Mindestens 50 Tote bei Zugunglück im indischen Bundesstaat Odisha befürchtet

Laut indischen Nachrichtenberichten sind am Freitag in Indien im östlichen Bundesstaat Odisha zwei Züge entgleist. Bei einem Unfall, der das Land zutiefst erschütterte, kamen bis zu 50 Menschen ums Leben und Hunderte weitere wurden verletzt.

Amitabh Sharma, ein Sprecher des Eisenbahnministeriums, wurde von The Times of India mit den Worten zitiert, dass 10 bis 12 Waggons eines Zuges entgleist seien und dass einige der Trümmer dann auf ein nahegelegenes Gleis gelangten, wo sie von einem anderen Zug erfasst wurden.

Indische Nachrichtenberichte berichteten von erschütternden Szenen, als Teams von Rettungskräften mit Hunden und Schneidgeräten verzweifelt daran arbeiteten, Überlebende und Verletzte zu befreien, die im Zugwrack eingeschlossen waren.

Videoaufnahmen vom Unfallort zeigten fassungslose Zuschauer, und indischen Nachrichtenberichten zufolge seien mehr als 50 Krankenwagen sowie Ärzteteams zur Versorgung der Verletzten in der Gegend eingetroffen. Die Zahl der Toten wurde nicht bestätigt, den Berichten zufolge soll es sich jedoch um mindestens 50 Menschen handeln.

Der Chefsekretär von Odisha, Pradeep Jena, wurde von der Times of India mit den Worten zitiert, dass mindestens 550 Menschen verletzt worden seien.

Ashwini Vaishnaw, der Minister für Eisenbahnen, sagte auf Twitter, dass die National Disaster Response Force, eine spezialisierte Katastrophenschutzgruppe, zusammen mit Rettungskräften der Luftwaffe mobilisiert worden sei.

Der indische Premierminister Narendra Modi drückte auf Twitter sein Beileid aus. „Bekümmert über den Zugunfall in Odisha“, sagte er schrieb. „In dieser Stunde der Trauer sind meine Gedanken bei den Hinterbliebenen. Mögen sich die Verletzten bald erholen.“

In indischen Nachrichtenberichten heißt es, dass verzweifelte Angehörige, als sich die Nachricht von dem Absturz und die Zahl der Todesopfer verbreiteten, zum Bahnhof Howrah in Westbengalen gingen, wohin einer der Züge gefahren war, um sich über den Zustand ihrer Angehörigen zu informieren.

In Howrah sagte ein Mann, Sapan Chowdhury, gegenüber The Indian Express, er sei äußerst erleichtert, als er erfuhr, dass seine 23-jährige Tochter am Leben sei, obwohl sie durch Glasscherben verletzt worden sei.

Nach Angaben der Indian Railways befördern Indiens Eisenbahnen täglich mehr als 13 Millionen Menschen, doch das System ist durch jahrelange Vernachlässigung in Mitleidenschaft gezogen worden. Nach Angaben des National Crime Records Bureau des Landes gab es im Jahr 2014 mehr als 27.000 zugbedingte Todesfälle. Im Jahr 2012 zeichnete ein zur Überprüfung der Sicherheit des Schienennetzes eingesetzter Ausschuss „ein düsteres Bild unzureichender Leistung, die größtenteils auf schlechte Infrastruktur und Ressourcen zurückzuführen ist“.

Es empfahl eine Reihe dringender Maßnahmen, darunter den Ausbau der Gleise, die Reparatur von Brücken, die Beseitigung von Bahnübergängen und den Ersatz alter Waggons durch sicherere, die die Fahrgäste im Falle eines Unfalls besser schützen.

In den letzten Jahren wurde in Indien die Sicherheit der Passagiere bzw. deren Fehlen auf den Prüfstand gestellt. Im Jahr 2016 starben mehr als 140 Passagiere bei der Entgleisung von Reisezugwagen in der Nähe der Stadt Kanpur. In den Wochen nach diesem Unfall starben zwei weitere Menschen bei einer weiteren Entgleisung von Reisezugwagen auf demselben Streckenabschnitt.


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