Die irische Popsängerin Sinéad O’Connor ist tot – Kultur

Sinéad O’Connor ist im Alter von 56 Jahren gestorben. “Mit großer Trauer geben wir den Tod unserer geliebten Sinéad bekannt”, zitierte am Mittwochabend unter anderem die Irish Times die Familie der Sängerin. Über die Todesursache ist bislang nichts bekannt.

Die 1966 in Glenageary bei Dublin geborene Popsängerin feierte 1990 mit ihrer Coverversion des Prince-Songs “Nothing Compares 2 U” den Durchbruch. Im Laufe ihrer Karriere veröffentlichte O’Connor zehn Studioalben. Ihr 1990 erschienenes Album “I Do Not Want What I Haven’t Got” erhielt im März dieses Jahres eine Auszeichnung in der Kategorie “Classic Irish Album” bei den irischen RTÉ Choice Music Awards.

Als Teenager nahm O’Connor Anfang der 1980er-Jahre ihre ersten Songs auf und gründete die Band “Ton Ton Macoute”. Ihr erstes Solo-Album “The Lion and the Cobra” entstand, als sie hochschwanger mit ihrem ersten Kind war – es stürmte international die Hitparaden, brachte ihr eine Goldene Schallplatte ein und verkaufte sich 2,5 Millionen mal. Ihr Hit “Nothing Compares 2 U” rangierte im April 1990 auf Platz eins der Billboard-Charts.

Allerdings begleiteten auch psychische Erkrankungen O’Connors gesamtes Erwachsenenleben. So drohte O’Connor alle paar Jahre, sich vom Musikgeschäft zurückzuziehen. 2011 war ein besonders dramatisches Jahr, in dem sie Selbstmorddrohungen und verzweifelte Hilferufe twitterte. Wenige Monate später sagte sie ihre geplante Tour wegen einer manisch-depressiven Erkrankung ab. 2015 wurde O’Connor bewusstlos von der Polizei in einem Hotelzimmer nahe Dublin gefunden, nachdem sie eine Art Abschiedsbrief auf Facebook veröffentlichte.

Im vergangenen Jahr starb einer ihrer Söhne im Alter von 17 Jahren, wie die Irish Times berichtete.

Sinéad O’Connor hinterlässt drei Kinder.

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