5 Dinge, die Sie über das Ergebnis der EU-Wahlen wissen sollten – POLITICO

Von ihrer Machtposition aus ist die EVP am besten in der Lage, die EU-Politik zu bestimmen und die Agenda nach rechts zu verschieben. „Wir sind die Partei der Industrie, wir sind die Partei der ländlichen Gebiete, wir sind die Bauernpartei Europas“, sagte Manfred Weber, der Vorsitzende der EVP-Fraktion im Parlament, kürzlich gegenüber POLITICO.

Die EVP könnte erneut eine Große Koalition mit den Sozialisten und Liberalen eingehen. In einigen Fragen könnte sie aber auch mit Parteien weiter rechts eine Zusammenarbeit aushandeln – wenn ihr das gelingt, ohne ihre zentristischen Verbündeten zu verprellen.

Die extreme Rechte siegt klar

Wie Umfragen vorausgesagt hatten, konnten rechtsextreme Kräfte im gesamten Block große Zugewinne verzeichnen. In Frankreich konnte der Rassemblement National fast ein Drittel der Stimmen für sich verbuchen und sich damit als führende ultranationalistische Gruppe im nächsten Parlament etablieren. Auch die Brüder Italiens der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verzeichneten einen deutlichen Zuwachs; mehr als ein Viertel der Wähler unterstützten die Gruppe.

Die beiden Fraktionen im Europaparlament am äußersten rechten Rand des Spektrums, die Europäischen Konservativen und Reformer (EKR) und die Fraktion Identität und Demokratie (ID), verfügen über 131 Sitze in der Kammer. Dabei sind die 15 Abgeordneten der Alternative für Deutschland, die 10 Vertreter der Fidesz-Partei des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán, die sechs Mitglieder der polnischen Konföderationspartei und die drei Mitglieder der kremlfreundlichen bulgarischen Partei Wiedergeburt noch gar nicht mitgezählt.

Melonis Vorstoß in Italien untergrub die Lega. Sie war einst die führende Partei innerhalb der Fraktion Identität und Demokratie, verlor am Sonntag jedoch zwei Drittel ihrer Sitze. In Spanien wurde die Vox-Partei auf ähnliche Weise von The Party Is Over unterminiert, einer neuen Partei unter der Führung des rechtsextremen Internetstars Alvise Pérez. Diese neue Gruppe sicherte sich drei Sitze, die eigentlich an Vox hätten gehen können, die ihre Vertretung verdoppelte und in der nächsten Legislaturperiode sechs Abgeordnete in Brüssel stellen wird.

Wenn die extreme Rechte eine einzige Fraktion bilden würde, wäre sie die zweitstärkste Kraft im Parlament, hinter der traditionell dominierenden Europäischen Volkspartei. Die Rivalitäten und Meinungsverschiedenheiten innerhalb ihrer Reihen machen dieses Szenario unwahrscheinlich, aber ihre schiere Größe wird dennoch Rechtsdruck auf die EU-Politik ausüben.


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