Österreichische Konservative werfen Gewessler Amtsmissbrauch vor – Euractiv

Die Österreichische Volkspartei (ÖVP/EVP) will gegen Umweltministerin Leonore Gewessler Strafanzeige wegen Amtsmissbrauchs erstatten, nachdem sie am Montag (17. Juni) im EU-Rat für das umstrittene Gesetz zur Wiederherstellung der Natur gestimmt hatte.

Gewessler, die grüne Umweltministerin in der österreichischen Koalitionsregierung, stimmte am Montag (17. Juni) für das umstrittene Naturwiederherstellungsgesetz der EU – das Gesetz wurde mit knapper Mehrheit angenommen.

Ihre konservativen ÖVP-Regierungspartner werden daraufhin Anzeige wegen Amtsmissbrauchs gegen sie erstatten.

„Die Volkspartei hat gegen Umweltministerin Gewessler Strafanzeige wegen Amtsmissbrauchs gestellt“, erklärte ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker am Montag in einer Stellungnahme.

Amtsmissbrauch ist ein zentraler Anklagepunkt im österreichischen Korruptionsgesetz und sieht eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis fünf Jahren vor. Wenn der verursachte Schaden 50.000 Euro übersteigt, erhöht sich die Freiheitsstrafe auf zehn Jahre.

Nach der Rechtsauffassung der ÖVP und des Verfassungsdienstes im Bundeskanzleramt war Gewessler rechtlich nicht befugt, dem Naturwiederherstellungsgesetz zuzustimmen.

Sie sei „nicht berechtigt, die Republik Österreich zu verpflichten“, teilte Bundeskanzler Karl Nehammer der belgischen EU-Ratspräsidentschaft vor der Abstimmung in einem Brief mit.

Die österreichische Staatsanwaltschaft muss nun entscheiden, ob sie den Fall aufgreift und vor Gericht eine Urteilsverkündung anstrebt.

Der Fall ist politisch brisant im Hinblick auf die für den 29. September angesetzten Parlamentswahlen in dem Land – nach fünf Jahren einer konservativ-grünen Regierungskoalition.

[Edited by Zoran Radosavljevic]

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