Ukrainer wegen „Spionage“ in Bulgariens größtem Kohlekraftwerk festgenommen – Euractiv

Ein 23-jähriger Mann mit ukrainischem Pass wurde in Bulgarien wegen des Verdachts der Spionage des größten staatlichen Kohlekraftwerks des Landes, Maritsa East 2, festgenommen.

Der stellvertretende Staatsanwalt Hristo Krastev, Sprecher der Staatsanwaltschaft in Sofia, sagte, die Staatsanwaltschaft habe am Mittwoch ein Verfahren gegen einen Ukrainer eingeleitet und ihn der Spionage beschuldigt.

Maritsa Ost 2 ist eine strategische Einrichtung des bulgarischen nationalen Sicherheitssystems und gewährleistet das Gleichgewicht des Elektrizitätssystems in Bulgarien und im Falle akuter Engpässe auf dem Balkan.

Der Ukrainer wurde auf dem Gelände der TPP-Anlage mit Drohnen, Mobiltelefonen, Kameras, zahlreichen SIM-Karten und Speicherkarten festgenommen.

„Ihm wird vorgeworfen, Informationen gesammelt zu haben, die ein Staatsgeheimnis darstellen, um sie einem fremden Land preiszugeben“, sagte Krastev. Die bulgarischen Behörden haben allerdings noch nicht bekannt gegeben, für welches Land die Spionage durchgeführt wurde.

Derzeit werden forensische Untersuchungen durchgeführt, um festzustellen, ob und was er gefilmt hat und ob die bei ihm gefundene Ausrüstung Staatsgeheimnisse enthielt.

Ziel der Ermittlungen ist es, festzustellen, ob es sich um ukrainischen Staatsbürger handelt oder ob es sich um russische Spionage handelt. Bulgarien hat Partner-Geheimdienste in EU- und NATO-Ländern um Informationen gebeten, ob der Festgenommene auf ihrem Territorium an Spionage beteiligt war.

„Der Mann hat ausgesagt. Er hat uns erzählt, wann er nach Bulgarien gekommen ist, woher er kam, was er getan hat, wen er getroffen hat. Diese Details werden jetzt überprüft“, sagte die Staatsanwaltschaft, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.

Die Inspektionen des weitläufigen Kraftwerks dauern an. Die Sicherheitsleute, die den Mann festgenommen haben, wurden verhört. Wie genau er in die Anlage eingebrochen ist, wird derzeit untersucht.

Staatsanwalt Krastev fügte hinzu, dass es bislang keine Informationen darüber gebe, dass dem Angeklagten von Personen innerhalb des TPP Maritsa East 2 geholfen worden sei.

Bulgarische Staatsanwälte untersuchen derzeit mindestens vier Explosionen in bulgarischen Rüstungsfabriken, die im letzten Jahrzehnt vom russischen Geheimdienst verübt wurden. Bulgarien ist einer der größten Waffenexporteure in die Ukraine und sein Stromnetz spielt eine Schlüsselrolle im Energiehaushalt der Nachbarländer.

(Krassen Nikolov | Euractiv.bg)

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