Corona weltweit: mRNA-Impfstoffe nicht in Muttermilch – Politik


Corona-Impfungen für stillende Frauen mit mRNA-Impfstoffen sind nach Einschätzung von US-Experten in Hinblick auf die Muttermilch unproblematisch. Wegen der Immunisierung sollten Mütter nicht aufhören zu stillen, schreibt ein Team um Stephanie Gaw von der University of California San Francisco im Fachblatt “Jama Pediatrics”. In 13 untersuchten Muttermilchproben von sieben geimpften Frauen sei keine mRNA aus dem Impfstoff nachweisbar gewesen.

Fünf Probandinnen hatten den mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer und zwei den von Moderna erhalten. Die untersuchten Proben wurden vor der Impfung sowie zwischen vier und 48 Stunden danach entnommen. Die Ergebnisse seien wichtige frühe Hinweise, dass die mRNA aus den Impfstoffen nicht auf den Säugling übertragen werde, schreibt das Autorenteam. Es weist als Einschränkung jedoch auf die geringe Zahl an Studienteilnehmerinnen hin.

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mRNA-Impfstoffe basieren auf Boten-Ribonukleinsäure (mRNA). Die mRNA in den Präparaten enthält den Bauplan für ein bestimmtes Merkmal des Coronavirus.

Deutsche Fachgesellschaften hatten sich bereits im Mai für eine priorisierte Impfung auch von Stillenden ausgesprochen. Durch die Impfung gebildete Antikörper würden über die Muttermilch transportiert, gestillte Neugeborene seien somit durch eine Nestimmunität geschützt.

Der Leiter der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hatte kürzlich gesagt, dass die Impfung von Stillenden “eigentlich auch nach Stiko-Vorstellungen unproblematisch” sei. “Das muss man ganz klar sagen, ich denke, die stillende Frau kann ohne weiteres geimpft werden.” (07.06.2021)

EU-Kommission verweigert Ungarn Corona-Hilfen

Die EU-Kommission von Ursula von der Leyen legt sich einmal mehr mit der Regierung des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán an. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur verweigert die Brüsseler Behörde derzeit dem ungarischen Plan für die Verwendung von EU-Corona-Hilfen eine positive Bewertung. Grund sind nach Angaben aus EU-Kreisen bislang nicht ausreichende Garantien und Vorkehrungen gegen eine missbräuchliche Verwendung der Gelder.

Eine positive Bewertung des Plans für die Mittelverwendung ist Voraussetzung dafür, dass Ungarn Geld aus der sogenannten Aufbau- und Resilienzfazilität (RFF) der EU bekommen kann. Für das Land sind nach derzeitigen Berechnungen eigentlich rund 7,2 Milliarden Euro vorgesehen.

Die Kommission hatte sich jüngst bereits wegen eines Gesetzes zur Einschränkung von Informationen über Homosexualität und Transsexualität mit der Regierung des rechtsnationalen Politikers Orbán angelegt. EU-Kommissionschefin von der Leyen nannte das Gesetz eine Schande und will es notfalls sogar vor den Europäischen Gerichtshof bringen. Sie hält das Gesetz für diskriminierend und damit für unvereinbar mit den Werten der EU.

Wie der Streit um den Plan für die Corona-Hilfen gelöst werden könnte, war zunächst unklar. Sollte Ungarn nicht in den nächsten Tagen einlenken und Zugeständnisse machen, könnte es allerdings bereits in der kommenden Woche zu einem Show-down kommen. Wenn die Kommission einen Aufbau- und Resilienzplan negativ bewertet, soll sie nämlich eigentlich innerhalb von zwei Monaten nach dessen Einreichung eine offizielle Begründung vorlegen. Diese Frist endet am kommenden Sonntag.

Die ungarische Vertretung bei der EU war am Dienstag zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Von der Leyen ließ allerdings in einer Rede vor dem Europaparlament in Straßburg erkennen, dass die Kommission bei Themen wie diesem hart zu bleiben gedenkt.

“Der Weg, auf dem wir diese Krise hinter uns lassen, ist auch mit der Vertrauensfrage verknüpft”, erklärte sie. Dabei gehe es um das Vertrauen von Investoren und Unternehmen in eine verantwortungsvolle Regierungsführung, um das Vertrauen in solide Maßnahmen zur Bekämpfung von Korruption und Betrug und um das Vertrauen in freie Medien und unabhängige Gerichte.

Und letztlich sei dies auch für die europäischen Steuerzahler wichtig, ergänzte sie. Denn die finanzieren die Corona-Hilfen. (06.07.2021)

Corona-Neuinfektionen in Griechenland steigen stark an

Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Griechenland hat sich innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt. Am Dienstag meldete die griechische Gesundheitsbehörde 1797 Neuinfektionen binnen 24 Stunden für das Land mit seinen rund 11 Millionen Einwohnern. Vergangene Woche waren noch zwischen 600 und 700 Neuinfektionen täglich gemeldet worden.

Gut die Hälfte aller Neuinfektionen beträfen junge Menschen unter 30 Jahren, teilten die Experten mit. Es wird vermutet, dass der Anstieg auf das Nachtleben zurückzuführen ist – Griechenland hatte erst Anfang vergangener Woche die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben, die von 1.30 Uhr bis 5.00 Uhr galt. Als weiterer Grund für den Anstieg gilt die Ausbreitung der Delta-Variante.

Griechische Medien berichteten, die Regierung erwäge erneut Maßnahmen wie nächtliche Ausgangssperren und Reiseverbote – allerdings sollen Maßnahmen künftig nur für ungeimpfte Bürger gelten. Gleichzeitig soll die Impfkampagne noch stärker vorangetrieben werden, unter anderem mit mobilen Impf-Stationen an Urlaubszielen. (06.07.2021)

Israel: Delta-Variante macht Corona-Impfung ineffektiver

In Israel hat die Wirksamkeit der Biontech/Pfizer-Impfung gegen das Coronavirus in den vergangenen Wochen offenbar deutlich nachgelassen. Parallel habe sich die aggressivere Delta-Variante im Land ausgebreitet, teilte das Gesundheitsministerium mit. Seit dem 6. Juni sei die Wirksamkeit der Impfung bei der Verhinderung einer Infektion in Israel auf 64 Prozent gesunken. Dies sei auch bei der Verhinderung einer Erkrankung mit Symptomen der Fall. Allerdings wehre die Impfung zu 93 Prozent eine schwere Erkrankung und Krankenhausaufenthalte ab.

Im Februar hatte das Gesundheitsministerium noch mitgeteilt, der Impfstoff von Biontech/Pfizer verhindere eine Corona-Erkrankung zu 95,8 Prozent. Das Auftreten von Symptomen wie Fieber und Atembeschwerden werde zu 98 Prozent verhindert und zu rund 99 Prozent Krankenhausaufenthalte, schwere Erkrankungen und Tod.

In Israel steigt trotz einer hohen Impfquote seit etwa zwei Wochen die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen deutlich an. Am Sonntag wurden laut Gesundheitsministerium 334 Personen positiv getestet. Zuletzt wurden Anfang April mehr als 300 Corona-Neuinfektionen an einem Tag festgestellt. Der größte Teil der Neuinfektionen steht im Zusammenhang mit der Delta-Variante, die zuerst in Indien nachgewiesen wurde. Viele der Infizierten sind jüngere Menschen. Die Zahl der schwer an Covid-19 Erkrankten stieg leicht auf 35 an. Seit rund zwei Wochen ist kein Todesfall mehr im Zusammenhang mit dem Virus registriert worden. Israel gilt wegen seiner erfolgreichen Impfkampagne als Vorzeigeland im Kampf gegen das Coronavirus. Von den etwa 9,3 Millionen Einwohnern haben 5,7 Millionen Menschen die erste Impfung erhalten, davon sind 5,2 Millionen vollständig geimpft. Dies entspricht 56 Prozent der Bevölkerung. (06.07.2021)

Johnson will Corona-Maßnahmen zum 19. Juli aufheben

Die britische Regierung hält an ihrem Plan fest, die Corona-Maßnahmen in England trotz steigender Infektionszahlen zum 19. Juli umfassend zurückzunehmen. “Wir müssen die Risiken abwägen”, sagte Premierminister Boris Johnson auf einer Pressekonferenz am Montag. Damit meine er nicht nur die Risiken der Viruserkrankung, sondern auch jene der Eindämmungsmaßnahmen, die sich negativ auf die Gesellschaft und die geistige Gesundheit der Menschen auswirkten. Eine Überprüfung des Vorhabens am 12. Juli stehe noch aus. Dies betrifft zunächst nur England, da etwa Schottland selbst über seine Gesundheitspolitik verfügt.

Sein “Fünf-Punkte-Plan, um mit Covid zu leben” sieht vor, die Begrenzungen von Gruppengrößen aufzuheben, sowohl für Außen- als auch Innenbereiche. Dadurch können sich Menschen wieder unabhängig von Haushalten oder ihrer Anzahl versammeln. Alle Geschäfte dürfen wieder öffnen, einschließlich Nachtclubs. In Pubs muss nicht mehr ausschließlich am Tisch serviert werden, bei Großveranstaltungen gibt es in Stadien und Arenen keine Platzbeschränkung mehr. Auch die Ein-Meter-Abstandsregel wird dann nicht mehr gelten. Außerdem fällt die Maskenpflicht weg, es werde aber weiterhin Empfehlungen geben, wann und wo das Tragen von Masken angebracht ist. Weiterhin entfällt die Vorschrift zum Homeoffice.

Johnson wolle damit weg von einem restriktiven “Regierungsdiktat” und hin zu einer Selbstregulierung der Menschen. Er wolle “den Leuten erlauben, ihre eigenen, informierten Entscheidungen darüber zu treffen, wie sie mit dem Virus umgehen”. Gleichzeitig mahnte er: “Diese Pandemie ist weit davon entfernt, vorbei zu sein.” Er appellierte an Menschen, sich doppelt impfen zu lassen. Sein Plan beinhalte auch, das Intervall zwischen den Impfungen von zwölf auf acht Wochen zu senken, um noch schneller Immunität in der Bevölkerung zu schaffen.

Auf eine Nachfrage hin, ob der Plan nicht waghalsig sei, entgegnete Johnson, es sei der Regierung bewusst, dass die Infektionszahlen und auch die Krankenhauseinweisungen weiter steigen werden. Das Impfprogramm zeige allerdings Effekte: Die Mehrheit in den Krankenhäusern ist ungeimpft. Inzwischen sind 86 Prozent der Erwachsenen in Großbritannien mindestens einmal geimpft. Knapp 64 Prozent der über 18-Jährigen haben bereits beide Impfungen erhalten.

Dennoch sagte Johnson: “Wir müssen uns mit mehr Toden durch Covid abfinden.” Die Frage sei ja: “Wenn wir nicht jetzt voranschreiten, wann dann?” Die Alternative wäre, im Winter zu öffnen. Aber da sei das Virus im Vorteil, so Johnson, weshalb die Sommerferien geeigneter seien.

Für die Zahlen war bei Pressekonferenz der wissenschaftliche Berater der britischen Regierung, Government Chief Scientific Adviser (GCSA) Patrick Vallance, zuständig. Anders als sein Chef, der noch auf der letzten gemeinsamen Pressekonferenz mit Angela Merkel behauptete, dass Impfungen eine sehr entscheidende Rolle dabei gespielt hätten, die Verbindung zwischen Infektion und Tod zu brechen, sagte Vallance: “Während die Zahlen steigen, ist die Verbindung zwischen den Fällen und Krankenhausaufenthalten und zwischen Fällen und Toden geschwächt, aber nicht gebrochen.” Sowohl die Einlieferungen als auch die Tode würden leicht zunehmen.

Seit Wochen mehren sich die Ansteckungen im Land wieder. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit 214 angegeben (Stand: 29. Juni). Am Montag wurden 27 334 Menschen in Großbritannien positiv auf das Virus getestet. Die Gesundheitsbehörden führen den Anstieg auf die Delta-Variante zurück, die in Großbritannien inzwischen mehr als 90 Prozent der Fälle ausmacht. (05.07.2021)

Biden: Virus “lähmt unser Land nicht mehr”

US-Präsident Joe Biden hat die Amerikaner am Nationalfeiertag der USA mit Nachdruck zur Impfung aufgefordert, um gemeinsam die “Unabhängigkeit” vom Coronavirus zu erreichen. Sich impfen zu lassen, sei das “Patriotischste”, was die Bürger jetzt tun könnten, sagte Biden im Garten des Weißen Hauses. “Also bitte: Falls Sie noch nicht geimpft sind, tun Sie es. Tun Sie es jetzt – für sich selbst, für Ihre Lieben, für Ihre Gemeinde, für Ihr Land.”

Dank der Impfkampagne seien die USA “näher dran als je zuvor, ihre Unabhängigkeit von dem tödlichen Virus zu erklären”, betonte Biden. Das Virus sei aber noch nicht besiegt, zudem gebe es neue gefährliche Varianten. “Aber die beste Verteidigung gegen diese Varianten ist, sich impfen zu lassen”, sagte Biden. Dank der Impfungen kontrolliere das Virus das Leben der Menschen nicht mehr, “es lähmt unser Land nicht mehr, und es liegt in unserer Macht, dafür zu sorgen, dass es nie wieder so kommt”.

Der Unabhängigkeitstag hatte in diesem Jahr auch besondere Bedeutung, weil Biden bis dahin ein neues Impfziel erreicht haben wollte. Das Ziel wurde jedoch trotz zahlreicher Impfanreize und eines großen Vorrats an Impfstoffen verfehlt. Bis Sonntag sollten 70 Prozent aller Erwachsenen mindestens eine Impfdosis erhalten haben. Bisher bekamen jedoch nur 67 Prozent, oder 173 Millionen Menschen, mindestens die erste Impfung, wie Daten der Gesundheitsbehörde CDC zeigten. (05.07.2021)

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