Explosion in russischer Militär-Fabrik – Ukraine will Drohnen herstellen

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Russland greift die Ukraine vielerorts mit Raketen an. Die Ukraine will eigene Drohnen entwickeln. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

  • Waffen für die Ukraine: EU soll schneller Artilleriegeschosse liefern
  • Eigene Produktion: Selenskyj gründet Drohnen-Abteilung für den Krieg
  • Russlands Verluste im Ukraine-Krieg: Kiew veröffentlicht aktuelle Zahlen
  • Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland und Ukraine sowie ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 7. Februar, 20.00 Uhr: In einer Fabrik in der russischen Ischewsk, soll es zu einer Explosion gekommen sein. Auf Telegram und X (ehemals Twitter) wurden Videos verbreitet, die eine riesige Explosion in der Stadt zeigen. Bei der Fabrik soll es sich um die Wotkin-Fabrik handeln, berichtet Ukrainska Pravda. Dort würden Produkte für militärische und zivile Zwecke hergestellt.

Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete, dass die Explosion durch Tests von Raketentriebwerken entstand. Von der Redaktion lassen sich diese Angaben nicht überprüfen. Nach der Explosion soll außerdem zu einem Großbrand in der Fabrik gekommen sein.

Zwei Verletzte nach Angriffen auf die russische Stadt Belgorod

Update vom 7. Februar, 19.25 Uhr: In der russischen Stadt Belgorod sollen zwei Personen durch ukrainische Raketen verletzt worden sein, teilte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, auf Telegram mit. Von den beiden Männern sei einer aufgrund von Verletzungen durch Splitter ins Krankenhaus gebracht worden. Außerdem soll es zu Schäden an einem Industriebetrieb, Fenstern und Fahrzeugen gekommen sein, teilt die dpa mit.

Russland berichtete zudem, dass es mehrere ukrainische Raketen abgefangen hätte. Die Ukraine könne mit dem Angriff auf schwere Raketenangriffe durch Russland reagiert haben. Bei diesen soll es zu Todesfällen und mehreren Verletzten gekommen sein.

Ukraine will eigene FPV-Drohnen im Ukraine-Krieg herstellen

Update vom 7. Februar, 18.20 Uhr: Die Ukraine soll in den nächsten Wochen Verträge zur Herstellung von FPV-Drohnen unterzeichnen. FPV-Drohnen sind unbemannte Flugobjekte, die über eine Kamera Echtzeitbilder an den Piloten liefert. Die ukrainischen Drohnen sollen demnach ähnlich zu russischen Lancet-Drohnen sein, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Mykhailo Fedorow, im „Business Breakfast“ von Forbes.

Die Ukraine kündigt die Produktion von „First-Person-View“-Drohnen an. © IMAGO/Stanislav Krasilnikov/SNA

Die Drohnen sollen im Ukraine-Krieg Bereiche abdecken, die mit einem Hubschrauber nicht erreichbar sind. „Im 20-km-Bereich haben wir viele Hubschrauber da draußen. Aber wir müssen auf 40 km zuschlagen“, so Fedorow. Die Produktion solcher Drohnen könne in den nächsten zwei Monaten beginnen. Konkrete Daten könne Fedorow zwar nicht nennen, aber er gehe davon aus, „dass innerhalb von zwei Monaten in der russischen Öffentlichkeit Informationen darüber auftauchen werden, wie ihre Panzer brennen“.

Ukraine fordert schnellere Waffenlieferungen aus der EU

Update vom 7. Februar, 17.10 Uhr: Die Ukraine hat die Europäische Union am Mittwoch aufgefordert, schneller mehr Artilleriegeschosse für die Abwehr der russischen Angriffe zu liefern. Die Lieferung von Artilleriegeschossen sei eine Priorität für die Ukraine, betonte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba bei einem Besuch des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in Kiew und forderte, die Europäer sollten sich verpflichten, der Ukraine zu helfen, „egal was es kostet“ und „so lange wie nötig“.

Russland benutzte wohl auch Raketen aus Nordkorea für Angriff auf die Ukraine

Update vom 7. Februar, 15.45 Uhr Russland hat bei seinen Angriffen auf ukrainische Städte am Mittwoch offenbar erneut nordkoreanische Raketen eingesetzt. Das teilte der frühere Berater des ukrainischen Innenministeriums Anton Gerashchenko mit Verweis auf den Chef der regionalen Polizei in Charkiw auf X mit. „Am Ort des Einschlags gesicherte Metallfragmente würde darauf hinweisen, dass es sich um nordkoreanische HVASON 11GA (KN-23)-Raketen handelt“, heißt es in dem Beitrag. Bereits in den vergangenen Monaten gab es immer wieder offizielle Berichte vom Einsatz von nordkoreanischer Raketen durch Russland.

Update vom 7. Februar, 15.05 Uhr: Die russischen Streitkräfte setzten im Krieg gegen die Ukraine verstärkt auf den Einsatz iranischer Kamikaze-Drohnen. Von Hackern veröffentlichte Dokumente könnten nun Aufschluss geben, wie viel Russland für eine Shahed-Drohne zahlt.

Ukrainisches Parlament erleichterte militärische Mobilmachung für Krieg gegen Russland

Update vom 7. Februar, 14.55 Uhr: Das ukrainische Parlament hat am Mittwoch in erster Lesung einem Gesetzentwurf für eine erleichterte militärische Mobilmachung bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zugestimmt. Insgesamt stimmten 243 Parlamentarier für den Gesetzentwurf, deutlich mehr als für die erforderliche Mehrheit von 226 Stimmen erforderlich, wie mehrere Abgeordnete in Online-Netzwerken mitteilten.

Der Entwurf sieht unter anderem eine Vereinfachung des Einberufungsverfahrens und neue Strafen für Kriegsdienstverweigerer vor. Gleichzeitig beschränkt der Text den derzeit zeitlich unbegrenzten Kriegsdienst auf 36 Monate. Bis das Gesetz in Kraft tritt, könnten jedoch Wochen vergehen. Für seine endgültige Verabschiedung im Parlament sind weitere Debatten, Änderungsvorschläge und eine Abstimmung in zweiter Lesung erforderlich.

Ukraine meldet „massiven“ Angriff von Russland – Fünf Menschen getötet

Update vom 7. Februar, 13.50 Uhr: Bei einem „massiven“ russischen Angriff mit Dutzenden Raketen und Drohnen auf die Ukraine sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens fünf Menschen getötet worden. Dutzende Menschen seien verletzt worden, hieß es am Mittwoch von Beamten in Kiew. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb im Onlinedienst Telegram von einem „weiteren massiven Angriff auf unser Land“. Sechs Regionen seien ins Visier genommen worden. Die Angriffe erfolgten inmitten eines Besuchs des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in Kiew.

„Der Feind hat mehrere Angriffe auf das Territorium der Ukraine ausgeführt und dabei verschiedene Mittel des Luftangriffs eingesetzt – Angriffsdrohnen, Marschflugkörper, ballistische Raketen und Flugabwehrraketen“, erklärte der ukrainische Oberbefehlshaber Walery Saluschny. Seinen Angaben zufolge feuerte Russland am Morgen insgesamt 44 Raketen und 20 Drohnen ab. 29 der Raketen und 15 der Drohnen seien von der Luftabwehr abgefangen worden.

Nach Angaben der örtlichen Behörden wurden in der ukrainischen Hauptstadt vier Menschen getötet, als im Süden Kiews Trümmerteile auf einen Wohnblock fielen. Dies löste ein Feuer auf mehreren Etagen aus. Rauch stieg aus den zerstörten Fenstern auf. Rund 60 Menschen wurden nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko evakuiert.

Deutschland und Ukraine setzen Gespräche über Sicherheitspartnerschaft fort

Update vom 7. Februar, 12.05 Uhr: Offenbar plant der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj einen Besuch bei der Münchner Sicherheitskonferenz unter strengen Sicherheitsmaßnahmen.

Update vom 7. Februar, 10.55 Uhr: Die Gespräche über eine Sicherheitspartnerschaft zwischen Deutschland und der Ukraine kommen nach Angaben aus Kiew voran. Er sei von Jens Plötner, dem Berater des Bundeskanzlers für Außen- und Sicherheitspolitik, bei einem Telefonat über Fortschritte der Verhandlungsteams informiert worden, schrieb der Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Andrij Jermak, am Mittwoch in seinem Blog beim Nachrichtendienst Telegram. Medien hatten zuvor bereits berichtet, dass ein entsprechendes Dokument noch im Februar unterschrieben werden soll.

Die Ukraine sucht angesichts des nunmehr fast zwei Jahre währenden russischen Angriffskriegs international nach Partnern für mehr Sicherheit. Der schon vorher von Kiew angestrebte Beitritt zur Nato hat dabei nach Regierungsangaben Priorität, ist allerdings wohl frühestens nach Kriegsende realisierbar.

Update vom 7. Februar, 9.40 Uhr: In der ukrainischen Hauptstadt Kiew gab es nach Darstellung von Bürgermeister Vitali Klitschko Stromausfälle, nachdem zwei Hochspannungsleitungen durch abstürzende russische Raketentrümmer beschädigt worden waren. Auch die Heizungsversorgung am linken Ufer des Dnipro sei betroffen. Einsatzkräfte rückten demnach aus, um Feuer zu löschen, darunter in einem Wohnhaus mit 18 Stockwerken. Aus dem Apartmentgebäude sei auch eine verletzte schwangere Frau ins Krankenhaus gebracht worden, teilte Klitschko bei Telegram mit.

Laut Flugabwehr wurden am Morgen allein in Kiew und Umgebung etwa 20 russische Marschflugkörper abgeschossen. Sie waren demnach von russischen strategischen Tupolew-Bombern Tu-95MS abgefeuert worden. Erneut wurden auch Drohnen abgeschossen, wie die Luftstreitkräfte mitteilten. Betroffen von den Angriffen waren zudem andere Regionen der Ukraine, darunter Charkiw im Osten und das Gebiet Lwiw (Lemberg) im Westen.

Ukraine-Krieg: Ein Toter durch russische Angriffe

Update vom 7. Februar, 8.25 Uhr: Bei einem russischen Luftangriff auf die Ukraine ist ukrainischen Angaben zufolge ein Mensch im Süden des Landes getötet worden. Russland habe am frühen Mittwochmorgen einen Angriff mit Marschflugkörpern auf die Ukraine gestartet und die Geschosse in Richtung Kiew und andere Regionen abgefeuert, erklärte die Luftwaffe.

Der Bürgermeister von Mykolajiw im Süden des Landes, Oleksandr Senkewitsch, sagte, ein Mann sei an seinen schweren Verletzungen gestorben, nachdem bei dem Angriff Dächer von 20 Häusern abgetragen sowie Gas- und Wasserleitungen beschädigt worden seien.

Update vom 7. Februar, 7:00 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Militärangaben Kiew und andere Städte in der Ukraine mit Raketen angegriffen. In der Hauptstadt seien am Morgen zur Hauptverkehrszeit mehrere Explosionen zu hören gewesen, weil die Luftabwehr im Einsatz sei, teilte die ukrainische Luftwaffe mit.

Auch Kiews Bürgermeister Vitaly Klitschko erklärt auf dem Mitteilungsdienst Telegram, die Luftabwehrsysteme seien im Einsatz. Ob es Opfer oder Schäden durch den Angriff gibt, ist zunächst nicht klar. Reuters-Reporter berichteten, kurz vor sieben Uhr Ortszeit seien laute Detonationen zu hören gewesen. Im ganzen Land heulten ab etwa sechs Uhr am Morgen die Sirenen und warnten vor Luftangriffen. Der Gouverneur der Oblast Charkiw im Nordosten der Ukraine, Oleh Sinehubow, teilte mit, in der gleichnamigen Stadt seien Gebäude von russischen Raketen getroffen worden. Es handele sich nicht um Wohnhäuser. 

Schwere Kämpfe im Osten der Ukraine

Erstmeldung: Kiew – Keine große Bewegung im Ukraine-Krieg. Zuletzt schlugen die ukrainischen Truppen nach eigener Darstellung entlang der Fronten im Osten des Landes erneut zahlreiche russische Angriffe zurück. Die Schwerpunkte der russischen Attacken lagen nach Angaben des Generalstabs in Kiew bei Kupjansk, Bachmut und Awdijiwka. Auch südlich von Bachmut im Mittelabschnitt der Frontlinien wurden mehrere Vorstoßversuche der russischen Militärs gemeldet. In der täglich aktualisierten Liste Kiews zu Verlusten des russischen Militärs wurde die Zahl der außer Gefecht gesetzten russischen Soldaten am Dienstag mit rund 390.000 beziffert. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden. Eigene Verluste nennt die ukrainische Seite nicht.

Schwere Verluste für Russland: Kiew meldet neue Zahlen

  • Soldaten: 389.560  (+1020)
  • Panzer: 6365  (+17) 
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge: 11.857 (+35)
  • Artilleriesysteme: 9367 (+18)
  • Luftverteidigungsausrüstung: 665 (+1)
  • Flugzeuge: 332
  • Hubschrauber: 324
  • Drohnen: 7173
  • Marschflugkörper: 1848
  • Schiffe/Boote: 24
  • Automobilausrüstung und Tankwagen: 12.453 (+41)
  • U-Boote: 1
  • Sonderausstattung: 1496  (+10)
  • Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 6. Februar 2024. Die Angaben über Verluste Russlands stammen von der ukrainischen Armee. Sie lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg.

Kiew bildet eigene Drohnen-Truppe

Die Ukraine geht in der Kriegsführung neue Wege und hat nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj eine eigenständige Truppengattung namens „unbemannte Systeme“ ins Leben gerufen. Er habe bereits den entsprechenden Erlass unterzeichnet, berichtete Selenskyj am Dienstag in seiner allabendlichen Videoansprache. Die neuen Drohnen-Streitkräfte seien „keine Frage der Zukunft, sondern vielmehr etwas, das in naher Zukunft zu einem sehr konkreten Ergebnis führen sollte“. Drohnen hätten sich bei Kämpfen am Boden, in der Luft und zur See als wirksam erwiesen.

„Dank der Drohnen hat die Ukraine die Sicherheitslage im Schwarzen Meer wirklich verändert“, sagte Selenskyj. Durch den Einsatz der sogenannten Seedrohnen – unbemannte Boote mit großer Sprenglast – ist die russische Schwarzmeerflotte sowohl von der südukrainischen Küste als auch aus der Umgebung der Halbinsel Krim verdrängt worden. Auch in den Kämpfen entlang der Fronten wurden Drohnen vielfach eingesetzt, um den russischen Militärs schwere Verluste zuzufügen.

„Die Liste der Aufgaben ist nun klar: spezielle Stabsstellen für die Arbeit mit Drohnen, spezielle Einheiten, effektive Ausbildung, Systematisierung der Erfahrungen, ständige Skalierung der Produktion und Zusammenfassen der besten Ideen und der besten Spezialisten in diesem Bereich“, listete Selenskyj die nächsten Schritte auf. Dies sei jetzt eine Aufgabe für die Armee, das Verteidigungsministerium und die Regierung als Ganzes. (Red. mit Agenturmaterial)

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