Bundeskanzler Olaf Scholz hat auf Schloss Elmau am Fuß des Wettersteingebirges seine Amtskollegen aus Frankreich, Italien, Japan, Kanada, dem Vereinigten Königreich, den USA sowie Vertreter der Europäischen Union begrüßt. Deutschland ist Gastgeber des Gipfels, weil es bis Ende 2022 die G-7-Präsidentschaft innehat. Die G-7-Gipfel finden jährlich statt, 2021 wurde in St. Ives in Cornwall getagt. Schloss Elmau war 2015 bereits einmal Schauplatz.
Tagung in der Idylle
Schloss Elmau ist ein Fünf-Sterne-Hotel, das auf rund 1000 Metern Höhe nahe der Grenze zu Österreich liegt. Es wurde auch wegen seiner Abgeschiedenheit erneut als Tagungsort ausgewählt. Das Hotel wurde 1916 von dem Philosophen Johannes Müller erbaut. Nach einem Großbrand 2005 wurde es von einem Enkel Müllers wiedererrichtet und um einen Neubau erweitert, in dem die Gäste des G-7-Gipfels 2015 übernachteten. Damals gab es große Proteste. Wie der Tagungsort und der aktuelle Zustand der Welt zusammenpassen, und warum die G-7-Gegner beim Gipfel dieses mal kein Problem sein sollten – dazu hat sich der langjährige SZ-Chefredakteur Kurt Kister hier Gedanken gemacht (SZ plus). SZ-Oberbayernkorrespondent Matthias Köpf schildert den Ausnamezustand, den das Ereignis für die Region bedeutet, im Podcast Auf den Punkt.
Kuckuck!
Für die Ehefrauen der Staatschefs gibt es das traditionelle Partnerprogramm. Amelie Derbaudrenghien, Britta Ernst, Carrie Johnson und Brigitte Macron (von links) genießen zusammen auf der Elmau Alm in den Bergen die Sonne und das schöne Wetter.
Mit Schirm, Sonnenschutz und Parolen
Demonstrierende machen sich mit einem Sonnenschirm und vielen Forderungen zum Protest auf in Richtung Schloss Elmau. Sie waren zunächst mit dem Fahrrad in Garmisch-Partenkirchen aufgebrochen. Damit sie jedoch einigermaßen in die Nähe des Gipfeltreffens kommen konnten, mussten sie ihre Fahrräder zur Seite stellen und in die drei, offenbar von der Polizei angemieteten Busse umsteigen. Ob Scholz, Macron oder Johnson Notiz von der Demo nahmen, darüber kann man nur spekulieren. Geschätzte 800 Meter Luftlinie trennten die rund 50 Demonstranten vom Schloss.
Auf den Punkt
Es ist Tradition, dass die Teilnehmenden des Gipfeltreffens gemeinsam auf einem Foto abgelichtet werden. Hier wird nichts dem Zufall überlassen: Premierminister Boris Johnson wird für das sogenannte Familienfoto der Staats- und Regierungschefs der G 7 und der Partnerländer auf seinen Platz verwiesen.
Arbeitssitzung mit Wolodimir Selenskij
Bei der vierten Arbeitssitzung der G 7 wurde der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij virtuell zugeschaltet.
Bilaterale Gespräche im Grünen
Bundeskanzler Olaf Scholz und der kanadische Premierminister Justin Trudeau lächeln während ihres bilateralen Treffens auf dem G-7-Gipfel in Elmau.
Per Hubschrauber zum Gipfeltreffen
Die Teilnehmer des G-7-Gipfels dürften sich der Aussicht erfreuen. Mit dem CH-53-Hubschrauber der Bundeswehr werden sie zu und von den Treffen im Schloss Elmau gebracht. Welcher der Gäste wohl in diesem Flug sitzt, während der Helikopter an Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze vorbeizieht?
Protest am Berg
Während die einen an der Bergkulisse vorbei fliegen, nutzt Grennpeace die Waxensteine und projiziert in den frühen Morgenstunden “G7: End Fossil Fuels Now” auf das Massiv.
Bitte lächeln
Die Teilnehmer am G-7-Gipfel in Elmau bei der Aufstellung zum Gruppenfoto.
Spaziergang an der frischen Luft
Nachdem sie für das G-7-Gruppenbild posiert haben, verlassen Emmanuel Macron, US-Präsident Joe Biden, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Kanadas Premierminister Justin Trudeau das Schloss Elmau für einen kurzen Gang in der frischen Luft.
Frauenrunde
Das traditionelle G-7-Partnerprogramm findet in diesem Jahr in einer eher kleinen Runde statt und ist rein weiblich: Gastgeberin Britta Ernst, die Frau von Bundeskanzler Olaf Scholz, Brigitte Macron, die Ehefrau des französischen Präsidenten, Boris Johnsons Ehefrau Carrie und Amélie Derbaudrenghien, die Frau von EU-Ratspräsident Charles Michel. Auf dem Programm für die Damen stehen zur Region passende Aktivitäten: Nordic Walking mit den Skistars Christian Neureuther und dessen Schwiegertochter Miriam, Gespräche mit Forschern von Deutschlands höchstgelegener Umweltforschungsstation im Schneefernerhaus und ein Treffen mit einer Geigenbaumeisterin aus dem nahen Mittenwald.
Pappmaché-Köpfe gegen die Politik der Großen
Während sich die G-7-Staatschefs im Schloss Elmau treffen, haben sich Aktivisten von Oxfam große Pappmaché-Köpfe der G 7 aufgesetzt und grillen eine Erde aus Papier am Spieß.
Peace-Zeichen am Berg
In einer Felswand unterhalb des Waxensteins bei Garmisch-Partenkirchen haben Greenpeace-Aktivisten auf 1.600 Metern Höhe ein Friedenssymbol aus mehr als 300 brennenden Kerzen platziert. Sie wollen damit an die Staats- und Regierungschefs appellieren, den Ausstieg aus der fossilen Energie zu beschleunigen, um den Klimaschutz voranzubringen und eine friedlichere Welt zu ermöglichen, sagt eine Greenpeace-Sprecherin der dpa.
Erst die Kühe, dann die Staatenlenker
Kühe spielen in der bayerischen Landwirtschaft immer noch eine wichtige Rolle. Viele von ihnen dürfen den Sommer auf Weiden in den Bergen verbringen, doch auf die müssen sie erst einmal kommen. Rund 130 Kühe hatten auf dem Weg ins Sommerquartier dabei am Freitag ein wohl einmaliges Erlebnis: Sie durften den für den Gipfel eigens asphaltierten temporären Hubschrauberlandeplatz queren, auf dem die Staatsgäste landen sollen. Zahlreiche Treiber begleiteten die Kühe auf dem Weg zur Wettersteinalm. Normalweise darf den vier Quadratkilometer großen Sicherheitsbereich um den Tagungsort seit einiger Zeit nur betreten, wer eine Akkreditierung hat.
Einfahrt nur für Berechtigte
Die Verkehrskontrollen rund um den G7-Gipfel auf Schloss Elmau in Garmisch-Partenkirchen laufen aus Sicht der Polizei nach kleineren Anfangsschwierigkeiten weitgehend problemlos. Die Polizei hat rund um Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald Kontrollstellen eingerichtet, unter anderem auf der Autobahn. Autofahrer, die nur durch die Region fahren wollen, werden abgehalten und umgeleitet. Nur noch Menschen mit einem “berechtigten Interesse” sollen sich in der Region aufhalten.
Gesperrte Bahnstrecke
Behindert wird der Verkehr in der Gipfelregion nicht nur durch die Sicherheitskontrollen. Die Bahnstrecke zwischen Oberau und Garmisch-Partenkirchen ist nach einem Zugunfall immer noch gesperrt. Am 3. Juni war auf der eingleisigen Strecke ein Regionalzug entgleist, der auf dem Weg von Garmisch-Partenkirchen nach München war. Vier Frauen sowie ein 13-Jähriger starben, die Betroffenheit über das Unglück war in der ganze Region sehr groß (SZ plus). An der Unfallstelle müssen die Schienen auf mehreren hundert Meter instand gesetzt und rund 500 Schwellen erneuert werden. Diese Arbeiten laufen noch. Zwischen Oberau und Garmisch-Partenkirchen müssen die Fahrgäste deshalb in Busse umsteigen. Von nicht zwingend erforderlichen Zugfahrten im Bereich Werdenfels rät die Bahn aktuell generell ab.
Auf unbekanntem Terrain
Rund um den Gipfel sind nicht nur einheimische Polizisten im Einsatz, sondern auch Bundeswehreinheiten und Polizeikräfte von außerhalb Bayerns. Die Sprecherin des Planungsstabs, Carolin Englert, spricht von einer “vierstelligen Zahl” an Polizisten aus anderen Bundesländern. Für den gesamten Gipfel ist insgesamt ein gewaltiger logistischer Aufwand nötig (SZ plus).
Vorgezogener Ladenschluss
Wegen des G-7-Gipfels schließen zahlreiche Geschäfte und Gaststätten in Garmisch-Partenkirchen. Der Frust über die Belastungen durch den Gipfel ist riesig in dem Touristenort (SZ plus). Einige Lokale hatten schon am Samstag, einen Tag vor Gipfelbeginn, geschlossen und ihre Außenbereiche abgesperrt.
Container als Schutz fürs Geschäft
Beim letzten G-7-Treffen auf Elmau vor sieben Jahren gab es große Absperrungen und Barrikaden. Dieses Mal ist das bisher nicht so. Ein Auktionshaus, das sich auf Oldtimer spezialisiert hat, fuhr allerdings schwerere Geschütze auf: Es ließ Schiffscontainer vor seinen Schaufenstern positionieren, um die Autos zu schützen.
Wenig los im Protestcamp
Wie viele G-7-Gegner werden kommen? Wie entschlossen werden diese auftreten? Diese Fragen hatten sich viele Menschen in Garmisch-Partenkirchen bang gestellt. In der Vergangenheit waren Einwohner, die den G-7-Gegnern ihre Flächen zur Verfügung gestellt hatten, mitunter angefeindet worden. Bis Samstag blieb die Zahl der Protestcampler allerdings übersichtlich.
Über den Gipfeln ist Ruh
Ein Vorteil hat der G-7-Rummel: Denjenigen, die ihm entfliehen können, bieten die Berge rund um Garmisch-Partenkirchen in diesen Tagen ungewohnte Ruhe. Der Blick auf die Höhen des Karwendels (im Bild links) und des Wettersteins lässt sich selten so entspannt genießen.
Plakate in der Innenstadt
Wie in München zog es die G-7-Gegner in Garmisch-Partenkirchen am Samstag in die Innenstadt. Aktivisten errichteten dort ein Protestplakat. Der Gipfel beginnt mit Beratungen zur weltwirtschaftlichen Lage, dem Klimaschutz und die Außen- und Sicherheitspolitik mit den Sanktionen gegen Russland.
Radpatrouille in der Fußgängerzone
Die Innenstadt von Garmisch-Partenkirchen ist Fußgängerzone. Während des G-7-Gipfels sind dort allerdings auch Gefährten mit Gefährten anzutreffen: Polizisten auf Rädern. Am sonnigen Samstag unternahmen die Beamten eine Probefahrt.
Herausgeputzt für den Anlass
So ein G-7-Gipfel ist auch für die Sicherheitskräfte ein besonderer Einsatz – wie sich am Ärmel dieses Aufsehers ablesen lässt.