Kilometer bis zum Marathon. Bei mir sind diese Prognosen durchaus realistisch, auch wenn sie etwas pessimistisch scheinen. Über 10 Kilometer bin ich knapp eine Minute schneller als Garmin prognostiziert und beim Halbmarathon beträgt der Unterschied knapp vier Minuten.


Die Akkulaufzeit

Wie man es von modernen Multisportuhren kennt, verfügt auch die Garmin Epix über verschiedene Einstellungen und Modi, die die Akkulaufzeit stark beeinflussen. Wenn das Display dauerhaft an ist, die Bluetooth-Verbindung zum Smartphone steht und beim Laufen der Multiband-Modus genutzt wird, ist der Stromverbrauch höher, als wenn diese Funktionen nicht genutzt werden.

Garmin Epix


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Vor dem Start einer Aktivität zeigt die Garmin Epix die voraussichtliche Akkulaufzeit basierend auf den aktuellen Einstellungen an.

Die Garmin Epix verspricht für eine Multisportuhr mit einem AMOLED-Display erstaunliche Akkulaufzeiten. Im reinen GPS-Modus sollen bis zu 42 Stunden Aufzeichnung möglich sein. Wer den etwas ungenaueren Expeditionsmodus wählt, soll 75 Stunden mit der Uhr aktiv sein können. Sobald weitere Satellitensysteme genutzt werden, sinkt die Akkulaufzeit.


Die versprochenen Aufzeichnungsdauer der Garmin Epix je nach Einstellungen

EinstellungenAufzeichnungsdauer
GPS42 Stunden
GPS, GLONASS und Galileo32 Stunden
GPS, GLONASS und Galileo + Multiband20 Stunden
GPS, GLONASS und Galileo + Musik10 Stunden
UltraTrac75 Stunden

Smart: Die Uhr zeigt direkt an, welche Auswirkungen welche Einstellungen auf die verbleibende Akkulaufzeit hätten und wie viel Aktivitätsaufzeichnung möglich wäre. So ist es vorab möglich, zu sehen, ob der Akkustand für den zweistündigen Lauf ausreicht, oder ob es besser wäre, die Uhr aufzuladen.


Im Testalltag mit durchschnittlich 90 Minuten täglicher Aktivitätsaufzeichnung im Multiband-Modus mit allen Satellitensystemen, durchgängiger Verbindung zum Smartphone (inklusive Smart-Notifications) und eingeschalteter WLAN-Verbindung hielt die Uhr eine Woche durch, bevor sie geladen werden musste.


Wenn Ihnen die Akkulaufzeit wichtiger ist als die Displayauflösung, dann greifen Sie lieber zur rund 200 Euro günstigeren Fenix 7 (699 Euro), die im normalen GPS-Modus 15 Stunden länger durchhält. Oder greifen Sie gleich zur großen Fenix 7X, die als Solar-Variante (899 Euro) bis zu 122 Stunden GPS-Aufzeichnung im genauesten Modus ermöglicht – das ist fast dreimal solange wie die Epix durchhält.


Das Fazit

899,99 Euro kostet die günstigste Variante der Epix. Wer die Multisportuhr mit Titan-Gehäuse haben möchte, muss nochmal 100 Euro mehr berappen. Und für 1099,99 Euro bekommt man die teuerste Variante (Epix Sapphire) mit Titangehäuse, Saphirglas und Lederarmband. Das ist verdammt viel Geld und wird sicherlich bei einigen das Interesse an dieser Multisportuhr schon im Vorhinein stark einschränken.


Wen der Preis nicht abschreckt, erhält eine Uhr, die in puncto Funktionsumfang, Verarbeitungsqualität, Displayauflösung, Akkulaufzeit, Messgenauigkeit, Kartenvagiation und Bedienkonzept anstandslos überzeugt. Vom aktiven Freizeitsportler bis zur ambitionierten Leistungssportlerin, vom Straßenläufer bis zur Ultratrailläuferin, vom Kraftsportler bis zur Triathletin, … alle, die ihre sportlichen Aktivitäten ganz genau aufzeichnen und über dies Rückmeldung über Alltagsbewegung, Schlaf und Stress haben möchten, können getrost zugreifen. Die Garmin Epix ist in meinen Augen die derzeit beste Multisportuhr auf dem Markt.


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Die Plus- und Minuspunkte

+ enormer Funktionsumfang
+ solide Akkulaufzeit
+ intuitive Bedienung
+ tolle Kartennavigation
+ nachvollziehbare Analysen
+ sinnvolle Trainingsempfehlungen
+ beeindruckendes Display
– stromhungriges Display
– hoher Preis


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04.02.2022

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