Deutsche rüsten sich mit mehr Papierkram für den Krieg – POLITICO

Pistorius möchte schnell handeln und im nächsten Jahr mindestens 5.000 neue Soldaten rekrutieren. Doch statt die Leute sofort in den aktiven Dienst zu schicken, schlägt er vor, den Staat zunächst in Form zu bringen, damit er in großem Umfang Rekruten anwerben, ausbilden und unterbringen kann.

“Es ist ein Anfang”, sagte Pistorius bescheiden über seinen Plan, der zunächst 1,4 Milliarden Euro kosten wird. “Wir bereiten die Rekrutierungsprozesse für die Vergrößerung unserer Truppen vor.”

Als der Kalte Krieg Anfang der 1990er Jahre endete, zählte die Bundeswehr zusätzlich zu den Reservisten etwa 500.000 Soldaten; drei Jahrzehnte später ist die Zahl der Vollzeitsoldaten auf etwas über 180.000 geschrumpft.

Der Rückgang sei zum Teil den Jahrzehnten relativen Friedens nach dem Ende des Kalten Krieges geschuldet, aber auch den schlechten Bedingungen liege eine Ursache, sagte Eva Högl, Abgeordnete von Pistorius‘ Sozialdemokraten und parlamentarische Koordinatorin für die Streitkräfte, Anfang des Jahres.

Die Kosten für die Modernisierung der deutschen Militärinfrastruktur, etwa der Kasernen, bezifferte Högl auf rund 50 Milliarden Euro. Das ist die Hälfte der 100 Milliarden Euro, die die Regierung im vergangenen Jahr für den Kauf neuer Militärausrüstung bereitgestellt hatte.

Um den Ball ins Rollen zu bringen, umging Pistorius die Notwendigkeit einer zeitraubenden Verfassungsänderung, indem er den Vorschlag für Frauen optional machte. Sein Plan muss jedoch noch vom Bundestag sowie von Deutschlands zunehmend zerstrittener Regierungskoalition geprüft werden.


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