Fahrbericht: BMW 750e xDrive : Dynamisch rollen

Fahrbericht: BMW 750e xDrive
Dynamisch rollen

BMW 750e xDrive

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Der neue 7er hat BMW einen großen Auftritt in der Luxusklasse beschert. Der elektrische i7 drückte Diesel
-und Benziner der Generation G70, insbesondere jedoch die Plug-in-Hybriden in den Hintergrund. Doch für
viele Kunden könnte der BMW 750e xDrive genau die rechte Wahl sein.

Einen Fehler macht BMW nicht mehr – in er Nobelliga einen Vierzylinder mit einem Elektromotor zu
kombinieren. Diesen Makel glich bereits die Vorgängergeneration G11 im Rahmen des Modellzyklusses aus
und dem folgt auch das Nachfolgemodell. Somit gibt es im 750e nicht nur Leistung satt, sondern auch den
von einigen Autoherstellern unterschätzen Image- und Klanggewinn, der gerade für die Kunden in der
Premiumliga so wichtig ist. Die Leistung, die der neue BMW 750e – obligatorisch ein xDrive-Allradler –
abliefert, ist auf dem Niveau ehemaliger V8-Topmodelle. Während der drei Liter große Reihensechszylinder
230 kW / 313 PS / 450 Nm als Basisantrieb zur Verfügung stellt, steuert das Elektromodul an der
Achtstufenautomatik weitere 145 kW / 197 PS / 450 Nm für den standesgemäßen Vortrieb bei. Macht bei
einem vollen Leistungsabruf mächtige 360 kW / 490 PS und ein maximales Drehmoment von 700 Nm. Der
Normverbrauch: 1,0 Liter auf 100 Kilometer – bei einem Plug-in-Hybriden allerdings berechnet mit
vollgeladenem Akkupaket im Unterboden.

Wem das nicht reicht: der stärkere Bruder BMW 760e mit Plug-in-Hybridantrieb verfügt über den gleichen
Elektromotor an der Achtgang-Automatik und ebenfalls Allradantrieb, jedoch einen leistungsstärkeren
Reihensechszylinder mit 380 kW / 380 PS / 520 Nm. Die Ausbeute der Gesamtleistung liegt somit mit 420
kW / 571 PS / 800 Nm auf dem Niveau des ehemaligen V12-Topmodells, der in der neue Modellgeneration
leider keinen Platz mehr fand. Braucht es nun den 760e oder reicht der 750e? Diese Frage ist leicht
beantwortet, denn der Schub, den bereits das Antriebsduett der schwächeren Version abliefert, ist mehr als
imposant und trotz des Leergewichts von knapp 2,5 Tonnen allemal dynamisch. Zugegeben könnte der
Klang des Sechszylinders imposanter sein und der Fahrer verschwendet keinerlei Gedanken daran,
gegebenenfalls doch in einem Acht- oder gar Zwölfzylinder zu sitzen. Doch bei 0 auf Tempo 100 in 4,8
Sekunden und einem heißen Zwischenspurt 80 auf 120 km/h in spektakulären 2,7 Sekunden durch den
Elektroboost kommen keine Wünsche nach einem Leistungsnachschlag aus. Die Höchstgeschwindigkeit:
250 km/h.

Dabei spielt das Luxusmodell aus Dingolfing jene Stärken aus, mit denen auch die anderen
Antriebsvarianten bis hin zum BMW i7 60 glänzen. Er ist lässig, er ist unglaublich souverän und bietet ein
Fahrwerk, das mit Luftfederung, adaptiven Dämpfern und einem exzellenten Geräuschniveau im Innern
nicht nur unter Komfortgesichtspunkten keinerlei Wünsche offenlässt. Eine Klasse für sich bleibt die präzise
und überaus anpassungsfähige Lenkung, die einen nennenswerten Anteil am Fahrspaß hat, den der BMW
750e xDrive trotz seines opulenten Übergewichts gerade auf Landstraßen verbreiten kann. Innen gibt es
klimatisierte Sitze, die vorne wie hinten jeden Kilometer zum Kurzurlaub werden lassen und ein
Komfortniveau, bei dem allenfalls noch die aktuelle Mercedes S-Klasse mithalten kann. Anders als die
Konkurrenz gibt es den BMW 7er auch als PHEV nur noch in der Version mit langem Radstand und mit
einem Gardemaß von 5,39 Metern. Das Panoramadach mit ausklappbarem Großbildschirm für die zweite
Reihe ersetzt das bei nur noch wenigen Kunden geliebte elektrische Schiebedach.

Für ein Auto, das so jung auf dem Markt noch einen ganzen Modellzyklus mit weiteren sechs Jahren
überstehen muss, könnten die gestochen scharfen Displays größer sein und ein Beifahrerdisplay, in dieser
Liga längst etabliert, fehlt etwas überraschend völlig. Auch die verschiedenen Fahrmodi, mitunter gekoppelt
an Themenwelten mit unterschiedlichen Ambientefarben, bleiben ebenso Geschmacksache wie die
kunterbunt zu illuminierende Lichtleiste, die sich bis in die Türen zieht. Ändert nichts daran: für den
Aufenthaltswert vorne wie hinten bietet der BMW 7er unabhängig von seiner Antriebsart eine glatte eins.
Bein-, Kopf- und Schulterfreit sind eine Klasse für sich und mit seinem 525 Liter großer Laderaum muss
kaum etwas zu Hause bleiben.

Dabei ist der BMW 750e xDrive gerade für die Kunden interessant, die nicht nur auf der Langstrecke Tempo
bolzen, sondern mit mäßigem Tempo in Großräumen oder gar der Innenstadt unterwegs sind. Denn mit
seinem prall gefüllten 18,7-kWh-Akku liegt die rein elektrische Reichweite bei über 80 Kilometern, ehe es
an den nächsten Ladestecker geht. Die maximale Ladeleistung liegt bei 7,4 kW – eine Schnellladefunktion,
wie diese beispielsweise Mercedes anbietet, offeriert die mindestens 123.500 Euro Luxuslimousine aus
Dingolfing nicht. Viel Geld für jede Menge Luxus und noch mehr Fahrfreude. Wer die immer noch
überraschend lange Aufpreisliste bemüht, hat wohl keine Probleme, den Kaufpreis des Plug-in-Hybriden
bereits in der Basisversion des 750ers auf weit über 150.000 Euro zu drücken. Der etwas stärkere BMW
760e xDrive startet sogar erst bei 144.000 Euro.

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