Was europäische Autohersteller wirklich über das Verbot von Verbrennungsmotoren denken – Euractiv

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Die Ergebnisse der Europawahlen stellen das faktische EU-Verbot für neue Autos mit Verbrennungsmotor für 2035 in Frage. In Deutschland machten die konservativen Parteien CDU und CSU das Thema zum Wahlkampfthema und versprachen in ihrem Wahlprogramm, die Politik umzukehren.

Angesichts des Wahlsieges der Christdemokraten in Deutschland und der Erfolge ihrer EVP-Fraktion in ganz Europa gewinnt dieses Thema noch mehr an Bedeutung.

Doch liegt eine Aufhebung des Verbots wirklich im Interesse der europäischen Autobauer? Um das herauszufinden, hat Euractiv Autobauer kontaktiert und frühere öffentliche Stellungnahmen überprüft.

Für manche ist die Antwort ein klares „Nein“.

Auf die Frage, ob die Kommission das Verbot von Verbrennungsmotoren aufheben könnte, antwortete Céline Domecq, Leiterin des EU-Büros von Volvo Cars, letzte Woche während einer Pressekonferenz einer Nichtregierungsorganisation: „Wir hoffen, dass (die Kommission) das nicht tun wird. Das wäre schrecklich für OEMs wie uns, die bereits deutlich investiert haben, denn wir wissen, dass wir ohne ein klares Ziel im Jahr 2035 nicht da sein werden.“

Stellantis, dem Marken wie Fiat, Citroën und Peugeot, Lancia und Alfa Romeo sowie Opel gehören, wollte gegenüber Euractiv keinen Kommentar zum Verbrennungsmotor-Verbot abgeben. Doch ihr freimütiger CEO Carlos Tavares sagte im Februar, dass er das Verbot unterstütze.

Letzte Woche verteidigte auch die Plattform für Elektromobilität, zu deren Mitgliedern Renault zählt, das Verbot mit der Begründung, dass „ein ‚Rückwärtsgang‘ jetzt auch alle Industrieakteure erheblich bestrafen würde (…), die bereits in diesen Übergang investiert haben.“

Andere Autobauer begrüßen das Verbot zwar nicht ausdrücklich, erkennen aber den mittelfristigen Trend weg von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor an.

Volkswagen, zu dem auch Marken wie Audi, Skoda und Seat gehören, erklärte gegenüber Euractiv: „Wir sind davon überzeugt, dass die Zukunft der Mobilität elektrisch ist.“ Das Unternehmen sagte, es plane, „ab 2024-25“ in die letzte Generation von Autos mit Verbrennungsmotor zu investieren.

Mercedes-Benz räumte ein, dass „es klar ist, dass die Mobilität CO2-neutral werden muss“ – obwohl dies auch mit E-Fuels betriebene Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor umfassen könnte. Deutschland hat sich bei der Aushandlung der EU-CO2-Standards für Autos in letzter Minute eine Ausnahme für diese Technologie gesichert.

Einzig BMW sprach sich entschieden gegen das Verbot aus.

In einem Interview mit deutschen Medien im Mai nannte CEO Oliver Zipse das Verbot „naiv“ und sagte, dass „eine Anpassung (des Verbots) unvermeidlich“ sei.

Trotz dieser Vielfalt an Positionen kristallisierte sich ein klares Thema heraus.

Autohersteller, die der Umstellung auf die Elektromobilität aufgeschlossen gegenüberstanden, konzentrierten sich nicht auf Verbote, sondern auf die regulatorischen Rahmenbedingungen, die ihnen den Umstieg ermöglichen könnten – zum Beispiel die Fortsetzung der Verbraucherförderung, ein flächendeckendes Ladenetz und eine ausreichende Versorgung mit erneuerbarer Energie.

Mit diesen Themen lässt sich vielleicht keine Wahl gewinnen, aber sie könnten der nächsten Europäischen Kommission einen pragmatischeren Weg nach vorn weisen.

Zusätzliche Berichterstattung von Jonathan Packroff und Sarah N’tsia

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[Edited by Donagh Cagney/Zoran Radosavljevic]

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