Dank Stoßwellentherapie kann sich der Herzmuskel im Stil von Dr. Who regenerieren. Studie zeigt, dass die vom Herzen gepumpte Blutmenge nach der Behandlung um 11 Prozent zunimmt

Neue Studien legen nahe, dass die Anwendung sanfter Stoßwellen die Funktion des Herzmuskels nach Bypass-Operationen wieder in Gang bringen könnte.

Ärzten in Österreich ist es mithilfe eines Geräts, das Patienten kurz nach einer Operation leichte Stimulationsimpulse sendet, gelungen, Herzgewebe zu regenerieren.

Tests zeigten, dass die Behandlung dem Herzen half, mehr Sauerstoff durch den Körper zu pumpen. Gleichzeitig berichteten die Patienten, dass sie ohne Pause weiter gehen konnten und dass sie auch insgesamt eine bessere Lebensqualität hatten.

Bei einer Bypass-Operation handelt es sich um ein Verfahren, das Patienten helfen kann, deren Blutversorgung zum Herzen plötzlich blockiert ist.

Dadurch wird ein neuer Weg geschaffen, durch den das Blut um verengte oder verstopfte Teile der Hauptarterien herum fließen kann, um den Blutfluss und die Sauerstoffversorgung des Herzens zu verbessern.

Ärzten in Österreich ist es gelungen, Herzgewebe mithilfe eines Geräts zu regenerieren, das Patienten kurz nach einer Operation leichte Stimulationen sendet (Symbolbild).

Die Herzfunktion kann hierdurch allerdings nur erhalten, nicht aber verbessert werden.

Daher wollten die Forscher prüfen, ob sie zur Regeneration des geschädigten Herzmuskels nach einer Bypass-Operation beitragen können.

In einer Studie mit 63 Patienten verwendeten Forscher eine Maschine – einen sogenannten „Weltraumföhn“ –, um kurz nach einer Bypass-Operation sanfte Schallwellen anzuwenden.

Es wurde angenommen, dass der zehnminütige Eingriff das Wachstum neuer Blutgefäße in dem durch einen Herzinfarkt geschädigten oder vernarbten Bereich anregt.

Ein Jahr nach der Operation war die Menge des vom Herzen gepumpten sauerstoffhaltigen Blutes in der Stoßwellengruppe um 11,3 Prozent und in der Kontrollgruppe ohne Behandlung um 6,3 Prozent gestiegen.

Die Autoren der Studie berichteten außerdem, dass die Stoßwellenpatienten in einem sechsminütigen Test gemäß der im European Heart Journal veröffentlichten Ergebnisse auch ohne Pause weiter gehen konnten.

Professor Johannes Holfeld von der Medizinischen Universität Innsbruck in Österreich sagte gegenüber der BBC, die Behandlung könne „Millionen von Menschen“ helfen.

Er sagte: „Das bedeutet, dass sie im Alltag wieder mit ihrem Hund spazieren gehen oder in den Supermarkt gehen können.“

„Wir erwarten außerdem, dass sie eine höhere Lebenserwartung haben und seltener erneut ins Krankenhaus eingeliefert werden.“

Experten meinen, dass eine größere Studie nötig sei, dass sie aber eines Tages Patienten mit bislang unheilbarer Herzinsuffizienz helfen könnte (Symbolbild)

Experten meinen, dass eine größere Studie nötig sei, dass sie aber eines Tages Patienten mit bislang unheilbarer Herzinsuffizienz helfen könnte (Symbolbild)

Experten zufolge sei zwar eine umfangreichere Studie nötig, doch könne das Mittel eines Tages Patienten mit bislang unheilbarer Herzinsuffizienz helfen.

Dr. Sonya Babu-Narayan, stellvertretende medizinische Direktorin der British Heart Foundation und beratende Kardiologin, sagte: „Herzinsuffizienz kann eine äußerst schwächende Erkrankung sein, von der in Großbritannien schätzungsweise über eine Million Menschen betroffen sind.“

„Die ischämische Herzkrankheit, also eine mangelnde Blutversorgung des Herzmuskels, ist nachweislich der Hauptgrund für die Zahl der Herzinsuffizienz-Patienten.“

„Eine Herzoperation, bei der blockierte Koronararterien umgangen werden, trägt zweifellos dazu bei, die Symptome von Patienten mit ischämischer Herzkrankheit zu lindern und kann Herzversagen vorbeugen. Aber das ist nicht immer der Fall und es besteht noch viel Raum für Verbesserungen.“

„Das Spannende an dieser Studie ist, dass Patienten, die während der Operation eine Stoßwellentherapie am Herzen erhalten hatten, ein Jahr später eine bessere Herzfunktion und weniger Symptome aufwiesen als Patienten, die keine erhalten hatten. Um die Langzeitwirkungen zu erforschen, sind nun größere und längere Studien erforderlich.“

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