Corona: Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut leicht gestiegen auf 442,7

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut leicht gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 442,7 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 442,1 gelegen, vor einer Woche bei 444,3 (Vormonat: 183,7). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 64.510 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.48 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 67.125 Ansteckungen.

Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher. Auch dem RKI fällt die Beurteilung der Lage schwer. Der gebremste Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz könne „einerseits ein erster Hinweis auf eine sich leicht abschwächende Dynamik im Transmissionsgeschehen aufgrund der deutlich intensivierten Maßnahmen zur Kontaktreduzierung sein“, hieß es im RKI-Wochenbericht von Donnerstagabend.

Allerdings könnte die Entwicklung „regional auch auf die zunehmend überlasteten Kapazitäten im Öffentlichen Gesundheitsdienst und die erschöpften Laborkapazitäten zurückzuführen sein“.

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Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 378 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 303 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.116.070 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

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Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 5,52 an (Donnerstag: mit 5,47). Der Wert spielt eine wesentliche Rolle für die Beurteilung des Infektionsgeschehens. Bei Überschreitung der Grenzwerte 3, 6 und 9 in den Bundesländern können dort jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Samstag mit 5.058.200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 102.946.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

05:26 Uhr – Montgomery: Bei Stiko-Empfehlung kein Grund gegen Kinder-Impfpflicht

Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, sieht keinen Grund gegen eine Corona-Impfpflicht auch für Kinder – falls die Ständige Impfkommission diesen eine Impfung empfiehlt. „Solange es von der Ständigen Impfkommission keine eindeutige Empfehlung für die Impfung von Kindern gibt, kann es natürlich nur eine Impfpflicht für Erwachsene geben“, sagte er dem Nachrichtenportal „ZDFheute.de“. „Wenn die Stiko allerdings die Impfung von Kindern empfehlen sollte, gäbe es keinen Grund, nicht auch Kinder in die Impfpflicht einzubeziehen.“

04:14 Uhr – Wirtschaftlicher Schaden wegen unzureichenden Corona-Beschlüssen

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, bezeichnet die Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern als unzureichend. „Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass durch die vergleichsweise geringen zusätzlichen Restriktionen die vierte Welle nicht gestoppt werden kann“, sagt Fratzscher der „Augsburger Allgemeine“ einem Vorabbericht zufolge. Dadurch entstehe größerer wirtschaftlicher Schaden „durch Ansteckungen, unterbrochene Lieferketten und Konsumzurückhaltung.“ Mit Blick auf die Staatsverschuldung sagt er: „Die Politik wird auch im kommenden Jahr zusätzliche Wirtschaftshilfen verteilen müssen und ich erwarte dementsprechend Änderungen in der Finanzpolitik.“

03:16 Uhr – Patientenschützer fordern mehr Tests

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie muss aus Sicht der Deutschen Stiftung Patientenschutz das Testen stärker in den Fokus der Schutzmaßnahmen rücken. „Ich habe das Gefühl, das ist eine Scheuklappen-Politik: Es gibt nur 2G und alles andere blenden wir aus“, kritisierte Vorstand Eugen Brysch die jüngsten Beschlüsse von Bund und Länder. Die Ordnungsämter seien nicht in der Lage, die 2G-Regeln – Zugang nur für Geimpfte und Genesene – flächendeckend zu kontrollieren. „Ohne Kontrolle macht das keinen Sinn“, sagte Brysch der Deutschen Presse-Agentur. Hinzu komme das Problem gefälschter Impfausweise und kopierter Impfnachweise in Handys.

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Brysch sprach sich für zusätzliche Tests auch für Geimpfte und Genesene aus. „2G plus ist das Konzept, was uns nicht nur durch den Winter bringt, sondern auch durch 2022.“ Bisher fehlten Konzept und Fahrplan, wie 140 Millionen Impfungen in Deutschland und eine mögliche Impfpflicht im kommenden Jahr organisiert werden sollen. An die Pharmaindustrie richtete er den Appell, ein „Update“ bei den Corona-Impfstoffen zu den neuen Virusvarianten zu liefern.

03:04 Uhr – Stiko-Chef rechnet mit Omikron-Impfstoff erst in Monaten

Der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, rechnet mit möglichen neuen Impfstoffen gegen die Omikron-Variante des Coronavirus erst in Monaten. „Drei bis sechs Monate dürften die Hersteller im Labor brauchen. Das ist nicht ganz trivial: Sie müssen einen Impfstoff kreieren, der gegen Omikron und Delta wirkt, denn noch ist Delta weit verbreitet“, sagte Mertens der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe). Dann stehe noch die Zulassung an.

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„Die Frage ist, ob die Behörden komplett neue Zulassungsstudien verlangen oder ein schnelles Zulassungsverfahren wählen“, sagte er. Dass ein neuer Impfstoff im Kampf gegen die Variante nötig sei, halte er durchaus für möglich: „Omikron hat viele Änderungen am Spike-Protein, das könnte es den Antikörpern schwerer machen, gegen das Virus vorzugehen.“

Der Stiko-Chef warnte auch davor, Südafrika zu stigmatisieren, wo die Omikron-Variante zuerst entdeckt worden war: „Südafrika sequenziert sehr professionell, deshalb wurde Omikron dort entdeckt. Wo die Variante herkommt, weiß keiner. Womöglich ist sie durch Mutation in immungeschwächten Menschen entstanden, bei denen sich Viren mangels Gegenwehr besonders heftig und lange vermehren.“

02:30 Uhr – Justizminister – 2G am Arbeitsplatz

Der nordrhein-westfälische Justizminister Peter Biesenbach (CDU) hält eine allgemeine Impfpflicht für geboten. Die Impflücke sei nicht mehr anders zu schließen, das Ermessen des Gesetzgebers reduziere sich wegen der Schutzpflicht des Staates stark, sagt er der „Rheinischen Post“ einem Vorabbericht zufolge. „Ich bin nahe dran zu sagen: Der Gesetzgeber ist in Ermangelung anderer, effektiver Möglichkeiten nicht nur berechtigt, sondern verpflichtet, eine Impfpflicht einzuführen.“

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Ohne allgemeine Impfpflicht wäre ein vollständiger Lockdown künftig wohl verfassungswidrig. Bußgelder zur Durchsetzung einer allgemeinen Impfpflicht hält er nicht für ausreichend. Es müsse Konsequenzen für die Lohnfortzahlung und das Arbeitsverhältnis geben. Die 2G-Regel würde bei der Kontrolle der Impfpflicht helfen. „Ohne Impfung gäbe es keinen Zugang mehr zum öffentlichen Leben.“

02:02 Uhr – Stiko-Chef Mertens empfiehlt Booster-Impfungen

Der Chef der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, hat den Bürgern geraten, sich trotz eines möglichen neuen Impfstoffes boostern lassen. „Boostern lohnt auf jeden Fall. Der Kampf gegen die Delta-Variante geht weiter“ sagte Mertens der „Rheinischen Post“ einem Vorabbericht zufolge. „Und es wäre kein Problem, sich wenige Monate nach der Booster-Impfung erneut impfen zu lassen, um sich gegebenenfalls vor Omikron zu schützen.“ Mertens ging davon aus, dass es Monate bis zur Herstellung möglicher neuer Omikron-Impfstoffe dauern könnte. „Drei bis sechs Monate dürften die Hersteller im Labor brauchen. Das ist nicht ganz trivial: Sie müssen einen Impfstoff kreieren, der gegen Omikron und Delta wirkt, denn noch ist Delta weit verbreitet. Dann kommt die Zulassung.“

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Pressekonferenz zu möglichen Coronavirus-Maßnahmen

Mertens machte auch erneut deutlich, dass die Impfempfehlung für Kinder ab fünf Jahren rechtzeitig vor der Auslieferung des Kinderimpfstoffs zu erwarten sei, also noch vor dem 13. Dezember. Perspektivisch rechnete der Stiko-Chef auch mit einem Impfstoff für Kinder unter fünf Jahren. „Das kann ich mir schon vorstellen. Gerade wenn man sich die Geschwindigkeit bei der Entwicklung der Covid-Impfstoffe anschaut.“

01:02 Uhr – Braun: Beschlossene Maßnahmen können vierte Welle brechen

Der scheidende Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hält die bei der Ministerpräsidentenkonferenz vereinbarten neuen Corona-Maßnahmen für ausreichend, um die vierte Welle zu brechen. Voraussetzung sei, dass der Bundestag den Ländern jetzt „den vollen Instrumentenkasten der epidemischen Lage wieder zur Verfügung stellt und die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz in den Ländern konsequent umgesetzt und kontrolliert werden“, sagte Braun der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).

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Der CDU-Politiker verteidigte Beschränkungen für Geimpfte, die ab einer besonders hohen Inzidenz künftig gelten sollen. Auch die bundeseinheitliche 2G-Regel beim Einkaufen hält er für richtig. „In dieser Situation, in der in mehreren Regionen Deutschlands Pflegekräfte und Ärzte auf überfüllten Intensivstationen am Rande der Erschöpfung arbeiten, ist es nicht nur vertretbar, es ist notwendig“, sagte Braun der NOZ.

01.02 Uhr – Strobl – Querdenkern-Bewegung wird noch gefährlicher

Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Thomas Strobl (CDU), warnt wegen der geplanten Impfpflicht vor einer Radikalisierung der Corona-Proteste. Der Verfassungsschutz gehe davon aus, dass „eine Impfpflicht die aggressive Haltung der Querdenker-Bewegung noch verstärkt,“ sagt Strobl der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. „Die Querdenken-Bewegung ist gefährlich für unsere freiheitliche Demokratie, und sie wird noch gefährlicher.“

00:40 Uhr – Verschärfte Regelungen für Gastronomie

Die Ampel-Koalition bereitet auf Wunsch mehrerer Ministerpräsidenten deutliche Verschärfungen der Corona-Regeln für die Gastronomie vor. Demnach wird an einer neuen Öffnungsklausel für das Infektionsschutzgesetz gearbeitet, einem Vorabbericht der „Bild“ zufolge.

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Den Ländern soll ermöglicht werden, zusätzliche Einschränkungen anordnen zu können, bis hin zu Schließungen von Restaurants und Kneipen. Dazu soll, wie von Ländern und Bund am Donnerstag beschlossen, das Infektionsschutzgesetz noch in der nächsten Woche geändert werde.

00:04 Uhr – Mehrheit der Geimpften hat kein Verständnis für Ungeimpfte

Die große Mehrheit der Geimpften hat einer Umfrage zufolge kein Verständnis für ungeimpfte Mitbürger. Das berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Samstagsausgaben) unter Berufung auf eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa. 86 Prozent der geimpften Befragten sind demnach der Meinung, dass das Verhalten der Impfgegner unverantwortlich sei, weil sie damit nicht nur ihre eigene, sondern auch die Gesundheit anderer Menschen gefährdeten.

Leichte Unterschiede gibt es der Umfrage zufolge zwischen Ost und West: In Ostdeutschland gaben demnach 82 Prozent an, kein Verständnis für jene zu haben, die sich die schützende Spritze nicht setzen lassen. Im Westen waren es sogar 89 Prozent.

Vor allem bei den Anhängern von Grünen (97 Prozent), SPD (96 Prozent) und CDU/CSU (93 Prozent) war der Anteil der Geimpften, die kein Verständnis für Ungeimpfte haben, groß. Bei den befragten Anhängern der FDP betrug er 76 Prozent. Wähler der AfD stimmten der Aussage nur zu 56 Prozent zu, Wähler der Linken zu 82 Prozent.

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Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Leipzig vergangenes Jahr

Den Ungeimpften schlägt seitens der Geimpften laut Umfrage nicht nur mangelndes Verständnis entgegen: Der Forderung „Es sollten strenge und strikte Kontakt- und Ausgangssperren“ für alle Nicht-Geimpften geben, stimmen 72 Prozent der Befragten zu.

23:30 Uhr _ Polizei löst Geburtstagsparty in Saarbrücken auf

Die Polizei hat in Saarbrücken eine Geburtstagsfeier wegen Verstoßes gegen die Corona-Verordnung aufgelöst. Ein Großteil der etwa 60 Teilnehmer sei nicht geimpft, nicht genesen und auch nicht frisch getestet gewesen, teilte die Polizei mit. Die Polizei war am Freitag auf die Party im Stadtteil Malstatt aufmerksam geworden, weil ihr eine Ruhestörung gemeldet worden war. Die Beamten leiteten Verfahren wegen Verstoßes gegen die Corona-Verordnung ein.

23:06 Uhr – Zwölf Omikron-Fälle in Frankreich

Auch in Frankreich steigt die Zahl der Infektionsfälle mit der neuen Omikron-Variante des Coronavirus. Wie die nationale Gesundheitsbehörde mitteilten, wurden bis Freitagabend zwölf Fälle bestätigt. Betroffen sind demnach mehrere Regionen auf dem Festland sowie das französische Überseegebiet La Réunion. Nach La Réunion waren am Donnerstag drei erste Fälle der neuen Variante auf dem Festland diagnostiziert worden. In allen Fällen handelte es sich um Reiserückkehrer aus Afrika.

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ARCHIV - 10.07.2020, Südafrika, Pretoria: Ein Patient, der sich mit dem Coronavirus infiziert hat und an Covid-19 erkrankt ist, wird im Tshwane District Hospital mit Sauerstoff behandelt. Die Ausbreitung einer neuen möglicherweise sehr gefährlichen Variante des Coronavirus im südlichen Afrika hat international Besorgnis ausgelöst. Experten befürchten, dass die Variante B.1.1.529 wegen ungewöhnlich vieler Mutationen nicht nur hoch ansteckend sei, sondern auch den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte. (Zu dpa «Neue Corona-Supervariante im Süden Afrikas») Foto: Jerome Delay/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Impfstoffmangel in Afrika

In den vergangenen Tagen waren die Covid-Zahlen in Frankreich deutlich angestiegen. Am Freitag wurden knapp 50.000 Infektionen innerhalb von 24 Stunden registriert. Die Zahl der Covid-Patienten in den Krankenhäusern ist auf über 11.000 gestiegen. Mehrere Krankenhäuser haben ihre Notfallpläne wieder in Kraft gesetzt. Sie ermöglichen es, weniger dringende Operationen und Urlaubstage des Personals zu verschieben.

Silvester muss dieses Jahr erneut ohne Feuerwerk stattfinden

Auch dieses Jahr wird wohl ohne großen Knall enden. Denn Bund und Ländern haben den Verkauf von Böllern und privatem Feuerwerk zu Silvester und Neujahr wieder verboten. So sollen Massenansammlungen verhindert und Krankenhäuser nicht durch Menschen mit Feuerwerksverletzungen belastet werden.

Quelle: WELT / Peter Haentjes

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