Deutschland zieht Spott auf sich, weil es 5.000 Helme versprochen hat, um der Ukraine zu helfen

BERLIN – Nach wochenlanger Prüfung ihrer weniger als festen diplomatischen Haltung gegenüber Russland kündigte die Bundesregierung an, 5.000 Kampfhelme zu schicken, um der Ukraine bei der Verteidigung im Falle eines Angriffs Moskaus zu helfen.

„Das ist ein klares Signal: Wir stehen an Ihrer Seite“, sagte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht nach einer Bundestagssitzung am Mittwoch, bei der sie die Spende ankündigte.

Es wurde nicht als wohlwollende Geste aufgenommen, die Frau Lambrecht beabsichtigt haben könnte.

„Offensichtlich ist geplant, dass 5.000 ukrainische Soldaten über die Grenze rennen und den dort stationierten russischen Truppen Kopfstöße verpassen“, sagt die in der Ukraine geborene Autorin und ehemalige Politikerin Marina Weisband. schrieb auf Twitter.

„Kannst du noch peinlicher werden?“ getwittert Ruprecht Polenz, ein prominentes Mitglied der CDU von Angela Merkel. „Werden 5.000 Helme eine russische Invasion unwahrscheinlicher machen?“

Das deutsche Wort für Helme – Helme – war nach der Ankündigung auf Twitter im Trend, ein Zeichen für den Spott, mit dem viele die Spende betrachteten. Kritiker sahen darin ein weiteres Zeichen für die Zurückhaltung der deutschen Regierung in Bezug auf die wachsende Krise um die Ukraine, wo ihre Zurückhaltung, in Sicherheitsfragen in Europa eine Führungsrolle zu übernehmen, zu einer entgegenkommenderen Haltung gegenüber Russland geführt hat als die Vereinigten Staaten und andere europäische Mächte.

Deutschland ist, wie Europa insgesamt, beim Erdgas von Russland abhängig. Und einige Spitzenpolitiker haben davor gewarnt, russische Banken aus dem Swift-Zahlungsverkehrsnetzwerk, das weltweite Finanztransfers abwickelt, auszuschließen, weil dies den wirtschaftlichen Interessen Deutschlands schaden würde.

Deutschland hat darauf bestanden, keine Waffen an die Ukraine zu liefern, im Einklang mit einer langjährigen Politik, keine tödlichen Waffen in potenzielle Konfliktgebiete zu liefern. Sie hält auch eine Lieferung von neun Haubitzen aus der kommunistischen Ära von Estland in die Ukraine zurück. Die Bundesregierung hat kürzlich zugesagt, ein Feldlazarett in die Ukraine zu entsenden.

Der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andriy Melnyk, hatte in einem Zeitungsinterview erwähnt, dass das Land 100.000 Helme und antiballistische Westen brauche. Aber nachdem Deutschland seine Helmspende angekündigt hatte, nannte Herr Melnyk es „einen Tropfen auf den heißen Stein“.

Die vielleicht deutlichste Rüge kam von Vitali Klitschko, einem ehemaligen Boxchampion, der jetzt Bürgermeister der Hauptstadt Kiew ist. Im Gespräch mit der deutschen Boulevardzeitung Bild sagte Herr Klitschko: „5.000 Helme sind ein absoluter Witz. Welche Unterstützung werden sie als nächstes senden? Kissen?“


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