Deutschland hält 14. Russland-Sanktionspaket der EU auf – Euractiv

Die Europäische Union hat es am Freitag (15. Juni) nicht geschafft, sich auf ein 14. Sanktionspaket gegen Russland zu einigen, sagten EU-Diplomaten. Deutschland schwankte indes in der Frage, inwieweit EU-Unternehmen für Verstöße gegen Sanktionen zur Verantwortung gezogen werden.

Vertreter der 27 EU-Länder debattieren seit mehr als einem Monat über ein Maßnahmenpaket, das unter anderem ein Verbot der Umladung russischen Flüssigerdgases sowie einen Plan beinhaltet, EU-Betreiber für Sanktionsverletzungen durch Tochtergesellschaften und Partner in Drittländern verantwortlich zu machen.

Die EU-Botschafter hätten das Thema eigentlich am Freitagabend diskutieren und entscheiden sollen, doch das Thema Sanktionen wurde im letzten Moment von der Tagesordnung genommen. Das nächste Treffen der Botschafter ist für Mittwoch geplant.

Das Treffen am späten Freitag sollte zu einer Einigung vor einer Ukraine-Friedenskonferenz führen, die an diesem Wochenende in der Schweiz stattfindet.

Ungarn, Russlands engster Verbündeter in der EU, hatte sich zuvor zurückgehalten, schien nun aber bereit, das Sanktionspaket zu akzeptieren, das die Einstimmigkeit der EU erfordert.

EU-Diplomaten sagten jedoch, Deutschland habe Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen der Klausel über Tochtergesellschaften und Partner in Drittländern auf seine Industrie geäußert.

Im Rahmen des Sanktionspakets sollte die EU außerdem Schiffe, die zu Russlands Kriegsanstrengungen beigetragen haben, aus ihren Häfen verbannen.

Dazu könnte beispielsweise der Transport von Gütern gehören, die für Russland erhebliche Einnahmen generieren, von Gütern oder Technologien, die im Verteidigungs- und Sicherheitssektor eingesetzt werden, oder auch die Verschiffung von Brennstoffen außerhalb des Preisobergrenzensystems der G7.


source site

Leave a Reply