Galeria-Kaufhof: More than 70 branches to be continued | Money

Hoffnungsschimmer für die mehr als 12 800 Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof: Die neuen Eigentümer der insolventen Warenhauskette werden voraussichtlich mehr als 70 der 92 Filialen fortführen.

Das teilte Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus am Mittwoch in Essen mit. Diese Zahl ist demnach Teil der Investorenvereinbarung, die am Dienstag notariell beurkundet wurde.

Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus: „Wir können die große Mehrheit der Arbeitsplätze retten. Das sind viele Tausend Mitarbeiter, die auch künftig in ganz Deutschland für ihre Kunde das sein werden.“

Denkhaus weiter: „Ziel ist, dass mindestens 70 Filialen fortgesetzt werden können. Arbeitsplatzabbau ist leider erforderlich, das ist das weinen Auge. In Essen (Zentrale also) werden 450 Arbeitsplätze abgebaut, die Hälfte der Belegschaft. Für eine Insolvenzsituation gibt es ein sehr sozial verträgliches Paket mit einer Transfergesellschaft.“

Bei den neuen Eigentümern handelt es sich um ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und dem deutschen Unternehmer Bernd Beetz. Dies war bereits am Dienstag bekannt geworden.

Die unterzeichnete Vereinbarung über die Übernahme tritt jedoch nur dann in Kraft, wenn das Amtsgericht Essen und die Gläubigerversammlung dem von Denkhaus erstellten Insolvenzplan zustimmen. Wenn sie das nicht tun, kommt der Verkauf nicht zustande. Denkhaus will den Insolvenzplan bis Ende April vorlegen. Die Gläubiger kommen am 28. Mai in der Messe Essen zusammen, um darüber abzustimmen.

Das Insolvenzverfahren war in der vergangenen Woche eröffnet worden. Galeria hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Durch eine weitere Reduzierung der Anzahl der Filialen dürften Stellen wegfallen. Wie viele das sein werden, ist noch offen.

Reduzierung auf 20 Filialen?

Allerdings könnte es auf lange Zeit schlecht aussehen für die Warenhauskette. Das jedenfalls glaubt der Handelsexperte Prof. Jörg Funder: Zwar könnten vorläufig ein Großteil der 92 Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof weiterbetrieben werden.

Für die Zukunft sieht Funder allerdings schwarz: „Ich halte 20 Filialen für eine realistische Zahl. Alles, was darüber hinausgeht, ist ein Zugeständnis an den Insolvenzverwalter, damit man den Zuschlag bekommt und die Häuser für eine gewisse Zeit weiterbetreibt.“

Laut Funder benötigt Galeria Karstadt Kaufhof ein komplett neues Konzept. Ein zentrales Warenhausmodell mit 50 bis 60 Standorten sei schwierig.

source site