Wahlen in Deutschland: Wer wird Angela Merkel ersetzen? Was du wissen musst

Wenn die deutschen Wähler am Sonntag zur Urne gehen, wird ein bekannter Name auf dem Stimmzettel fehlen.

Angela Merkel kandidiert nach 16 Jahren als Bundeskanzlerin nicht mehr zur Wiederwahl.

Stattdessen entscheiden die Wähler im wirtschaftsstärksten und bevölkerungsreichsten Land der Europäischen Union darüber, wie ein Deutschland nach Merkel aussehen soll. Und das Rennen um ihren Nachfolger, das sich zu einem engen Wettbewerb entwickelt, wird möglicherweise erst Tage oder Wochen nach den Wettkämpfen am Sonntag entschieden.

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Hier sind vier Dinge, die Sie über die Wahlen in Deutschland wissen sollten.

Es ist das Ende einer Ära

Merkels Abgang ist keine Überraschung. Die Kanzlerin hatte 2018 nach Rückschlägen für ihre CDU-Partei bei Landtagswahlen erstmals angekündigt, sich zum Ende ihrer aktuellen Amtszeit nicht wieder zur Wahl stellen zu wollen.

Merkel wuchs im damals kommunistischen Ostdeutschland auf. Sie promovierte in Chemie und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin bis zu den osteuropäischen Revolutionen 1989, die zum Zerfall des Eisernen Vorhangs führten. Sie trat in die Politik ein und wurde Beamtin der ersten demokratisch gewählten DDR-Regierung. Nach der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland 1990 wurde sie in den Bundestag gewählt.

Als Schützling des langjährigen Bundeskanzlers Helmut Kohl stieg Merkel auf und wurde die erste weibliche Vorsitzende ihrer Partei. Nachdem Merkel von 2002 bis 2005 an der Spitze der deutschen Opposition gedient hatte, schrieb sie nach den Wahlen 2005 Geschichte, indem sie zur ersten Kanzlerin des Landes ernannt wurde.

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Während ihrer Amtszeit, die Deutschland leitete, hat Merkel mit vier US-Präsidenten zu tun gehabt – George W. Bush, Barack Obama, Donald Trump und jetzt Joe Biden.

In diesem Aktenfoto vom 15. Juli 2021 trifft sich Präsident Biden mit Bundeskanzlerin Angela Merkel im Oval Office des Weißen Hauses in Washington.
(AP Foto/Evan Vucci, Datei)

Unter Merkels Aufsicht wurde Deutschland als De-facto-Führer der Europäischen Union bekannt, und die Kanzlerin wird wahrscheinlich als pragmatische Führerin in Erinnerung bleiben, die ihren Job durch politische Kompromisse behalten kann. Und Merkel – in Deutschland, Europa und weltweit – hat sich als ehrlicher Makler und verlässlicher Partner einen Namen gemacht.

Wer tritt an, um Merkel zu ersetzen?

Wie in den USA wird auch die deutsche Politik von zwei großen politischen Parteien dominiert. Das sind Merkels Partei, die Mitte-Rechts-CDU und die linksgerichtete Sozialdemokratische Partei (SPD). Die beiden Parteien haben Deutschland in den letzten acht Jahren in einer großen Koalition gesteuert.

Die CDU, die mit ihrer Schwesterpartei CSU auf einem Kombiticket fährt, hat Armin Laschet zu ihrem Kanzlerkandidaten ernannt. Laschet ist Landeshauptmann von Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland des Landes.

Kandidat der SPD ist der amtierende Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz, der inmitten einer wenig inspirierenden Kampagne und Laschet-Ausrutschern als Spitzenreiter im Rennen gilt.

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Im Gegensatz zu den USA gibt es in Deutschland auch zahlreiche andere politische Parteien, die an Größe und Einfluss gewachsen sind. Darunter auch die Grünen, deren Vorsitzende Annalena Baerbock auch Kanzlerkandidatin ist. Mit 40 Jahren ist sie die jüngste und einzige Frau unter den großen Kanzlerkandidaten. Der ehemalige Berufstrampolinist ist aber auch der einzige der drei, dem jegliche Regierungserfahrung fehlt.

Kandidaten für die bevorstehende Bundestagswahl nehmen am Donnerstag, den 23. September 2021, vor der Wahl am Sonntag an einer abschließenden Fernsehdebatte in Berlin teil.  Von links bis 4.v.l. Alice Weidel, Co-Vorsitzende der Partei Alternative für Deutschland (AfD);  Christian Lindner, Vorsitzender der FDP;  Markus Soeder, CDU-Chef und Bayerischer Ministerpräsident, und Armin Laschet, Vorsitzender der Deutschen Christlich Demokratischen Union.  Von rechts nach rechts Annalena Baerbock, Co-Vorsitzende der Grünen;  Olaf Scholz, Finanzminister und SPD-Kandidat, und Janine Wissler, Co-Vorsitzende der Linkspartei Die Linke.  (Tobias Schwarz/Pool über AP)

Kandidaten für die bevorstehende Bundestagswahl nehmen am Donnerstag, den 23. September 2021, vor der Wahl am Sonntag an einer abschließenden Fernsehdebatte in Berlin teil. Von links bis 4.v.l. Alice Weidel, Co-Vorsitzende der Partei Alternative für Deutschland (AfD); Christian Lindner, Vorsitzender der FDP; Markus Soeder, CDU-Chef und Bayerischer Ministerpräsident, und Armin Laschet, Vorsitzender der Deutschen Christlich Demokratischen Union. Von rechts nach rechts Annalena Baerbock, Co-Vorsitzende der Grünen; Olaf Scholz, Finanzminister und SPD-Kandidat, und Janine Wissler, Co-Vorsitzende der Linkspartei Die Linke. (Tobias Schwarz/Pool über AP)
(AP)

Was sind die wichtigsten Probleme?

Der Klimawandel hat in den letzten Jahren die politische Debatte in Deutschland dominiert, und die hat sich durch die verheerenden Überschwemmungen in diesem Sommer noch verstärkt. Die Dominanz des Themas hat es den Grünen ermöglicht, ihre Anziehungskraft bei den Wählern auszuweiten.

Während alle großen Parteien ihre Referenzen im Kampf gegen den Klimawandel betont haben, hat die Grüne Partei die aggressivste Plattform, um die Treibhausgasemissionen zu senken.

Auch wirtschaftliche Fragen und Meinungsverschiedenheiten über die Anhebung des Mindestlohns und des Rentensystems stehen im Mittelpunkt der Wahlen.

Anders als in den USA war die Außenpolitik im aktuellen Wahlkampf nur ein Nebengedanke. Während einer kürzlich im Fernsehen übertragenen Debatte wurde keine einzige Frage zu diesem Thema gestellt.

So funktioniert die Wahl

Die Deutschen wählen nicht wirklich Kanzler.

Stattdessen stimmen sie für einen lokalen Gesetzgeber und für ihre bevorzugte Partei ab.

Die Bundestagswahlen in Deutschland werden nach dem Verhältniswahlrecht durchgeführt, das heißt, der Stimmenanteil jeder Partei hängt direkt davon ab, wie viele Sitze sie im Parlament bekommen. Dieses Prinzip macht es einer Partei praktisch unmöglich, allein eine Regierung zu führen. Stattdessen müssen nach der Abstimmung Koalitionen gebildet werden, die oft mehr als zwei Gruppen umfassen.

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Sobald die Wahlergebnisse vom Sonntag vorliegen, beginnt ein neuer Wettlauf um die Bildung einer Regierungskoalition. Der Anführer dieser Koalition wird Kanzler.

Wegen der Coronavirus-Pandemie haben viele deutsche Wählerinnen und Wähler bereits vor der Wahl am Sonntag ihre Stimmzettel per Post abgegeben.

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