Corona weltweit: Britischer Gesundheitsminister positiv – Politik


Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid ist trotz Impfung positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte Javid in einer Videobotschaft auf Twitter mit. Er habe sich etwas angeschlagen gefühlt und dann einen Antigen-Test gemacht – der habe sich als positiv herausgestellt. Nun warte er auf das Ergebnis eines PCR-Tests.

“Ich bin dankbar, dass ich zwei Impfdosen bekommen habe und bisher sind meine Symptome sehr mild”, so Javid weiter. Er rief die Menschen auf, sich ebenfalls immunisieren zu lassen. In Großbritannien steigt die Zahl der Neuinfektionen seit Wochen wieder massiv an. Die 7-Tage-Inzidenz wurde zuletzt am 11. Juli mit rund 345 angegeben. Allein am 16. Juli wurden mehr als 50 000 Neuinfektionen registriert. Zurückgeführt wird das unter anderem auf die starke Ausbreitung der Delta-Variante.

Trotzdem sollen am Montag alle Corona-Maßnahmen in England aufgehoben werden. Die Regierung argumentiert, durch das erfolgreiche Impfprogramm sei die Verbindung zwischen Infektionen und Krankenhauseinweisungen sowie Todesfällen geschwächt. Experten sehen jedoch vor allem den Verzicht auf die Maskenpflicht kritisch. In den kommenden Wochen wird mit bis zu 100 000 täglichen Neuinfektionen im Vereinigten Königreich gerechnet. (17.07.2021)

Astra-Zeneca-Entwicklerin stellt generelles Impfen von Kindern infrage

Die federführende Entwicklerin des Astrazeneca-Impfstoffs, Sarah Gilbert, hat den Nutzen einer Corona-Impfung für alle Kinder in Frage gestellt. Die Politik sollte eine Kosten-Nutzen-Analyse machen, sagte Gilbert im Interview mit “Welt” und anderen europäischen Medien. Die Delta-Variante sei zum Beispiel sehr ansteckend, so dass Leute trotz zwei Impfungen mit einem milden Verlauf krank würden. Schwere Fälle und Todesfälle seien aber selten. “Wenn also die Übertragung nicht zu verhindern ist, und Kinder weder schwer erkranken noch sterben, dann stellt sich die Frage: Lohnt sich das Impfen?”

Zugleich machte Gilbert deutlich, dass eine Impfung für manche Kinder sinnvoll sein könnte. “Für eine sehr kleine Zahl von Kindern ist das Virus gefährlich. Länder sollten erwägen, diese zu impfen”, sagte Gilbert.

Die EU-Kommission hatte Ende Mai offiziell die Zulassung für die Impfung von Kindern ab zwölf Jahren mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer erteilt. Für Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission die Impfung bisher jedoch nur Kindern und Jugendlichen mit bestimmten Vorerkrankungen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben.

Auffrischungsimpfungen werden der Immunologin Gilbert zufolge für die allgemeine Bevölkerung nicht nötig sein. “Die Wirksamkeit lässt vor allem bei älteren Menschen schneller nach. Weil das Immunsystem altert, ist auch die Reaktion mit Antikörpern nicht mehr so gut. Falls wir also Booster brauchen, dann für die ältere Population. Ich erwarte nicht, dass dies für die breite Bevölkerung notwendig wird.” (17.07.2021)

Biden: Plattformen wie Facebook brächten mit Fakenews “Menschen um”

Falschinformationen in sozialen Medien zum Thema Coronavirus und Impfungen sind nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden für den Tod vieler Menschen verantwortlich. Auf die Frage eine Reporters, welche Botschaft er angesichts der Verbreitung von Falschinformationen für Plattformen wie Facebook habe, sagte Biden: “Sie bringen Menschen um”. Die Pandemie in den USA sei zu einer “Pandemie unter Ungeimpften” geworden, sagte Biden am Freitag im Garten des Weißen Hauses.

Die US-Regierung macht Falschinformationen in sozialen Netzwerken mitverantwortlich für die abwartende oder ablehnende Haltung vieler Amerikaner gegenüber den Corona-Impfstoffen. In den USA ist die Zahl der Neuinfektionen zuletzt in Gebieten mit niedrigerer Impfquote wieder rasant angestiegen, angetrieben von der besonders ansteckenden Delta-Variante. Die Impfkampagne macht dagegen nur noch langsam Fortschritte. Der Gesundheitsbehörde CDC zufolge haben bislang gut 185 Millionen Menschen mindestens die erste Corona-Impfung bekommen – das entspricht rund 56 Prozent der gesamten Bevölkerung.

Erst am Donnerstag hatte der oberste Gesundheitsbeamte der US-Regierung, Vivek Murthy, im Weißen Haus vor den Auswirkungen von Falschinformationen gewarnt. “Wir leben heute in einer Welt, in der Fehlinformationen eine unmittelbare und heimtückische Bedrohung für die Gesundheit unserer Nation darstellen.” Während der Pandemie hätten Falschinformationen etwa dazu geführt, dass Menschen keine Masken getragen hätten. Nun würden sich Menschen aufgrund dessen entscheiden, sich nicht impfen zu lassen. Moderne Technologieunternehmen hätten es ermöglicht, dass “Fehlinformationen unsere Informationsumgebung vergiften”, klagte er. (17.07.2021)

Entscheidung über US-Einreisebeschränkungen erwartet

US-Präsident Joe Biden will sich voraussichtlich in den kommenden Tagen zu den coronabedingten Einreisebeschränkungen für Menschen aus Deutschland und anderen europäischen Schengen-Staaten äußern. Kanzlerin Angela Merkel habe das Thema zu Sprache gebracht, sagte Biden am Donnerstag nach einem Treffen mit der CDU-Politikerin in Washington. Darüber, wie bald die Reisebeschränkungen aufgehoben werden können, werde derzeit beraten. Er werde die Frage in den kommenden Tagen beantworten können, so Biden. “Ich warte darauf, von unseren Leuten in unserem Covid-Team zu hören, wann das geschehen soll.”

Merkel sagte, sie habe sich mit Biden über die Delta-Variante des Coronavirus ausgetauscht. Das sei eine neue Herausforderung. Es müsse nun eine nachhaltige Entscheidung getroffen werden, die nicht nach kurzer Zeit wieder zurückgenommen werde.

Die EU hatte die Mitgliedstaaten bereits im vergangenen Monat aufgefordert, Beschränkungen für Reisende aus den USA und mehreren anderen Ländern schrittweise aufzuheben. Deutschland hatte daraufhin Einreisen unter anderem aus den USA “zu allen zulässigen Aufenthaltszwecken einschließlich Tourismus” wieder erlaubt. In die umgekehrte Richtung, also für Einreisen in die USA, gelten aber nach wie vor strenge Auflagen. (16.07.2021)

Erster Corona-Fall im Olympischen Dorf in Tokio

Eine Woche vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokio gibt es den ersten Corona-Fall im Athletendorf. Das bestätigte das Organisationskomitee am Samstag. Angaben zur Person, etwa zu ihrer Nationalität, wollte OK-Geschäftsführer Toshiro Muto nicht machen. Auch könne er nicht sagen, ob die Person geimpft sei. Es würden alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz vor einer Ausbreitung getroffen, damit sich jeder im Athletendorf sicher fühlen könne, hieß es. Daneben gibt es bislang fünf Athleten, die bei der Einreise nach Japan positiv auf das Coronavirus getestet worden sind. Die Sportlerinnen und Sportler sowie ihre Begleitpersonen sind im Athletendorf von der Bevölkerung isoliert und müssen strenge Verhaltens- und Hygieneregeln befolgen. Die Organisatoren und das Internationale Olympische Komitee (IOC) haben immer wieder versichert, es würden für alle “sichere” Spiele. (17.07.2021)

Spahn kündigt mehr internationale Corona-Hilfe an

Deutschland wird seine internationale Hilfe in der Pandemie nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn aufstocken. In Genf sagte er bei einem Besuch bei der Weltgesundheitsorganisation weitere 260 Millionen Euro für die Pandemie-Bekämpfung durch die WHO zu. “Außerdem wird Deutschland wahrscheinlich mehr als die angekündigten 30 Millionen Impfdosen abgeben können”, sagte Spahn nach einem Treffen mit WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Drittes Element sei die Unterstützung beim Aufbau von Impfstoff-Fabriken etwa in Afrika. Man sei dabei mit Unternehmen wie Biontech und Curevac in positiven Gesprächen. “Wir werden 2022 eine Überkapazität von mRNA-Impfstoffe haben”, sagte der Minister.

Spahn lehnte in Genf deshalb Forderungen nach einer Freigabe der Corona-Impfstoff-Patente erneut ab. “Das Ziel einer Versorgung der Welt kann ohne Patent-Freigabe erreicht werden.” Man müsse auch die Anstrengungen von Unternehmen bei der Entwicklung des Impfstoffes würdigen. “Wenn wir sehen würden, dass die Firmen beim Aufbau von Produktion nicht kooperieren, würde die Regierung anders handeln – aber sie kooperieren”, betonte er mit Hinweis auf Biontech und Curevac. “Es geht um Technologietransfer – die Frage ist nur wie.”

Der WHO-Generaldirektor setzte sich dagegen für eine befristete Freigabe der Patente ein. “Der Markt hat hier versagt”, sagte Tedros zur Entwicklung der Impfstoffe. Er appellierte an die soziale Verantwortung der Unternehmen.

Die Bundesregierung werde mehr als 80 Prozent der gespendeten Impfdosen über die internationale Impfallianz Covax abgeben, sagte Spahn. Um wie viele Impfdosen es dabei gehen werde, könne er derzeit noch nicht sagen – die ersten Millionen Dosen sollten aber im August geliefert werden. Allerdings würde die Bundesregierung gerne wissen, wohin Covax die Impfdosen liefert, sagte er in einer Diskussion über die Pandemie in Genf. (15.07.2021)

US-Regierung: Facebook muss mehr gegen Falschinfos über Corona tun

Soziale Netzwerke wie Facebook müssen nach Ansicht der US-Regierung mehr gegen Falschinformationen im Zusammenhang mit Corona und der Impfung gegen das Virus tun. Facebook müsse schneller Beiträge entfernen, die gegen die Richtlinien verstießen und falsch seien, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. Einige Beiträge würden tagelang online bleiben. “Das ist zu lange, Informationen verbreiten sich zu schnell”, so Psaki. Auch in den USA sind die Corona-Zahlen zuletzt wieder angestiegen. Gleichzeitig stockt der Impffortschritt im Land.

“Millionen von Amerikanern sind immer noch nicht gegen Covid-19 geschützt, und wir sehen mehr Infektionen unter den Ungeimpften”, warnte der oberste Gesundheitsbeamte der US-Regierung, Vivek Murthy. “Wir leben heute in einer Welt, in der Fehlinformationen eine unmittelbare und heimtückische Bedrohung für die Gesundheit unserer Nation darstellen.” Während der Pandemie hätten Falschinformationen etwa dazu geführt, dass Menschen keine Masken getragen hätten. Nun würden sich Menschen aufgrund dessen entscheiden, sich nicht impfen zu lassen. Moderne Technologieunternehmen hätten es ermöglicht, dass “Fehlinformationen unsere Informationsumgebung vergiften”. (15.07.2021)

Balearen melden Rekord an Neuinfektionen binnen 24 Stunden

Die Balearen mit Mallorca als liebster Urlaubsinsel der Deutschen haben so viele Neuinfektionen innerhalb eines Tages wie noch nie seit Ausbruch der Pandemie verzeichnet. Binnen 24 Stunden seien 795 Ansteckungen mit dem Coronavirus erfasst worden, teilten die Gesundheitsbehörden der spanischen Mittelmeerinseln mit. Das sind 115 Fälle mehr als am Vortag. Die bisher höchste Zahl war zuvor am 19. Januar mit 776 registriert worden. Die Region mit knapp 1,2 Millionen Einwohnern hatte im Winter bezogen auf die Bevölkerungszahl zeitweilig die höchsten Werte ganz Spaniens.

Die Regionalregierung betonte, dass “die Situation in den Krankenhäusern unter Kontrolle” sei. Da auf den Balearen wie in ganz Spanien sich derzeit vor allem jüngere Menschen anstecken und die Krankheitsverläufe schon deshalb zumeist milder sind, gilt die Lage als relativ entspannt. Nur 26 Patienten mit Covid-19 befanden sich auf den vier Inseln auf Intensivstationen. Die Auslastung der Intensivbetten lag weiterhin bei zwölf Prozent. Rund 50 Prozent der Bewohner der Balearen sind vollständig geimpft.

Die Sieben-Tage-Inzidenz lag nach Angaben der balearischen Behörden bei 265. Zum Vergleich: In Deutschland liegt dieser Wert derzeit bei acht. In ganz Spanien klettern die Infektionszahlen seit Ende Juni. Die Bundesregierung stufte deshalb jüngst das ganze Land als Risikogebiet ein.

WHO-Notfallausschuss warnt vor vorschnellen Corona-Lockerungen

Vor einem zu frühen Ende wichtiger Schutzmaßnahmen hat der Notfallausschuss der Weltgesundheitsorganisation gewarnt. “Der Gebrauch von Masken, das Abstandhalten, Handhygiene und besondere Lüftung von Innenräumen bleiben die Schlüssel, um die Übertragung des Coronavirus zu reduzieren”, teilte der Ausschuss in Genf mit.

Auch mit Blick auf Großveranstaltungen warnte der Ausschuss vor vorschnellen Entscheidungen. Dabei müsse das lokale Infektionsgeschehen und die Ausbreitung von Virusvarianten immer berücksichtigt werden.

Der Ausschuss empfahl, die von der WHO am 30. Januar 2020 ausgerufene “Notlage von Internationaler Tragweite” beizubehalten. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus folgte dem Rat. Damit verbunden ist eine erhöhte Überwachung des Infektionsgeschehens weltweit und leichterer Zugang zu Hilfen für ärmere Länder. Der Ausschuss kommt etwa alle drei Monate zusammen, um die Lage neu zu beurteilen. Dieses war das 8. Treffen seit Bekanntwerden der ersten Infektionen in China.

17 Millionen Kinder verpassen wegen Pandemie Routineimpfungen

Wegen der Corona-Krise sind Millionen Kinder nicht oder ungenügend gegen andere Infektionskrankheiten geschützt. Die Zahl der Kinder, die keine einzige Impfdosis gegen Krankheiten wie Diphtherie, Tetanus oder Keuchhusten erhielten, stieg im vergangenen Jahr weltweit um 3,5 Millionen auf mehr als 17 Millionen an. Das berichteten UN-Organisationen am Donnerstag in Genf. Außerdem wuchs die Zahl der verpassten Teilimpfungen.

Geld und Personal für solche Routineimpfungen seien vielerorts zur Bekämpfung der Pandemie eingesetzt worden, stellten das UN-Kinderhilfswerk Unicef und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fest. Eltern seien mit geschlossenen Gesundheitseinrichtungen konfrontiert gewesen. Außerdem hätten manche ihre Kinder nicht impfen lassen, weil sie Sorge hatten, dass sie sich dabei mit dem Coronavirus anstecken könnten. Ausgangssperren waren laut Unicef und WHO eine weitere Hürde.

Besonders stark gingen Routineimpfungen im Mittleren Osten und Nordafrika zurück, sowie in Südostasien und auf dem indischen Subkontinent. Auch in Lateinamerika wurden sinkende Zahlen beobachtet, doch dort hatte es schon vor der Pandemie einen Negativtrend gegeben. In Europa, einem Großteil Afrikas und in Ostasien blieb die Lage relativ stabil. Viele Länder hätten seit dem Vorjahr Fortschritte gemacht, um verpasste Impfungen nachzuholen, sagte Katherine O’Brien, die die Impf-Abteilung der WHO leitet. Manche Kinder werde man aber wohl nie mehr erreichen, sagte sie. Somit sei auch das Risiko für Ausbrüche etwa von Masern oder Kinderlähmung gestiegen. Deshalb seien gezielte Aufhol-Aktionen nötig. “Wir müssen jetzt handeln, um diese Kinder zu schützen.” (15.07.2021)

Rekordzahl an Neuinfektionen in Großbritannien

Wenige Tage nach dem EM-Finale in London verzeichnet Großbritannien mit 42 302 nachgewiesenen Neuinfektionen binnen eines Tages den höchsten Wert seit dem 15. Januar. Am Dienstag waren es nach offiziellen Daten noch 36 660 Neuinfektionen. Den Daten zufolge starben 49 weitere Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus, am Vortag waren es 50. In Großbritannien grassiert die ansteckendere Delta-Variante des Virus. Seit Mitte Mai steigt die Zahl der Neuinfektionen, zugleich bleibt die Zahl der Todesfälle niedriger als in früheren Corona-Wellen. Kommenden Montag sollen in England nahezu alle Corona-Einschränkungen fallen. (14.07.2021)

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