Als ich 37 Jahre alt war und die Mutter eines entzückenden Vierjährigen, dessen Leben sich um Peppa Pig, Pesto-Nudeln und Softplay drehte, diagnostizierte ein Psychologe bei mir eine „Alkoholkonsumstörung“.
Das klang gut, weil es medizinisch und behandelbar schien und nicht meine Schuld, wie eine Art Virus, den ich mir zufällig eingefangen hatte. Vor allem aber gefiel mir der Begriff, weil er nicht so beschämend klang wie das Wort „Alkoholiker“.
Im Gegensatz dazu war „Alkoholmissbrauchsstörung“ eine Diagnose, die ich akzeptieren konnte.