Gaming PC selber bauen: Diese Komponenten benötigen Sie

Sie wollen Ihren Gaming PC selber bauen? Kein Problem, mit diesen Tipps gelingt der Gaming-Rechner Marke Eigenbau.

Einen Gaming-Computer selber zu bauen, ist einfacher als gedacht, auch wenn das viele Anfänger nicht glauben mögen. Im Prinzip gilt es nur die richtigen Schrauben an richtiger Stelle festzuziehen und ein paar Kabel an ebenfalls richtiger Stelle miteinander zu verbinden. Wer nicht allzu grobmotorisch agiert, schafft das allemal. Noch dazu bietet der PC Marke Eigenbau viele Vorteile:

  • Wer selber baut, versteht die Maschine (fast)
  • Vorinstallierte Software (Bloatware) ist kein Thema
  • Selberbauer entscheiden über Größe und Aussehen des PCs
  • Besseres Preis-Leistungs-Verhältnis zu Fertigrechnern
  • Spaß bei der Arbeit (wenn alles klappt)

Einige Grundregeln was den Airflow betrifft, gilt es natürlich auch zu beachten. Falls Sie absoluter Neuling auf dem Gebiet des PC-Baus sind, zeigt Ihnen dieser Ratgeber, worauf Sie achten müssen. Wie in der Liebe auch braucht es für das erste Mal nur etwas Ruhe, Geduld, Aufklärung und Fingerspitzengefühl. 

Im Folgenden erklärt der Artikel, warum und wie welche Komponenten miteinander harmonieren und was sich hinter den kryptischen Kennungen der Hersteller verbirgt. Exemplarisch sehen Sie eine Zusammenstellung an Komponenten für einen Gaming-PC.

1. Der Prozessor

  • Sockel: Sockel AM5
  • Kerne: 6
  • Threads: 12
  • Taktfrequenz: 4,70 Gigahertz
  • Boost: 5,30 Gigahertz
  • TDP: 105 Watt 

AMD oder Intel, Rot gegen Blau – es ist der ewig währende Streit unter Gamern und Enthusiasten. Was die Gaming-Performance betrifft, waren Intel und AMD selten so nah beieinander wie aktuell. Was die rohe Leistung betrifft, hat Intel im Jahr 2023 die Nase etwas vor AMD. Allerdings nutzt AMD seine Sockel länger als Intel, weshalb Gamer AMD-Prozessoren kostengünstiger upgraden. Sie müssen schlicht kein neues Mainboard kaufen.

Intel hingegen fährt eine andere Strategie: Alle zwei Generationen wechselt der Konkurrent die Sockel seiner Prozessoren. Deshalb entscheiden wir uns beim PC Marke Eigenbau für einen AMD-Prozessor – den Ryzen 5 7600X, um genau zu sein. Mit einem Preis um die 250 Euro handelt es sich um einen Prozessor der oberen Mittelklasse. Wer vorhat am PC Videos zu bearbeiten, sollte hingegen über einen Ryzen 7 7700X nachdenken, weil der zwei Rechenkerne mehr bietet. Das macht sich bei der Video- oder Fotobearbeitung bemerkbar.

Tipp: Wenn Sie Prozessoren vergleichen, fallen Ihnen zwei Händler-Kennungen auf: Boxed und Tray. Boxed-Prozessoren kommen meist mit einem CPU-Kühler daher, Tray-Prozessoren nicht. AMD verkauft seine Ryzen-Chips meist als Boxed-Version mit Kühler. Wenn Sie den Prozessor übertakten wollen oder besonderen Wert auf eine leise Kühlung legen, müssen Sie trotzdem einen CPU-Kühler kaufen. Die Verwirrung perfekt machen Oberklasseprozessoren von Intel wie der i9 13900K: Sie sind zwar in einer Box, kommen aber ohne Kühler.

Übrigens: TDP ist die Abkürzung für Thermal Design Power und beschreibt die thermische Verlustleistung des Prozessors. Das ist wichtig für die Wahl des Prozessor-Kühlers. Kühler-Hersteller geben an, wie viel TDP ein Kühler verarbeiten kann.

2. Das Mainboard

  • Formfaktor: ATX
  • Anschlüsse extern: 1x DisplayPort,  2x USB-A 2.0, 1x USB-C 3.2 Gen 2×2, 7x USB-A 3.2 Gen 2, 1x Gigabit-LAN, 5x Audio, 1x HDMI, S/PDIF Out Optisch, Bluetooth, WLAN
  • Anschlüsse intern: 1x USB 3.2 Typ-C, 2x USB 3.2 Typ-A, 4x SATA 6Gb/s, 4x M.2 PCie, 1x RGB LED Header, TPM, 4x USB 2.0
  • Slots für Erweiterungen: 2x PCIe 4.0 x16

Wir haben uns für den Ryzen 5 7600X entschieden, der den AM5-Sockel hat. Entsprechend brauchen wir ein Mainboard, das diesen Sockel bietet. In den Board-Namen der verschiedenen Hersteller verstecken sich meist Formeln wie B550, X370, B450 oder B650. Sie beschreiben nichts weiter als die Chipsätze der verschiedenen Mainboards.

Und genau die gilt es zu beachten: Ein Mainboard mit AM5-Sockel und B650-Chipsatz kann Ryzen-Prozessoren der Zen4-Architektur verarbeiten, also fahren wir mit dem MSI MPG B650 CARBON WIFI gut.

Bei der Wahl des Mainboards stellt sich außerdem die Frage nach dem Formfaktor: Die gängigsten Formfaktoren sind ATX, Micro-ATX (mATX) und Mini-ITX. Schön: Sie gelten für Mainboard und Gehäuse und unterscheiden sich in der Größe. Logisch: ATX ist die größte Form, Mini-ITX die kleinste und Micro-ATX siedelt sich in der Mitte an.

Wichtig: Entscheiden Sie sich für einen Formfaktor und kaufen Netzteil, Gehäuse und Mainboard in den gleichen Formfaktoren. Ausnahmen bestätige die Regel: Ein Gehäuse, in das ein ATX-Mainboard passt, nimmt in der Regel auch eine Micro-ATX-Hauptplatine auf. Umgekehrt funktioniert das natürlich nicht.

Wer etwa einen kleinen Gaming PC selber bauen will, greift zu Mini-ITX-Mainboards und Gehäusen (hier muss unter Umständen auch ein SFX-Netzteil gekauft werden). Ein High-End Gaming-PC aber braucht Platz, wir entscheiden uns also für ein ATX-Board. Entsprechend achten wir später bei der Wahl des Gehäuses darauf, dass es ATX-Boards aufnimmt.

Unser Mainboard kommt im Formfaktor ATX daher, verarbeitet maximal 128 Gigabyte Arbeitsspeicher mit einer Taktung von 6600 Megatransfers in der Sekunde auf vier Steckplätzen. Außerdem hat es einen PCIe-4.0-Steckplatz für die Grafikkarte sowie vier Steckplätze für M.2-SSDs. 

3. Der Arbeitsspeicher 

  • CAS-Latenz: 36-38-38
  • Taktung: 5200 Megatransfers in der Sekunde
  • Zwei 16 Gigabyte Riegel

Nie war Arbeitsspeicher (RAM) wichtiger im Gaming PC als dieser Tage, weil sich eine schnelle Taktung tatsächlich in mehr Bildern in der Sekunde auf dem Monitor erkenntlich zeigt. Wenn Sie RAM-Module miteinander vergleichen, fallen Ihnen vor allem zwei Dinge auf: Zahlenketten wie 16-18-18-38 und die Taktrate des RAM angegeben in Megatransfers in der Sekunde. Was hat es damit auf sich?

Hinter der Zahlenfolge verbirgt sich die Column-Address-Strobe-Latenz (CAS-Latency). Das ist die Verzögerungszeit zwischen zwei Momenten innerhalb eines Arbeitsprozesses des Computers. Erstens die Anweisung der Speichersteuerung an den Speicher auf eine bestimmte Speicherspalte in einem Modul zuzugreifen. Und zweitens die Freigabe des Arbeitsspeichers der angeforderten Daten. Generell gilt: Je niedriger die Latenz, desto besser ist die Performance und desto teurer ist der Speicher. 

Die Megatransfers in der Sekunde verraten, wie schnell der Arbeitsspeicher taktet. Hier gilt: Höher ist besser. Allerdings müssen Mainboard und Prozessor mitspielen. Wenn Sie RAM-Module mit einer Taktung von 4000 Megatransfers in der Sekunde in ein Mainboard stecken, das nur 2133 Megatransfers in der Sekunde verarbeiten kann, taktet das Mainboard den Arbeitsspeicher runter – Sie verpulvern also Geld für eine Taktung, mit der Sie nichts anfangen können. Gleiches gilt, wenn der Prozessor hohe Taktraten des Arbeitsspeichers nicht verarbeiten kann.

Wir haben uns für das MSI MPG B650 CARBON WIFI in Verbindung mit dem Ryzen 5 7600X  entschieden. Zur Erinnerung: Das Mainboard fasst maximal 128 Gigabyte Arbeitsspeicher, die mit bis zu 6600 Megatransfers in der Sekunde takten dürfen. Der Ryzen 5 7600X kommt mit maximal 5200 Megatransfers in der Sekunde zurecht. Höhere Taktraten des Arbeitsspeichers wären eine Geldverschwendung. 

Beachten Sie außerdem, welche Art RAM das Mainboard verarbeiten kann. Der aktuelle Standard ist DDR5. Die ältere Prozessorgeneration von Intel und AMD arbeitet noch mit DDR4-Speicher. Der ist zwar etwas günstiger, passt aber nicht in die DDR5-Slots. Genauso passt DDR-5-Speicher nicht in DDR4-Slots. Gerade Käufer von aktuellen Intel-Prozessoren müssen hier aufpassen, weil die Chips sowohl mit DDR4- und DDR5-Speicher arbeiten und es entsprechend Mainboards gibt, die entweder auf DDR4 oder DDR5 setzen.

Wir entscheiden uns damit für ein RAM-Modul, bestehend aus zwei Riegeln mit einer Taktung von 5200 Megatransfers in der Sekunde und möglichst niedriger CAS-Latenz. All das vereint das Kingston FURY DIMM 32 GB DDR5. 32 Gigabyte Arbeitsspeicher sind für Gamer mehr als genug, die Riegel takten bei 5200 Megatransfers in der Sekunde und das bei einer CAS-Latenz von 36-38-38.

Wer sparen will, greift zu zwei 8-Gigabyte-Riegeln, denn 16 Gigabyte RAM reichen für die meisten Games noch aus. Nur einen RAM-Riegel wollen Spieler aber nicht verbauen, da zwei Riegel im Dual-Channel-Modus laufen. Stellen Sie sich die Module wie eine Autobahn vor: Zwei Spuren sind besser als eine. 

4. Die Grafikkarte

  • Grafikspeicher: 12 Gigabyte 
  • Speichertakt: 2520 Megahertz im Boost-Modus
  • TDP: 230 Watt

Was bei Prozessoren Blau gegen Rot ist, ist bei Grafikkarten der Kampf zwischen Rot und Grün. AMD und Chiphersteller Nvidia duellieren sich um die Gunst der Spieler, die einen Gaming PC selber bauen. Im Gaming PC markiert die Grafikkarte das Herzstück. Sie ist maßgeblich für eine hohe Framerate verantwortlich.

Leistungstechnisch hat Nvidia die Nase vor AMD, dafür bieten die roten Karten das etwas bessere Preis-Leistungs-Verhältnis. Leistungsprimus ist die RTX 4090, die aktuell um die 1800 Euro kostet. Nötig ist eine solche Grafikkarte aber nur für Gamer, die in 4K-Auflösung zocken wollen. Normalsterbliche Zocker spielen hingegen eher in WQHD-Auflösung. Für all jene eignet sich zwei Karten: Die AMD RX 6700 XT und die Nvdia RTX 3070, wobei die RTX 3070 etwas leistungsstärker ist die AMD-Karte.

Trotzdem entscheiden wir uns für die AMD RX 6700 XT, weil sie dank Smart-Acces-Memory-Technologie besser mit unserem Prozessor harmoniert und so in der Regel das stärkere Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Smart Acces Memory ist eine Funktion, die dem Prozessor erlaubt, auf den Arbeitsspeicher der Grafikkarte zuzugreifen. Und das sorgt in vielen Games für einen merklichen Leistungsschub.

5. SSD oder HDD

  • Kapazität: 1 Terabyte
  • Formfaktor: M.2
  • Schnittstelle: PCIe 4.0
  • Lesegeschwindigkeit: 4.950 Megabytes in der Sekunde
  • Schreibgeschwindigkeit: 4.250 Megabytes in der Sekunde

Bei der Wahl des Speichers wollen Gamer eine möglichst hohe Lese- und Schreibgeschwindigkeit haben. Das reduziert nervige Ladezeiten. Weil die Spiele immer größer werden, ist viel Speicher ebenfalls willkommen. In Sachen Geschwindigkeit liegt SSD-Speicher klar vor HDD-Festplatten. Innerhalb der SSD-Familien schlagen M.2-Riegel mit PCIe 4.0 jene Speicher, die Sie per SATA-Schnittstelle mit dem Mainboard verbinden. Das MSI MPG B650 CARBON WIFI fasst vier M.2-SSDs und hat sechs SATA-Ports. 

Wir entscheiden uns für eine M.2-SSD und achten darauf, dass der Speicherriegel mit PCIe 4.0 daherkommt. Im Vergleich zu PCIe 3.0 bietet der neuere Standard einen höheren Datendurchsatz, was der Schnelligkeit des Speichers zu Gute kommt.

Die Corsair Force Series MP600 SSD 1TB M.2 2280 PCIe 4.0 bietet Platz für 1 Terabyte an Games, Fotos oder Videos. Das reicht fürs Erste. Falls Sie mehr Platz benötigen, können Sie einen zweiten Riegel nachrüsten. Die Installation gelingt über eine der zwei Schnittstellen am Mainboard. Über lästige Kabel brauchen Sie sich nicht sorgen. Auf der SSD installieren Sie auch Ihr Betriebssystem.

6. Gaming PC selber bauen: Das Netzteil

Wenn es eine Komponente gibt, an der Sie nicht sparen wollen, dann ist es das Netzteil. Ein klassischer Anfängerfehler ist es, nur auf die Wattzahl der Hersteller zu achten. So ködern Billighersteller unwissende Kunden mit Netzteilen, die angeblich eine Leistung von 1.000 Watt bieten – ohne Überspannungsschutz versteht sich. Brennt das Netzteil durch, ist meist der ganze Rechner futsch. Wir lassen unsere Finger von den als “Chinaböllern” verschrienen Billigteilen, wenn wir einen Gaming PC selber bauen.

Super Flower, Thermaltake, BeQuiet und Seasonic sind allesamt Premium-Hersteller, mit denen Spieler normalerweise gut fahren. Sie bieten auf ihren Webseiten Netzteil-Rechner an. Dort tragen Sie die Komponenten ein, die Sie gedenken zu verbauen. Behalten Sie dabei zukünftige Aufrüstungen im Hinterkopf. 

Uns empfiehlt der Netzteil-Rechner ein BeQuiet Straight Power 11 Platinum mit 850 Watt. Das mag etwas überdimensioniert sein, lässt aber genügend Spielraum für Aufrüstungen zu. Schön: Es ist ein modulares Netzteil. Bedeutet, dass Sie nur die Kabel an das Netzteil anschließen, die Sie wirklich brauchen. Das vermeidet nervigen Kabelsalat.

Übrigens: Die Platin-Zertifizierung gibt an, wie effizient das Netzteil unter verschiedenen Lasten arbeitet. Logisch: Platin ist besser als Gold, Gold ist effizienter als Silber und Silber als Bronze.

7. Das Gehäuse 

Bei der Wahl des Gehäuses entscheidet der Geschmack – fast jedenfalls: Achten Sie darauf, dass Sie ein Gehäuse kaufen, bei dem das Netzteil unten eingebaut wird. So bildet es einen eigenen Kühlkreislauf, denn Sie bauen das Netzteil mit dem Lüfter nach unten zeigend in das Gehäuse ein. Der Lüfter zieht frische Luft vom Boden, die die Kondensatoren kühlt, bevor die warme Luft das Netzteil hinten raus verlässt.

Außerdem sollten Sie auf den richtigen Luftzug (Air-Flow) im Gehäuse achten, denn Grafikkarte und Prozessor erzeugen Wärme, die aus dem Gehäuse gepustet werden will. Generell gilt: vorne kalt rein, hinten warm raus. Weil warme Luft nach oben steigt, befindet sich in der hinteren oberen Ecke meist ein Lüfter. Für kalte Frischluft sorgen Lüfter vorne am Gehäuse.

Damit die Luft Platz zum Strömen hat, ist es von Vorteil, wenn das Gehäuse Schächte für das Kabelmanagement bietet. Wer seinen Prozessor mit einer All-in-One-Wasserkühlung erfrischen will, muss außerdem darauf achten, dass diese ins Gehäuse passt. Meist macht Sie es sich unter der Decke gemütlich.

Größentechnisch gibt es Big-, Midi- und Mini-Tower sowie ITX-Gehäuse. In Mini-Towern finden meist nur Micro-ATX-Boards Platz. Sie fallen für uns ebenso raus wie ITX-Gehäuse. Midi-Tower entsprechen der Größe eines Büro-Computers, Big-Tower sind entsprechend größer. Wir entscheiden uns für einen schlichten Big-Tower. Ob Sie Ihr Werk durch eine Plexiglas-Scheibe bewundern wollen oder nicht, obliegt Ihnen.

All unsere Bedürfnisse erfüllt das Fractal Design Define 7 XL Black. Es hat zwei 140-Millimeter-Lüfter vorne und einen hinten vorinstalliert. Je nach Geschmack installieren Sie sechs weitere 140-Millimeter-Lüfter nach. Schön: Staubfilter befindet sich vorne und unten am Gehäuse. Luftkühler mit einer Höhe von 185 Millimetern finden ebenso Platz wie Grafikkarten einer Länge bis zu 359 Millimeter. Wenn Sie die HDD-Festplattenhalterung aus dem Gehäuse ausbauen, dürfen die Karten bis zu 524 Millimeter lang sein. Das Gehäuse ist außerdem schallgedämmt, bietet eine Lüftersteuerung und Kabelmanagement. Vorne befinden sich USB-Ports. Selbst eine USB-C-Schnittstelle bietet das Gehäuse.

8. Die Kühlung

Wenn Sie einen Gaming PC selber bauen, scheiden sich bei der Kühlung wieder die Geister: Die eine Seite setzt auf Wasser-, die andere auf Luftkühlung. Planen Sie, den Prozessor zu übertakten, sei gesagt, dass das bei Ryzen-Prozessoren wenig Leistungszuwachs bringt. Nur wenn Ihnen der Boxed-Kühler zu laut ist, macht es Sinn, eine Alternative zu kaufen. 

Es gibt zwei Arten der Luftkühlung: Top-Blow, also von oben herab und Tower-Kühler, deren Lüfter zur Gehäusefront zeigen und die die Luft nach hinten weiterleiten. Der Boxed-Kühler des Ryzen 5 5600X ist ein Top-Blow-Kühler. Vorteil dieser Bauart ist, dass sie die umliegende Elektronik des Mainboards etwas mitkühlt.

Tower-Kühler bieten meist eine bessere Kühlleistung des Prozessors. Allerdings müssen Sie die Höhe des Arbeitsspeichers beachten. Einige Tower-Kühler ragen über die RAM-Steckplätze. Wenn Sie Arbeitsspeicher nachrüsten wollen, kann es passieren, dass Sie erst den Kühler ausbauen müssen, um an die Steckplätze zu gelangen. 

Weil wir keine Lust auf die Querelen haben und das Gehäuse genug Platz bietet, entscheiden wir uns für eine All-in-One-Wasserkühlung. Wieder gilt es zu beachten, dass der Kühler auf den Sockel passt. Zur Erinnerung: Bei uns war das AM4. 

Für uns eignet sich die Wasserkühlung Be Quiet Pure Loop 280 Millimeter. Sie kühlt den Prozessor dank 280-Millimeter-Radiator und zwei 140-Millimeter-Lüftern. Der Radiator findet in der Gehäusedecke Platz und stört die RAM-Steckplätze nicht. 

9. Die Extras

Wir haben nun alle essentiellen Teile zusammen. Natürlich sind in der Konfiguration noch nicht alle Steckplätze des Mainboards belegt. Zwar bietet das MSI MPG B650 CARBON WIFI Plus 7.1-Sound. Aber den Bedürfnissen von Musikern könnte das nicht reichen. Sie wollen eine professionelle Soundkarte an Bord haben. Hobby-Fotografen könnten einen integrierten Kartenleser verbauen.

Wer Bluetooth oder WLAN am Gaming-PC haben möchte, kann das ebenfalls mit entsprechen PCIe-Karten nachrüsten. Und wer einen DVD-, oder BluRay-Brenner im Computer haben will, kann auch den einbauen. Windows oder Linux lassen sich aber auch über USB-Schnittstelle installieren. Dafür brauchen Sie nur einen bootfähigen USB-Stick.

10. Das richtige Werkzeug

Ohne das richtige Werkzeug macht der Eigenbau keinen Spaß. Generell gilt, dass Sie selbst Hand anlegen wollen. Akkuschrauber sind tabu! Bei der Installation der M.2-SSDs brauchen Sie außerdem einen Feinmechanik-Schraubenzieher. Mit diesem Set sind Sie gut gewappnet.

Kein Muss, aber sicher ist sicher: Eine Antistatik-Matte hilft dabei, das die frischen Komponenten beim Einbau heil bleiben. Bevor Sie ans Werk gehen, sollten Sie sich entladen. Ein Griff an die Heizung genügt dafür. 

Wer keine Kabelbinder im Haus hat, will auch die bestellen. Sie helfen dabei, das Innere des Computers ordentlich zu halten.

Wenn Sie sich entscheiden, einen anderen Kühler zu verbauen, ist es nützlich, etwas Wärmeleitpaste im Haus zu haben – falls der erste Versuch schief gehen sollte. 

Den Prozessor befreien Sie Übrigens mit Isopropanol von der schmierigen Paste.

Und mit Druckluftspray entfernen Sie den Staub aus entlegensten Winkeln (hilft auch gegen Chipskrümel in der Tastatur).  

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