Deutscher Außenminister erwägt Beteiligung an möglicher internationaler Schutztruppe für Gaza – Euractiv

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erwägt eine Beteiligung ihres Landes an einer internationalen Schutztruppe für Gaza, wie sie bereits von der Arabischen Liga gefordert wurde.

Mitte Mai forderte die Arabische Liga eine UN-Schutztruppe für den Gazastreifen. Während Baerbock damals zögerte, die Idee ohne Waffenstillstand zu unterstützen, betonte sie nun die Möglichkeit einer deutschen Beteiligung.

„Wenn es jetzt einer internationalen Schutztruppe bedarf, damit wir endlich Frieden bekommen, dann ist das auch unser Auftrag“, sagte Baerbock am Samstag auf einem Grünen-Parteitag.

Für den Frieden im Nahen Osten brauche es mehr als nur einen Wiederaufbau, sagte Baerbock. Es müsse klar gemacht werden, dass der Frieden im Nahen Osten auf die gleiche Weise angestrebt werden müsse wie in der Ukraine.

Am Freitagabend stellte US-Präsident Joe Biden seinen dreistufigen Friedensplan für Gaza vor. Er beginnt mit einem sofortigen sechswöchigen Waffenstillstand, der den Rückzug der israelischen Truppen aus den besiedelten Gebieten vorsieht. Anschließend soll die Freilassung gefährdeter Geiselgruppen aus der Hamas im Austausch gegen inhaftierte Palästinenser erfolgen.

Die letzte Etappe sei laut Biden der Wiederaufbau des Gazastreifens, wo Baerbocks Angebot, eine UN-Friedensmission zu unterstützen, greifen würde.

Am Sonntag rief der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu an, um seine Unterstützung für den von den USA geführten Friedensplan auszudrücken.

„Die Bundesregierung schließt sich dem Appell Washingtons an: Die Hamas muss ihre mörderischen Aktivitäten endlich einstellen und die Geiseln freilassen – mit dem israelischen Angebot gibt es nun eine greifbare Perspektive auf eine Einstellung der Kampfhandlungen und ein Ende des Krieges“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Am selben Tag bestätigte Israel die Annahme des Rahmenabkommens.

Es sei „ein Abkommen, dem wir zugestimmt haben – es ist kein gutes Abkommen, aber wir wollen unbedingt, dass alle Geiseln freigelassen werden“, sagte Netanjahus wichtigster außenpolitischer Berater Ophir Falk in einem Interview mit der britischen Sonntagsnachrichten.

(Kjeld Neubert | Euractiv.de)

Lesen Sie mehr bei Euractiv

Abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter EU Elections Decoded


source site

Leave a Reply