FC St. Pauli follows Holstein Kiel in the Bundesliga: promotion through victory

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Fabian Hürzeler blieb in seinem Element. Er coachte, er forderte, er feuerte an – dabei stand es Mitte der zweiten Halbzeit 3:0 für seinen FC St. Pauli gegen den VfL Osnabrück. Hürzeler, 31 Jahre alt, gilt als Perfektionist. Doch dann nahm der Trainer endlich Platz, wechselte seine Bankdrücker ein und genoss: „St. Pauli, we love you“, ein Stadion feierte seinen Aufsteiger. Ungeschlagen in der Vorrunde, beste Heimelf, zuletzt ein paar Mal gestolpert, aber wieder aufgestanden: Auch mental war Hürzelers Team stabil.

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Zum ersten Mal seit 2009/2010 wird der Stadtteilklub wieder die Bundesliga bereichern mit einem Fußball, den Hürzeler designed hat. St. Paulis 19. Saisonsieg und die Folgen brachten Ekstase ans Millerntor, während sich Fortuna Düsseldorf auf die Relegation vorbereiten kann. Der 34. Spieltag wird das lange spannende Aufstiegsrennen der zweiten Liga nicht mehr beeinflussen.

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Nach sieben Minuten stand die Tür zur Bundesliga weit offen. Oladapo Afolayan schob den Ball infolge Lars Ritzkas Zuspiel über die Linie – 1:0 für St. Pauli, und weil Hürzelers Team schwungvoll anknüpfte, wies einiges auf einen entspannten Nachmittag hin. Doch Osnabrück wehrte sich und kam dem Gehäuse der Hamburger Mitte der zweiten Halbzeit zweimal bedrohlich nahe.

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Braunschweig rettet auch Kaiserslautern

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Der schon feststehende Absteiger wollte sich nichts nachsagen lassen, verzichtete aufs Anlaufen und geordneten Spielaufbau, verteidigte dafür tief und versuchte es mit langen Pässen. Das genügte, um St. Pauli zu verunsichern – und auch die 30.000 Menschen am ausverkauften Millerntor, die, zumindest die St.-Pauli-Fans, zunehmend unruhiger wurden: Da keimte wieder die schon seit Wochen zu spürende Last, den Aufstieg noch aus den Händen gleiten zu lassen.

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So schien St. Paulis tempo- und ideenloses Ballgeschiebe der ersten Halbzeit eher Ratlosigkeit als Matchplan zu sein, und weil der zweite Treffer ausblieb, hielt sich die Spannung. Nach der Pause zielstrebiger und schneller in den Ballpassagen, igelte sich St. Pauli in der Osnabrücker Hälfte ein und belohnte sich mit dem 2:0 in der 58. Minute – diesmal schob wieder Afolayan nach Johannes Eggesteins Querpass ein.

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The fans in the stadium in Hamburg were prepared for the promotion.dpa

Afolayan, der Beste des Nachmittags, flankte wenig später auf Spielmacher Marcel Hartel, nicht gerade als Kopfball-Biest bekannt, und mit seinem 3:0 in der 67. Minute war alles entschieden. Trotz des 1:3 von Lars Kehl, das noch fiel, hieß es: Fertigmachen zum Feiern für eine sicher lange Nacht rund um die Reeperbahn.

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Eintracht Braunschweig sicherte sich derweil im Duell mit dem direkten Konkurrenten SV Wehen Wiesbaden den vorzeitigen Klassenverbleib. Die Mannschaft von Trainer Daniel Scherning setzte sich vor heimischer Kulisse mit 1:0 (1:0) gegen den Aufsteiger aus Hessen durch und bewahrte damit auch den 1. FC Kaiserslautern vor dem Abstieg. Thorir Helgason (22.) bescherte Braunschweig mit seinem Treffer den entscheidenden Sieg am vorletzten Spieltag. Mit nun 38 Punkten können die Niedersachsen ebenso wie Kaiserslautern mit 36 Punkten bereits für die nächste Zweitligasaison planen. 

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Thorir Johann Helgason bejubelt seion Tor für Braunschweig.
Thorir Johann Helgason celebrates his goal for Braunschweig.dpa

Wiesbaden kann die beiden Teams mit 32 Zählern auf dem Konto nicht mehr einholen und muss als Tabellensechzehnte auch um die Relegation bangen. Denn der direkte Wiederabstieg ist noch möglich, auf Platz 17 lauert mit nur einem Punkt Abstand Hansa Rostock. Am letzten Spieltag empfängt Wehen den FC St. Pauli.

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In einer intensiven Partie drängte vor allem Braunschweig auf den ersten Treffer. Nach einer Ecke gelang es Wiesbaden nicht, den Ball richtig zu klären. Helgason stocherte den Ball schließlich über die Linie. Auch nach der Pause schenkten sich die beiden Teams zunächst nichts und suchten jeweils den Weg nach vorne. Nach einer Verletzung von Marvin Rittmüller musste Braunschweig, das nicht mehr wechseln durfte, die letzten Minuten in Unterzahl überstehen.

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Hannover 96 beendete unterdessen die Erfolgsserie des Karlsruher SC. Nach sieben Spielen ohne Niederlage verlor der KSC etwas unglücklich mit 1:2 (1:1) gegen die Niedersachsen und steht mit 52 Punkten nur noch wegen der besseren Tordifferenz weiter vor 96 auf Tabellenplatz fünf der zweiten Bundesliga. 

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Hannovers Andreas Voglsammer (19. Minute) und Marcel Halstenberg (65.) trübten mit ihren Toren den Heim-Abschied des früheren Nationalspielers Lars Stindl und von KSC-Kapitän Jerôme Gondorf, die beide ihre Karriere nach dem letzten Spieltag am kommenden Wochenende beenden. Paul Nebel (44.) hatte in der abwechslungsreichen Partie zwischenzeitlich per Kopf den 1:1-Ausgleich für die Gastgeber erzielt.

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