Corona: SPD, Grüne und FDP setzen auf Tests für Ungeimpfte

Angesichts der rapide steigenden Corona-Zahlen setzen SPD, Grüne und FDP auf die 3G-Regel am Arbeitsplatz, verpflichtende Tests für Pflegekräfte und Zuschläge für Kliniken. Corona-Schnelltests für alle sollen wieder kostenlos werden, wie die gesundheitspolitischen Sprecherinnen der Fraktionen von SPD, Grünen und FDP zudem bekräftigten. Eine Impfpflicht für Beschäftigte in der Pflege soll es hingegen nicht geben. Besonders „vulnerable Gruppen“ sollten trotzdem besonders geschützt werden.

Ein erneutes Bund-Länder-Treffen lehnen die drei Fraktionen der Ampel ab. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg unterdessen auf 213,7. Den zweiten Tag in Folge gab es somit einen Rekordwert der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner pro Woche.

Beschäftigte in Präsenz am Arbeitsplatz, die weder eine Corona-Impfung noch einen Genesenen-Status haben, sollen sich nach dem Willen der drei Partner künftig täglich auf Corona testen lassen müssen. Wesentliche Details zu dieser geplanten 3G-Regel am Arbeitsplatz sind aber noch offen. Das betreffe auch die Frage, ob Beschäftigte, die einen Test verweigern, freigestellt werden sollen oder andere Folgen befürchten müssen.

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Alle Entwicklungen im Liveticker

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14.33 Uhr – Laut Söder könnte Geimpften-Status nach neun Monaten verfallen

Markus Söder (CSU) tritt im Kampf gegen die Corona-Pandemie dafür ein, dass wegen nachlassender Wirkung der Impfstoffe der Geimpften-Status nach neun Monaten verfällt. „Man sollte sich überlegen, ob nach neun Monaten fast automatisch ein Geimpften-Status nicht mehr gelten kann“, sagte Söder. Es müsse geprüft werden, ob der 2G-Status dann noch erhalten werden kann. Er forderte die Ständige Impfkommission (Stiko) auf, dazu eine Meinung zu entwickeln. In Nachbarländern wie Österreich werde nach dieser Praxis verfahren.

14:20 Uhr – Verkauf von gefälschten Impfpässen – Festnahme in Erlangen

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Die Polizei hat in Erlangen einen Mann festgenommen, der über einen Messaging-Dienst gefälschte Impfausweise angeboten haben soll. Ende Oktober habe ein Zeuge das illegale Angebot gemeldet, teilte die Polizei mit. Der Verkäufer habe für die Fälschung Bargeld und ein persönliches Treffen verlangt, hieß es. Die Ermittler bahnten dann zum Schein einen Verkauf an, ein Zivilbeamter traf sich mit dem 22-jährigen Verkäufer am Erlanger Bahnhof.

Den Angaben zufolge brachte der Verdächtige einen Blanko-Impfausweis mit und trug in diesen zwei fingierte Impfungen ein. Zudem soll er gefälschte Etiketten eingeklebt, den Eintrag mit einem gefälschten Stempel eines Impfzentrums versehen und das Dokument als vermeintlicher Arzt unterschrieben haben. Dann nahmen die Beamten ihn fest.

14:14 Uhr – Charité sagt alle planbaren Operationen ab

Die Berliner Charité-Universitätsmedizin sagt alle planbaren Eingriffe ab. Die steigende Zahl von Covid-19-Patientinnen und Patienten mache diesen Schritt nötig, teilte ein Sprecher mit. Ziel sei es, Mitarbeiter wieder vermehrt auf Corona-Stationen einzusetzen. Notfälle werden demnach aber weiter behandelt und auch dringliche Eingriffe würden vorgenommen.

11:55 Uhr – Kliniken in den Niederlanden warnen vor Überlastung

In den Niederlanden schlagen Krankenhäuser wegen der steigenden Corona-Zahlen Alarm. Eine Gruppe von fünf Kliniken in der südniederländischen Provinz Limburg fordert die Regierung zu neuen Schutzmaßnahmen auf, da sie weder Platz noch Personal hätten, um mehr Covid-19-Patienten zu behandeln. „Wir steuern geradewegs auf eine Katastrophe im Gesundheitswesen zu, und das ganze System gerät ins Stocken“, heißt es in einem Brief an Ministerpräsident Mark Rutte. Den anderen Regionen in den Niederlanden dürfte es bald ähnlich gehen. Nötig seien unter anderem sofortige Auffrischungsimpfungen für Ältere und andere gefährdete Personen. Die Infektionszahlen in den Niederlanden nähern sich wieder ihren Höchstwerten des vorigen Winters, obwohl bereits etwa 85 Prozent der Erwachsenen geimpft sind.

11:53 Uhr – Fast 56 Millionen Menschen haben doppelten Impfschutz

In Deutschland sind mittlerweile fast 56 Millionen Menschen und damit 67,2 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor. 58 Millionen Menschen wurden mindestens einmal gegen das Virus geimpft das entspricht einer Quote von 69,7 Prozent. Etwa 2,8 Millionen Menschen haben nach Angaben des Instituts zusätzlich eine Auffrischungsimpfung, eine sogenannte Booster-Impfung, erhalten.

11:45 Uhr – Ungeimpfte Beschäftigte sollen sich täglich testen lassen müssen

Beschäftigte in Präsenz am Arbeitsplatz, die weder eine Corona-Impfung noch einen Genesenen-Status haben, sollen sich nach dem Willen von SPD, Grünen und FDP künftig täglich auf Corona testen lassen müssen. Wesentliche Fragen zu dieser geplante 3G-Regel am Arbeitsplatz sind aber noch offen, wie die gesundheitspolitischen Sprecherinnen der Fraktionen von SPD, Grünen und FDP deutlich machten. Das betreffe auch die Frage, ob Beschäftigte, die einen Test verweigern, freigestellt werden sollen oder andere Folgen befürchten müssen.

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Von links: Robert Habeck (Grüne), Olaf Scholz (SPD), Christian Lindner (FDP)

11:30 Uhr – Brandenburg will Corona-Beschränkungen für Ungeimpfte verschärfen

Brandenburg will die Corona-Beschränkungen für Ungeimpfte verschärfen und teilweise die 2G-Regel einführen. Das Kabinett verständigte sich darauf, dass nur Geimpfte und Genesene Zutritt zu Diskotheken, Clubs und Festivals haben sollen. Am Donnerstag soll die formelle Entscheidung dafür fallen – auch ob dann noch Gaststätten und Hotels zur 2G-Regel hinzukommen. Die Frage der Wiedereinführung der Corona-Maskenpflicht in Grundschulen war zunächst offen. Dazu gab es unterschiedliche Ansichten.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) verwies darauf, dass das Kabinett schnell handeln müsse. „Was uns große Sorgen macht (…) ist die hohe Dynamik der Infektion“, sagte er. Zur Maskenpflicht in Grundschulen bemerkte Woidke: „Wir entscheiden am Donnerstag.“

Das Kabinett verabredete am Dienstag deshalb noch nicht, ob Erst- bis Sechstklässler wieder die Mund-Nasen-Bedeckung tragen sollen. Auch Berlin führt die Pflicht wieder ein. Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) hatte sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gegen eine Wiedereinführung gewandt. Aus der CDU waren Bedenken gekommen, weil die 2G-Regel anders als in Sachsen nicht an eine bestimmte Warnschwelle gekoppelt werden soll.

11:15 Uhr – Braun will 20 Millionen Booster-Impfungen bis Weihnachten

Der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun pocht auf eine starke Beschleunigung der Corona-Booster-Impfungen. „Wenn es nach mir geht, müssen wir bis Weihnachten rund 20 Millionen Auffrischimpfungen erreichen“, sagte der CDU-Politiker in der ARD. Dafür brauche es eine organisatorische Abstimmung zwischen Bund und Ländern. Braun behaarte erneut auf eine Bund-Länder-Spitzenrunde. Die Signale des bisherigen Vizekanzlers und wahrscheinlichen künftigen Kanzlers Olaf Scholz (SPD) seien bisher, dass es dafür keine Bereitschaft gebe. In dieser schwierigen Lage müssten aber alle zusammenarbeiten, forderte Braun.

10:45 Uhr – In Frankreich sollen Jüngere nur noch Biontech-Impfung bekommen

In Frankreich sollen Menschen unter 30 künftig nicht mehr mit dem Covid-19-Impfstoff von Moderna geimpft werden. Bei Impfungen mit dem Wirkstoff des US-Konzerns gebe es ein seltenes Risiko von Herzmuskelentzündungen, erklärte die französische Gesundheitsbehörde. Die jüngeren Menschen sollen daher nur noch mit dem Vakzin von Biontech und Pfizer geimpft werden. Die Behörde kann Moderna-Impfungen nicht verbieten, aber Ärzte agieren in der Regel nach ihren Bewertungen. Das Risiko von Herzmuskelentzündungen sei mit dem Biontech-Wirkstoff etwa fünfmal geringer als mit Moderna. Auch in Schweden und Finnland werden jüngere Menschen vorwiegend mit Biontech geimpft.

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09:10 Uhr – Intensivstationen: Patientenbeauftragte und Intensivmediziner besorgt

Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung und Intensivmediziner zeigen sich angesichts der zunehmenden Auslastung der Intensivstationen besorgt. „Je mehr Corona-Patienten intensivmedizinisch behandelt werden müssen, desto weniger Kapazitäten haben wir für alle anderen Patienten, die schwer oder sogar lebensbedrohlich erkrankt sind“, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Gernot Marx, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Die Patientenbeauftragte Claudia Schmidtke rechnet laut den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe damit, dass Corona-Erkrankte bald wieder notverlegt werden müssen.

8:37 Uhr – MPK kommende Woche?

Berlins scheidender Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) geht davon aus, dass sich die Länderchefs bald wieder gemeinsam über Corona-Maßnahmen abstimmen werden. „Es ist nötig, und ich gehe auch davon aus, dass wir im Laufe der nächsten Woche wieder zusammenkommen werden“, sagte Müller im ARD-„Morgenmagazin“.

Gerade mit Blick auf grenzüberschreitende Fragen für Arbeitnehmer sei es gut, sich abzustimmen. Allerdings werde es weiterhin regionale Anpassungen in den einzelnen Ländern geben, „weil wir auch bei den steigenden Zahlen ja sehen, dass manche Bundesländer noch besser dastehen als andere“, betonte Müller.

Er äußerte Unverständnis über den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), der zuvor die bundesweite Einführung der sogenannten 2G-Pflicht gefordert hatte. „Wenn Herr Söder es wichtig findet, warum tut er es dann nicht? Die Instrumente sind da.“

08:09 Uhr – Inzidenz steigt auf 213,7

Das Robert-Koch-Institut meldet 21.832 neue Positiv-Tests. Das sind 11.019 mehr als am Dienstag vor einer Woche, wo 10.813 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 213,7 von 201,1 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.

169 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 96.727. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,8 Millionen Corona-Tests positiv aus.

07:44 Uhr – Wiedereinführung kostenloser Bürgertests kontraproduktiv, sagt Virologe

Der Kieler Virologe Helmut Fickenscher sieht eine mögliche Wiedereinführung von kostenlosen Bürgertests kritisch. Diese sei kontraproduktiv, „weil sie den Ungeimpften vermittelt, dass es kein Argument mehr gibt, sich impfen zu lassen“, sagte Fickenscher, der in Kiel am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein das Institut für Infektionsmedizin leitet, dem „Flensburger Tageblatt“. Man müsse sich über diese Signalwirkung klar sein. „Viel sinnvoller ist es, wenn wir Ungeimpften noch besser deutlich machen, dass sie bei einer Impfung eine Schutzrate von deutlich über 90 Prozent erreichen.“

07:35 Uhr – Sachsen bleibt Negativ-Spitzenreiter bei Corona-Infektionen

Sachsen bleibt das Bundesland mit der höchsten Corona-Infektionsrate. Das Robert Koch-Institut gab die Sieben-Tages-Inzidenz am Dienstag mit 483,7 an. Das war etwas niedriger als am Montag, aber immer noch der höchste Wert aller Bundesländer.

07:30 Uhr – Knapp 3000 Menschen protestieren gegen Corona-Maßnahmen in Neuseeland

Bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen in Neuseeland haben sich knapp 3000 Menschen vor dem Parlament in der Hauptstadt Wellington versammelt. Nach Angaben der Polizei missachteten zahlreiche Teilnehmer die Hygienevorschriften. Festnahmen habe es jedoch keine gegeben, der Protest verlief friedlich.

Auf dem Parlamentsgelände führten die Demonstranten auch einen sogenannten Haka auf, der als traditioneller Tanz der Maori gilt

Auf dem Parlamentsgelände führten die Demonstranten auch einen sogenannten Haka auf, der als traditioneller Tanz der Maori gilt

Quelle: AFP/NEIL SANDS

06:44 Uhr – Neuer Höchstwert: Bulgarien meldet 334 Corona-Todesfälle

Bulgarien meldet inmitten der vierten Corona-Welle mit 334 Todesfällen in Zusammenhang mit dem Virus einen neuen Höchstwert. Zudem verzeichnen die Behörden in dem EU-Land mit der niedrigsten Impfrate binnen 24 Stunden 5286 Neuinfektionen. Das sind weniger als bei den Höchstwerten Ende Oktober. 8500 Covid-19-Patienten werden in Bulgarien in Krankenhäusern behandelt, davon 734 Patienten auf Intensivstationen. In dem Balkanland sind nur 30 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft.

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02:01 Uhr – Impfstoff-Zulassung für über Fünfjährige nicht vor Mitte Dezember

Die Ständige Impfkommission (Stiko) arbeitet bereits an einer Empfehlung für Corona-Impfungen von fünf- bis zwölfjährige Kinder. „An der Stiko-Empfehlung wird gearbeitet“, sagt der Vorsitzende der Stiko, Thomas Mertens, der Zeitung „Rheinische Post“ (Dienstagausgabe). Der Impfstoff für die über Fünfjährigen werde jedoch nicht vor Mitte Dezember zugelassen.

01:54 Uhr – Patientenbeauftragte rechnet mit baldigen Notverlegungen

Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung rechnet damit, dass bald wieder Notverlegungen von Corona-Erkrankten erforderlich sein werden. „Mittlerweile werden Patienten innerhalb des eigenen Bundeslandes verlegt. Ich gehe davon aus, dass die deutschlandweite Kleeblattverlegung nur noch eine Frage der Zeit ist“, sagte die Beauftragte Claudia Schmidtke den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagsausgaben). Mit Blick auf die Entwicklung der Pandemie sei die Entscheidung, sich impfen zu lassen, keine individuelle Entscheidung mehr, sondern eine gesellschaftliche, sagte Schmidtke. „Unter der Corona-Pandemie der Ungeimpften leiden mittlerweile die Geimpften.“

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Dies betreffe auch die Behandlung von Intensivpatienten, die geimpft seien und an einer anderen Erkrankung als Covid-19 litten. „Ich hoffe sehr, dass es nicht zu einem gesellschaftlichen Konflikt zwischen geimpften und nicht geimpften Patientinnen und Patienten kommt“, sagte Schmidtke.

01:04 Uhr – VdK kritisiert Verzicht auf Testpflicht in Pflegeheimen

Der Sozialverband VdK kritisiert die geplanten Corona-Regelungen der Ampelkoalition. „Nur die tägliche Testpflicht für alle in der Pflege kann die anschwellende Corona-Infektionswelle in Heimen jetzt noch brechen“, sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagausgaben). Darum müsste sie sofort für alle Mitarbeiter von ambulanten Pflegediensten sowie für alle Besucher und Mitarbeiter von Pflegeheimen eingeführt werden. „Jeder weitere Tag ohne sie ist eine Gefahr für das Leben von pflegebedürftigen Menschen.“ Es sei fahrlässig, dass die Ampelparteien offenbar ebenso wie zuvor Bund und Länder auf eine einheitliche Regelung verzichten wollen. Medienberichten zufolge hatten SPD, Grüne und FDP eine solche Testpflicht zunächst erwogen, dann aber verworfen.

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01:00 Uhr – Dreyer gegen Corona-Ministerpräsidentenkonferenz

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hält eine Ministerpräsidentenkonferenz zur Corona-Lage vorerst nicht für erforderlich. „Wir verschließen uns perspektivisch nicht einem Gespräch, aber da muss das Ziel und die Notwendigkeit sehr klar sein“, sagt die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagausgaben). „Wir haben im Moment alle Instrumente, die wir brauchen, wenn Gesundheitsminister Spahn die rechtlichen Voraussetzungen für die Umsetzung der Beschlüsse der Gesundheitsministerkonferenz schafft: Boosterimpfung für alle, Freihaltepauschale für die Krankenhäuser und Aufheben der Pflegepersonaluntergrenze.“

„Die Betten und die Technik sind da, aber es mangelt an Pflegepersonal“

„Die Pandemie war eine so unglaubliche Belastung, dass das Pflegepersonal ausfällt“, sagt Intensivmediziner Prof. Gernot Marx. Unterdessen wird der Ruf nach einer bundesweiten Impfpflicht für Pflegepersonal lauter.

00:36 Uhr – Viele Boeing-Mitarbeiter beantragen Impf-Befreiungen

Beim US-Flugzeughersteller Boeing beantragen Insidern zufolge mehr Beschäftigte als erwartet eine Befreiung von der Impfpflicht aus religiösen oder medizinischen Gründen. Von den rund 125.00 US-Mitarbeitern wollen sich mehr als 11.000, also fast neun Prozent, nicht impfen lassen, teilen mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters mit. Boeing verlängert daraufhin die Frist für die Impfung bis zum 4. Januar, wie aus Branchenkreisen und einer von Reuters eingesehenen Firmen-E-Mail hervorgeht. „Die Einhaltung bleibt eine Bedingung für die Beschäftigung“, schreibt Boeing in der Mitteilung. Laut den Insidern hatte die Konzernführung damit gerechnet, dass nur etwa zwei Prozent der Beschäftigten eine Covid-19-Impfung aus religiösen oder medizinischen Gründen ablehnen werde.

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00:00 Uhr – DKG-Chef Gaß offen für Impfpflicht im Gesundheitswesen

Der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, zeigt sich offen für eine Corona-Impfpflicht im Gesundheitswesen. „Ich fordere, dass sich der deutsche Ethikrat mit der Frage befasst, ob wir eine Impfpflicht für das gesamte Gesundheitswesen brauchen“, sagt Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag). „Ich persönlich würde mich einer entsprechenden Empfehlung des Ethikrats anschließen.“ Die Sorge, eine solche Regelung könnte die Personalnot im Gesundheitswesen verschärfen, hält Gaß zumindest mit Blick auf die Kliniken für unberechtigt. „In den Krankenhäusern haben wir einer Erhebung des Robert-Koch-Instituts zufolge wohl eine Impfquote von mehr als 90 Prozent. Unter den zehn Prozent sind auch Menschen, die sich nicht impfen lassen können. Von der übrigen Gruppe würden wir den Großteil mit einer Impfpflicht erreichen, davon gehe ich schon aus.“ An eine massenhafte Flucht aus dem Beruf glaube er daher nicht.

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